Kennen Sie das? Eine Rechnung gerät in Vergessenheit, und plötzlich flattert eine Mahnung ins Haus – nicht selten mit saftigen
Dieser Artikel bringt Licht ins Dunkel. Wir erklären Ihnen detailliert, welche
Die Grundlagen: Wann gerät man in Zahlungsverzug >?
Bevor wir über Mahngebühren sprechen, müssen wir klären, wann eine Zahlung überhaupt als verspätet gilt und der sogenannte
Der
- Nach Fälligkeit und Mahnung: Sie haben die Rechnung nicht zum vereinbarten Zeitpunkt bezahlt und erhalten eine Mahnung, die Sie zur Zahlung auffordert. Eine Mahnung ist dabei jede eindeutige Aufforderung des Gläubigers, die geschuldete Leistung zu erbringen.
- Fälligkeit nach Kalender bestimmt: Auf der Rechnung ist ein genaues Zahlungsdatum angegeben (z.B. „zahlbar bis zum 15. März 2024“). In diesem Fall geraten Sie automatisch am Tag nach dem Fälligkeitsdatum in Verzug, ohne dass eine gesonderte Mahnung erforderlich ist.
- 30-Tages-Frist bei Verbrauchern: Wenn kein genaues Zahlungsdatum angegeben ist und Sie Verbraucher sind, geraten Sie spätestens 30 Tage nach Fälligkeit und Erhalt der Rechnung in Verzug. Auf diese 30-Tages-Frist muss in der Rechnung ausdrücklich hingewiesen werden! Fehlt dieser Hinweis, ist eine Mahnung notwendig.
- Ernsthafte und endgültige Zahlungsverweigerung: Wenn Sie die Zahlung ernsthaft und endgültig verweigern, treten Sie ebenfalls sofort in Verzug, auch ohne Mahnung oder Fälligkeitsdatum.
Erst wenn einer dieser Fälle eintritt, befinden Sie sich im
Was sind Mahngebühren > eigentlich?
Der Gesetzgeber geht davon aus, dass der Gläubiger nur den tatsächlich entstandenen Schaden ersetzt bekommen darf. Das ist der zentrale Punkt, wenn es um die Zulässigkeit von Mahngebühren geht.
Abgrenzung zu anderen Kosten:
- Verzugszinsen: Dies sind Zinsen, die auf die ausstehende Hauptforderung ab dem Eintritt des Verzugs anfallen. Sie sind gesetzlich geregelt (§ 288 BGB) und betragen für Verbraucher 5 Prozentpunkte über dem jeweiligen Basiszinssatz. Diese sind fast immer zulässig, sobald der Verzug eingetreten ist.
- Inkassokosten/Anwaltskosten: Diese Kosten entstehen, wenn der Gläubiger ein externes Inkassounternehmen oder einen Rechtsanwalt mit der Eintreibung der Forderung beauftragt. Sie können erst nach einer (oder mehreren) erfolglosen internen Mahnung(en) geltend gemacht werden und müssen ebenfalls „notwendig“ und „angemessen“ sein.
Wie viel Mahngebühren sind gesetzlich erlaubt? Der Blick auf die Praxis
Hier wird es spannend, denn die Höhe der erlaubten
Was zählt zu den tatsächlich entstandenen Kosten?
Bei einer Mahnung sind das in der Regel nur die Kosten, die direkt durch den Versand der Mahnung entstehen. Dazu gehören:
- Porto: Die Kosten für den Briefversand (z.B. 0,85 Euro für einen Standardbrief).
- Materialkosten: Die Kosten für Papier und einen Umschlag (oft nur wenige Cent).
Man spricht hier von sogenannten „Sachkosten“. Alles in allem belaufen sich diese Kosten auf einen Betrag von selten mehr als 1,00 Euro bis 2,50 Euro pro Mahnung. Selbst 5,00 Euro werden von Gerichten oft als zu hoch angesehen, es sei denn, der Gläubiger kann detailliert und nachvollziehbar höhere Kosten belegen (was selten der Fall ist).
Was darf NICHT als Mahngebühr berechnet werden?
