Kennst du das? Du hast gerade ein tolles Video mit deinem Smartphone oder deiner neuen Kamera aufgenommen und möchtest es dir kurz in der Dateivorschau ansehen. Doch statt eines Miniatur-Vorschaubildes siehst du nur ein generisches Icon. Frustrierend, oder? Besonders ärgerlich ist das, wenn es sich um HEVC-Dateien handelt. Aber keine Sorge, du bist nicht allein! Viele Windows-Nutzer kämpfen mit diesem Problem. In diesem Artikel zeigen wir dir, warum das so ist und wie du dieses Problem mit einem einfachen Trick sofort beheben kannst.
Was ist HEVC und warum macht es Probleme?
HEVC, kurz für High Efficiency Video Coding (auch bekannt als H.265), ist ein moderner Videocodec, der im Vergleich zu älteren Formaten wie H.264 eine deutlich höhere Komprimierung bei gleicher Videoqualität ermöglicht. Das bedeutet: kleinere Dateien bei gleichbleibend guter Bildqualität. Klingt super, oder? Das ist es auch! Deshalb wird HEVC immer häufiger von Smartphones, Kameras und Streaming-Diensten verwendet.
Das Problem ist aber, dass Windows nicht von Haus aus alle notwendigen Codecs mitbringt, um HEVC-Dateien korrekt zu dekodieren und anzuzeigen. Das Fehlen des passenden Codecs führt dazu, dass Windows die Datei zwar erkennt, aber keine Vorschau generieren kann. Du siehst also nur das Standard-Icon und musst die Datei jedes Mal in einem Videoplayer öffnen, um zu sehen, was sich dahinter verbirgt. Das kostet Zeit und Nerven.
Die häufigsten Ursachen für fehlende HEVC Vorschauen
Es gibt verschiedene Gründe, warum die Vorschau von HEVC-Dateien unter Windows nicht funktioniert:
- Fehlende HEVC Codecs: Wie bereits erwähnt, ist das der Hauptgrund. Windows benötigt den passenden Codec, um das Video zu dekodieren und ein Vorschaubild zu erzeugen.
- Veraltete Codecs: Auch wenn du bereits Codecs installiert hast, können diese veraltet sein und nicht mehr richtig funktionieren.
- Beschädigte Codecs: Manchmal können Codecs durch fehlerhafte Installationen oder Softwarekonflikte beschädigt werden.
- Windows-Einstellungen: In seltenen Fällen können auch bestimmte Windows-Einstellungen die Anzeige von Vorschaubildern beeinträchtigen.
- Dateibeschädigung: Auch wenn eher unwahrscheinlich, kann die HEVC-Datei selbst beschädigt sein.
Der einfache Trick: HEVC Codec installieren
Die einfachste und effektivste Lösung für das Problem ist die Installation eines HEVC Codecs. Microsoft bietet selbst einen kostenpflichtigen Codec im Microsoft Store an. Es gibt aber auch kostenlose Alternativen, die genauso gut funktionieren.
Option 1: HEVC Video Extensions aus dem Microsoft Store (kostenpflichtig)
Die offizielle Lösung von Microsoft ist die „HEVC Video Extensions” App aus dem Microsoft Store. Diese App kostet zwar ein paar Euro, ist aber eine zuverlässige und einfache Lösung, um das Problem zu beheben. So installierst du sie:
- Öffne den Microsoft Store auf deinem Computer.
- Suche nach „HEVC Video Extensions”.
- Klicke auf „Kaufen” (oder „Installieren”, falls du sie bereits erworben hast).
- Folge den Anweisungen zur Installation.
- Starte deinen Computer neu.
Nach dem Neustart sollte die Vorschau von HEVC-Dateien problemlos funktionieren.
Option 2: HEVC Codec aus dem Microsoft Store (kostenlos, aber etwas versteckt)
Es gibt tatsächlich eine kostenlose Version des HEVC Codecs im Microsoft Store, die jedoch etwas versteckt ist. Diese Version ist anscheinend für Geräte gedacht, die bereits Hardware-Decoding für HEVC unterstützen. Manchmal wird sie automatisch installiert, wenn ein entsprechendes Gerät das erste Mal eine HEVC-Datei abspielt. Allerdings kann man sie auch manuell installieren:
- Öffne den Microsoft Store auf deinem Computer.
