Jeder Windows-Nutzer kennt das Gefühl der Hilflosigkeit, wenn eine unerwartete Fehlermeldung den Bildschirm ziert. Eine davon, die bei vielen für Stirnrunzeln sorgt, ist die Meldung „Systeminformationen können nicht zusammengestellt werden„. Diese erscheint oft, wenn man versucht, das integrierte Windows-Tool „Systeminformationen” (msinfo32.exe) zu öffnen. Doch was bedeutet diese Meldung eigentlich? Ist sie ein Indikator für einen schwerwiegenden Fehler, der Ihr System ernsthaft gefährdet, oder handelt es sich eher um ein harmloses Ärgernis? Und viel wichtiger: Wie behebt man dieses Problem, um wieder vollständigen Zugriff auf die wertvollen Informationen über den eigenen Computer zu erhalten?
In diesem umfassenden Artikel werden wir die Tiefe dieses Problems ergründen. Wir beleuchten, warum diese Meldung auftritt, ob sie ein Grund zur Sorge ist und führen Sie Schritt für Schritt durch eine Reihe von effektiven Lösungen, um Ihr System wieder auf Kurs zu bringen.
Was ist die „Systeminformationen”-Anwendung (msinfo32.exe)?
Bevor wir uns den Fehlern widmen, sollten wir verstehen, worum es sich bei der Anwendung „Systeminformationen” überhaupt handelt. Bei `msinfo32.exe` handelt es sich um ein von Microsoft bereitgestelltes Diagnosetool, das eine detaillierte Übersicht über die Hardware-, Software- und Netzwerkumgebung Ihres Computers liefert. Von der genauen Bezeichnung Ihres Prozessors und der installierten RAM-Menge über Informationen zu Treibern, aktiven Diensten, gestarteten Programmen bis hin zu detaillierten Netzwerkadaptern – dieses Tool ist eine wahre Fundgrube für Techniker, Administratoren und interessierte Nutzer.
Die Fähigkeit, diese Informationen schnell und zentral abzurufen, ist entscheidend für die Fehlersuche, die Kompatibilitätsprüfung neuer Hardware oder Software und die allgemeine Systemwartung. Wenn dieses Tool also seinen Dienst verweigert, bedeutet das nicht nur einen Verlust an Komfort, sondern kann auch die Diagnose anderer Probleme erheblich erschweren.
Ist die Fehlermeldung „Systeminformationen können nicht zusammengestellt werden” schwerwiegend?
Diese Frage lässt sich nicht pauschal mit Ja oder Nein beantworten. Die gute Nachricht zuerst: In den meisten Fällen ist die Fehlermeldung „Systeminformationen können nicht zusammengestellt werden” kein direktes Zeichen für einen unmittelbar drohenden Systemabsturz oder Datenverlust. Ihr Betriebssystem kann wahrscheinlich weiterhin normal funktionieren, und Ihre Anwendungen laufen wie gewohnt. Das Problem liegt hier in der Regel bei der Fähigkeit des Systems, die benötigten Daten für das `msinfo32`-Tool zu sammeln und zu präsentieren.
Wann ist es nur eine Unannehmlichkeit?
Oftmals ist der Fehler auf kleinere Softwareprobleme, beschädigte Konfigurationsdateien oder temporäre Störungen von Diensten zurückzuführen, die für die Datenerfassung verantwortlich sind. In solchen Fällen läuft Ihr System im Hintergrund einwandfrei, aber das Diagnosetool kann seine Funktion nicht erfüllen. Es ist ärgerlich, weil es die Fehlersuche erschwert, aber es gefährdet nicht direkt die Stabilität oder Sicherheit Ihres Systems.
Wann deutet es auf ernstere Probleme hin?
Allerdings kann die Meldung auch ein Symptom für tiefgreifendere Probleme sein, die zwar nicht sofort zum Systemausfall führen, aber ernst genommen werden sollten:
* **Beschädigte Systemdateien:** Wenn grundlegende Windows-Dateien, die für die Datenerfassung zuständig sind, beschädigt sind, kann dies andere Funktionen beeinträchtigen.
* **Fehler im WMI-Repository:** Die Windows-Verwaltungsinstrumentation (WMI) ist ein zentraler Dienst, der Informationen über das System bereitstellt. Ein beschädigtes WMI-Repository kann weitreichende Probleme verursachen, die über `msinfo32` hinausgehen.
* **Festplattenfehler:** Fehlerhafte Sektoren auf der Festplatte können dazu führen, dass wichtige Systemdateien oder Datenbanken nicht korrekt gelesen werden können.
* **Malware-Infektionen:** Einige Malware-Varianten versuchen, Systemtools zu deaktivieren oder zu manipulieren, um ihre Präsenz zu verschleiern.
