Der digitale Alltag ist ohne eine stabile und schnelle Internetverbindung kaum vorstellbar. Doch nichts ist frustrierender, als wenn das Wlan zu Hause oder im Büro plötzlich streikt, lahmt oder gar komplett ausfällt. Sei es beim Streamen des Lieblingsfilms, beim Online-Gaming, im Homeoffice während einer wichtigen Videokonferenz oder einfach nur beim Surfen – eine schlechte Wlan-Verbindung kann einem schnell die Nerven rauben. Sie wissen genau, wovon wir sprechen, oder? Das ewige Buffering, abgebrochene Downloads oder gar der gefürchtete „Kein Internet”-Bildschirm gehören zu den schlimmsten Übeltätern des modernen Lebens.
Bevor Sie jedoch in Panik verfallen und über den Kauf eines teuren neuen Routers nachdenken oder gar Ihren Internetanbieter wechseln, gibt es eine Reihe von effektiven Strategien, die oft Wunder wirken können. Viele der Wlan-Probleme lassen sich mit einfachen Handgriffen und ein wenig technischem Verständnis beheben. In diesem umfassenden Artikel zeigen wir Ihnen sieben bewährte Tricks, die Ihnen helfen, Ihre Wlan-Leistung zu verbessern und endlich wieder störungsfrei durch das Internet zu surfen. Schluss mit Frust – packen wir es an!
### Trick 1: Der Standort Ihres Routers ist entscheidend
Der wohl grundlegendste, aber oft unterschätzte Faktor für eine gute Wlan-Abdeckung ist der Standort Ihres Routers. Viele Menschen stellen ihren Router einfach dort auf, wo die Kabel verlegt sind oder wo er am wenigsten stört – oft versteckt in einer Ecke, hinter Möbeln oder gar im Keller. Doch das ist ein großer Fehler!
Ein Wlan-Router sendet Funksignale in alle Richtungen aus. Stellen Sie sich das Wlan-Signal wie eine Glühbirne vor: Sie leuchtet am hellsten in der Mitte eines Raumes und schwächer an den Rändern. Um die beste Abdeckung zu erzielen, sollte Ihr Router daher möglichst zentral in Ihrer Wohnung oder Ihrem Haus platziert werden. Vermeiden Sie Ecken, Schränke oder andere Hindernisse, die das Signal blockieren oder abschwächen könnten.
**Was Sie tun können:**
* **Zentrale Positionierung:** Suchen Sie den geografischen Mittelpunkt Ihres Wohnbereichs. Das ist der ideale Ort für Ihren Router. Von dort aus hat das Signal die kürzesten Wege zu allen Geräten und muss weniger Wände durchdringen.
* **Erhöhte Position:** Stellen Sie den Router nicht auf den Boden. Je höher er steht – zum Beispiel auf einem Regal oder einem Schrank –, desto besser können sich die Signale ausbreiten, da weniger Hindernisse im Weg sind. Wände und große Möbelstücke absorbieren und reflektieren Wlan-Signale stark.
* **Freie Sichtlinie:** Achten Sie darauf, dass keine großen Möbelstücke, Elektrogeräte oder Wände direkt vor oder um den Router stehen, die das Signal abschirmen könnten. Eine freie Sichtlinie zu den am häufigsten genutzten Geräten ist optimal.
* **Vermeiden Sie Metall:** Metalloberflächen wie Aktenschränke, Kühlschränke oder sogar Fußbodenheizungen sind besonders effektive Signalblocker. Halten Sie den Router von solchen Oberflächen fern.
Eine optimale Platzierung kann die Reichweite Ihres Wlans und die Signalstärke auf allen Geräten dramatisch verbessern. Oft ist dies der einfachste und wirkungsvollste Schritt zur Wlan-Optimierung.
### Trick 2: Störquellen identifizieren und eliminieren
Ihr Wlan-Signal ist ein Funksignal, und Funkwellen sind anfällig für Interferenzen. Zahlreiche Alltagsgegenstände und elektronische Geräte können als Störquellen fungieren und die Leistung Ihres Wlan-Netzwerks beeinträchtigen. Die meisten dieser Geräte senden ebenfalls elektromagnetische Wellen aus, die mit denen Ihres Routers kollidieren können.
