Fehlermeldung „CHKDSK kann im schreibgeschützten Modus nicht fortgesetzt werden“? 10 Lösungen, die das Problem beheben

Haben Sie schon einmal versucht, die Integrität Ihrer Festplatte mit dem Windows-Tool CHKDSK zu überprüfen und wurden dann mit der frustrierenden Fehlermeldung „CHKDSK kann im schreibgeschützten Modus nicht fortgesetzt werden“ konfrontiert? Sie sind nicht allein! Diese Meldung kann beunruhigend sein, da sie darauf hindeutet, dass Ihr System die notwendigen Korrekturen auf dem Datenträger nicht durchführen kann. Aber keine Sorge, dieses Problem ist in den meisten Fällen lösbar. In diesem umfassenden Leitfaden gehen wir den Ursachen dieses Fehlers auf den Grund und stellen Ihnen 10 bewährte Lösungen vor, um Ihr System wieder auf Kurs zu bringen. Lesen Sie weiter, um Ihr Festplattenproblem zu beheben und die Kontrolle über Ihre Datenintegrität zurückzugewinnen.

Was bedeutet „schreibgeschützter Modus“ für CHKDSK?

CHKDSK (Check Disk) ist ein essentielles Windows-Dienstprogramm, das Dateisystemfehler auf Ihrer Festplatte identifiziert und repariert. Wenn CHKDSK jedoch im schreibgeschützten Modus ausgeführt wird, bedeutet dies, dass es zwar Fehler erkennen, aber keine Änderungen oder Reparaturen vornehmen kann. Dies ist, als würde man versuchen, ein Dokument zu bearbeiten, das nur zum Lesen freigegeben ist. Die häufigsten Gründe dafür sind:

• Das Laufwerk oder eine Partition wird aktiv vom System oder anderen Programmen verwendet.
• Das Laufwerk ist durch einen softwarebasierten Schreibschutz gesperrt (z.B. durch Registrierungseinstellungen oder Gruppensrichtlinien).
• Das Dateisystem ist stark beschädigt oder korrupt.
• Es gibt physische Probleme oder Hardwaredefekte mit dem Laufwerk.
• Fehlerhafte Treiber oder Systemdateien verhindern den Schreibzugriff.

Lassen Sie uns nun die Lösungen Schritt für Schritt durchgehen, um diesen lästigen Fehler zu beheben.

1. CHKDSK beim nächsten Systemstart planen

Dies ist oft die einfachste und effektivste Methode, um CHKDSK die Arbeit zu ermöglichen, insbesondere wenn es sich um das Systemlaufwerk (C:) handelt. Wenn Windows startet, sind noch keine Dateien in Gebrauch, was CHKDSK den vollständigen Zugriff ermöglicht.

1. Drücken Sie die Windows-Taste + R, geben Sie cmd ein und drücken Sie Strg + Umschalt + Enter, um die Eingabeaufforderung als Administrator zu öffnen.
2. Geben Sie den Befehl chkdsk C: /f /r /x ein und drücken Sie Enter. (Ersetzen Sie C: durch den Buchstaben des problematischen Laufwerks, falls es nicht das Systemlaufwerk ist.)
3. Sie erhalten die Meldung: „CHKDSK kann nicht ausgeführt werden, da das Volume von einem anderen Prozess verwendet wird. Möchten Sie, dass dieses Volume beim nächsten Systemneustart überprüft wird? (J/N)“.
4. Geben Sie J (für Ja) ein und drücken Sie Enter.
5. Starten Sie Ihren Computer neu. Beim nächsten Start wird CHKDSK automatisch ausgeführt, bevor Windows vollständig geladen ist, und sollte in der Lage sein, Reparaturen vorzunehmen.

Die Parameter bedeuten: /f findet und repariert Fehler auf dem Datenträger; /r identifiziert fehlerhafte Sektoren und stellt lesbare Informationen wieder her; /x erzwingt das Aufheben der Bereitstellung des Volumes.

2. CHKDSK im abgesicherten Modus ausführen

Der abgesicherte Modus startet Windows mit einem Minimum an Treibern und Programmen. Dies reduziert die Wahrscheinlichkeit, dass andere Anwendungen das Laufwerk in Beschlag nehmen und CHKDSK behindern.