Zusammenfassend lässt sich sagen: Die Fehlermeldung selbst ist selten *der* gravierende Fehler, aber sie kann ein wichtiges Frühwarnzeichen sein oder die Diagnose *eines anderen* gravierenden Fehlers unmöglich machen. Daher sollte sie immer behoben werden.
Häufige Ursachen für diesen Fehler
Um das Problem effektiv zu beheben, ist es hilfreich, die möglichen Ursachen zu kennen. Hier sind die gängigsten Gründe, warum die Systeminformationen nicht zusammengestellt werden können:
Beschädigte Systemdateien
Die Integrität der Windows-Systemdateien ist entscheidend für die reibungslose Funktion aller Komponenten. Wenn Dateien, die für die Sammlung von Systeminformationen benötigt werden, beschädigt oder fehlen, kann dies zu dem Fehler führen.
Probleme mit Windows-Diensten
Windows basiert auf einer Vielzahl von Diensten, die im Hintergrund laufen. Insbesondere die Windows-Verwaltungsinstrumentation (WMI), der COM+ Systemanwendung-Dienst und der Systeminformationsdienst sind für die Funktion von `msinfo32` unerlässlich. Wenn einer dieser Dienste nicht korrekt läuft, deaktiviert ist oder abstürzt, kann die Fehlermeldung erscheinen.
Konflikte mit Drittanbieter-Software
Antivirenprogramme, Firewalls, Systemoptimierer oder andere Dienstprogramme von Drittanbietern können manchmal in die Funktionsweise von Windows-Diensten eingreifen oder Systemdateien blockieren, was zu Konflikten führt.
Beschädigtes WMI-Repository
Das WMI-Repository ist eine Datenbank, die Konfigurationsinformationen und Daten über das System speichert. Ist dieses Repository beschädigt, kann WMI keine Informationen bereitstellen, was sich direkt auf `msinfo32` auswirkt.
Treiberprobleme
Veraltete, inkompatible oder beschädigte Gerätetreiber können ebenfalls zu Problemen bei der Systemdatenerfassung führen, insbesondere wenn es um Hardwareinformationen geht.
Festplattenfehler
Physische oder logische Fehler auf der Festplatte können dazu führen, dass das System auf wichtige Dateien oder Datenbanken nicht zugreifen kann, was die Kompilierung der Systeminformationen verhindert.
Malware oder Viren
Schädliche Software kann Systemkomponenten manipulieren, Dienste deaktivieren oder Dateien beschädigen, um die Diagnose und Entfernung zu erschweren.
Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Fehlerbehebung
Jetzt, da wir die möglichen Ursachen kennen, ist es Zeit für die Lösungen. Beginnen Sie immer mit den einfachsten Schritten und arbeiten Sie sich systematisch voran.
Grundlegende Schritte zuerst
Diese Schritte sind oft überraschend effektiv und sollten immer als Erstes ausprobiert werden.
1. Computer neu starten
Ein einfacher Neustart kann viele temporäre Störungen beheben, die durch falsch geladene Dienste oder blockierte Ressourcen verursacht werden. Speichern Sie Ihre Arbeit und starten Sie das System neu.
2. Windows-Updates überprüfen
Stellen Sie sicher, dass Ihr Windows auf dem neuesten Stand ist. Microsoft veröffentlicht regelmäßig Updates, die Fehlerbehebungen und Verbesserungen enthalten, die das Problem beheben könnten.
* Gehen Sie zu `Einstellungen` > `Update und Sicherheit` > `Windows Update` und klicken Sie auf `Nach Updates suchen`.
3. Antivirus-Scan durchführen
Führen Sie einen vollständigen Scan Ihres Systems mit Ihrem bevorzugten Antivirenprogramm durch. Stellen Sie sicher, dass Ihr Antivirenprogramm auf dem neuesten Stand ist. Bei Verdacht auf Malware nutzen Sie gegebenenfalls zusätzliche Tools.
Integrität der Systemdateien prüfen und reparieren
Beschädigte Systemdateien sind eine häufige Ursache für diverse Windows-Probleme.
4. Systemdateiprüfung (SFC-Scan) durchführen
Der **System File Checker (SFC)** kann beschädigte oder fehlende Windows-Systemdateien identifizieren und reparieren.
* Öffnen Sie die `Eingabeaufforderung` oder `Windows PowerShell` als Administrator (Rechtsklick auf das Startmenü-Symbol, dann `Eingabeaufforderung (Administrator)` oder `Windows PowerShell (Administrator)`).
* Geben Sie den Befehl `sfc /scannow` ein und drücken Sie `Enter`.
