Perfekte Übersicht: Wie Sie Ordner im Startmenü unter „Alle Apps” in Windows 10 anlegen

Kennen Sie das? Sie klicken auf das Startmenü in Windows 10, navigieren zum Bereich „Alle Apps” und werden von einer schier endlosen Liste von Programmen, Tools und Anwendungen erschlagen. Programme von Adobe neben Microsoft Office, zwischendurch ein paar Spiele, der Kalender und ein dutzend Dienstprogramme, die sich bei der Installation ohne Rückfrage dort eingenistet haben. Das Suchen der gewünschten Anwendung wird schnell zu einer frustrierenden Aufgabe, die wertvolle Zeit kostet und die Produktivität bremst.

Doch keine Sorge! Wir haben eine hervorragende Nachricht für Sie: Sie können dieses Chaos bändigen! Mit einem einfachen Trick lassen sich im Startmenü von Windows 10 Ordner erstellen, um Ihre Programme übersichtlich zu gruppieren. So verwandeln Sie Ihre unorganisierte App-Liste in ein wohlstrukturiertes, leicht navigierbares Zentrum Ihrer digitalen Arbeitswelt. In diesem umfassenden Leitfaden zeigen wir Ihnen Schritt für Schritt, wie Sie Ihre Alle Apps-Liste nach Ihren Wünschen organisieren und so für eine perfekte Übersicht sorgen.

Warum Sie Ihre „Alle Apps” Liste im Startmenü organisieren sollten

Bevor wir uns in die technischen Details stürzen, lassen Sie uns kurz erörtern, warum eine gut organisierte „Alle Apps”-Liste nicht nur eine kosmetische Verbesserung ist, sondern einen echten Mehrwert für Ihren Alltag bietet:

• Effizienzsteigerung: Wenn Sie wissen, wo Ihre Programme sind, verbringen Sie weniger Zeit mit Suchen und mehr Zeit mit Arbeiten. Schnellerer Zugriff bedeutet mehr erledigte Aufgaben.
• Reduzierung von digitalem Ballast: Eine unübersichtliche Liste kann überwältigend wirken. Durch das Gruppieren von Verknüpfungen schaffen Sie optische Ruhe und Klarheit.
• Personalisierung des Workflows: Gestalten Sie Ihr Startmenü so, wie es für Sie am sinnvollsten ist. Ob nach Themen, Häufigkeit der Nutzung oder Art der Anwendung – Ihre Organisation, Ihre Regeln.
• Leichtere Navigation: Gerade bei vielen installierten Programmen sind Ordner unerlässlich, um den Überblick zu behalten. Statt ewig zu scrollen, klicken Sie sich einfach durch logische Kategorien.
• Ästhetische Zufriedenheit: Ein aufgeräumtes System fühlt sich einfach besser an. Es ist wie ein sauberer Schreibtisch – förderlich für Konzentration und Wohlbefinden.

Stellen Sie sich vor, alle Ihre Office-Anwendungen sind in einem Ordner namens „Büro-Software” gebündelt, Ihre Grafikprogramme in „Kreativ-Tools” und Ihre Spiele in „Gaming”. Das spart nicht nur Nerven, sondern macht das Arbeiten mit Windows 10 wesentlich angenehmer.

Das Geheimnis hinter „Alle Apps”: Die physischen Speicherorte

Um im Startmenü Ordner zu erstellen, müssen wir einen kleinen Ausflug in die Tiefen des Windows-Dateisystems unternehmen. Die „Alle Apps”-Liste, die Sie im Startmenü sehen, ist keine virtuelle Auflistung, sondern bildet den Inhalt spezifischer Ordner auf Ihrer Festplatte ab. Genauer gesagt, gibt es zwei Hauptpfade, in denen Programmverknüpfungen gespeichert werden:

