Die Nikon P900, bekannt für ihren unglaublichen 83-fachen optischen Zoom, ist ein wahres Kraftpaket für Natur- und Tierfotografen. Aber was nützt die beste Zoomfunktion, wenn der Akku schlappmacht, bevor man den perfekten Schuss einfangen konnte? In diesem Artikel nehmen wir den Akku der Nikon Coolpix P900 genau unter die Lupe und klären, wie lange er unter verschiedenen Bedingungen wirklich durchhält. Wir haben die Kamera in verschiedenen Szenarien getestet, von intensiven Fotoshootings bis hin zu Gelegenheitsaufnahmen, um Ihnen einen umfassenden Überblick über die Akkuleistung zu geben.
Der Akku der Nikon P900: Technische Daten und erste Eindrücke
Die Nikon P900 wird mit einem EN-EL23 Lithium-Ionen-Akku betrieben. Dieser Akku hat eine Nennspannung von 3,8 V und eine Kapazität von 1850 mAh, was auf dem Papier eine solide Grundlage für längere Fotosessions verspricht. Nikon selbst gibt eine Akkulaufzeit von etwa 360 Aufnahmen an, basierend auf CIPA-Standards (Camera & Imaging Products Association). Diese Standards sind jedoch oft optimistisch und spiegeln selten die realen Nutzungsbedingungen wider. Unser Ziel ist es, herauszufinden, wie nahe wir an diese Zahl herankommen und wie die Akkuleistung unter verschiedenen Bedingungen beeinflusst wird.
Der Akku selbst ist relativ leicht und einfach zu installieren. Er wird in einem speziellen Fach an der Unterseite der Kamera eingesetzt. Ein kleiner Schieber verhindert versehentliches Öffnen. Das Aufladen des Akkus erfolgt entweder direkt in der Kamera über das mitgelieferte USB-Kabel oder mit einem optionalen externen Ladegerät. Das Laden über USB dauert in der Regel länger als mit einem externen Ladegerät, was besonders dann wichtig ist, wenn man schnell wieder einsatzbereit sein muss.
Der Praxistest: Unsere Testmethoden
Um die Akkuleistung der Nikon P900 realistisch zu testen, haben wir verschiedene Szenarien simuliert:
- Intensives Fotoshooting: Wir haben über mehrere Stunden hinweg konstant Fotos und Videos aufgenommen, wobei wir den Zoom ausgiebig genutzt und verschiedene Einstellungen ausprobiert haben.
- Gelegentliches Fotografieren: Wir haben die Kamera über mehrere Tage hinweg für Gelegenheitsaufnahmen verwendet, mit längeren Pausen zwischen den Fotos.
- Videoaufnahmen: Wir haben die Kamera verwendet, um längere Videosequenzen aufzunehmen, sowohl in Full HD als auch in geringerer Auflösung.
- Nutzung des Zooms: Da der 83-fach Zoom eine der Hauptattraktionen der Kamera ist, haben wir seinen Einfluss auf die Akkuleistung besonders berücksichtigt.
- Umgebungsbedingungen: Wir haben die Tests sowohl bei angenehmen Temperaturen als auch bei kälteren Bedingungen durchgeführt, da Kälte die Akkuleistung negativ beeinflussen kann.
Bei jedem Test haben wir die Anzahl der aufgenommenen Fotos und Videos notiert und die verbleibende Akkuleistung regelmäßig überprüft. Wir haben außerdem darauf geachtet, die Kamera so natürlich wie möglich zu nutzen, um realistische Ergebnisse zu erzielen.
Ergebnisse im Detail: So lange hält der Akku wirklich
Die Ergebnisse unserer Tests waren aufschlussreich und zeigten deutliche Unterschiede in der Akkuleistung je nach Nutzungsszenario:
Intensives Fotoshooting
Bei intensivem Fotografieren, bei dem wir den Zoom häufig benutzt, den Autofokus ständig aktiviert und viele Fotos in schneller Folge aufgenommen haben, erreichten wir im Durchschnitt etwa 250-280 Aufnahmen mit einer Akkuladung. Das ist deutlich weniger als die von Nikon angegebenen 360 Aufnahmen. Der hohe Stromverbrauch des Zooms und des Bildstabilisators trugen hier maßgeblich zur schnelleren Entladung bei.
