Kennen Sie das? Sie öffnen den Windows Explorer, und da ist er wieder – der Eintrag „Heimnetzgruppe”. Obwohl Microsoft diese Funktion bereits vor Jahren offiziell abgeschafft hat und sie unter modernen Windows-Versionen gar nicht mehr funktioniert, geistert sie bei vielen Nutzern immer noch hartnäckig durch die Navigationsleiste. Ein Relikt aus vergangenen Zeiten, das nicht nur Platz wegnimmt, sondern auch das Gefühl vermittelt, das System sei nicht ganz sauber oder aufgeräumt. Wenn Sie genug davon haben und diesen unliebsamen Gast endgültig aus Ihrem Explorer entfernen möchten, sind Sie hier genau richtig. Wir zeigen Ihnen einen bewährten Trick, mit dem Sie die Heimnetzgruppe ein für alle Mal loswerden.
Die Heimnetzgruppe war einst eine nützliche Funktion, die es Windows-Nutzern erleichtern sollte, Dateien und Drucker in einem privaten Netzwerk zu teilen. Sie wurde mit Windows 7 eingeführt und war eine Antwort auf die oft komplizierte manuelle Dateifreigabe. Mit einem einfachen Passwort konnten Familienmitglieder oder Kollegen im selben Netzwerk auf gemeinsame Ordner zugreifen, Bilder austauschen oder einen zentralen Drucker nutzen. Doch wie so oft bei frühen Implementierungen erwies sich die Heimnetzgruppe mit der Zeit als anfällig für Probleme, manchmal schwer zu konfigurieren und oft nicht so zuverlässig, wie man es sich wünschen würde. Mit dem Aufkommen von Cloud-Diensten, robusteren Netzwerkfreigaben über SMB (Server Message Block) und einfacheren Methoden zur Geräterkennung wurde die Heimnetzgruppe schließlich obsolet.
Warum die Heimnetzgruppe immer noch nervt – auch nach ihrer Abschaffung
Microsoft hat die Heimnetzgruppe offiziell mit dem Windows 10 April 2018 Update (Version 1803) entfernt. Das bedeutet, dass neue Installationen von Windows 10 diesen Eintrag gar nicht mehr anzeigen sollten. Wenn Sie jedoch ein älteres System auf eine neuere Version aktualisiert haben oder die Heimnetzgruppe zuvor aktiv genutzt wurde, kann es passieren, dass die zugehörigen Dienste oder Konfigurationsdateien nicht vollständig entfernt wurden. Diese Überbleibsel sind es, die dafür sorgen, dass der Eintrag im Explorer hartnäckig bestehen bleibt. Er ist dann zwar funktionslos, aber eine ständige Erinnerung an eine Vergangenheit, die wir eigentlich hinter uns lassen wollen. Es ist wie ein Geist im System, der nicht verschwinden will – aber wir haben den Trick, um ihn zu vertreiben.
Das Hauptproblem ist, dass Windows zwar die Kernfunktionalität deaktiviert, aber oft nicht alle Spuren beseitigt. Die zugehörigen Dienste könnten immer noch auf „Manuell” oder „Automatisch” stehen, und bestimmte Ordner mit Konfigurationsdaten existieren weiterhin. Diese kleinen Restbestände reichen aus, um den Explorer dazu zu bringen, den Eintrag weiterhin anzuzeigen. Für viele Nutzer ist das ein Ärgernis, da sie eine aufgeräumte und effiziente Arbeitsumgebung bevorzugen. Ein unnötiger Eintrag in der Navigationsleiste ist nicht nur ästhetisch störend, sondern kann auch dazu führen, dass der Explorer beim Start oder bei der Navigation marginal langsamer reagiert.
Vorbereitung ist alles: Bevor wir starten
Bevor wir tief in die Systemkonfiguration eintauchen, ist es wichtig, einige Vorsichtsmaßnahmen zu treffen. Obwohl die folgenden Schritte in der Regel sicher sind, arbeiten wir an sensiblen Bereichen Ihres Systems. Ein kleines Missverständnis könnte theoretisch zu unerwünschten Nebenwirkungen führen. Daher gilt:
- Erstellen Sie einen Systemwiederherstellungspunkt: Dies ist Ihr Sicherheitsnetz. Sollte etwas schiefgehen, können Sie Ihr System zu einem früheren Zeitpunkt zurücksetzen. Suchen Sie in der Windows-Suche nach „Wiederherstellungspunkt erstellen” und folgen Sie den Anweisungen.