1. Für alle Benutzer (global):
   C:ProgramDataMicrosoftWindowsStart MenuPrograms
   Dieser Pfad enthält Verknüpfungen zu Programmen, die für alle Benutzerkonten auf dem Computer sichtbar sind. Wenn Sie einen Ordner oder eine Verknüpfung hier anlegen, erscheint sie im Startmenü jedes Benutzers. Das ist ideal für Software, die von mehreren Personen genutzt wird oder die Sie systemweit verfügbar machen möchten.
2. Nur für den aktuellen Benutzer (persönlich):
   C:Users[Ihr Benutzername]AppDataRoamingMicrosoftWindowsStart MenuPrograms
   Dieser Pfad ist spezifisch für das aktuelle Benutzerkonto. Hier abgelegte Ordner und Verknüpfungen sind nur für Sie selbst sichtbar. Dies ist die perfekte Wahl für persönliche Tools, Einstellungen oder Programme, die nur Sie nutzen möchten. Beachten Sie, dass der Ordner „AppData” standardmäßig ausgeblendet ist. Sie müssen die Option „Ausgeblendete Elemente” im Datei-Explorer aktivieren, um ihn zu sehen.

Das Verständnis dieser beiden Pfade ist der Schlüssel zur erfolgreichen Organisation Ihres Startmenüs. Wir werden uns nun ansehen, wie Sie diese Orte nutzen, um Ordner im Startmenü zu erstellen und Ihre Programme zu gruppieren.

Schritt-für-Schritt: Ordner für alle Benutzer anlegen und Programme organisieren

Beginnen wir mit der globalen Methode, die oft die sinnvollste ist, da viele Programme für alle Benutzer installiert werden. Stellen Sie sicher, dass Sie als Administrator angemeldet sind, da Sie möglicherweise entsprechende Berechtigungen benötigen.

1. Den globalen Startmenü-Ordner öffnen

Der schnellste Weg dorthin ist über einen speziellen Befehl:

1. Drücken Sie die Tastenkombination Windows-Taste + R, um den „Ausführen”-Dialog zu öffnen.
2. Geben Sie shell:Common Programs ein und drücken Sie Enter.
3. Es öffnet sich ein Datei-Explorer-Fenster, das direkt zum Pfad C:ProgramDataMicrosoftWindowsStart MenuPrograms führt. Dieser Ordner enthält alle Verknüpfungen, die im „Alle Apps”-Bereich des Startmenüs für alle Benutzer angezeigt werden.

2. Einen neuen Ordner erstellen

Innerhalb dieses Ordners können Sie nun Ihre neuen Kategorien anlegen:

1. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf eine freie Stelle im Fenster.
2. Wählen Sie im Kontextmenü Neu > Ordner.
3. Geben Sie dem neuen Ordner einen aussagekräftigen Namen, zum Beispiel „Büro-Anwendungen”, „Grafik & Design”, „Dienstprogramme” oder „Meine Spiele”. Drücken Sie Enter, um den Namen zu bestätigen.

3. Programmverknüpfungen verschieben

Jetzt kommt der spannende Teil: Das Füllen Ihrer neuen Ordner mit Leben:

1. Im selben Datei-Explorer-Fenster sehen Sie alle individuellen Programmverknüpfungen. Suchen Sie die Verknüpfungen, die Sie in Ihren neu erstellten Ordner verschieben möchten.
2. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf eine Verknüpfung und wählen Sie Ausschneiden (oder drücken Sie Strg + X). Dies ist wichtig, da Sie die ursprüngliche Verknüpfung entfernen möchten. Wenn Sie sie kopieren, bleibt sie auch an der alten Stelle erhalten.
3. Navigieren Sie in den neu erstellten Ordner (z.B. „Büro-Anwendungen”).
4. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf eine freie Stelle im Ordner und wählen Sie Einfügen (oder drücken Sie Strg + V).
5. Wiederholen Sie diesen Vorgang für alle relevanten Programme.

4. Das Startmenü aktualisieren

Damit die Änderungen im Startmenü sichtbar werden, ist in der Regel keine weitere Aktion nötig, da Windows die Ordnerinhalte dynamisch aktualisiert. Falls Sie die Änderungen nicht sofort sehen:

• Schließen Sie das Startmenü und öffnen Sie es erneut.
• Manchmal hilft es, sich einmal ab- und wieder anzumelden oder den Computer neu zu starten, um sicherzustellen, dass alle Änderungen übernommen wurden.