- Suche nach „HEVC”.
- Halte Ausschau nach einem Eintrag, der **nicht** mit „HEVC Video Extensions” beginnt und eventuell vom Hersteller „Microsoft Corporation” ist. Die Beschreibung könnte andeuten, dass es sich um einen hardwarebeschleunigten Codec handelt.
- Falls gefunden, klicke auf „Installieren”.
- Starte deinen Computer neu.
Beachte, dass diese Methode nicht immer funktioniert, da sie stark von der Hardware-Kompatibilität abhängt. Sollte es nicht funktionieren, ist die kostenpflichtige Version (Option 1) die zuverlässigere Wahl.
Option 3: K-Lite Codec Pack (kostenlos)
Eine weitere sehr beliebte und kostenlose Option ist das K-Lite Codec Pack. Dieses Paket enthält eine Vielzahl von Codecs, darunter auch den benötigten HEVC Codec. So installierst du das K-Lite Codec Pack:
- Gehe auf die offizielle Webseite von K-Lite Codec Pack (einfach googeln).
- Lade die „Standard” Version herunter (diese reicht für die meisten Anwendungsfälle).
- Führe die Installationsdatei aus.
- Achte während der Installation genau auf die Optionen und wähle die Standardeinstellungen. Du kannst auch die erweiterten Einstellungen wählen, wenn du dich damit auskennst.
- Starte deinen Computer nach der Installation neu.
Das K-Lite Codec Pack ist eine sehr umfassende Lösung und kann auch andere Codec-Probleme beheben. Allerdings solltest du darauf achten, dass du keine unerwünschte Software während der Installation mitinstallierst (immer genau lesen!).
Weitere Tipps zur Fehlerbehebung
Sollte die Installation eines HEVC Codecs das Problem nicht sofort beheben, gibt es noch ein paar weitere Dinge, die du ausprobieren kannst:
- Überprüfe deine Windows-Einstellungen: Stelle sicher, dass die Option „Miniaturansichten immer anzeigen, niemals Symbole” in den Ordneroptionen aktiviert ist. Du findest diese Option unter „Ansicht” -> „Optionen” -> „Ansicht”.
- Leere den Miniaturansicht-Cache: Windows speichert Miniaturansichten in einem Cache, um die Anzeige zu beschleunigen. Manchmal kann dieser Cache beschädigt sein und Probleme verursachen. Um den Cache zu leeren, kannst du die Datenträgerbereinigung verwenden. Wähle „Miniaturansichten” aus und klicke auf „OK”.
- Aktualisiere deine Grafikkartentreiber: Veraltete Grafikkartentreiber können ebenfalls Probleme mit der Videowiedergabe und der Anzeige von Miniaturansichten verursachen. Lade die neuesten Treiber von der Webseite des Herstellers (Nvidia, AMD oder Intel) herunter und installiere sie.
- Starte den Windows Explorer neu: Manchmal hilft es, den Windows Explorer neu zu starten. Drücke Strg+Umschalt+Esc, um den Task-Manager zu öffnen. Suche nach „Windows Explorer”, klicke mit der rechten Maustaste darauf und wähle „Neu starten”.
- Überprüfe die HEVC-Datei: Versuche, die HEVC-Datei in einem anderen Videoplayer (z.B. VLC Media Player) abzuspielen. Wenn die Datei dort problemlos abgespielt wird, liegt das Problem wahrscheinlich an Windows oder den Codecs. Wenn die Datei auch dort nicht abgespielt wird, ist sie möglicherweise beschädigt.
Fazit: HEVC Vorschau kein Problem mehr!
Mit den richtigen HEVC Codecs und den oben genannten Tipps sollte die Vorschau deiner HEVC-Dateien unter Windows kein Problem mehr sein. Probiere die verschiedenen Optionen aus und finde die Lösung, die für dich am besten funktioniert. Vergiss nicht, deinen Computer nach der Installation eines Codecs neu zu starten. Und schon bald wirst du wieder problemlos Miniaturansichten deiner Videos genießen können!
Wir hoffen, dieser Artikel hat dir geholfen! Wenn du weitere Fragen hast, hinterlasse einfach einen Kommentar.