- Speichern Sie Ihre Arbeit: Stellen Sie sicher, dass alle offenen Dokumente gespeichert und alle wichtigen Programme geschlossen sind.
- Administratorrechte: Sie benötigen Administratorrechte, um die folgenden Schritte ausführen zu können. Stellen Sie sicher, dass Sie als Administrator angemeldet sind oder das entsprechende Passwort zur Hand haben.
Keine Sorge, die Schritte sind detailliert beschrieben und leicht nachzuvollziehen. Sie müssen kein IT-Experte sein, um diese Anleitung erfolgreich zu befolgen. Konzentrieren Sie sich einfach auf die einzelnen Schritte, und Sie werden die Heimnetzgruppe bald nur noch aus der Erinnerung kennen.
Der ultimative Trick: Heimnetzgruppe endgültig entfernen – Schritt für Schritt
Der Trick, um die Heimnetzgruppe wirklich zu entfernen, besteht darin, die zugehörigen Systemdienste zu deaktivieren und dann die verbleibenden Konfigurationsdateien manuell zu löschen. Nur so stellen Sie sicher, dass der Eintrag nicht wieder auftaucht.
Schritt 1: Die zugehörigen Dienste deaktivieren
Die Heimnetzgruppe wird von mehreren Diensten im Hintergrund verwaltet. Indem wir diese Dienste stoppen und deaktivieren, nehmen wir der Heimnetzgruppe die Grundlage, überhaupt im Explorer aufzutauchen.
- Öffnen Sie die Diensteverwaltung: Drücken Sie die Tastenkombination
Windows-Taste + R, um das „Ausführen”-Fenster zu öffnen. Geben Sie dortservices.mscein und drücken SieEnter. Dies öffnet das Fenster „Dienste”. - Suchen Sie die Heimnetzgruppen-Dienste: Scrollen Sie in der Liste der Dienste nach unten und suchen Sie nach den folgenden drei Einträgen:
- Peer-Netzwerkidentitäts-Manager (Peer Name Resolution Protocol)
- Peer-Netzwerk-Gruppierung (Peer Networking Grouping)
- Heimnetzgruppen-Anbieter (HomeGroup Provider)
- Heimnetzgruppen-Listener (HomeGroup Listener)
Es ist möglich, dass nicht alle dieser Dienste auf Ihrem System vorhanden sind oder aktiv sind, insbesondere die Heimnetzgruppen-spezifischen Dienste. Konzentrieren Sie sich auf die, die Sie finden.
- Dienste stoppen und deaktivieren: Gehen Sie jeden gefundenen Heimnetzgruppen-bezogenen Dienst einzeln durch:
- Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den Dienst (z.B. „Heimnetzgruppen-Anbieter”).
- Wählen Sie „Eigenschaften”.
- Im Fenster „Eigenschaften” finden Sie unter dem Reiter „Allgemein” den „Starttyp”. Ändern Sie diesen auf „Deaktiviert”.
- Wenn der Dienst aktuell ausgeführt wird (Status: „Wird ausgeführt”), klicken Sie auf die Schaltfläche „Beenden”.
- Klicken Sie auf „Übernehmen” und dann auf „OK”, um die Änderungen zu speichern.
Wiederholen Sie diesen Vorgang für alle oben genannten Dienste. Das Deaktivieren des „Peer-Netzwerkidentitäts-Managers” und der „Peer-Netzwerk-Gruppierung” ist entscheidend, da diese die grundlegende Funktionalität für Peer-to-Peer-Netzwerke bereitstellen, auf denen die Heimnetzgruppe aufbaute. Indem Sie den Starttyp auf „Deaktiviert” setzen, stellen Sie sicher, dass diese Dienste auch nach einem Neustart des Computers nicht mehr automatisch gestartet werden können.
Dieser Schritt ist die halbe Miete. Die Dienste können jetzt keine neuen Heimnetzgruppen-Informationen mehr abrufen oder bereitstellen, was die Grundlage für das Verschwinden des Eintrags im Explorer legt.
Schritt 2: Die hartnäckigen Konfigurationsdateien löschen
Auch wenn die Dienste deaktiviert sind, können noch alte Konfigurationsdateien existieren, die den Explorer dazu bringen, den Eintrag anzuzeigen. Diese müssen wir manuell entfernen. Dieser Schritt erfordert ein wenig Vorsicht, da wir in einem Systemordner arbeiten.