Sie werden sehen, wie die von Ihnen verschobenen Verknüpfungen nun unter dem Namen Ihres neuen Ordners im „Alle Apps”-Bereich erscheinen. Ein Klick auf den Ordner enthüllt die darin enthaltenen Programme.

Schritt-für-Schritt: Ordner nur für Ihr Benutzerkonto anlegen

Wenn Sie Programme nur für sich selbst gruppieren möchten, ist der persönliche Startmenü-Ordner die richtige Wahl. Der Prozess ist sehr ähnlich:

1. Den persönlichen Startmenü-Ordner öffnen

Auch hier gibt es einen praktischen „shell”-Befehl:

1. Drücken Sie Windows-Taste + R, um den „Ausführen”-Dialog zu öffnen.
2. Geben Sie shell:Programs ein und drücken Sie Enter.
3. Es öffnet sich ein Datei-Explorer-Fenster, das Sie zu C:Users[Ihr Benutzername]AppDataRoamingMicrosoftWindowsStart MenuPrograms führt. Dies ist Ihr persönlicher Startmenü-Ordner.

2. Neuen Ordner erstellen und Verknüpfungen verschieben

Die weiteren Schritte sind identisch mit der globalen Methode:

1. Erstellen Sie einen neuen Ordner (z.B. „Meine Favoriten”, „Private Tools”).
2. Schneiden Sie die gewünschten Programmverknüpfungen aus dem ursprünglichen „Programs”-Ordner aus (oder aus dem globalen „Programs”-Ordner, falls Sie sie von dort verschieben möchten).
3. Fügen Sie die Verknüpfungen in Ihren neu erstellten persönlichen Ordner ein.
4. Aktualisieren Sie das Startmenü bei Bedarf.

Beachten Sie, dass Sie hier nur Verknüpfungen sehen und verschieben können, die entweder in Ihrem persönlichen „Programs”-Ordner liegen oder die Sie aus dem globalen Ordner dorthin verschieben möchten.

Umgang mit Verknüpfungen: Tipps für die perfekte Organisation

Das Verschieben von Verknüpfungen ist der Kern der Organisation, aber es gibt noch ein paar zusätzliche Tipps, um das Beste aus Ihrem Startmenü herauszuholen:

• Verknüpfungen umbenennen: Standardnamen wie „Programmname (x64)” können unübersichtlich sein. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf eine Verknüpfung, wählen Sie „Umbenennen” und geben Sie einen klareren Namen ein, z.B. nur „Photoshop” statt „Adobe Photoshop 2024”.
• Neue Verknüpfungen erstellen: Manchmal fehlt eine Verknüpfung oder Sie möchten eine zusätzliche erstellen. Gehen Sie in den gewünschten Ordner, klicken Sie mit der rechten Maustaste, wählen Sie Neu > Verknüpfung. Geben Sie den Pfad zur ausführbaren Datei des Programms an (z.B. C:Program FilesMeineAppmeineapp.exe).
• Original Speicherort finden: Sie sind sich unsicher, wo das Programm liegt, um eine Verknüpfung zu erstellen? Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf eine vorhandene Verknüpfung und wählen Sie Dateipfad öffnen.
• Was tun mit Deinstallationsprogrammen und Readmes? Viele Programme hinterlassen neben der eigentlichen Anwendung auch Verknüpfungen zu Deinstallationsprogrammen oder Readme-Dateien. Es ist oft sinnvoll, diese in einem eigenen Unterordner wie „Zusatzprogramme” innerhalb Ihres Hauptordners zu sammeln, anstatt sie lose herumliegen zu lassen. Alternativ können Sie sie auch einfach löschen, da Deinstallationsprogramme in der Regel auch über die Systemsteuerung erreichbar sind.
• Keine Sorge beim Löschen von Verknüpfungen: Wenn Sie eine Verknüpfung aus diesen Ordnern löschen, deinstalliert dies nicht das Programm selbst. Es entfernt lediglich den Eintrag aus Ihrem Startmenü. Sie können das Programm weiterhin über die Suche oder seinen Installationspfad starten.