1. Starten Sie Ihren Computer im abgesicherten Modus. Die genaue Vorgehensweise kann je nach Windows-Version variieren, aber typischerweise:
   • Gehen Sie zu Einstellungen > Update und Sicherheit > Wiederherstellung.
   • Klicken Sie unter „Erweiterter Start“ auf „Jetzt neu starten“.
   • Nach dem Neustart wählen Sie Problembehandlung > Erweiterte Optionen > Starteinstellungen > Neu starten.
   • Wählen Sie nach dem erneuten Neustart die Option 5 oder F5 für „Abgesicherten Modus mit Netzwerktreibern aktivieren“.
2. Sobald Sie im abgesicherten Modus sind, öffnen Sie die Eingabeaufforderung als Administrator (wie in Lösung 1).
3. Geben Sie chkdsk C: /f /r ein und drücken Sie Enter.
4. CHKDSK sollte nun ohne die Fehlermeldung ausgeführt werden können.

3. CHKDSK über die Windows-Wiederherstellungsumgebung (WinRE) starten

Wenn die ersten beiden Methoden fehlschlagen oder Sie überhaupt nicht mehr auf Ihr System zugreifen können, ist die Windows-Wiederherstellungsumgebung (WinRE) Ihr nächster Schritt. Diese Umgebung ist unabhängig von Ihrem installierten Windows-System.

1. Starten Sie Ihren PC von einem Windows-Installationsmedium (USB-Stick oder DVD) oder rufen Sie die Wiederherstellungsumgebung auf (oft durch wiederholtes Drücken von F8, F10 oder F12 während des Systemstarts, je nach Hersteller).
2. Wählen Sie Ihre Sprache und Tastatureingabe.
3. Klicken Sie auf „Computer reparieren“ statt „Jetzt installieren“.
4. Navigieren Sie zu Problembehandlung > Erweiterte Optionen > Eingabeaufforderung.
5. In der Eingabeaufforderung müssen Sie möglicherweise zuerst den korrekten Laufwerksbuchstaben für Ihr Windows-Volume ermitteln, da er in WinRE oft anders ist (z.B. D: statt C:). Geben Sie dir C:, dir D: usw. ein, bis Sie den Ordner Windows sehen.
6. Sobald Sie den korrekten Buchstaben kennen, führen Sie chkdsk X: /f /r aus (ersetzen Sie X: durch den gefundenen Laufwerksbuchstaben).

4. Das Laufwerk trennen (Unmounten)

Wenn es sich um ein Nicht-Systemlaufwerk handelt, das Sie überprüfen möchten, können Sie es manuell trennen (unmounten), um sicherzustellen, dass keine Programme darauf zugreifen. Beachten Sie, dass das Trennen eines Systemlaufwerks nicht möglich ist, während das System darauf läuft.

1. Öffnen Sie die Eingabeaufforderung als Administrator.
2. Geben Sie diskpart ein und drücken Sie Enter.
3. Geben Sie list volume ein, um alle verfügbaren Volumes anzuzeigen. Merken Sie sich die Volume-Nummer des problematischen Laufwerks.
4. Geben Sie select volume X ein (ersetzen Sie X durch die Volume-Nummer).
5. Geben Sie offline volume ein, um das Volume offline zu schalten. Dadurch wird es vom System getrennt.
6. Schließen Sie Diskpart, indem Sie exit eingeben.
7. Führen Sie nun chkdsk X: /f /r aus (ersetzen Sie X: durch den Laufwerksbuchstaben des gerade getrennten Volumes).
8. Nachdem CHKDSK abgeschlossen ist, starten Sie den Computer neu oder gehen Sie zurück zu Diskpart, um das Volume mit online volume wieder online zu schalten.

5. Überprüfen, ob andere Programme das Laufwerk verwenden

Manchmal sind es einfache Dinge: Ein anderes Programm, eine offene Datei oder ein Hintergrunddienst hält das Laufwerk fest und verhindert den Schreibzugriff.

