Zitieren ist ein essentieller Bestandteil wissenschaftlichen Arbeitens. Ob Hausarbeit, Bachelorarbeit, Masterarbeit oder Dissertation – korrekte Zitationen sind unerlässlich, um Plagiate zu vermeiden und die Quellen deiner Informationen transparent zu machen. Insbesondere bei indirekten Zitaten, bei denen du die Gedanken eines Autors in eigenen Worten wiedergibst, ist die korrekte Kennzeichnung wichtig. Hier kommt das „vgl.” (vergleiche) ins Spiel, das vor der Fußnote deutlich macht, dass es sich um eine Paraphrase und keine direkte Übernahme handelt. Aber wie kannst du Word dazu bringen, dieses „vgl.” automatisch einzufügen? Dieser Artikel ist dein ultimativer Guide!
Warum „vgl.” bei indirekten Zitaten wichtig ist
Bevor wir uns den technischen Details widmen, lass uns kurz klären, warum das „vgl.” so wichtig ist. Es signalisiert dem Leser, dass du einen Gedanken aus einer anderen Quelle entnommen, aber in deiner eigenen Sprache ausgedrückt hast. Es ist eine klare Abgrenzung zur direkten Zitation, bei der du den Originaltext wortwörtlich übernimmst. Ohne das „vgl.” könnte der Eindruck entstehen, dass es sich um deine eigenen Gedanken handelt, was zu Plagiatsvorwürfen führen könnte.
Die Herausforderung: Word und die Automatisierung von „vgl.”
Leider bietet Word keine integrierte Funktion, um das „vgl.” automatisch vor jeder Fußnote bei einem indirekten Zitat einzufügen. Es ist also kein Häkchen, das du setzen kannst. Die gute Nachricht ist aber: Es gibt Workarounds und Strategien, die dir die Arbeit erleichtern und den Prozess effizienter gestalten können. Wir zeigen dir die besten!
Strategie 1: Der manuelle Weg (und warum er nicht ideal ist)
Der einfachste, aber auch zeitaufwendigste Weg ist, das „vgl.” manuell vor jede Fußnote zu tippen, die ein indirektes Zitat kennzeichnet. Das ist zwar straightforward, birgt aber das Risiko, Fehler zu machen oder das „vgl.” zu vergessen. Gerade bei längeren Arbeiten mit vielen Zitaten kann das schnell unübersichtlich werden. Außerdem ist es mühsam und raubt dir wertvolle Zeit, die du sinnvoller nutzen könntest.
Strategie 2: Textbausteine für mehr Effizienz
Eine etwas effizientere Methode ist die Verwendung von Textbausteinen. In Word kannst du Textbausteine erstellen, die du dann per Tastenkombination oder über das Einfügen-Menü schnell einfügen kannst. So erstellst du einen Textbaustein für „vgl.„:
- Markiere den Text „vgl.” (oder „vgl. ” mit einem Leerzeichen dahinter).
- Gehe zum Reiter „Einfügen” und klicke auf „Schnellbausteine” (befindet sich meist in der Gruppe „Text”).
- Wähle „Auswahl im Schnellbaustein-Katalog speichern…” aus.
- Gib dem Textbaustein einen Namen (z.B. „vgl_Fussnote”) und speichere ihn.
Um den Textbaustein einzufügen, gehst du dann folgendermaßen vor:
- Platziere den Cursor vor der Fußnote.
- Gehe zum Reiter „Einfügen” und klicke auf „Schnellbausteine”.
- Wähle deinen gespeicherten Textbaustein aus (z.B. „vgl_Fussnote”).
Alternativ kannst du den Namen des Textbausteins eintippen (z.B. „vgl_Fussnote”) und dann die Taste F3 drücken, um den Textbaustein zu ersetzen. Dies ist eine schnellere Variante, sobald du dich daran gewöhnt hast. Auch wenn das etwas schneller ist als das manuelle Tippen, ist es immer noch ein manueller Prozess, der anfällig für Fehler ist.