Best Practices für eine dauerhaft organisierte „Alle Apps” Liste

Einmal aufräumen ist gut, aber eine dauerhafte Ordnung erfordert ein paar gute Gewohnheiten:

• Konsistente Benennung: Verwenden Sie eine einheitliche Namenskonvention für Ihre Ordner (z.B. „Produktivität”, „Entwicklung”, „Medien”). Dies erleichtert das Finden.
• Nicht zu viele Unterordner: Vermeiden Sie eine zu tiefe Verschachtelung von Ordnern (z.B. „Programme > Office > Microsoft > Word”). Ein bis zwei Ebenen sind in der Regel ausreichend und bleiben übersichtlich.
• Regelmäßige Wartung: Nehmen Sie sich ein paar Mal im Jahr Zeit, um Ihre „Alle Apps”-Liste zu überprüfen. Entfernen Sie Verknüpfungen zu Programmen, die Sie deinstalliert haben, und verschieben Sie neue Programme in die passenden Ordner.
• Kombination mit Startmenü-Kacheln: Die Ordner im „Alle Apps”-Bereich sind fantastisch für eine detaillierte Organisation. Für Ihre am häufigsten verwendeten Programme können Sie diese aber zusätzlich als Kacheln im Startmenü anheften, um sie mit einem einzigen Klick zu erreichen. Die beiden Ansätze ergänzen sich perfekt.
• UWP-Apps: Beachten Sie, dass diese Methode hauptsächlich für traditionelle Desktop-Anwendungen (Win32-Apps) gilt. Universal Windows Platform (UWP) Apps, die Sie aus dem Microsoft Store beziehen, werden anders verwaltet und lassen sich nicht direkt über diese Dateipfade in benutzerdefinierte Ordner verschieben. Sie erscheinen dynamisch in der Liste und müssen direkt im Startmenü verwaltet (angeheftet oder deinstalliert) werden.

Häufige Fragen und Problemlösungen

„Ich habe einen Ordner erstellt, aber er erscheint nicht im Startmenü!”

Überprüfen Sie Folgendes:

1. Richtiger Pfad: Haben Sie den Ordner im korrekten „Programs”-Ordner erstellt (global oder persönlich)?
2. Refresh: Schließen Sie das Startmenü und öffnen Sie es erneut. Manchmal hilft es auch, sich ab- und wieder anzumelden.
3. Ausgeblendete Dateien: Stellen Sie sicher, dass in den Datei-Explorer-Optionen „Ausgeblendete Elemente” sichtbar sind, falls Sie im AppData-Pfad arbeiten.

„Kann ich Ordner direkt im Startmenü per Drag-and-Drop erstellen?”

Nein, leider nicht direkt. Windows 10 erlaubt es nicht, Ordner innerhalb der „Alle Apps”-Oberfläche des Startmenüs per Drag-and-Drop oder über ein Kontextmenü zu erstellen. Die hier beschriebene Methode über den Datei-Explorer ist der einzige Weg, um diese Art von Strukturierung zu erreichen.

„Meine Programme sind in der Liste alphabetisch sortiert. Bleibt das so?”

Ja, die Ordner selbst werden alphabetisch in der „Alle Apps”-Liste angezeigt, und die darin enthaltenen Verknüpfungen werden ebenfalls alphabetisch innerhalb des Ordners sortiert. Dies trägt zusätzlich zur Übersichtlichkeit bei.

Fazit: Nehmen Sie Ihr Startmenü in die Hand!

Ein aufgeräumtes und gut strukturiertes Startmenü ist ein Grundpfeiler für eine effiziente Nutzung von Windows 10. Die Möglichkeit, Ordner unter „Alle Apps” anzulegen, ist ein mächtiges Werkzeug, um das Durcheinander zu beseitigen und Ihre digitale Arbeitsumgebung optimal an Ihre Bedürfnisse anzupassen. Mit den hier gezeigten Schritten haben Sie das nötige Wissen an der Hand, um Ihre Programme zu organisieren und eine perfekte Übersicht zu schaffen. Nehmen Sie sich die Zeit, Ihr Startmenü zu personalisieren – Sie werden erstaunt sein, wie viel einfacher und angenehmer die Arbeit am Computer werden kann. Starten Sie noch heute und erleben Sie, wie eine kleine Veränderung im Detail einen großen Unterschied in Ihrer täglichen Produktivität machen kann!