1. Drücken Sie Strg + Umschalt + Esc, um den Task-Manager zu öffnen.
2. Gehen Sie zur Registerkarte „Prozesse“ und suchen Sie nach Prozessen, die möglicherweise auf das problematische Laufwerk zugreifen (z.B. Dateimanager, Backup-Software, Video-Editoren).
3. Beenden Sie alle verdächtigen Prozesse, indem Sie sie auswählen und auf „Task beenden“ klicken.
4. Versuchen Sie anschließend, CHKDSK erneut auszuführen (z.B. chkdsk X: /f /r in der Administrator-Eingabeaufforderung).
5. Sie können auch alle nicht benötigten Programme über die Systemleiste beenden.

6. Schreibschutz entfernen (Registry und Diskpart)

Ein softwarebasierter Schreibschutz kann der Grund für die Fehlermeldung sein. Dies kann über die Windows-Registrierung oder das Diskpart-Tool konfiguriert werden.

Schreibschutz über Diskpart entfernen:

1. Öffnen Sie die Eingabeaufforderung als Administrator.
2. Geben Sie diskpart ein und drücken Sie Enter.
3. Geben Sie list disk ein, um eine Liste aller physischen Festplatten zu erhalten. Merken Sie sich die Nummer des problematischen Laufwerks (z.B. Disk 0, Disk 1).
4. Geben Sie select disk X ein (ersetzen Sie X durch die Nummer der Festplatte).
5. Geben Sie attributes disk clear readonly ein und drücken Sie Enter. Dies sollte den Schreibschutz des ausgewählten Datenträgers aufheben.
6. Geben Sie exit ein, um Diskpart zu verlassen.
7. Versuchen Sie, CHKDSK erneut auszuführen.

Schreibschutz über die Registrierung entfernen:

Vorsicht: Änderungen an der Registrierung können das System instabil machen. Erstellen Sie vorab einen Wiederherstellungspunkt.

1. Drücken Sie Windows-Taste + R, geben Sie regedit ein und drücken Sie Enter, um den Registrierungs-Editor zu öffnen.
2. Navigieren Sie zum Pfad: HKEY_LOCAL_MACHINESYSTEMCurrentControlSetControlStorageDevicePolicies
3. Wenn der Schlüssel „StorageDevicePolicies“ nicht existiert, klicken Sie mit der rechten Maustaste auf „Control“, wählen Sie Neu > Schlüssel und benennen Sie ihn „StorageDevicePolicies“.
4. Klicken Sie mit der rechten Maustaste in den rechten Bereich, wählen Sie Neu > DWORD-Wert (32-Bit) und benennen Sie ihn „WriteProtect“.
5. Doppelklicken Sie auf „WriteProtect“ und stellen Sie den Wert auf 0 ein.
6. Schließen Sie den Registrierungs-Editor und starten Sie den Computer neu.
7. Versuchen Sie, CHKDSK erneut auszuführen.

7. Dateisystemfehler mit SFC und DISM beheben

Manchmal liegt das Problem tiefer im Windows-Dateisystem oder bei beschädigten Systemdateien, die den normalen Betrieb von CHKDSK beeinträchtigen könnten.

1. Öffnen Sie die Eingabeaufforderung als Administrator.
2. Geben Sie sfc /scannow ein und drücken Sie Enter. Dies überprüft geschützte Systemdateien und ersetzt beschädigte Dateien.
3. Nachdem SFC abgeschlossen ist, führen Sie die DISM-Befehle aus, um das Windows-Abbild zu reparieren:
   • DISM /Online /Cleanup-Image /CheckHealth
   • DISM /Online /Cleanup-Image /ScanHealth
   • DISM /Online /Cleanup-Image /RestoreHealth
4. Starten Sie den Computer nach Abschluss dieser Befehle neu und versuchen Sie dann erneut, CHKDSK auszuführen.

8. Datenträgerberechtigungen überprüfen

Falsche NTFS-Berechtigungen können ebenfalls den Schreibzugriff verhindern und somit CHKDSK im schreibgeschützten Modus feststecken lassen.