Geräte, die im gleichen Frequenzbereich wie Ihr 2,4-GHz-Wlan funken (oft zwischen 2,400 und 2,4835 GHz), sind die größten Übeltäter. Dazu gehören:
* **Mikrowellenherde:** Besonders, wenn sie in Betrieb sind, können sie massive Störungen verursachen, da sie im gleichen 2,4-GHz-Band arbeiten.
* **Schnurlose Telefone (DECT-Telefone):** Ältere Modelle im 2,4-GHz-Band können hier ein Problem sein. Neuere DECT-Telefone nutzen oft andere Frequenzen.
* **Babyfone:** Viele Modelle arbeiten im 2,4-GHz-Bereich.
* **Bluetooth-Geräte:** Maus, Tastatur, Kopfhörer können ebenfalls stören, wenn sie sich direkt neben dem Router befinden.
* **Nachbar-Wlans:** In Mehrfamilienhäusern oder dicht besiedelten Gebieten können sich die Wlans der Nachbarn gegenseitig behindern, indem sie die gleichen Kanäle nutzen (siehe Trick 3).
Auch bauliche Gegebenheiten spielen eine Rolle: Dicke Betonwände, Metallträger, Ziegelwände, Wasserleitungen oder sogar Aquarien können die Wlan-Signalstärke erheblich mindern, da sie die Funkwellen absorbieren oder reflektieren.
**Was Sie tun können:**
* **Abstand halten:** Halten Sie Ihren Router von Mikrowellen, schnurlosen Telefonen und anderen potenziellen Störquellen fern. Ein Abstand von mindestens 2-3 Metern ist empfehlenswert, um Interferenzen zu minimieren.
* **Frequenzband wechseln:** Wenn Ihr Router sowohl 2,4 GHz als auch 5 GHz unterstützt (was bei modernen Routern Standard ist), nutzen Sie das 5-GHz-Band für Geräte, die eine hohe Geschwindigkeit und geringe Latenz benötigen (z.B. Streaming, Gaming). Das 5-GHz-Band bietet zwar eine geringere Reichweite durch Wände, ist aber weniger anfällig für Interferenzen durch andere Geräte und hat mehr verfügbare Kanäle. Für Geräte, die weiter entfernt sind oder wenig Bandbreite benötigen (z.B. Smart-Home-Geräte), ist das 2,4-GHz-Band oft ausreichend.
* **Umgebung prüfen:** Überlegen Sie, welche Gegenstände in der Nähe Ihres Routers stehen und ob Sie diese umstellen können. Manchmal hilft es schon, ein Metallobjekt oder ein Aquarium zu verschieben.
Durch das Minimieren von Störquellen können Sie eine stabilere und schnellere Wlan-Verbindung erzielen und die Wlan-Geschwindigkeit spürbar verbessern.
### Trick 3: Kanalwechsel – Die digitale Autobahn wechseln
Stellen Sie sich vor, Sie fahren auf einer Autobahn und plötzlich gerät der Verkehr ins Stocken, weil zu viele Autos gleichzeitig auf derselben Spur unterwegs sind. Ähnlich verhält es sich mit Wlan-Kanälen. Besonders im überlasteten 2,4-GHz-Band teilen sich viele Router in Ihrer Umgebung dieselben Kanäle. Dies führt zu Staus, Paketverlusten und einer schlechteren Leistung, selbst wenn Ihr Signal stark ist.
Das 2,4-GHz-Band hat 13 Kanäle, von denen sich jedoch nur Kanal 1, 6 und 11 nicht überlappen und somit störungsfrei nebeneinander existieren können. Wenn Ihr Router automatisch einen überfüllten Kanal wählt, leidet die Geschwindigkeit. Das 5-GHz-Band bietet deutlich mehr Kanäle (bis zu 23 unüberlappende Kanäle, abhängig von der Region) und ist in der Regel weniger überlastet und somit oft die bessere Wahl für bandbreitenintensive Anwendungen.
**Was Sie tun können:**
* **Wlan-Analyse-Tools nutzen:** Mit Apps wie „Wifi Analyzer” (für Android-Geräte, kostenlos) oder ähnlichen Tools für den PC (z.B. NetSpot, Acrylic Wi-Fi Home) oder Mac (z.B. Airport-Dienstprogramm) können Sie die Wlan-Netzwerke in Ihrer Umgebung scannen. Diese Tools zeigen Ihnen an, welche Kanäle von Ihren Nachbarn genutzt werden und wie stark die Auslastung auf jedem Kanal ist.