Vieles, was Unternehmen gerne in
- Interne Bearbeitungskosten/Personalaufwand: Die Kosten für die Erstellung der Mahnung, die Zuordnung der Zahlung, Telefonate oder den Zeitaufwand von Mitarbeitern sind nicht als Schadenersatz erstattungsfähig. Dies sind allgemeine Geschäfts- und Verwaltungskosten, die jedes Unternehmen einkalkulieren muss und die nicht erst durch Ihren
- Kosten für „automatische Prozesse“: Auch wenn das Mahnwesen heute oft automatisiert abläuft, dürfen die Kosten für die Nutzung von Software oder Systemen nicht als Mahngebühr geltend gemacht werden.
- Pauschalen, die über den tatsächlichen Kosten liegen: Eine pauschale Mahngebühr von 5 Euro, 7 Euro oder gar 10 Euro ist in den meisten Fällen unzulässig, wenn sie die tatsächlichen Sachkosten übersteigt. Gerichte haben solche Pauschalen wiederholt gekippt, da sie nicht dem Grundsatz des tatsächlich entstandenen Schadens entsprechen.
Die berüchtigte 40-Euro-Pauschale >: Ein häufiges Missverständnis
Vielleicht haben Sie schon einmal von der
Die
Für
Verzugszinsen: Das dürfen Sie fast immer zahlen
Wie bereits kurz erwähnt, sind
- Für Verbraucher beträgt der
- Für Geschäfte zwischen Unternehmen beträgt er 9 Prozentpunkte über dem Basiszins (§ 288 Abs. 2 BGB).
Da der Basiszins schwankt, variiert auch der exakte
Inkassokosten und Anwaltskosten: Wenn der Ernstfall eintritt
Wenn die interne Mahnung des Gläubigers erfolglos bleibt, ziehen Unternehmen oft externe Hilfe hinzu: ein
Wann sind Inkassokosten oder Anwaltskosten zulässig?
Diese Kosten sind erst dann erstattungsfähig, wenn der Schuldner sich im
Doppelte Kosten sind nicht erlaubt!
Ein ganz wichtiger Punkt ist das Verbot der doppelten Kosten. Der Gläubiger darf nicht für denselben Schritt des Mahnverfahrens sowohl eigene interne
Höhe der Inkassokosten und Anwaltskosten:
Die Höhe der
Es ist ratsam, die Höhe der Inkassoforderung immer zu prüfen. Oft verlangen Inkassobüros Gebühren, die über den gesetzlich vorgesehenen Anwaltsgebühren liegen. In solchen Fällen müssen Sie nur den Betrag zahlen, der einem Rechtsanwalt zugestanden hätte.
Achtung: Die erste Mahnung eines Inkassobüros darf keine Mahngebühren enthalten, die zuvor bereits vom Gläubiger selbst erhoben wurden. Es gilt der Grundsatz: einmalige Erstattung der notwendigen Kosten.
Was tun, wenn die Mahngebühren > zu hoch sind?
Sie haben eine Mahnung mit zu hohen oder unberechtigten
- Prüfen Sie die Forderung genau: Ist die Hauptforderung korrekt? Sind Sie überhaupt im Verzug? Welche Kosten werden genau aufgeführt (Hauptforderung,
- Zahlen Sie den unstrittigen Betrag: Begleichen Sie umgehend die Hauptforderung und die
- Legen Sie schriftlich Widerspruch ein: Wenn die
- Bleiben Sie standhaft: Lassen Sie sich nicht von Drohungen mit weiteren Schritten (Schufa-Eintrag, Klage) einschüchtern. Solange Sie nur die unberechtigten Teile der Forderung bestreiten und den berechtigten Teil gezahlt haben, stehen Ihre Chancen gut. Ein
- Suchen Sie Unterstützung: Wenn der Gläubiger oder das
Fazit: Ihre Rechte > kennen und nutzen
Das Thema
- Mahngebühren sind nur
- Interne Bearbeitungskosten und Personalaufwand dürfen nicht berechnet werden.
- Die
- Prüfen Sie jede Forderung genau und zahlen Sie nur, was berechtigt ist. Widersprechen Sie unberechtigten Forderungen schriftlich.
- Nutzen Sie die Unterstützung der
Indem Sie sich informieren und Ihre
Disclaimer: Dieser Artikel dient der allgemeinen Information und stellt keine Rechtsberatung dar. Für eine individuelle rechtliche Einschätzung wenden Sie sich bitte an einen Rechtsanwalt oder eine Verbraucherzentrale.