Gelegentliches Fotografieren
Bei gelegentlichem Fotografieren, bei dem wir die Kamera nur sporadisch für einzelne Aufnahmen oder kurze Videosessions nutzten, hielt der Akku deutlich länger. Hier konnten wir problemlos über 400 Aufnahmen machen, bevor der Akku leer war. Die längeren Pausen zwischen den Aufnahmen ermöglichten es dem Akku, sich zu „erholen” und weniger schnell zu entladen.
Videoaufnahmen
Die Akkuleistung bei Videoaufnahmen war ebenfalls unterschiedlich, abhängig von der Auflösung und der Framerate. Bei Full HD-Aufnahmen (1080p) mit 30fps erreichten wir eine Aufnahmezeit von etwa 70-80 Minuten. Bei niedrigeren Auflösungen oder Frameraten konnte die Aufnahmezeit auf über 90 Minuten gesteigert werden. Auch hier spielte der Zoom eine große Rolle: Zoomfahrten verbrauchten deutlich mehr Akku als statische Aufnahmen.
Der Einfluss des Zooms
Wie bereits erwähnt, hat der 83-fach Zoom einen erheblichen Einfluss auf die Akkuleistung. Jedes Mal, wenn der Zoom verwendet wird, muss der Motor arbeiten, um die Linsen zu bewegen. Dies verbraucht deutlich mehr Strom als das bloße Anzeigen des Bildes auf dem Display. Wer also plant, den Zoom intensiv zu nutzen, sollte unbedingt einen Ersatzakku dabei haben.
Umgebungsbedingungen
Auch die Umgebungsbedingungen spielten eine Rolle. Bei kälteren Temperaturen entlud sich der Akku schneller als bei warmen Temperaturen. Wir konnten einen Unterschied von etwa 10-15% in der Anzahl der möglichen Aufnahmen feststellen, wenn die Kamera bei Temperaturen unter 10 Grad Celsius verwendet wurde.
Tipps und Tricks für eine längere Akkulaufzeit
Hier sind einige Tipps und Tricks, mit denen Sie die Akkulaufzeit Ihrer Nikon P900 verlängern können:
- Ersatzakku: Der offensichtlichste Tipp ist, einen oder mehrere Ersatzakkus mitzunehmen. So sind Sie für längere Fotosessions bestens gerüstet.
- Helligkeit reduzieren: Reduzieren Sie die Helligkeit des Displays. Dies kann die Akkulaufzeit erheblich verlängern.
- Bildstabilisator: Schalten Sie den Bildstabilisator aus, wenn er nicht unbedingt benötigt wird. Er verbraucht unnötig Strom.
- Autofokus: Verwenden Sie den Autofokus nur bei Bedarf. Im manuellen Fokusmodus sparen Sie Strom.
- Schnellstartfunktion: Deaktivieren Sie die Schnellstartfunktion, da sie den Akku auch im Standby-Modus belastet.
- WLAN und GPS: Schalten Sie WLAN und GPS aus, wenn Sie sie nicht benötigen.
- Akku richtig lagern: Lagern Sie den Akku bei Nichtgebrauch an einem kühlen, trockenen Ort. Vermeiden Sie extreme Temperaturen.
- Externes Ladegerät: Investieren Sie in ein externes Ladegerät. Es lädt den Akku schneller auf als das Laden über USB.
Fazit: Ein guter Akku, aber mit Optimierungspotenzial
Der Akku der Nikon P900 ist solide, aber nicht herausragend. Bei intensiver Nutzung mit viel Zoom und Videoaufnahmen muss man mit einer deutlich kürzeren Akkulaufzeit rechnen als von Nikon angegeben. Für Gelegenheitsfotografen reicht die Akkuleistung in der Regel aus, aber wer die Kamera professionell oder für längere Touren nutzen möchte, sollte unbedingt einen oder mehrere Ersatzakkus einpacken. Mit den oben genannten Tipps und Tricks lässt sich die Akkulaufzeit jedoch spürbar verlängern.
Insgesamt ist die Nikon P900 eine großartige Kamera mit beeindruckenden Zoomfähigkeiten. Die Akkuleistung ist ein Kompromiss, den man eingehen muss, um diese Leistung zu erhalten. Mit der richtigen Vorbereitung und einigen Optimierungen kann man jedoch das Beste aus dem Akku herausholen und unvergessliche Fotos und Videos aufnehmen.