Das Lenovo ThinkPad. Ein Name, der in der Welt der Laptops für Zuverlässigkeit, Robustheit und Funktionalität steht. Generationen von Nutzern, von Studenten bis zu Managern, haben auf diese Geräte vertraut. Aber wie schlägt sich ein älteres Modell, das ThinkPad X250, in der heutigen schnelllebigen Tech-Welt? Wir haben das Gerät einem Langzeittest unterzogen, um herauszufinden, ob es seinen Ruf auch nach Jahren noch verdient.
Einleitung: Warum das X250?
Im Jahr 2015 auf den Markt gebracht, war das Lenovo ThinkPad X250 ein Vertreter der Kompaktklasse. Es war für Nutzer konzipiert, die ein leichtes, mobiles und dennoch leistungsstarkes Gerät benötigten. Es versprach eine lange Akkulaufzeit, eine robuste Bauweise und die legendäre ThinkPad-Tastatur. Aber was ist von diesen Versprechen geblieben?
Die Entscheidung für einen Langzeittest fiel, weil das X250 noch immer auf dem Gebrauchtmarkt sehr präsent ist und viele Nutzer überlegen, ob es eine lohnende Investition darstellt. Wir wollten herausfinden, ob man für wenig Geld einen soliden und zuverlässigen Begleiter für den Alltag bekommen kann.
Design und Verarbeitung: Solide wie eh und je?
Das Design des ThinkPad X250 ist klassisch und zweckmäßig. Keine unnötigen Schnörkel, kein glänzendes Finish. Stattdessen dominiert das matte Schwarz des Gehäuses, unterbrochen nur durch das rote TrackPoint und die silbernen Scharniere. Das Gehäuse besteht aus einer Kombination aus Kunststoff und Magnesiumlegierung, was dem Laptop eine hohe Stabilität verleiht. Selbst nach Jahren im Einsatz zeigt unser Testgerät kaum Gebrauchsspuren. Kratzer sind selten, und das Gehäuse ist immer noch verwindungssteif. Das ist ein deutlicher Pluspunkt gegenüber vielen modernen Laptops, die auf ein dünnes und leichtes Design setzen, aber dafür an Robustheit einbüßen.
Die Scharniere des Displays sind ebenfalls sehr solide und halten den Bildschirm in jeder Position zuverlässig fest. Das Öffnen und Schließen des Laptops fühlt sich auch nach Jahren noch knackig und präzise an. Hier zeigt sich die Qualität der Verarbeitung, die Lenovo ThinkPads seit jeher auszeichnet.
Tastatur und TrackPoint: Ein Tippgefühl wie kein anderes
Die ThinkPad-Tastatur ist für viele Nutzer das Hauptargument für den Kauf eines ThinkPads. Und auch das X250 enttäuscht hier nicht. Die Tasten haben einen angenehmen Hubweg, einen klaren Druckpunkt und sind ausreichend groß dimensioniert. Das Tippen auf dieser Tastatur ist auch nach langen Schreibsessions noch komfortabel und ermüdungsfrei. Im Vergleich zu flachen Chiclet-Tastaturen moderner Laptops ist die ThinkPad-Tastatur ein echter Segen.
Der TrackPoint, der rote Punkt in der Mitte der Tastatur, ist für viele ThinkPad-Nutzer unverzichtbar. Er ermöglicht die Steuerung des Mauszeigers, ohne die Hände von der Tastatur nehmen zu müssen. Die Präzision des TrackPoints ist gut, und mit etwas Übung lässt er sich genauso effizient nutzen wie eine herkömmliche Maus. Die dedizierten TrackPoint-Tasten unterhalb der Leertaste sind ebenfalls gut erreichbar und haben einen angenehmen Druckpunkt.
Das Touchpad ist ausreichend groß und reagiert präzise auf Eingaben. Es unterstützt Multitouch-Gesten, die die Bedienung des Laptops erleichtern. Allerdings bevorzugen viele Nutzer den TrackPoint, da er ein schnelleres und präziseres Arbeiten ermöglicht.
Leistung: Genug Power für den Alltag?
Das Lenovo ThinkPad X250 war mit verschiedenen Intel Core Prozessoren der fünften Generation (Broadwell) erhältlich. Unser Testgerät ist mit einem Intel Core i5-5200U Prozessor, 8 GB RAM und einer 256 GB SSD ausgestattet. Diese Konfiguration ist für alltägliche Aufgaben wie Textverarbeitung, Surfen im Internet und E-Mail-Kommunikation völlig ausreichend. Auch das Abspielen von Videos in Full HD-Auflösung stellt kein Problem dar.
Allerdings stößt das X250 bei anspruchsvolleren Aufgaben wie Videobearbeitung oder 3D-Modellierung an seine Grenzen. Die integrierte Intel HD Graphics 5500 Grafikkarte ist dafür einfach nicht leistungsstark genug. Wer also ein Gerät für grafikintensive Anwendungen sucht, sollte sich nach einem anderen Modell umsehen.
