Der Alptraum eines jeden Computerbenutzers: Sie versuchen, auf Ihre wichtigen Dateien zuzugreifen, und stattdessen erscheint die kryptische Fehlermeldung „Datenträger konnte nicht gelesen werden„, oft begleitet von dem Fehlercode 1117. Dieser Fehler ist mehr als nur eine lästige Unterbrechung; er kann bedeuten, dass Sie den Zugriff auf wertvolle Dokumente, Fotos, Videos und andere wichtige Daten verlieren. Aber keine Panik! Dieser umfassende Leitfaden führt Sie durch die Ursachen des Fehlers 1117 und bietet Ihnen eine Reihe praktischer Lösungen, um ihn endgültig zu beheben und Ihre Daten zu retten.
Was bedeutet der Fehler 1117 „Datenträger konnte nicht gelesen werden”?
Der Fehler 1117 signalisiert im Wesentlichen, dass Ihr Betriebssystem (meistens Windows) Schwierigkeiten hat, auf einen bestimmten Speicherdatenträger zuzugreifen oder Daten von diesem zu lesen. Dieser Datenträger kann eine interne Festplatte (HDD), eine Solid-State-Drive (SSD), ein USB-Stick, eine externe Festplatte, eine CD/DVD oder sogar eine Netzwerkfreigabe sein.
Die Ursachen für diesen Fehler sind vielfältig und können sowohl Hardware- als auch Software-bedingt sein:
- Physische Schäden am Datenträger: Dies ist die gravierendste Ursache. Beschädigte Sektoren, ein defekter Lesekopf (bei HDDs) oder ein anderer Hardwaredefekt können den Datenträger unlesbar machen.
- Beschädigte Datenkabel oder Anschlüsse: Ein lockeres oder defektes SATA-Kabel (für interne Festplatten) oder ein fehlerhafter USB-Anschluss (für externe Datenträger) kann die Datenübertragung behindern.
- Dateisystemfehler: Das Dateisystem (z.B. NTFS, FAT32, exFAT) organisiert die Daten auf dem Datenträger. Wenn dieses System beschädigt ist, kann das Betriebssystem die Daten nicht korrekt interpretieren.
- Treiberprobleme: Veraltete, beschädigte oder inkompatible Gerätetreiber können die Kommunikation zwischen dem Betriebssystem und dem Datenträger stören.
- Konflikte mit anderer Software: Manchmal können Antivirenprogramme, Backup-Software oder andere Programme, die auf den Datenträger zugreifen, Konflikte verursachen und den Fehler 1117 auslösen.
- Stromversorgungsprobleme: Eine unzureichende Stromversorgung, insbesondere bei externen Festplatten, kann dazu führen, dass der Datenträger nicht richtig funktioniert.
Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Fehlerbehebung
Bevor Sie zu drastischen Maßnahmen greifen, empfiehlt es sich, die folgenden Schritte in der angegebenen Reihenfolge auszuprobieren. Beginnen Sie mit den einfachsten Lösungen und gehen Sie dann zu den komplexeren über. Wichtig: Sichern Sie Ihre wichtigen Daten, bevor Sie mit der Fehlerbehebung beginnen, falls möglich! Dies minimiert das Risiko von Datenverlust.
1. Grundlegende Überprüfungen
- Starten Sie Ihren Computer neu: Ein einfacher Neustart kann oft kleinere Softwareprobleme beheben.
- Überprüfen Sie die Kabelverbindungen: Stellen Sie sicher, dass alle Kabel (SATA, USB) fest mit dem Datenträger und dem Computer verbunden sind. Versuchen Sie, ein anderes Kabel oder einen anderen USB-Anschluss zu verwenden.
- Testen Sie den Datenträger an einem anderen Computer: Schließen Sie den Datenträger an einen anderen Computer an, um festzustellen, ob das Problem am Datenträger selbst oder an Ihrem Computer liegt.
- Prüfen Sie die Stromversorgung (für externe Festplatten): Stellen Sie sicher, dass die externe Festplatte über eine ausreichende Stromversorgung verfügt. Verwenden Sie ggf. ein separates Netzteil.
2. CHKDSK ausführen (Festplattenprüfung)
CHKDSK ist ein in Windows integriertes Tool, das Dateisystemfehler auf Festplatten reparieren kann. So führen Sie CHKDSK aus:
- Öffnen Sie die Eingabeaufforderung als Administrator: Suchen Sie im Startmenü nach „cmd”, klicken Sie mit der rechten Maustaste auf „Eingabeaufforderung” und wählen Sie „Als Administrator ausführen”.
- Geben Sie den Befehl
chkdsk X: /f /rein, wobei „X” der Laufwerksbuchstabe des Datenträgers ist, bei dem der Fehler auftritt. - Drücken Sie die Eingabetaste.
- Wenn der Datenträger in Verwendung ist (z.B. die Systempartition), werden Sie möglicherweise aufgefordert, die Prüfung beim nächsten Neustart des Computers zu planen. Geben Sie „J” ein und starten Sie Ihren Computer neu.
Erläuterung der Parameter:
/f: Behebt Fehler auf dem Datenträger./r: Sucht nach fehlerhaften Sektoren und stellt lesbare Informationen wieder her. Achtung: Dies kann lange dauern und im schlimmsten Fall zu weiterem Datenverlust führen, wenn der Datenträger bereits stark beschädigt ist.
Wichtig: Führen Sie CHKDSK NICHT auf einer SSD mit dem Parameter /r aus, da dies die Lebensdauer der SSD verkürzen kann. Verwenden Sie stattdessen nur den Parameter /f.