* Der Scan kann eine Weile dauern. Starten Sie Ihren PC nach Abschluss neu und prüfen Sie, ob das Problem behoben ist.
5. DISM-Befehle ausführen
Wenn der SFC-Scan das Problem nicht beheben konnte, kann das Deployment Image Servicing and Management (DISM)-Tool das Windows-Image reparieren, auf das SFC zugreift.
* Öffnen Sie erneut die `Eingabeaufforderung` oder `Windows PowerShell` als Administrator.
* Geben Sie die folgenden Befehle nacheinander ein und drücken Sie nach jedem Befehl `Enter`:
* `DISM /Online /Cleanup-Image /CheckHealth` (Prüft den Zustand des Images)
* `DISM /Online /Cleanup-Image /ScanHealth` (Scannt das Image auf Beschädigungen)
* `DISM /Online /Cleanup-Image /RestoreHealth` (Repariert das Image bei gefundenen Beschädigungen)
* Warten Sie, bis jeder Befehl abgeschlossen ist. Dies kann einige Minuten dauern. Starten Sie Ihren PC neu und versuchen Sie, die Systeminformationen erneut zu öffnen.
Überprüfen und Neustarten wichtiger Windows-Dienste
Die korrekte Funktion bestimmter Dienste ist entscheidend für `msinfo32`.
6. Windows-Verwaltungsinstrumentation (WMI) überprüfen
Der WMI-Dienst ist der zentrale Dreh- und Angelpunkt für die Bereitstellung von Systeminformationen.
* Drücken Sie `Win + R`, geben Sie `services.msc` ein und drücken Sie `Enter`, um die Dienste-Verwaltung zu öffnen.
* Suchen Sie den Dienst `Windows-Verwaltungsinstrumentation`.
* Stellen Sie sicher, dass der `Starttyp` auf `Automatisch` eingestellt ist und der `Status` auf `Wird ausgeführt` steht.
* Falls nicht, doppelklicken Sie auf den Dienst, stellen Sie den Starttyp ein und klicken Sie auf `Starten`.
* Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den Dienst und wählen Sie `Neu starten`.
7. COM+ Systemanwendung und Systeminformationsdienst überprüfen
Auch diese Dienste spielen eine Rolle.
* Suchen Sie in der Dienste-Verwaltung (services.msc) nach `COM+ Systemanwendung`. Stellen Sie sicher, dass der Starttyp auf `Manuell` oder `Automatisch` steht und der Dienst läuft. Starten Sie ihn bei Bedarf neu.
* Suchen Sie nach dem Dienst `Systeminformationsdienst`. Auch hier sollte der Dienst laufen und idealerweise auf `Manuell` oder `Automatisch` stehen. Starten Sie ihn gegebenenfalls neu.
WMI-Repository reparieren
Ein beschädigtes WMI-Repository kann die Ursache sein, auch wenn der Dienst selbst läuft.
8. WMI-Repository verifizieren und zurücksetzen
* Öffnen Sie die `Eingabeaufforderung` oder `Windows PowerShell` als Administrator.
* Geben Sie `winmgmt /verifyrepository` ein und drücken Sie `Enter`.
* Wenn die Meldung `WMI-Repository ist konsistent` erscheint, ist es wahrscheinlich nicht die Ursache.
* Wenn die Meldung `WMI-Repository ist inkonsistent` erscheint, fahren Sie mit den nächsten Schritten fort.
* Stoppen Sie den WMI-Dienst: `net stop winmgmt`
* Bestätigen Sie mit `J`, wenn Sie gefragt werden, ob andere Dienste ebenfalls beendet werden sollen.
* Setzen Sie das Repository zurück: `winmgmt /resetrepository`
* Starten Sie den WMI-Dienst neu: `net start winmgmt`
* Starten Sie Ihren PC neu und prüfen Sie die Systeminformationen.
* *Wichtiger Hinweis:* Das Zurücksetzen des WMI-Repositorys kann unter Umständen dazu führen, dass einige Programme, die WMI stark nutzen, neu konfiguriert werden müssen oder Fehler melden. In den meisten Fällen ist dies jedoch unproblematisch.
Softwarekonflikte identifizieren
Drittanbieter-Software kann manchmal zu Störungen führen.
9. Drittanbieter-Antivirus/Firewall deaktivieren
Deaktivieren Sie vorübergehend Ihr Antivirenprogramm und Ihre Firewall (nicht die Windows Defender Firewall, es sei denn, Sie haben diese auch als Drittanbieter-Lösung konfiguriert) und versuchen Sie dann, die Systeminformationen zu öffnen. Wenn es funktioniert, müssen Sie möglicherweise die Einstellungen Ihrer Sicherheitssoftware anpassen oder eine Alternative in Betracht ziehen.