Strategie 3: Makros – Die (etwas) automatisiertere Lösung
Für fortgeschrittene Nutzer bietet sich die Verwendung von Makros an. Ein Makro ist eine Abfolge von Befehlen, die du aufzeichnen und dann mit einem einzigen Klick ausführen kannst. Du könntest ein Makro erstellen, das „vgl.” vor die ausgewählte Fußnote einfügt. Das erfordert allerdings Programmierkenntnisse in VBA (Visual Basic for Applications) oder die Bereitschaft, sich diese anzueignen.
Hier ist ein Beispiel für ein einfaches VBA-Makro, das „vgl. ” vor die aktuelle Fußnotenreferenz einfügt:
Sub VGL_Einfuegen()
Selection.TypeText Text:="vgl. "
End Sub
Um dieses Makro zu verwenden:
- Drücke Alt + F11, um den VBA-Editor zu öffnen.
- Gehe zu „Einfügen” -> „Modul”.
- Füge den obigen Code in das Modul ein.
- Schließe den VBA-Editor.
- Gehe zum Reiter „Ansicht” und klicke auf „Makros” -> „Makros anzeigen”.
- Wähle dein Makro (z.B. „VGL_Einfuegen”) aus und klicke auf „Ausführen”.
Du kannst das Makro auch einer Schaltfläche in der Schnellzugriffsleiste oder einer Tastenkombination zuweisen, um es noch schneller aufrufen zu können. Beachte aber: Makros sind an das jeweilige Dokument gebunden oder müssen global in Word gespeichert werden, was komplexer sein kann. Außerdem solltest du dir bewusst sein, dass Makros Sicherheitsrisiken bergen können, wenn sie von unbekannten Quellen stammen.
Strategie 4: Zitierstile und Literaturverwaltungssoftware – Die eleganteste Lösung
Die beste und eleganteste Lösung ist die Verwendung von Literaturverwaltungssoftware wie Citavi, EndNote, Zotero oder Mendeley in Kombination mit den entsprechenden Zitierstilen. Diese Programme ermöglichen nicht nur die Verwaltung deiner Quellen, sondern auch die automatische Erstellung von Zitaten und Literaturverzeichnissen in verschiedenen Stilen. Viele dieser Programme bieten auch die Möglichkeit, das „vgl.” automatisch bei indirekten Zitaten einzufügen.
Wie genau das funktioniert, hängt von der jeweiligen Software ab. In der Regel musst du den Zitierstil entsprechend anpassen oder einen Stil auswählen, der das „vgl.” automatisch einfügt. Viele Programme bieten auch die Möglichkeit, eigene Stile zu erstellen oder bestehende Stile zu modifizieren. Das erfordert zwar etwas Einarbeitungszeit, ist aber langfristig die effizienteste und zuverlässigste Methode.
Vorteile der Verwendung von Literaturverwaltungssoftware:
- Automatisierung: Das „vgl.” wird automatisch eingefügt, ohne dass du es manuell tippen musst.
- Konsistenz: Alle Zitate und Literaturangaben sind einheitlich formatiert.
- Flexibilität: Du kannst den Zitierstil jederzeit ändern, ohne alle Zitate manuell anpassen zu müssen.
- Übersicht: Du hast eine zentrale Datenbank für alle deine Quellen.
Fazit: Wähle die Strategie, die zu dir passt!
Es gibt keine „One-Size-Fits-All”-Lösung, um das „vgl.” in Word automatisch vor Fußnoten einzufügen. Die beste Strategie hängt von deinen individuellen Bedürfnissen, deinem Kenntnisstand und dem Umfang deiner Arbeit ab. Wenn du nur wenige Zitate hast, mag der manuelle Weg ausreichend sein. Für größere Arbeiten mit vielen Zitaten ist die Verwendung von Textbausteinen, Makros oder idealerweise Literaturverwaltungssoftware deutlich effizienter und zuverlässiger. Investiere die Zeit, um dich in eine dieser Lösungen einzuarbeiten – es wird sich lohnen!