3. Gerätetreiber aktualisieren oder neu installieren
Veraltete oder beschädigte Gerätetreiber können ebenfalls zu dem Fehler 1117 führen. So aktualisieren Sie die Treiber:
- Öffnen Sie den Geräte-Manager: Suchen Sie im Startmenü nach „Geräte-Manager” und öffnen Sie ihn.
- Suchen Sie den Datenträger, der Probleme verursacht (unter „Laufwerke” oder „USB-Controller”).
- Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den Datenträger und wählen Sie „Treiber aktualisieren”.
- Wählen Sie „Automatisch nach Treibern suchen”.
- Wenn Windows keine neuen Treiber findet, versuchen Sie, den Datenträger zu deinstallieren (Klicken Sie mit der rechten Maustaste und wählen Sie „Gerät deinstallieren”). Starten Sie dann Ihren Computer neu. Windows sollte den Treiber automatisch neu installieren.
Sie können auch die Website des Herstellers des Datenträgers besuchen und die neuesten Treiber manuell herunterladen und installieren.
4. Hardwarebeschleunigung deaktivieren
In einigen Fällen kann die Hardwarebeschleunigung zu Konflikten führen. So deaktivieren Sie sie:
- Drücken Sie die Windows-Taste + R, um das Dialogfeld „Ausführen” zu öffnen.
- Geben Sie „dxdiag” ein und drücken Sie die Eingabetaste.
- Klicken Sie auf die Registerkarte „Anzeige”.
- Klicken Sie auf die Schaltfläche „Beschleunigung deaktivieren”. (Diese Option ist möglicherweise nicht verfügbar, abhängig von Ihrer Grafikkarte und Treibern.)
- Starten Sie Ihren Computer neu.
5. Überprüfen Sie die Festplatte mit Diagnosetools des Herstellers
Die meisten Festplattenhersteller (z.B. Seagate, Western Digital) bieten eigene Diagnosetools an, mit denen Sie die Festplatte auf Hardwarefehler überprüfen können. Laden Sie das entsprechende Tool von der Website des Herstellers herunter und führen Sie einen umfassenden Test durch. Diese Tools können oft detailliertere Informationen liefern als CHKDSK.
6. Antivirensoftware überprüfen
Wie bereits erwähnt, können Antivirenprogramme manchmal fälschlicherweise den Zugriff auf Datenträger blockieren. Deaktivieren Sie Ihr Antivirenprogramm vorübergehend und prüfen Sie, ob das Problem dadurch behoben wird. Wenn dies der Fall ist, müssen Sie möglicherweise die Einstellungen Ihres Antivirenprogramms anpassen, um den Zugriff auf den betroffenen Datenträger zuzulassen.
7. Datenrettung (Als letzter Ausweg)
Wenn alle oben genannten Schritte fehlschlagen und Sie immer noch keinen Zugriff auf Ihre Daten erhalten, ist die Datenrettung möglicherweise Ihre letzte Option. Es gibt sowohl kostenlose als auch kostenpflichtige Datenrettungsprogramme. Einige beliebte Optionen sind:
- Recuva (kostenlos): Ein einfaches und benutzerfreundliches Programm für die Wiederherstellung gelöschter Dateien.
- TestDisk (kostenlos): Ein leistungsstarkes Open-Source-Tool für die Wiederherstellung von Partitionen und die Reparatur von Bootsektoren.
- EaseUS Data Recovery Wizard (kostenpflichtig): Ein kommerzielles Programm mit einer höheren Erfolgsrate bei der Wiederherstellung von Daten von beschädigten Datenträgern.
Wichtig: Installieren Sie die Datenrettungssoftware NICHT auf dem Datenträger, von dem Sie Daten wiederherstellen möchten. Dies kann die Chancen auf eine erfolgreiche Wiederherstellung verringern. Verwenden Sie stattdessen einen anderen Datenträger, um die Software zu installieren und die wiederhergestellten Daten zu speichern.
Wenn auch die Datenrettung mit Software nicht funktioniert, sollten Sie einen professionellen Datenrettungsdienst in Betracht ziehen. Diese Dienste verfügen über spezielle Ausrüstung und Fachwissen, um Daten auch von stark beschädigten Datenträgern wiederherzustellen, dies kann aber sehr teuer sein.
Prävention ist besser als Heilung
Um den Fehler 1117 und den damit verbundenen Datenverlust in Zukunft zu vermeiden, sollten Sie die folgenden präventiven Maßnahmen ergreifen:
- Regelmäßige Datensicherung: Erstellen Sie regelmäßig Backups Ihrer wichtigen Daten auf einem externen Datenträger oder in der Cloud.
- Sorgfältiger Umgang mit Datenträgern: Vermeiden Sie Stöße und Erschütterungen, insbesondere bei HDDs.
- Aktuelle Treiber: Halten Sie Ihre Gerätetreiber immer auf dem neuesten Stand.
- Zuverlässige Stromversorgung: Verwenden Sie für externe Festplatten ein Netzteil von guter Qualität.
- S.M.A.R.T.-Überwachung: Überwachen Sie den Zustand Ihrer Festplatten mithilfe von S.M.A.R.T.-Tools (Self-Monitoring, Analysis and Reporting Technology). Diese Tools können frühzeitig auf mögliche Probleme hinweisen.
Indem Sie die in diesem Artikel beschriebenen Schritte befolgen, können Sie den Fehler 1117 „Datenträger konnte nicht gelesen werden” beheben und den Zugriff auf Ihre wertvollen Daten wiederherstellen. Denken Sie daran, dass Prävention der Schlüssel ist, um zukünftige Probleme zu vermeiden. Viel Erfolg!