Die SSD sorgt für schnelle Bootzeiten und flüssiges Arbeiten. Programme starten schnell, und das Kopieren von Dateien geht zügig vonstatten. Ein Upgrade auf eine größere SSD ist problemlos möglich, falls der Speicherplatz nicht ausreichen sollte.
Display: Gut genug für den Job?
Das Lenovo ThinkPad X250 war mit verschiedenen Displayoptionen erhältlich, darunter ein HD-Display (1366×768 Pixel) und ein Full HD-Display (1920×1080 Pixel). Unser Testgerät ist mit dem Full HD-Display ausgestattet, das eine deutlich schärfere Darstellung bietet als das HD-Display. Die Helligkeit ist ausreichend für den Innenbereich, im Freien kann es jedoch bei direkter Sonneneinstrahlung schwierig sein, den Bildschirminhalt zu erkennen.
Die Farbwiedergabe ist akzeptabel, aber nicht herausragend. Für professionelle Bildbearbeitung ist das Display nicht geeignet, aber für den alltäglichen Gebrauch ist es ausreichend. Die Blickwinkelstabilität ist gut, sodass der Bildschirminhalt auch aus schrägen Blickwinkeln noch gut erkennbar ist.
Akkulaufzeit: Ein Marathonläufer seiner Zeit
Eines der größten Highlights des Lenovo ThinkPad X250 war die lange Akkulaufzeit. Das Gerät war mit einem Dual-Battery-System ausgestattet, bestehend aus einem internen Akku und einem austauschbaren externen Akku. Mit dem optionalen 6-Zellen-Akku konnte das X250 eine Akkulaufzeit von bis zu 15 Stunden erreichen.
Auch nach Jahren im Einsatz ist die Akkulaufzeit unseres Testgeräts noch beeindruckend. Mit dem originalen 6-Zellen-Akku erreichen wir bei normaler Nutzung (Textverarbeitung, Surfen im Internet) immer noch eine Akkulaufzeit von 6-8 Stunden. Das ist für ein so altes Gerät ein sehr guter Wert.
Ein neuer Akku kann die Akkulaufzeit deutlich verbessern, falls der alte Akku stark abgenutzt ist. Ersatzakkus sind auf dem Gebrauchtmarkt oder bei Online-Händlern erhältlich.
Anschlüsse und Konnektivität: Alles, was man braucht
Das Lenovo ThinkPad X250 bietet eine gute Auswahl an Anschlüssen, darunter zwei USB 3.0 Anschlüsse, einen VGA-Anschluss, einen Mini DisplayPort, einen Ethernet-Anschluss und einen SD-Kartenleser. Damit ist das X250 gut gerüstet für den Anschluss von Peripheriegeräten und externen Monitoren.
Die Konnektivität umfasst WLAN (802.11ac) und Bluetooth 4.0. Einige Modelle waren auch mit einem optionalen LTE-Modem ausgestattet, das den mobilen Internetzugang ermöglicht. Das LTE-Modem ist besonders praktisch für Nutzer, die viel unterwegs sind und eine zuverlässige Internetverbindung benötigen.
Fazit: Immer noch eine gute Wahl?
Das Lenovo ThinkPad X250 ist auch nach Jahren noch ein solides und zuverlässiges Notebook für den alltäglichen Gebrauch. Die robuste Bauweise, die hervorragende Tastatur und die lange Akkulaufzeit sind nach wie vor unschlagbare Argumente.
Allerdings sollte man sich bewusst sein, dass das X250 nicht mehr das schnellste Gerät ist. Für anspruchsvolle Aufgaben wie Videobearbeitung oder 3D-Modellierung ist es nicht geeignet. Auch das Display ist nicht mehr auf dem neuesten Stand der Technik.
Wer jedoch ein kompaktes, robustes und zuverlässiges Notebook für den Alltag sucht und bereit ist, Abstriche bei der Leistung und dem Display zu machen, kann mit dem Lenovo ThinkPad X250 immer noch ein Schnäppchen machen. Vor allem auf dem Gebrauchtmarkt ist das X250 zu attraktiven Preisen erhältlich. Es ist eine ausgezeichnete Wahl für Studenten, Vielschreiber und alle, die ein unkompliziertes und robustes Arbeitsgerät suchen.
Pro:
- Robustes und langlebiges Design
- Hervorragende Tastatur und TrackPoint
- Lange Akkulaufzeit
- Gute Auswahl an Anschlüssen
- Attraktiver Preis auf dem Gebrauchtmarkt
Contra:
- Nicht die schnellste Leistung
- Display nicht mehr auf dem neuesten Stand der Technik
- Keine dedizierte Grafikkarte
Insgesamt ist das Lenovo ThinkPad X250 ein Beweis dafür, dass Qualität und Robustheit wichtiger sind als kurzlebige Trends. Es ist ein Klassiker, der auch nach Jahren noch relevant ist.