Bloatware und unerwünschte Toolbars. Jeder PC-Nutzer kennt sie, fast jeder hasst sie. Sie schleichen sich oft unbemerkt mit anderer Software ein, verlangsamen den Rechner, nerven mit Pop-Ups und belegen wertvollen Speicherplatz. Aber keine Panik! In diesem umfassenden Guide zeigen wir Dir, wie Du diese Plagegeister identifizierst und für immer von Deinem System verbannst. Wir erklären Dir Schritt für Schritt, wie Du vorgehen musst, um Dein System zu säubern und in Topform zu bringen.
Was ist Bloatware und wie kommt sie auf meinen Rechner?
Bloatware ist der Sammelbegriff für unerwünschte Software, die oft von Herstellern auf neuen Computern vorinstalliert wird. Sie umfasst Testversionen von Antivirenprogrammen, nutzlose System-Tools, Spiele-Demos und vieles mehr. Der Hersteller bekommt dafür Geld, Du aber meistens nur Ärger. Denn diese Programme laufen oft im Hintergrund, verbrauchen Ressourcen und verlangsamen Dein System erheblich.
Aber auch beim Download von Software aus dem Internet solltest Du vorsichtig sein. Viele Programme, insbesondere Freeware, enthalten gebündelte Angebote. Das bedeutet, dass während der Installation automatisch weitere Programme mitinstalliert werden, die Du eigentlich gar nicht haben möchtest. Oft sind das unerwünschte Toolbars oder zusätzliche Programme, die sich im Autostart verankern und den Rechner unnötig belasten.
Wie erkenne ich Bloatware und unerwünschte Toolbars?
Es gibt verschiedene Anzeichen, die auf Bloatware oder unerwünschte Toolbars hindeuten:
- Dein Computer ist spürbar langsamer geworden.
- Du siehst Programme in der Liste installierter Software, die Du nicht bewusst installiert hast.
- Dein Browser hat eine neue Startseite oder Suchmaschine, die Du nicht eingestellt hast.
- Dein Browser enthält unerwünschte Toolbars oder Add-ons.
- Du erhältst ständig Pop-Up-Werbung oder unerwünschte Benachrichtigungen.
- Die Festplatte ist voller, obwohl Du keine neuen Dateien gespeichert hast.
Wenn Du eines oder mehrere dieser Anzeichen feststellst, solltest Du genauer hinsehen und Dein System auf Bloatware und unerwünschte Toolbars überprüfen.
Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Entfernung von Bloatware und Toolbars
Schritt 1: Programme deinstallieren
Der erste und wichtigste Schritt ist die Deinstallation der unerwünschten Programme über die Systemsteuerung. Gehe dazu wie folgt vor:
- Öffne die Systemsteuerung. Unter Windows 10 und 11 findest Du diese über die Suche im Startmenü.
- Wähle „Programme” oder „Programme und Features” aus.
- Suche in der Liste der installierten Programme nach Bloatware und unerwünschten Toolbars. Sei kritisch: Alles, was Du nicht kennst oder nicht brauchst, kann weg.
- Wähle das unerwünschte Programm aus und klicke auf „Deinstallieren”.
- Folge den Anweisungen des Deinstallationsprogramms.
- Wiederhole diesen Vorgang für alle unerwünschten Programme.
Achtung: Sei vorsichtig bei der Deinstallation von Programmen, die Du nicht kennst. Im Zweifelsfall recherchiere online, um herauszufinden, ob es sich um ein wichtiges Systemprogramm handelt.
Schritt 2: Browser-Erweiterungen überprüfen und entfernen
Unerwünschte Toolbars nisten sich oft als Browser-Erweiterungen ein. Gehe folgendermaßen vor, um sie zu entfernen:
Für Google Chrome:
- Gib in die Adressleiste
chrome://extensionsein und drücke die Eingabetaste. - Überprüfe die Liste der installierten Erweiterungen.
- Entferne alle unerwünschten oder unbekannten Erweiterungen, indem Du auf den „Entfernen”-Button klickst.
Für Mozilla Firefox:
- Gib in die Adressleiste
about:addonsein und drücke die Eingabetaste. - Wähle den Tab „Erweiterungen”.
- Überprüfe die Liste der installierten Erweiterungen.
- Entferne alle unerwünschten oder unbekannten Erweiterungen, indem Du auf den „Entfernen”-Button klickst.
Für Microsoft Edge:
- Klicke auf die drei Punkte (…) in der oberen rechten Ecke des Browsers.
- Wähle „Erweiterungen” aus.
- Überprüfe die Liste der installierten Erweiterungen.
- Entferne alle unerwünschten oder unbekannten Erweiterungen, indem Du auf den „Entfernen”-Button klickst.
