Unsere Empfehlungen für einen Low-Budget-Gaming-PC: So holen Sie maximale Leistung für 900-1100€ heraus

Träumen Sie davon, aktuelle Spiele in flüssiger Bildrate zu genießen, ohne dabei Ihr Sparschwein komplett zu plündern? Viele Gamer glauben, dass ein leistungsstarker PC jenseits der 1500-Euro-Marke beginnt. Doch wir haben gute Nachrichten: Das stimmt nicht! Mit der richtigen Strategie und einer cleveren Auswahl der Komponenten können Sie einen Gaming-PC zusammenstellen, der in der Preisspanne von 900 bis 1100 Euro liegt und Ihnen trotzdem ein fantastisches Spielerlebnis bietet. Dieser Artikel ist Ihr umfassender Leitfaden, um maximale Leistung für Ihr Geld zu bekommen und dabei keine Kompromisse bei der Spielbarkeit einzugehen. Wir zeigen Ihnen, wie Sie die besten Komponenten auswählen und worauf Sie bei einem Low-Budget-Gaming-PC achten sollten.

Warum die Preisspanne von 900-1100€ der Sweet Spot ist

Die Wahl dieser speziellen Preisspanne ist kein Zufall. Unterhalb von 900 Euro müssen Sie in der Regel deutliche Abstriche bei der Grafikleistung oder der Gesamtperformance machen, die das Spielerlebnis spürbar beeinträchtigen könnten. Über 1100 Euro hingegen beginnen die Renditen pro Euro zu sinken – Sie zahlen mehr für inkrementelle Leistungssteigerungen, die im Alltag nicht immer gerechtfertigt sind. Die Spanne zwischen 900 und 1100 Euro bietet das optimale Preis-Leistungs-Verhältnis, um aktuelle AAA-Titel in 1080p (Full HD) mit hohen bis sehr hohen Einstellungen sowie viele Spiele sogar in 1440p (WQHD) mit mittleren bis hohen Einstellungen flüssig zu spielen.

Das Herzstück des Gaming-PCs: Prozessor (CPU) und Grafikkarte (GPU)

Diese beiden Komponenten sind die entscheidenden Leistungsträger in jedem Gaming-PC. Hier sollten Sie das meiste Budget investieren und strategisch vorgehen.

Die Grafikkarte (GPU): Der unangefochtene König für Gaming

Die Grafikkarte ist ohne Zweifel die wichtigste Komponente für die Gaming-Leistung. Für unser Budget sind die AMD Radeon RX 6700 XT oder die NVIDIA GeForce RTX 4060 / RTX 4060 Ti hervorragende Kandidaten. Eventuell finden sich auch gute Angebote für eine AMD Radeon RX 7700 XT oder eine gebrauchte RTX 3070/3070 Ti.

• AMD Radeon RX 6700 XT (12GB VRAM): Diese Karte bietet ein phänomenales Preis-Leistungs-Verhältnis und ist in der Regel für etwa 330-380 Euro zu haben. Mit 12 GB VRAM ist sie gut für Full HD und WQHD gerüstet und übertrifft die RTX 4060 in vielen Titeln deutlich, besonders in höheren Auflösungen oder mit anspruchsvollen Texturen. Sie ist unsere Top-Empfehlung in diesem Segment.
• NVIDIA GeForce RTX 4060 (8GB VRAM): Für ca. 300-330 Euro bietet die RTX 4060 gute Leistung in Full HD und punktet mit NVIDIAs exzellenten Raytracing-Features und DLSS 3.0. Der limitierende Faktor können die 8 GB VRAM sein, die bei manchen aktuellen und zukünftigen Titeln in höheren Einstellungen oder Auflösungen knapp werden könnten.
• NVIDIA GeForce RTX 4060 Ti (8GB VRAM): Wenn das Budget es zulässt und Sie ein gutes Angebot (ca. 380-420 Euro) finden, ist die 4060 Ti eine Überlegung wert. Sie bietet mehr Rohleistung als die 4060, leidet aber ebenfalls unter den 8 GB VRAM. Es gibt auch eine 16GB-Version, diese sprengt aber meist unser Budget.
• AMD Radeon RX 7700 XT (12GB VRAM): Wenn Sie an die obere Grenze Ihres Budgets gehen, ist die RX 7700 XT (ca. 420-450 Euro) eine ausgezeichnete Wahl. Sie bietet eine noch höhere Leistung als die RX 6700 XT und ist ebenfalls mit 12 GB VRAM ausgestattet, was sie sehr zukunftssicher macht.