* **Den besten Kanal wählen:** Identifizieren Sie einen Kanal (im 2,4-GHz-Band idealerweise 1, 6 oder 11), der möglichst wenig frequentiert ist. Im 5-GHz-Band haben Sie eine größere Auswahl und oft weniger Konkurrenz; hier können Sie in der Regel einen beliebigen Kanal wählen, der nicht von Nachbarn stark genutzt wird.
* **Kanal manuell einstellen:** Loggen Sie sich in die Benutzeroberfläche Ihres Routers ein (meist über die IP-Adresse im Browser, z.B. 192.168.1.1, 192.168.0.1 oder fritz.box bei AVM-Geräten). Navigieren Sie zu den Wlan-Einstellungen für das 2,4-GHz- und/oder 5-GHz-Band. Dort können Sie den Kanal von „Auto” auf einen festen, weniger überlasteten Kanal umstellen. Speichern Sie die Einstellungen und starten Sie den Router neu, damit die Änderungen wirksam werden.
Ein manueller Kanalwechsel kann einen signifikanten Unterschied in Bezug auf Wlan-Geschwindigkeit und Stabilität bewirken, besonders in dicht besiedelten Gebieten. Es ist ein häufig übersehener, aber sehr effektiver Trick zur Wlan-Optimierung.
### Trick 4: Firmware des Routers aktualisieren
Die Firmware ist die spezielle Software, die auf Ihrem Router läuft und alle Funktionen steuert. Hersteller veröffentlichen regelmäßig Updates für diese Firmware, um nicht nur Bugs zu beheben und Sicherheitslücken zu schließen, sondern oft auch die Leistung und Stabilität des Wlans zu optimieren. Eine veraltete Firmware kann der Grund für schlechte Performance, unerklärliche Abstürze oder sogar Sicherheitsrisiken sein, die Ihr Heimnetzwerk angreifbar machen.
Viele moderne Router-Modelle bieten mittlerweile automatische Firmware-Updates an, aber nicht alle. Es ist eine gute Praxis, dies regelmäßig zu überprüfen, da die Leistungsverbesserungen erheblich sein können.
**Was Sie tun können:**
* **Router-Oberfläche aufrufen:** Loggen Sie sich wie bei Trick 3 in die Weboberfläche Ihres Routers ein. Wenn Sie die Zugangsdaten vergessen haben, finden Sie diese oft auf einem Aufkleber am Router oder im Handbuch.
* **Update-Bereich finden:** Suchen Sie nach einem Menüpunkt wie „System”, „Firmware-Update”, „Wartung”, „Aktualisierung” oder „Software-Aktualisierung”. Die genaue Bezeichnung variiert je nach Router-Hersteller (z.B. AVM, TP-Link, Netgear).
* **Nach Updates suchen:** Prüfen Sie, ob eine neue Firmware-Version verfügbar ist. Manche Router können die Updates direkt herunterladen und installieren; bei anderen müssen Sie die Datei manuell von der Hersteller-Website herunterladen und dann im Router-Menü hochladen. Laden Sie diese herunter und installieren Sie sie gemäß den Anweisungen des Herstellers. Dieser Vorgang kann einige Minuten dauern, und der Router startet dabei neu. Unterbrechen Sie diesen Prozess auf keinen Fall, da dies den Router beschädigen könnte!
* **Regelmäßige Kontrolle:** Machen Sie es sich zur Gewohnheit, ein- bis zweimal im Jahr nach Updates zu suchen, besonders wenn Sie mit Wlan-Problemen kämpfen oder neue Geräte im Netzwerk nutzen.
Eine aktuelle Firmware sorgt dafür, dass Ihr Router optimal funktioniert, von den neuesten Leistungsverbesserungen profitiert und die Sicherheit Ihres Netzwerks gewährleistet ist.
### Trick 5: WLAN-Repeater oder Mesh-System nutzen
Trotz aller Optimierungen am Router-Standort und der Kanalwahl gibt es manchmal bauliche Gegebenheiten oder große Wohnflächen, die eine flächendeckende Wlan-Abdeckung durch einen einzelnen Router unmöglich machen. Dicke Wände, mehrere Stockwerke oder eine weite Ausdehnung der Wohnung können „Funklöcher” verursachen. Hier kommen Wlan-Repeater oder Mesh-Systeme ins Spiel.