Denke daran, den Browser nach der Entfernung der Erweiterungen neu zu starten.
Schritt 3: Autostart-Programme überprüfen und deaktivieren
Viele Programme starten automatisch, wenn Du Deinen Computer hochfährst. Das verlangsamt den Startvorgang und belastet das System. Überprüfe die Autostart-Programme und deaktiviere alle, die Du nicht unbedingt benötigst:
Unter Windows 10 und 11:
- Öffne den Task-Manager (drücke Strg + Umschalt + Esc).
- Wähle den Tab „Autostart”.
- Überprüfe die Liste der Programme, die beim Systemstart automatisch geladen werden.
- Deaktiviere alle unnötigen Programme, indem Du sie auswählst und auf „Deaktivieren” klickst.
Wichtig: Deaktiviere keine Systemprogramme, da dies zu Problemen führen kann. Sei vorsichtig bei Programmen, die Du nicht kennst, und recherchiere im Zweifelsfall online.
Schritt 4: Adware Cleaner verwenden (Optional)
In manchen Fällen kann es schwierig sein, hartnäckige Adware oder Malware manuell zu entfernen. Hier können spezielle Adware Cleaner helfen. Es gibt eine Reihe kostenloser und kostenpflichtiger Tools, die Dein System nach unerwünschter Software durchsuchen und diese automatisch entfernen können. Beliebte Optionen sind beispielsweise:
- AdwCleaner: Ein kostenloses Tool, das speziell für die Entfernung von Adware und unerwünschten Programmen entwickelt wurde.
- Malwarebytes Anti-Malware: Ein umfassendes Sicherheitsprogramm, das auch Adware und Malware erkennt und entfernt.
- HitmanPro: Ein Cloud-basiertes Tool, das verschiedene Antiviren-Engines nutzt, um Malware zu finden und zu entfernen.
Lade die Adware Cleaner Deiner Wahl herunter und führe einen Scan Deines Systems durch. Folge den Anweisungen des Programms, um gefundene Bedrohungen zu entfernen.
Schritt 5: System bereinigen und optimieren
Nachdem Du Bloatware und unerwünschte Toolbars entfernt hast, solltest Du Dein System bereinigen und optimieren, um die Leistung weiter zu verbessern. Hier sind einige Tipps:
- Festplatte defragmentieren: Durch die Defragmentierung der Festplatte werden die Dateien neu angeordnet, sodass der Computer schneller darauf zugreifen kann. (Achtung: Nicht für SSDs!)
- Temporäre Dateien löschen: Temporäre Dateien können viel Speicherplatz belegen und das System verlangsamen. Verwende die Windows Datenträgerbereinigung oder ein Tool wie CCleaner, um sie zu entfernen.
- Registry bereinigen: Die Windows Registry ist eine Datenbank, die Informationen über das System und die installierten Programme enthält. Eine Bereinigung der Registry kann helfen, Fehler zu beheben und die Leistung zu verbessern. (Achtung: Sei hier vorsichtig und erstelle vorher ein Backup!)
- Treiber aktualisieren: Stelle sicher, dass alle Deine Treiber auf dem neuesten Stand sind. Veraltete Treiber können zu Problemen und Leistungseinbußen führen.
Vorbeugende Maßnahmen: So vermeidest Du Bloatware und Toolbars in Zukunft
Die beste Methode, um Bloatware und unerwünschte Toolbars zu vermeiden, ist, vorsichtig zu sein beim Download und der Installation von Software.
- Lade Software nur von vertrauenswürdigen Quellen herunter. Vermeide unseriöse Webseiten oder Download-Portale.
- Lies die Installationshinweise sorgfältig durch. Achte auf Häkchen oder Optionen, die zusätzliche Software installieren möchten. Entferne die Häkchen, um die Installation zu verhindern.
- Wähle die „Benutzerdefinierte Installation” oder „Erweiterte Installation”. Diese Optionen geben Dir mehr Kontrolle darüber, welche Komponenten installiert werden.
- Verwende ein gutes Antivirenprogramm mit Echtzeitschutz. Ein Antivirenprogramm kann Dich vor Malware und unerwünschten Programmen schützen.
- Sei skeptisch bei kostenlosen Angeboten. Oft sind kostenlose Programme mit Bloatware oder Adware gebündelt.
Mit diesen Tipps und Tricks kannst Du Bloatware und unerwünschte Toolbars effektiv von Deinem Computer entfernen und Dein System langfristig sauber und schnell halten. Regelmäßige Wartung und Aufmerksamkeit bei der Installation von Software sind der Schlüssel zu einem reibungslosen und sicheren Computererlebnis.