- Öffnen Sie den Explorer: Drücken Sie
Windows-Taste + E. - Navigieren Sie zum Zielordner: Geben Sie in die Adressleiste des Explorers den folgenden Pfad ein und drücken Sie
Enter:
C:WindowsServiceProfilesLocalServiceAppDataRoamingPeerNetworkingSollten Sie Probleme haben, diesen Pfad zu finden, stellen Sie sicher, dass in den Explorer-Optionen „Ausgeblendete Elemente” angezeigt werden. Gehen Sie dazu im Explorer auf „Ansicht” und aktivieren Sie das Kontrollkästchen „Ausgeblendete Elemente”.
- Dateien im Ordner löschen: In diesem Ordner finden Sie verschiedene Dateien und Ordner, die mit der Heimnetzgruppe und Peer-to-Peer-Netzwerken zusammenhängen. Markieren Sie alle Elemente (
Strg + A) und löschen Sie sie (Entf-Taste). - Berechtigungen: Es ist möglich, dass Sie aufgefordert werden, Administratorberechtigungen zu bestätigen. Bestätigen Sie diese. Sollten Sie eine Fehlermeldung erhalten, dass Sie keine Berechtigung haben, die Dateien zu löschen, müssen Sie möglicherweise den Besitz des Ordners übernehmen. Das ist ein fortgeschrittener Schritt, aber hier ist eine kurze Anleitung:
- Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den Ordner „PeerNetworking” (oder die Dateien darin).
- Wählen Sie „Eigenschaften” -> „Sicherheit” -> „Erweitert”.
- Neben „Besitzer” klicken Sie auf „Ändern”.
- Geben Sie Ihren Benutzernamen oder „Administratoren” ein und klicken Sie auf „Namen überprüfen”, dann „OK”.
- Aktivieren Sie das Kontrollkästchen „Besitzer der Untercontainer und Objekte ersetzen”.
- Klicken Sie auf „Übernehmen” und dann „OK”. Versuchen Sie danach erneut, die Dateien zu löschen.
In den meisten Fällen sollte das einfache Löschen mit Administratorrechten ausreichen. Wenn der Ordner leer ist, ist das Ziel erreicht.
Durch das Löschen dieser Dateien stellen Sie sicher, dass keine alten Konfigurationsdaten mehr vorhanden sind, die dem System suggerieren könnten, dass die Heimnetzgruppe noch aktiv ist oder neu eingerichtet werden könnte. Dies ist ein entscheidender Schritt für die dauerhafte Entfernung.
Schritt 3: Computer neu starten
Nachdem Sie die Dienste deaktiviert und die Konfigurationsdateien gelöscht haben, ist ein Neustart des Systems unerlässlich, damit die Änderungen vollständig wirksam werden. Speichern Sie alle Ihre Arbeiten und starten Sie Ihren PC neu.
Während des Neustarts lädt Windows keine der zuvor deaktivierten Dienste mehr, und der Explorer sollte die Heimnetzgruppen-Informationen nicht mehr finden, da die zugrundeliegenden Daten gelöscht wurden. Dies ist der Moment der Wahrheit.
Verifikation: Ist der lästige Eintrag wirklich weg?
Nach dem Neustart öffnen Sie den Windows Explorer. Schauen Sie auf die Navigationsleiste auf der linken Seite. Der Eintrag „Heimnetzgruppe” sollte nun verschwunden sein. Ein sauberer, aufgeräumter Explorer ist das Ergebnis Ihrer Arbeit!
Sollte der Eintrag wider Erwarten immer noch vorhanden sein, gehen Sie die Schritte noch einmal genau durch. Überprüfen Sie insbesondere, ob alle Heimnetzgruppen-Dienste wirklich auf „Deaktiviert” gesetzt und beendet wurden und ob der Ordner „PeerNetworking” wirklich leer ist.
Was tun, wenn die Heimnetzgruppe wieder auftaucht? (Troubleshooting)
In seltenen Fällen kann es vorkommen, dass die Heimnetzgruppe nach einem größeren Windows-Update oder einer Systemwiederherstellung wieder auftaucht. Dies liegt in der Regel daran, dass Updates oder Wiederherstellungen Systemdateien und -dienste auf einen früheren Zustand zurücksetzen. Wenn dies geschieht, wiederholen Sie einfach die Schritte 1 bis 3 dieser Anleitung. Die Prozedur ist robust und sollte auch ein zweites oder drittes Mal zum Erfolg führen.
