Dir ist bestimmt schon dieser eine Übergang auf TikTok, Instagram oder YouTube aufgefallen. Der, der so flüssig, dynamisch und einfach umwerfend aussieht! Du hast dich gefragt, wie dieser Effekt entsteht? Dann bist du hier genau richtig! Wir zeigen dir Schritt für Schritt, wie du diesen viralen Übergang in Adobe After Effects selbst erstellen kannst. Keine komplizierten Plug-ins, keine Vorkenntnisse in Raketenwissenschaft – nur klare Anweisungen und ein bisschen Geduld.
Was ist dieser „virale Übergang” eigentlich?
Bevor wir loslegen, sollten wir definieren, welchen Übergang wir meinen. Es gibt viele verschiedene Arten, aber der, der momentan besonders beliebt ist, zeichnet sich durch folgende Merkmale aus:
- Schnelle, dynamische Bewegung: Der Übergang wirkt sehr schnell und flüssig.
- Verzerrung und Drehung: Oft werden Bildelemente verzerrt oder gedreht, um einen dynamischen Effekt zu erzeugen.
- Nahtloser Übergang: Das Ziel ist es, dass der Übergang zwischen zwei Szenen möglichst natürlich und unauffällig wirkt.
- Anpassbarkeit: Der Effekt lässt sich leicht an verschiedene Videoinhalte und Stile anpassen.
Wir werden eine Variante dieses Übergangs erstellen, die leicht zu lernen und anzupassen ist. Also, lass uns direkt einsteigen!
Schritt 1: Dein Footage vorbereiten
Der erste Schritt ist das Importieren deiner Videoclips in After Effects. Stelle sicher, dass du zwei Clips hast, zwischen denen du den Übergang erstellen möchtest.
- Importiere deine Videos: Gehe zu „Datei” > „Importieren” > „Datei” und wähle deine beiden Videoclips aus.
- Erstelle eine neue Komposition: Ziehe den ersten Clip auf das „Neue Komposition erstellen”-Symbol (kleines Ordnersymbol unten im Projektfenster). Dies erstellt eine neue Komposition mit den Einstellungen deines Clips.
- Füge den zweiten Clip hinzu: Ziehe den zweiten Clip in die Komposition über den ersten Clip.
- Positioniere die Clips: Schneide den ersten Clip am Ende und den zweiten Clip am Anfang so zu, dass sie sich leicht überlappen. Dieser Überlappungsbereich ist der Bereich, in dem der Übergang stattfinden wird.
Schritt 2: Einen Adjustment Layer erstellen
Wir werden einen Adjustment Layer verwenden, um unseren Übergang zu erstellen. Der Vorteil eines Adjustment Layers ist, dass wir Effekte auf diesen Layer anwenden können, die sich dann auf alle Layer darunter auswirken.
- Erstelle einen Adjustment Layer: Gehe zu „Layer” > „Neu” > „Adjustment Layer”.
- Positioniere den Adjustment Layer: Ziehe den Adjustment Layer in die Timeline, sodass er sich über den Überlappungsbereich deiner beiden Videoclips erstreckt. Achte darauf, dass er genau dort beginnt und endet, wo dein Übergang stattfinden soll.
Schritt 3: Den Turbulenzen-Effekt hinzufügen
Der Turbulenzen-Effekt ist das Herzstück unseres Übergangs. Er erzeugt eine dynamische Verzerrung, die den Übergang so ansprechend macht.
- Wende den Effekt an: Wähle den Adjustment Layer aus und gehe zu „Effekt” > „Verzerren” > „Turbulenzen”.
- Passe die Einstellungen an: Im Effektfenster siehst du nun die Einstellungen für den Turbulenzen-Effekt. Hier sind die wichtigsten Parameter und wie du sie anpassen solltest:
- Menge: Dieser Wert bestimmt die Stärke der Verzerrung. Starte mit einem Wert zwischen 50 und 100 und passe ihn nach Bedarf an.
- Größe: Dieser Wert bestimmt die Größe der Verzerrungsmuster. Ein Wert zwischen 20 und 50 ist ein guter Ausgangspunkt.
- Komplexität: Dieser Wert bestimmt die Detailgenauigkeit der Verzerrung. Ein höherer Wert erzeugt komplexere und detailliertere Verzerrungen, kann aber auch die Renderzeit erhöhen. Ein Wert zwischen 5 und 10 ist meist ausreichend.