Unser Tipp: Halten Sie Ausschau nach Angeboten! Eine RX 6700 XT ist oft unschlagbar. Wenn Sie bereit sind, auf ein gebrauchtes Modell zu setzen, kann eine RTX 3070 oder 3070 Ti ebenfalls eine sehr starke Option sein – hier ist jedoch Vorsicht geboten (Kauf von vertrauenswürdigen Quellen, Testmöglichkeiten).

Der Prozessor (CPU): Das Rückgrat Ihres Systems

Während die GPU die meisten Frames liefert, sorgt der Prozessor dafür, dass alle Prozesse reibungslos ablaufen und die Grafikkarte optimal ausgelastet wird. Ein guter Gaming-Prozessor muss genügend Kerne und eine hohe Single-Core-Leistung bieten.

• AMD Ryzen 5 5600: Dies ist unser absoluter Preis-Leistungs-Sieger für dieses Budget (ca. 130-150 Euro). Mit 6 Kernen und 12 Threads bietet er eine hervorragende Gaming-Leistung und ist dank der AM4-Plattform sehr kosteneffizient. Er ist mehr als ausreichend, um die oben genannten Grafikkarten ohne nennenswerten Flaschenhals zu befeuern.
• Intel Core i5-12400F / i5-13400F: Alternativ bieten diese Intel-Prozessoren (ca. 150-200 Euro) eine vergleichbare oder leicht bessere Performance, sind aber in der Regel mit teureren Mainboards verbunden (LGA1700). Wenn Sie ein gutes Bundle finden, können sie eine starke Alternative sein.

Unser Tipp: Bleiben Sie beim Ryzen 5 5600, um das meiste Geld für die Grafikkarte zu sparen. Der mitgelieferte Kühler (Wraith Stealth) reicht aus, ein günstiger Tower-Kühler verbessert aber Lautstärke und Temperaturen.

Das Fundament: Mainboard, RAM und Speicher

Das Mainboard (Motherboard): Die Schaltzentrale

Das Mainboard verbindet alle Komponenten miteinander. Für unser Budget benötigen wir keine High-End-Platine, aber eine solide Basis ist wichtig. Achten Sie auf Kompatibilität mit CPU und RAM sowie auf grundlegende Features wie M.2-Slots für NVMe-SSDs.

• Für AMD Ryzen 5 5600: Ein B550-Mainboard (ca. 90-120 Euro) ist die perfekte Wahl. Es bietet PCIe 4.0-Unterstützung für Grafikkarte und SSD und ist in der Regel mit Wi-Fi ausgestattet. Modelle wie das MSI B550M Pro-VDH WiFi oder ASUS Prime B550M-A WiFi sind hervorragend.
• Für Intel Core i5-12400F/13400F: Ein B660- oder B760-Mainboard (ca. 110-150 Euro) ist notwendig. Achten Sie darauf, dass es DDR4-RAM unterstützt, um Kosten zu sparen.

Unser Tipp: Ein kompaktes mATX-Mainboard spart oft Geld und passt in kleinere Gehäuse, ohne Leistungsverluste.

Der Arbeitsspeicher (RAM): Geschwindigkeit ist Trumpf

Für Gaming ist nicht nur die Menge, sondern auch die Geschwindigkeit des Arbeitsspeichers entscheidend.

• 16GB DDR4 (2x8GB): Das absolute Minimum für Gaming (ca. 40-50 Euro). Achten Sie auf 3200 MHz Taktfrequenz und eine CL16-Latenzzeit. Kaufen Sie immer zwei Riegel für den Dual-Channel-Betrieb, um die Leistung zu maximieren.
• 32GB DDR4 (2x16GB): Wenn das Budget es zulässt (ca. 60-70 Euro), sind 32 GB DDR4-RAM eine hervorragende Investition für die Zukunft. Viele moderne Spiele profitieren bereits davon, und Sie müssen sich lange keine Gedanken über fehlenden Arbeitsspeicher machen.

Unser Tipp: G.Skill Ripjaws V oder Crucial Ballistix (falls noch erhältlich) bieten ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis.

Der Datenspeicher (SSD): Schnelle Ladezeiten sind ein Muss

Verabschieden Sie sich von HDDs als Hauptlaufwerk! Eine NVMe SSD ist heute Pflicht für schnelle Systemstarts und kurze Ladezeiten in Spielen.