Ein weiterer Grund könnte sein, dass ein Drittanbieter-Netzwerkdienst oder eine Software die Peer-Networking-Dienste erneut aktiviert. Dies ist jedoch äußerst unwahrscheinlich, da die Heimnetzgruppe eine veraltete und deprecated-Funktion ist, die von moderner Software nicht mehr genutzt wird. Stellen Sie sicher, dass Sie keine sehr alte Software verwenden, die möglicherweise noch auf diese Art von Netzwerkfunktionalität angewiesen ist.
Falls Sie weiterhin hartnäckige Probleme haben, können Sie auch die Systemdateiprüfung ausführen, um beschädigte Systemdateien zu identifizieren und zu reparieren. Öffnen Sie die Eingabeaufforderung als Administrator (suchen Sie nach „cmd”, Rechtsklick, „Als Administrator ausführen”) und geben Sie sfc /scannow ein, gefolgt von Enter. Dies kann einige Zeit dauern und behebt allgemeine Dateiprobleme, die eventuell mit der hartnäckigen Heimnetzgruppe in Verbindung stehen könnten.
Alternativen zur Heimnetzgruppe für die Dateifreigabe
Da die Heimnetzgruppe nun endgültig Geschichte ist, fragen Sie sich vielleicht, wie Sie Dateien und Ordner in Ihrem Netzwerk am besten teilen können. Glücklicherweise gibt es modernere und oft zuverlässigere Methoden:
- Netzwerkfreigabe über SMB (Server Message Block): Dies ist die klassische Windows-Methode zur Dateifreigabe und funktioniert hervorragend. Sie können einzelne Ordner freigeben und spezifische Berechtigungen für andere Benutzer im Netzwerk festlegen. Gehen Sie im Explorer auf den Ordner, den Sie teilen möchten, klicken Sie mit der rechten Maustaste, wählen Sie „Eigenschaften”, dann den Reiter „Freigabe” und klicken Sie auf „Erweiterte Freigabe”. Hier können Sie detaillierte Einstellungen vornehmen.
- OneDrive oder andere Cloud-Dienste: Für das Teilen von Dateien über verschiedene Geräte oder mit Personen außerhalb Ihres lokalen Netzwerks sind Cloud-Dienste wie Microsoft OneDrive, Google Drive oder Dropbox ideal. Sie bieten nicht nur Freigabefunktionen, sondern auch Synchronisation und Versionierung.
- E-Mail, Instant Messaging oder USB-Stick: Für kleinere Dateimengen oder den einmaligen Austausch sind traditionelle Methoden oft noch am einfachsten und schnellsten.
- NAS (Network Attached Storage) oder externer Speicher am Router: Wenn Sie eine zentrale Speicherlösung für Ihr Heimnetzwerk benötigen, ist ein NAS-System eine hervorragende Wahl. Alternativ bieten viele moderne Router die Möglichkeit, einen USB-Speicher anzuschließen und diesen im Netzwerk freizugeben.
All diese Alternativen sind robuster, flexibler und sicherer als die alte Heimnetzgruppe und bieten zukunftsfähige Lösungen für Ihre Freigabebedürfnisse.
Fazit: Ein aufgeräumtes System ist ein glückliches System
Die Heimnetzgruppe mag ein Relikt vergangener Windows-Tage sein, aber ihr hartnäckiges Verweilen im Explorer kann für viele Nutzer ein Ärgernis darstellen. Mit dem hier vorgestellten Trick – dem gezielten Deaktivieren der zugehörigen Dienste und dem Löschen der Konfigurationsdateien – haben Sie nun die Macht, diesen unerwünschten Eintrag endgültig aus Ihrem System zu entfernen. Ihr Windows Explorer wird nicht nur sauberer aussehen, sondern Sie haben auch das gute Gefühl, die Kontrolle über Ihr System zurückgewonnen zu haben.
Dieser Leitfaden hat Ihnen gezeigt, wie Sie mit wenigen, gut erklärten Schritten die Kontrolle übernehmen und Ihr System optimieren können. Ein aufgeräumtes Betriebssystem ist nicht nur angenehmer zu bedienen, sondern kann auch zu einer besseren Gesamtperformance beitragen. Genießen Sie Ihren nun sauberen und schlanken Explorer und nutzen Sie die modernen Alternativen für die Dateifreigabe. Die Heimnetzgruppe gehört nun wirklich der Vergangenheit an!