- Evolution: Hier kommt der Trick ins Spiel! Wir werden die Evolution animieren, um die Verzerrung im Laufe der Zeit zu verändern.
- Animieren der Evolution: Klicke auf die Stoppuhr neben „Evolution”, um einen Keyframe zu erstellen. Gehe zum Ende des Adjustment Layers in der Timeline und ändere den Wert der Evolution. Du kannst z.B. „1x” eingeben, was bedeutet, dass die Evolution sich einmal komplett dreht. Je höher der Wert, desto schneller und dynamischer der Übergang.
Schritt 4: Einen Weichzeichner hinzufügen
Um den Übergang noch flüssiger zu gestalten, fügen wir einen Weichzeichner hinzu. Dieser hilft, die harten Kanten der Verzerrung zu mildern.
- Wende den Effekt an: Wähle den Adjustment Layer aus und gehe zu „Effekt” > „Weichzeichnen & Scharfzeichnen” > „Gaußscher Weichzeichner”.
- Passe die Einstellungen an:
- Weichzeichnen: Erhöhe den Wert, um den Weichzeichner zu verstärken. Ein Wert zwischen 5 und 15 ist in der Regel ausreichend.
- Wiederholungsränder: Aktiviere diese Option, um unschöne Ränder am Rand des Bildes zu vermeiden.
Schritt 5: Farbkorrektur (Optional)
Um den Übergang noch weiter zu verbessern, kannst du eine leichte Farbkorrektur hinzufügen. Dies ist optional, kann aber helfen, die Farben der beiden Videoclips besser aneinander anzupassen.
- Wende den Effekt an: Wähle den Adjustment Layer aus und gehe zu „Effekt” > „Farbkorrektur” > „Farbton/Sättigung”.
- Passe die Einstellungen an:
- Farbton: Passe den Farbton an, um die Farben der beiden Clips aufeinander abzustimmen.
- Sättigung: Passe die Sättigung an, um die Farbintensität zu erhöhen oder zu verringern.
Schritt 6: Feintuning und Anpassung
Jetzt kommt der spaßige Teil: Feintuning! Spiele mit den Einstellungen des Turbulenzen-Effekts und des Weichzeichners, um den perfekten Look für deinen Übergang zu finden. Hier sind einige Tipps:
- Experimentiere mit der „Menge” des Turbulenzen-Effekts: Ein höherer Wert erzeugt eine stärkere Verzerrung, während ein niedrigerer Wert subtiler ist.
- Passe die „Größe” des Turbulenzen-Effekts an: Kleinere Verzerrungsmuster wirken oft detaillierter, während größere Muster auffälliger sind.
- Ändere die „Evolution” des Turbulenzen-Effekts: Je schneller sich die Evolution dreht, desto dynamischer der Übergang.
- Passe den „Weichzeichnen”-Wert an: Ein höherer Wert erzeugt einen stärkeren Weichzeichner, der die Verzerrung noch mehr mildert.
Zusätzliche Tipps für einen noch besseren Übergang
- Soundeffekte: Füge einen passenden Soundeffekt hinzu, um den Übergang noch wirkungsvoller zu gestalten. Ein kurzer „Whoosh”- oder „Swipe”-Sound kann Wunder wirken.
- Bewegungsunschärfe: Aktiviere die Bewegungsunschärfe für den Adjustment Layer und die Videoclips, um die Bewegung noch realistischer zu gestalten.
- Farben anpassen: Experimentiere mit verschiedenen Farbkorrekturen, um den Übergang optisch ansprechender zu gestalten.
- Voreinstellungen speichern: Wenn du mit deinem Übergang zufrieden bist, speichere ihn als Voreinstellung, um ihn in zukünftigen Projekten wiederzuverwenden.
Fazit
Herzlichen Glückwunsch! Du hast erfolgreich gelernt, wie man einen viralen After Effects Übergang erstellt. Mit ein wenig Übung und Experimentierfreude kannst du deine eigenen, einzigartigen Übergänge erstellen und deine Videos auf das nächste Level heben. Denke daran, dass es keine festen Regeln gibt – probiere verschiedene Einstellungen aus und finde heraus, was für dich am besten funktioniert. Viel Spaß beim Erstellen!