1. Öffnen Sie den Datei-Explorer (Windows-Taste + E).
2. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf das problematische Laufwerk und wählen Sie „Eigenschaften“.
3. Gehen Sie zur Registerkarte „Sicherheit“.
4. Klicken Sie auf „Bearbeiten“, um die Berechtigungen zu ändern.
5. Stellen Sie sicher, dass Ihr Benutzerkonto und die Gruppe „System“ die Berechtigung „Vollzugriff“ besitzen. Falls nicht, fügen Sie diese hinzu oder ändern Sie sie entsprechend.
6. Möglicherweise müssen Sie auch den Besitz des Laufwerks übernehmen, falls Sie nicht die erforderlichen Berechtigungen haben. Klicken Sie auf „Erweitert“ und dann auf „Besitzer“ oder „Berechtigungen ändern“, um den Besitz auf Ihr Konto zu übertragen.
7. Wenden Sie die Änderungen an und versuchen Sie, CHKDSK erneut auszuführen.

9. Laufwerkstreiber aktualisieren

Veraltete oder beschädigte Treiber für Ihren Festplattencontroller können zu Kommunikationsproblemen führen, die sich als Schreibschutz manifestieren.

1. Drücken Sie Windows-Taste + X und wählen Sie „Geräte-Manager“.
2. Erweitern Sie den Abschnitt „Laufwerke“.
3. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf das betreffende Laufwerk und wählen Sie „Treiber aktualisieren“.
4. Wählen Sie „Automatisch nach aktualisierter Treibersoftware suchen“.
5. Wenn Windows keinen neuen Treiber findet, können Sie auch die Website des Herstellers Ihres Computers oder der Festplatte besuchen, um den neuesten Treiber manuell herunterzuladen und zu installieren.
6. Starten Sie den PC neu und versuchen Sie, CHKDSK auszuführen.

10. Hardwarezustand des Laufwerks prüfen und Daten sichern

Wenn alle Softwarelösungen versagen, könnte das Problem eine physische Beschädigung der Festplatte sein. Eine Festplatte kann in einen schreibgeschützten Zustand übergehen, wenn sie Anzeichen eines Hardwarefehlers zeigt, um weitere Datenbeschädigung zu verhindern. Dies ist ein Schutzmechanismus.

1. Sichern Sie Ihre Daten sofort! Dies ist der wichtigste Schritt, wenn Sie den Verdacht haben, dass die Hardware fehlerhaft ist. Verwenden Sie ein Backup-Tool oder kopieren Sie wichtige Dateien auf ein anderes Laufwerk.
2. Verwenden Sie ein Drittanbieter-Tool, um den SMART-Status (Self-Monitoring, Analysis and Reporting Technology) Ihrer Festplatte zu überprüfen. Programme wie CrystalDiskInfo können Ihnen einen schnellen Überblick über den Gesundheitszustand Ihrer Festplatte geben. Achten Sie auf Warnungen oder Fehlermeldungen.
3. Wenn der SMART-Status auf Fehler hindeutet oder das Laufwerk als „schlecht“ oder „fehlerhaft“ gemeldet wird, ist es sehr wahrscheinlich, dass die Festplatte defekt ist.
4. In diesem Fall ist eine Reparatur mittels CHKDSK oft nicht mehr möglich oder sinnvoll. Sie sollten über einen Austausch des Laufwerks nachdenken, sobald Ihre Daten gesichert sind. Wenn Sie wichtige Daten nicht sichern können, ziehen Sie einen professionellen Datenrettungsdienst in Betracht.

Fazit

Die Fehlermeldung „CHKDSK kann im schreibgeschützten Modus nicht fortgesetzt werden“ ist zwar ärgerlich, aber wie Sie sehen, gibt es eine Vielzahl von Lösungsansätzen. Beginnen Sie mit den einfacheren Methoden wie dem Planen von CHKDSK beim Neustart oder dem Ausführen im abgesicherten Modus, bevor Sie sich komplexeren Schritten wie der Bearbeitung der Registrierung oder der Diagnose von Hardwareproblemen zuwenden. Denken Sie immer daran, Ihre Daten zu sichern, insbesondere wenn Sie das Gefühl haben, dass es sich um einen Hardwarefehler handeln könnte. Mit Geduld und den richtigen Schritten können Sie dieses Problem überwinden und die Integrität Ihrer Festplatte wiederherstellen. Wir hoffen, dieser Leitfaden hat Ihnen geholfen, Ihr Problem erfolgreich zu beheben!