Du möchtest Dateien auf deinen Webserver hochladen oder von dort herunterladen? Dann ist FTP (File Transfer Protocol) ein unverzichtbares Werkzeug. Doch bevor du loslegen kannst, steht oft das FTP-Login im Weg. Was muss in die Felder „Hostname” und „Benutzername” eingetragen werden, um eine erfolgreiche Verbindung herzustellen? Dieser Artikel lüftet das Geheimnis und erklärt dir Schritt für Schritt, wie es funktioniert.
Was ist FTP und wozu brauche ich es?
FTP ist ein standardisiertes Netzwerkprotokoll, das zur Übertragung von Dateien zwischen Computern verwendet wird. Stell dir vor, dein Webserver ist wie ein riesiger Online-Speicherplatz. Um deine Website-Dateien (wie HTML-Dateien, Bilder, Videos usw.) dorthin zu bekommen oder von dort herunterzuladen, brauchst du eine „Brücke” – und diese Brücke ist FTP.
FTP ermöglicht dir:
- Website-Dateien hochladen: Das ist der häufigste Anwendungsfall. Du entwickelst deine Website lokal auf deinem Computer und lädst sie dann via FTP auf deinen Webserver hoch, damit sie im Internet erreichbar ist.
- Backups erstellen: Du kannst regelmäßig Backups deiner Website-Dateien auf deinen lokalen Computer herunterladen.
- Dateien verwalten: Du kannst Dateien auf dem Server löschen, umbenennen, verschieben oder neue Ordner erstellen.
- Große Dateien übertragen: FTP eignet sich gut für die Übertragung großer Dateien, die per E-Mail schwer zu versenden wären.
Die Grundlagen des FTP-Logins: Hostname und Benutzername
Um eine FTP-Verbindung herzustellen, benötigst du in der Regel drei Informationen: den Hostname, den Benutzernamen und das Passwort. Manchmal wird auch der Port benötigt. Diese Daten erhältst du in der Regel von deinem Webhosting-Anbieter.
Der Hostname (oder die Serveradresse)
Der Hostname ist die Adresse des Servers, mit dem du dich verbinden möchtest. Er wird auch oft als Serveradresse oder FTP-Server bezeichnet. Stell dir den Hostnamen wie die Postanschrift deines Webservers vor. Ohne die richtige Adresse kommt dein Brief (die Datei) nicht an.
Was muss eingetragen werden?
Der Hostname ist typischerweise eine Domain oder eine IP-Adresse. Hier sind einige Beispiele:
- ftp.deine-domain.de (häufigste Form)
- deine-domain.de (manchmal akzeptiert)
- 123.456.789.10 (eine numerische IP-Adresse)
Wichtig: Die genaue Form des Hostnamens hängt von deinem Webhosting-Anbieter ab. Überprüfe die FTP-Zugangsdaten, die du von deinem Anbieter erhalten hast. Oft findest du diese im Kundenbereich deiner Hosting-Plattform unter „FTP-Zugänge”, „Serverdaten” oder ähnlich benannten Bereichen.
Was tun, wenn der Hostname nicht funktioniert?
- Tippfehler: Überprüfe, ob du dich vertippt hast. Achte auf Punkte, Bindestriche und die korrekte Schreibweise der Domain.
- DNS-Propagation: Wenn du deine Domain erst kürzlich registriert oder auf einen neuen Server umgezogen hast, kann es eine Weile dauern, bis die DNS-Einträge aktualisiert sind (DNS-Propagation). Warte einige Stunden und versuche es dann erneut.
- Firewall: Deine Firewall oder dein Router könnten die FTP-Verbindung blockieren. Überprüfe deine Firewall-Einstellungen oder wende dich an deinen Netzwerkadministrator.
- SSL/TLS-Verschlüsselung: Einige Hosting-Anbieter erfordern eine sichere FTP-Verbindung über SFTP (Secure FTP) oder FTPS (FTP over SSL/TLS). In deinem FTP-Client musst du dann die entsprechende Verschlüsselungsoption auswählen und möglicherweise einen anderen Port angeben (oft 990 für FTPS oder 22 für SFTP).
- Kontaktiere deinen Hosting-Anbieter: Wenn alles andere fehlschlägt, kontaktiere den Support deines Hosting-Anbieters. Sie können dir den korrekten Hostnamen und die notwendigen Einstellungen mitteilen.
Der Benutzername (oder die Benutzerkennung)
Der Benutzername ist deine persönliche Kennung, mit der du dich auf dem Server identifizierst. Er ist wie dein persönlicher Schlüssel, der dir Zugang zu deinem Bereich auf dem Server gewährt.