• 1TB NVMe SSD (PCIe 3.0 oder 4.0): Eine 1TB NVMe SSD (ca. 60-80 Euro) ist der Sweet Spot. PCIe 4.0-SSDs wie die Crucial P5 Plus oder Samsung 970 EVO Plus (PCIe 3.0, aber sehr schnell) bieten die besten Geschwindigkeiten für Ihr Geld. Kingston NV2 ist eine gute Budget-Option.
• Zusätzliche Speicher: Für eine spätere Erweiterung können Sie eine weitere SATA-SSD oder HDD hinzufügen, falls Ihr Spielarchiv zu groß wird. Konzentrieren Sie sich aber zuerst auf eine schnelle NVMe SSD.

Unser Tipp: Installieren Sie Windows und Ihre wichtigsten Spiele auf der NVMe SSD. Sie werden den Unterschied sofort bemerken.

Die Peripherie: Netzteil, Gehäuse und Kühlung

Das Netzteil (PSU): Die unbesungene Heldin

Sparen Sie niemals am Netzteil! Ein gutes Netzteil sorgt für Stabilität, Sicherheit und Langlebigkeit Ihrer Komponenten. Ein defektes oder minderwertiges Netzteil kann im schlimmsten Fall den gesamten PC beschädigen.

• Leistung: Für unsere Konfiguration (z.B. Ryzen 5 5600 + RX 6700 XT) sind 550-650 Watt ausreichend. Wenn Sie eine RX 7700 XT in Betracht ziehen, gehen Sie auf 650-700 Watt.
• Effizienz: Achten Sie auf eine 80 PLUS Bronze oder besser 80 PLUS Gold Zertifizierung für höhere Effizienz und geringere Stromkosten.
• Marken: Vertrauen Sie auf renommierte Hersteller wie be quiet!, Seasonic, Corsair, Cooler Master oder EVGA. Das be quiet! Pure Power 11 600W Gold ist eine hervorragende Wahl.

Unser Tipp: Lieber etwas mehr Watt als zu wenig. Ein Reservepolster schadet nicht und bietet Raum für zukünftige Upgrades.

Das Gehäuse (Case): Funktionalität vor RGB

Das Gehäuse ist mehr als nur eine Hülle. Es sorgt für die notwendige Kühlung und schützt Ihre Komponenten. Priorisieren Sie Luftstrom und Bauqualität gegenüber unnötiger RGB-Beleuchtung.

• Luftstrom: Achten Sie auf ein Gehäuse mit Mesh-Frontpanel und mindestens zwei vorinstallierten Lüftern (einer vorne, einer hinten).
• Größe: Überprüfen Sie, ob Ihre Grafikkarte (Länge) und Ihr CPU-Kühler (Höhe) hineinpassen.
• Budget-Empfehlungen: Montech X3 Mesh, Endorfy Signum 300 Core oder das be quiet! Pure Base 500DX (etwas teurer, aber exzellent). Diese bieten einen guten Luftstrom für etwa 50-90 Euro.

Unser Tipp: Ein guter Airflow verlängert die Lebensdauer Ihrer Komponenten und reduziert die Lautstärke.

Die Kühlung: Ruhig und kühl bleiben

Der mitgelieferte Kühler des Ryzen 5 5600 (Wraith Stealth) ist für den Anfang ausreichend, kann aber unter Last laut werden. Ein kleiner Tower-Kühler ist eine günstige und sinnvolle Investition.

• CPU-Kühler: Ein Thermalright Assassin X120R SE (ca. 20 Euro) oder ein Thermalright Peerless Assassin 120 SE (ca. 35 Euro) sind hervorragende und preiswerte Optionen, die deutlich leiser und effektiver als der Standardkühler sind.

Unser Tipp: Eine gute Kühlung ist essenziell für die Langlebigkeit und Performance Ihrer Komponenten. Investieren Sie hier, wenn das Budget es zulässt.

Beispielkonfiguration für ca. 965€: Maximale Leistung pro Euro

Hier ist eine konkrete Beispielkonfiguration, die das obere Ende des 900-1100€-Budgets ausreizt und ein herausragendes Gaming-Erlebnis liefert. Die Preise sind Schätzwerte und können je nach Händler und Angebot variieren.