Ein **Wlan-Repeater** (auch Extender oder Verstärker genannt) fängt das vorhandene Wlan-Signal auf und sendet es verstärkt weiter. Er erweitert so die Reichweite Ihres Netzwerks auf eine relativ einfache und kostengünstige Weise. Allerdings hat ein Repeater auch Nachteile: Er halbiert unter Umständen die Bandbreite, da er das Signal gleichzeitig empfangen und senden muss, und kann zu Verzögerungen (Latenz) führen. Zudem kann der Übergang zwischen Router und Repeater manchmal nicht nahtlos sein, was zu kurzen Unterbrechungen führen kann.
Ein **Mesh-Wlan-System** ist die modernere und oft leistungsfähigere Lösung für größere Wohnflächen und anspruchsvolle Nutzer. Es besteht aus mehreren miteinander kommunizierenden Wlan-Stationen (Nodes), die ein einziges, nahtloses Netzwerk bilden. Diese Nodes arbeiten zusammen, um ein starkes, konsistentes Wlan-Signal über Ihr gesamtes Zuhause zu verteilen. Sie wechseln automatisch und unbemerkt zwischen den einzelnen Stationen, je nachdem, wo das beste Signal verfügbar ist. Das Ergebnis ist eine deutlich höhere Geschwindigkeit, bessere Stabilität, eine nahtlose Abdeckung ohne Signalverlust und oft eine einfachere Verwaltung über eine zentrale App.
**Was Sie tun können:**
* **Bedarf analysieren:** Wenn Sie in bestimmten Bereichen Ihrer Wohnung oder Ihres Hauses gar kein Wlan oder nur ein extrem schwaches Signal haben, ist es Zeit für eine Erweiterung. Messen Sie die Signalstärke (z.B. mit den in Trick 3 genannten Tools), um die Problemzonen genau zu lokalisieren.
* **Repeater für kleine Reichweitenprobleme:** Für kleinere „Funklöcher”, die Abdeckung eines einzelnen Raumes oder einer Terrasse kann ein Repeater eine kostengünstige Lösung sein. Platzieren Sie ihn auf halbem Weg zwischen dem Router und dem Bereich mit schlechtem Empfang, wo er noch ein ausreichend starkes Signal vom Router empfängt.
* **Mesh-System für große Flächen/anspruchsvolle Nutzer:** Wenn Sie eine große Wohnung, mehrere Stockwerke haben oder eine hohe Performance über die gesamte Fläche benötigen, investieren Sie in ein Mesh-Wlan-System. Die Installation ist meist kinderleicht, und der Komfort sowie die Leistung sind unschlagbar. Viele Systeme bieten auch erweiterte Funktionen wie Kindersicherung oder Gastnetzwerke.
Die Erweiterung Ihres Netzwerks mit einem Repeater oder einem Mesh-System kann die Wlan-Reichweite und -Performance maßgeblich verbessern und lästige Funklöcher eliminieren.
### Trick 6: QoS (Quality of Service) einrichten
Stellen Sie sich vor, in Ihrem Heimnetzwerk läuft ein Online-Spiel, parallel dazu streamt jemand einen 4K-Film, und ein dritter führt eine Videokonferenz. Ohne Priorisierung kämpfen alle Anwendungen um dieselbe Bandbreite, was zu Rucklern, Verzögerungen und schlechter Qualität führen kann. Gerade bei begrenzter Internetbandbreite oder vielen gleichzeitig aktiven Geräten ist dies ein häufiges Problem. Hier hilft **QoS (Quality of Service)**.
QoS ist eine Funktion in vielen modernen Routern, die es Ihnen ermöglicht, bestimmten Anwendungen, Geräten oder Traffic-Arten eine höhere Priorität einzuräumen. So können Sie sicherstellen, dass kritische Anwendungen wie Videokonferenzen oder Online-Gaming immer genügend Bandbreite und geringe Latenz erhalten, auch wenn andere Geräte im Netzwerk gerade viel Traffic verursachen (z.B. große Downloads oder Backups).
**Was Sie tun können:**
* **Router-Oberfläche aufrufen:** Melden Sie sich in der Weboberfläche Ihres Routers an.
* **QoS-Einstellungen finden:** Suchen Sie nach Menüpunkten wie „QoS”, „Priorisierung”, „Traffic Shaping”, „Bandbreitenverwaltung” oder „Internetpriorität”. Die genaue Bezeichnung variiert je nach Router-Hersteller (z.B. AVM, TP-Link, Asus).