Was muss eingetragen werden?
Der Benutzername ist in der Regel ein eindeutiger Name, der vom Webhosting-Anbieter vergeben wird. Häufig ist es eine Kombination aus Buchstaben und Zahlen. Einige typische Beispiele sind:
- dein-domainname
- web12345
- user123
- [email protected] (manchmal wird die E-Mail-Adresse als Benutzername verwendet)
Auch hier gilt: Überprüfe die FTP-Zugangsdaten, die du von deinem Webhosting-Anbieter erhalten hast. Der Benutzername ist in den meisten Fällen eindeutig und darf nicht mit dem Benutzernamen für den Login in den Kundenbereich des Hostings verwechselt werden.
Was tun, wenn der Benutzername nicht funktioniert?
- Tippfehler: Achte auch hier auf Tippfehler. Groß- und Kleinschreibung kann wichtig sein.
- Verwechslung: Vergewissere dich, dass du den richtigen Benutzernamen verwendest. Manchmal gibt es unterschiedliche Benutzernamen für FTP, E-Mail und den Kundenbereich des Hostings.
- Passwort vergessen: Wenn du dir sicher bist, dass der Benutzername korrekt ist, aber das Login trotzdem fehlschlägt, ist das Passwort möglicherweise falsch. Ändere dein Passwort über den Kundenbereich deines Hosting-Anbieters.
- Kontaktiere deinen Hosting-Anbieter: Wenn du immer noch Probleme hast, kontaktiere den Support deines Hosting-Anbieters. Sie können deinen Benutzernamen überprüfen oder dir helfen, ein neues Passwort zu erstellen.
Zusätzliche Informationen für das FTP-Login
Neben Hostname und Benutzername gibt es noch weitere Informationen, die du möglicherweise für das FTP-Login benötigst:
- Passwort: Dein Passwort ist der Schlüssel, der deinen Benutzernamen schützt. Halte dein Passwort geheim und verwende ein sicheres Passwort (eine Kombination aus Buchstaben, Zahlen und Sonderzeichen).
- Port: Der Standardport für FTP ist 21. Bei SFTP ist es 22 und bei FTPS oft 990. In den meisten Fällen musst du den Port nicht manuell angeben, da dein FTP-Client ihn automatisch verwendet. Wenn du jedoch eine Fehlermeldung erhältst, dass die Verbindung zum Server nicht hergestellt werden konnte, überprüfe, ob der Port korrekt eingestellt ist.
- Verschlüsselung: Wie bereits erwähnt, unterstützen einige Hosting-Anbieter nur sichere FTP-Verbindungen über SFTP oder FTPS. Stelle in deinem FTP-Client die entsprechende Verschlüsselungsoption ein.
- Passive Mode: In einigen Netzwerken kann es erforderlich sein, den „Passiven Modus” in deinem FTP-Client zu aktivieren. Dieser Modus hilft, Firewall-Probleme zu umgehen.
Beliebte FTP-Clients
Um dich mit einem FTP-Server zu verbinden, benötigst du einen FTP-Client. Es gibt viele kostenlose und kostenpflichtige FTP-Clients zur Auswahl. Hier sind einige beliebte Beispiele:
- FileZilla: Ein kostenloser und Open-Source-FTP-Client, der für Windows, macOS und Linux verfügbar ist. Er ist sehr benutzerfreundlich und bietet viele Funktionen.
- Cyberduck: Ein kostenloser FTP-Client für macOS und Windows. Er unterstützt auch andere Protokolle wie SFTP und WebDAV.
- Transmit: Ein kostenpflichtiger FTP-Client für macOS. Er ist bekannt für seine Geschwindigkeit und Benutzerfreundlichkeit.
- WinSCP: Ein kostenloser SFTP-Client für Windows. Er unterstützt auch das SCP-Protokoll.
Fazit: Mit den richtigen Informationen zum erfolgreichen FTP-Login
Das FTP-Login mag anfangs etwas kompliziert erscheinen, aber mit den richtigen Informationen und einem guten FTP-Client ist es kein Problem. Achte darauf, dass du den korrekten Hostname, Benutzernamen und das Passwort von deinem Webhosting-Anbieter erhältst. Überprüfe deine Einstellungen sorgfältig und zögere nicht, den Support deines Anbieters zu kontaktieren, wenn du Probleme hast. Mit diesen Tipps bist du bestens gerüstet, um deine Dateien erfolgreich auf deinen Webserver hochzuladen und deine Website zum Leben zu erwecken.