• Prozessor (CPU): AMD Ryzen 5 5600 (6 Kerne, 12 Threads) – ca. 130 €
• CPU-Kühler: Thermalright Peerless Assassin 120 SE (Dual-Tower) – ca. 35 €
• Mainboard: MSI B550M Pro-VDH WiFi (mATX, B550-Chipsatz) – ca. 100 €
• Arbeitsspeicher (RAM): G.Skill Ripjaws V 32GB (2x16GB) DDR4-3200 CL16 – ca. 65 €
• Datenspeicher (SSD): Crucial P5 Plus 1TB M.2 PCIe 4.0 NVMe – ca. 70 €
• Grafikkarte (GPU): AMD Radeon RX 6700 XT 12GB – ca. 330 €
• Netzteil (PSU): be quiet! Pure Power 11 600W (80 PLUS Gold) – ca. 75 €
• Gehäuse (Case): Montech X3 Mesh (3 vorinstallierte Lüfter) – ca. 60 €

Gesamtkosten: ca. 965 €

Upgrade-Pfade und Flexibilität bis 1100€

Mit den verbleibenden rund 135€ bis zur Obergrenze von 1100€ haben Sie mehrere Möglichkeiten, Ihre Konfiguration noch weiter zu optimieren:

• Stärkere Grafikkarte: Wenn Sie eine AMD Radeon RX 7700 XT für etwa 420€ finden (anstelle der 330€ RX 6700 XT), wäre das ein deutliches Leistungsplus und bringt die Gesamtkosten auf ca. 1055€. Eine RTX 4060 Ti für 380-400€ wäre auch eine Option, falls Sie DLSS/Raytracing präferieren.
• Besseres Gehäuse: Ein be quiet! Pure Base 500DX für ca. 90€ bietet eine nochmals verbesserte Akustik und Optik (Gesamtkosten ca. 995€).
• Größerer SSD-Speicher: Ein 2TB NVMe SSD kostet etwa 100-120€, was Ihnen deutlich mehr Platz für Spiele verschafft (Gesamtkosten ca. 995€-1015€ mit 2TB).
• High-End CPU-Kühler: Ein be quiet! Dark Rock Pro 4 oder Noctua NH-D15 (obwohl Letzterer meist zu teuer ist für dieses Budget) für ca. 80-90€ bietet maximale Kühlleistung und Ruhe, was jedoch eher für zukünftige CPU-Upgrades relevant ist.

Unser Tipp: Priorisieren Sie immer die Grafikkarte für maximale Gaming-Leistung. Der Sprung von der RX 6700 XT zur RX 7700 XT ist hier die sinnvollste Investition für die verbleibenden Mittel.

Kaufstrategien und Zusammenbau: So sparen Sie zusätzlich

• Preise vergleichen: Nutzen Sie Preissuchmaschinen (z.B. Geizhals.de, Idealo.de), um die besten Angebote für jede Komponente zu finden. Die Preise schwanken täglich!
• Angebote und Sales: Black Friday, Cyber Monday, Prime Day und andere Sales-Events sind hervorragend, um Komponenten zu Schnäppchenpreisen zu ergattern.
• Gebrauchtmarkt (mit Vorsicht): Grafikkarten und CPUs können auf Plattformen wie eBay Kleinanzeigen günstiger sein. Kaufen Sie nur von vertrauenswürdigen Verkäufern und, wenn möglich, mit Abholung und Test.
• Selbstbau: Einen PC selbst zusammenzubauen ist einfacher, als Sie denken, und spart Montagekosten (ca. 50-100€). Es gibt unzählige Tutorials auf YouTube, die Sie Schritt für Schritt anleiten. Es ist zudem eine lohnende Erfahrung.
• Komplett-PCs: Manchmal gibt es auch gute Angebote für fertig montierte PCs, die nahe an unserem Budget liegen. Vergleichen Sie die Komponenten aber genau mit unseren Empfehlungen. Oft sind hier versteckte Kompromisse (schwaches Netzteil, schlechtes Mainboard, langsamer RAM) enthalten.

Fazit: Ihr Gaming-Traum ist näher als Sie denken!

Wie Sie sehen, ist der Bau eines leistungsstarken Gaming-PCs für 900-1100 Euro nicht nur möglich, sondern auch eine sehr lohnende Investition. Mit unserer empfohlenen Konfiguration erhalten Sie ein System, das Ihnen jahrelang Freude bereiten wird und die meisten aktuellen Spiele in Full HD und viele sogar in WQHD mit beeindruckenden Bildraten darstellt. Es erfordert ein wenig Recherche und Geduld, die besten Deals zu finden, aber das Ergebnis – ein maßgeschneiderter PC, der perfekt auf Ihre Bedürfnisse zugeschnitten ist – ist jede Mühe wert. Wagen Sie den Schritt und tauchen Sie ein in die Welt des PC-Gamings, ohne Ihr Budget zu sprengen!