10. Sauberen Systemstart (Clean Boot) durchführen
Ein sauberer Systemstart hilft, Softwarekonflikte zu isolieren.
* Drücken Sie `Win + R`, geben Sie `msconfig` ein und drücken Sie `Enter`.
* Gehen Sie zum Reiter `Dienste`. Aktivieren Sie `Alle Microsoft-Dienste ausblenden` und klicken Sie dann auf `Alle deaktivieren`.
* Gehen Sie zum Reiter `Autostart` und klicken Sie auf `Task-Manager öffnen`.
* Deaktivieren Sie alle Autostart-Einträge im Task-Manager.
* Schließen Sie den Task-Manager, klicken Sie in `msconfig` auf `OK` und starten Sie den PC neu.
* Wenn `msinfo32` jetzt funktioniert, aktivieren Sie die Dienste und Autostart-Einträge schrittweise wieder, um den Übeltäter zu finden.
Weitere mögliche Lösungen
Wenn die bisherigen Schritte nicht geholfen haben, gibt es noch weitere Optionen.
11. Treiber aktualisieren
Veraltete oder beschädigte Treiber, insbesondere Chipsatz-Treiber, können die Datenerfassung beeinträchtigen. Besuchen Sie die Website des Herstellers Ihres Computers oder Ihrer Komponenten, um die neuesten Treiber herunterzuladen und zu installieren.
12. Festplatte auf Fehler überprüfen (CHKDSK)
Festplattenfehler können Systemdateien oder Datenbanken unzugänglich machen.
* Öffnen Sie die `Eingabeaufforderung` oder `Windows PowerShell` als Administrator.
* Geben Sie `chkdsk /f /r` ein und drücken Sie `Enter`.
* Sie werden gefragt, ob der Scan beim nächsten Neustart durchgeführt werden soll. Bestätigen Sie mit `J` und starten Sie den PC neu. Der Scan kann lange dauern, seien Sie geduldig.
13. Systemwiederherstellung nutzen
Wenn das Problem erst kürzlich aufgetreten ist, könnten Sie versuchen, das System auf einen früheren Wiederherstellungspunkt zurückzusetzen, als `msinfo32` noch funktionierte.
* Suchen Sie im Startmenü nach `Wiederherstellung` und wählen Sie `Systemwiederherstellung öffnen`.
* Folgen Sie den Anweisungen, um einen geeigneten Wiederherstellungspunkt auszuwählen.
14. In-Place-Upgrade oder Neuinstallation (letzter Ausweg)
Wenn alle Stricke reißen, könnte ein In-Place-Upgrade von Windows 10/11 (eine Reparaturinstallation, die Ihre Dateien und Apps behält) oder im äußersten Fall eine komplette Neuinstallation des Betriebssystems die Lösung sein. Dies sollte jedoch wirklich der letzte Ausweg sein, da es zeitaufwendig ist.
Prävention: Wie Sie zukünftigen Problemen vorbeugen
Einige einfache Maßnahmen können helfen, solche Probleme in Zukunft zu vermeiden:
* **Regelmäßige Windows-Updates:** Halten Sie Ihr System immer auf dem neuesten Stand.
* **Gute Antiviren-Praktiken:** Verwenden Sie eine zuverlässige Sicherheitssoftware und scannen Sie Ihr System regelmäßig.
* **Systemwartung:** Führen Sie gelegentlich Disk-Cleanups durch und überprüfen Sie die Festplatte auf Fehler.
* **Wiederherstellungspunkte erstellen:** Erstellen Sie manuell Systemwiederherstellungspunkte, bevor Sie größere Änderungen an Ihrem System vornehmen.
* **Vorsicht bei Software-Installationen:** Laden Sie Software nur von vertrauenswürdigen Quellen herunter und achten Sie bei der Installation auf potenzielle unerwünschte Beigaben.
Fazit: Ruhe bewahren und methodisch vorgehen
Die Fehlermeldung „Systeminformationen können nicht zusammengestellt werden” mag auf den ersten Blick beunruhigend wirken, ist aber in den meisten Fällen behebbar, ohne dass ein totaler Systemzusammenbruch droht. Der Schlüssel liegt darin, ruhig zu bleiben und die Problembehebung methodisch anzugehen. Beginnen Sie mit den einfachen Schritten und arbeiten Sie sich durch die Liste, bis das Problem gelöst ist.
Mit den in diesem Artikel vorgestellten Schritten sollten Sie in der Lage sein, die Ursache des Problems zu finden und zu beheben, um wieder vollen Zugriff auf die wertvollen Informationen Ihres Systems zu erhalten. Denken Sie daran: Ein funktionierendes Diagnosetool ist ein Freund bei der Pflege Ihres Computers!