* **Prioritäten festlegen:** Dort können Sie meist Regeln definieren. Sie können:
* Bestimmten Geräten (z.B. Ihrem Arbeitslaptop, dem Gaming-PC oder dem Smart-TV) eine höhere Priorität geben, basierend auf deren IP- oder MAC-Adresse.
* Bestimmten Anwendungen (z.B. Video-Streaming (Netflix, YouTube), VoIP (Skype, Zoom), Online-Spiele) eine höhere Priorität zuweisen, oft über Voreinstellungen oder manuelle Port-Konfiguration.
* Manchmal auch spezifische Ports priorisieren, wenn Sie wissen, welche Ports von Ihren kritischen Anwendungen genutzt werden.
* Oft gibt es auch die Möglichkeit, die maximale Upload- und Download-Geschwindigkeit für das gesamte Netzwerk festzulegen, was die Effizienz von QoS noch weiter steigern kann.
* **Testen und Anpassen:** Nach dem Speichern der Einstellungen sollten Sie die Auswirkungen testen und bei Bedarf die Prioritäten anpassen, bis Sie die optimale Balance gefunden haben. Beobachten Sie, ob Ihre priorisierten Anwendungen jetzt flüssiger laufen.
Durch die intelligente Nutzung von QoS stellen Sie sicher, dass die wichtigsten Anwendungen in Ihrem Netzwerk stets reibungslos funktionieren und Sie keine unnötigen Frustrationen durch schlechtes Wlan erleben.
### Trick 7: Antennen prüfen oder austauschen
Nicht alle Router verfügen über externe Antennen, aber wenn Ihrer welche hat, können sie einen großen Unterschied machen. Die Ausrichtung der Antennen ist entscheidend für die Signalverteilung und damit für die Wlan-Reichweite und -Stabilität.
Ein weit verbreiteter Irrtum ist, dass alle Antennen in dieselbe Richtung zeigen sollten. Tatsächlich empfiehlt es sich oft, die Antennen in verschiedene Richtungen auszurichten. Eine Antenne vertikal und die andere horizontal kann die Signalabdeckung in einem Raum optimieren, da Wlan-Signale sowohl horizontal als auch vertikal polarisiert sein können und somit besser empfangen werden, wenn die Antennen des Empfangsgeräts parallel dazu ausgerichtet sind.
Manche Router ermöglichen auch den Austausch der externen Antennen. Wenn Ihr Router nur kleine, unauffällige Antennen hat, können Sie diese eventuell gegen leistungsstärkere, so genannte „High-Gain-Antennen” austauschen. Diese bieten oft eine bessere Richtwirkung oder eine stärkere Signalabstrahlung, wodurch die Wlan-Reichweite und -Qualität verbessert werden kann.
**Was Sie tun können:**
* **Ausrichtung variieren:** Experimentieren Sie mit der Ausrichtung Ihrer Router-Antennen. Probieren Sie eine Antenne vertikal und eine horizontal oder beides leicht schräg. Testen Sie dabei die Signalstärke an verschiedenen Orten in Ihrem Zuhause, um die optimale Konfiguration zu finden. Denken Sie daran, dass sich das Signal kugelförmig ausbreitet, wenn die Antennen senkrecht stehen, und eher flach, wenn sie waagerecht sind.
* **Antennen austauschen (wenn möglich):** Überprüfen Sie das Handbuch Ihres Routers, ob die Antennen austauschbar sind. Achten Sie beim Kauf von Ersatzantennen darauf, dass sie mit Ihrem Router-Modell kompatibel sind (der Anschluss-Typ, meist RP-SMA, ist wichtig) und eine höhere dB-Angabe (z.B. 5 dBi, 7 dBi, 9 dBi) haben, was auf eine höhere Leistung hinweist. Achten Sie auf seriöse Hersteller und vermeiden Sie Billigprodukte.
* **Richtfunkantennen für spezifische Bereiche:** Wenn Sie ein sehr spezifisches Problem haben, z.B. eine weit entfernte Gartenhütte versorgen möchten oder eine Point-to-Point-Verbindung aufbauen wollen, gibt es auch Richtfunkantennen. Diese bündeln das Signal stark in eine bestimmte Richtung, was die Reichweite in diese Richtung erheblich steigert. Dies ist jedoch meist für fortgeschrittene Anwendungen gedacht.
Durch die richtige Ausrichtung oder den Austausch der Antennen können Sie die Wlan-Reichweite und -Stärke oft deutlich verbessern und somit auch die Wlan-Geschwindigkeit in entfernteren Bereichen erhöhen.
### Zusätzliche Überlegungen und weitere Tipps für Ihr Wlan
Neben diesen 7 Haupttricks gibt es noch einige weitere Punkte, die Sie im Auge behalten sollten, wenn Sie dauerhaft eine optimale Wlan-Leistung wünschen:
* **Überprüfen Sie Ihren Internetanbieter (ISP):** Manchmal liegt das Problem nicht bei Ihrem Wlan, sondern bei der Leitung selbst. Führen Sie einen Geschwindigkeitstest (z.B. über speedtest.net oder breitbandmessung.de) direkt am Router (per Netzwerkkabel!) durch, um zu sehen, ob die volle Bandbreite Ihres Vertrags ankommt. Ist dies nicht der Fall, kontaktieren Sie Ihren Anbieter. Das Wlan kann nur so schnell sein, wie Ihre Internetleitung es zulässt.
* **Router-Neustart:** Der Klassiker, der oft Wunder wirkt. Ein regelmäßiger Neustart (einmal pro Woche oder Monat) kann kleine Fehler beheben, den Speicher leeren und die Leistung stabilisieren. Trennen Sie den Router für etwa 30 Sekunden vom Strom, bevor Sie ihn wieder anschließen.
* **Sicherheitsaspekte beachten:** Verwenden Sie immer eine starke WPA2- oder idealerweise WPA3-Verschlüsselung und ein komplexes Passwort für Ihr Wlan. Ein ungesichertes oder leicht zu knackendes Wlan kann von Fremden genutzt werden, die Ihre Bandbreite stehlen und so die Geschwindigkeit für Sie reduzieren. Zudem stellt dies ein erhebliches Sicherheitsrisiko für Ihr Netzwerk dar.
* **Alten Router austauschen:** Wenn Ihr Router bereits viele Jahre alt ist, unterstützt er möglicherweise keine modernen Wlan-Standards (wie Wi-Fi 5 (802.11ac) oder Wi-Fi 6 (802.11ax)). Ältere Hardware kann ein limitierender Faktor sein, selbst wenn Ihre Internetleitung schnell ist. Ein Upgrade auf einen aktuellen Router ist oft eine lohnende Investition und kann die Wlan-Geschwindigkeit und -Stabilität drastisch verbessern.
* **Kabel statt Wlan:** Für stationäre Geräte, die eine maximale Geschwindigkeit und Stabilität benötigen (z.B. Gaming-PCs, Smart-TVs, NAS-Server, Workstations), ist eine kabelgebundene Verbindung (Ethernet) immer die beste Wahl. Sie ist nicht anfällig für Funkstörungen, bietet die volle Bandbreite ohne Verluste und hat eine extrem niedrige Latenz. Überlegen Sie, welche Geräte wirklich drahtlos sein müssen und welche sich per Kabel verbinden lassen.
### Fazit: Endlich wieder schnelles und stabiles Wlan
Eine schlechte Wlan-Verbindung muss keine Dauerlösung sein. Mit den richtigen Strategien und ein wenig Geduld können Sie die meisten Wlan-Probleme selbst in den Griff bekommen und Ihre Wlan-Leistung erheblich verbessern. Vom optimalen Standort des Routers über die Beseitigung von Störquellen, den Kanalwechsel bis hin zum Einsatz moderner Mesh-Systeme – jeder dieser Tricks trägt dazu bei, Ihr digitales Erlebnis zu optimieren.
Nehmen Sie sich die Zeit, diese Tipps Schritt für Schritt auszuprobieren. Beginnen Sie mit den einfachsten Maßnahmen und arbeiten Sie sich dann vor. Sie werden überrascht sein, welche positiven Auswirkungen selbst kleine Änderungen haben können. Ein schnelles und stabiles Wlan ist der Schlüssel zu einem reibungslosen digitalen Alltag. Schluss mit Frust – genießen Sie wieder uneingeschränkten Zugang zu allem, was das Internet zu bieten hat! Ihr Heimnetzwerk wird es Ihnen danken.