Mehr Übersichtlichkeit in Windows 11: So einfach können Sie überflüssige Ordner von „Dieser PC“ entfernen

Windows 11 hat uns mit einem frischen Design und vielen nützlichen Neuerungen begeistert. Doch trotz des modernen Anstrichs gibt es immer wieder kleine Details, die das Nutzererlebnis trüben können. Eines dieser Details ist die oft überladene Ansicht von „Dieser PC“ im Datei-Explorer. Standardmäßig listet Microsoft dort eine Reihe von Ordnern wie „3D-Objekte“, „Dokumente“, „Downloads“, „Bilder“, „Musik“ und „Videos“ auf. Viele davon sind praktisch, andere wiederum werden kaum genutzt oder stören schlichtweg das ästhetische Empfinden. Wenn Sie sich nach einem schlankeren, persönlicheren und übersichtlicheren Windows 11 sehnen, dann sind Sie hier genau richtig!

In diesem umfassenden Artikel zeigen wir Ihnen Schritt für Schritt, wie Sie diese standardmäßigen Ordner, die Sie nicht benötigen, ganz einfach aus der „Dieser PC“-Ansicht entfernen können. Keine Sorge, Ihre Dateien gehen dabei nicht verloren! Wir entfernen lediglich die Verknüpfungen, die der Datei-Explorer anzeigt. Machen Sie sich bereit, Ihren Windows 11 PC zu personalisieren und ein effizienteres Arbeitsumfeld zu schaffen.

Warum Sie „Dieser PC“ aufräumen sollten

Die Motivation für ein aufgeräumtes Windows 11 ist vielfältig. Es geht nicht nur um Ästhetik, sondern auch um Effizienz und eine bessere Benutzererfahrung:

• Verbesserte Übersichtlichkeit: Weniger Unordnung bedeutet, dass Sie die Ordner, die Sie tatsächlich nutzen, schneller finden. Das spart Zeit und Nerven.
• Ästhetik und Komfort: Ein aufgeräumter Datei-Explorer ist einfach angenehmer anzusehen und zu bedienen. Es trägt zu einem Gefühl der Kontrolle über Ihr System bei.
• Personalisierung: Ihr PC sollte Ihre Arbeitsweise widerspiegeln. Indem Sie unnötige Ordner ausblenden, passen Sie Windows 11 optimal an Ihre Bedürfnisse an.
• Kein Datenverlust: Es ist wichtig zu verstehen, dass wir in diesem Tutorial keine Ordner oder Dateien physisch löschen. Wir entfernen lediglich die Anzeige dieser Verknüpfungen im Bereich „Dieser PC“. Die tatsächlichen Ordner und ihre Inhalte bleiben sicher in Ihrem Benutzerprofil gespeichert.

Ein optimierter Datei-Explorer ist ein wichtiger Schritt zu einem insgesamt flüssigeren und angenehmeren Windows-Erlebnis. Es ist eine einfache, aber effektive Maßnahme für mehr Produktivität und Zufriedenheit.

Die Struktur von „Dieser PC“ verstehen

Bevor wir loslegen, ist es hilfreich zu verstehen, wie die „Dieser PC“-Ansicht funktioniert. Wenn Sie den Datei-Explorer öffnen und auf „Dieser PC“ klicken, sehen Sie in der Regel zwei Hauptbereiche:

1. Laufwerke und Geräte: Hier werden Ihre Festplatten (C:, D: etc.), externe Speicher und verbundene Geräte angezeigt. Dieser Bereich ist in der Regel fest und sollte nicht verändert werden.
2. Ordner: Dies ist der Bereich, der uns interessiert. Hier listet Windows standardmäßig Verknüpfungen zu bestimmten Benutzerordnern auf. Dazu gehören typischerweise:
   • 3D-Objekte: Ein Ordner, der für 3D-Modelle vorgesehen ist, aber von den meisten Nutzern kaum verwendet wird.
   • Desktop: Eine Verknüpfung zu Ihrem Desktop-Ordner.
   • Dokumente: Ihr zentraler Speicherort für Textdateien und andere Dokumente.
   • Downloads: Der Standardordner für heruntergeladene Dateien.
   • Bilder: Ihr Ordner für Fotos und Grafiken.
   • Musik: Ein Ordner für Audiodateien.
   • Videos: Ihr Speicherort für Videodateien.

Diese Ordner sind nicht direkt Teil des „Dieser PC“-Containers, sondern Verknüpfungen zu Ordnern, die sich im Verzeichnis C:Users[IhrBenutzername] befinden. Indem wir diese Verknüpfungen ausblenden, schaffen wir die gewünschte Ordnung und Übersichtlichkeit.

Die Methode: Der Registrierungs-Editor (Regedit)

Das Entfernen dieser Ordner aus der „Dieser PC“-Ansicht erfordert einen kleinen Eingriff in die Windows-Registrierung. Dies mag auf den ersten Blick einschüchternd wirken, aber wenn Sie unseren Anweisungen genau folgen, ist es ein sicherer und einfacher Prozess. Der Registrierungs-Editor ist ein mächtiges Werkzeug, das es Ihnen ermöglicht, tiefergehende Systemeinstellungen anzupassen.

WICHTIG: Erstellen Sie ein Backup der Registrierung!

Bevor Sie Änderungen an der Registrierung vornehmen, ist es ABSOLUT NOTWENDIG, ein Backup zu erstellen. Dies stellt sicher, dass Sie im Falle eines Fehlers oder unerwarteter Probleme Ihr System in den vorherigen Zustand zurückversetzen können. So geht’s:

1. Drücken Sie Win + R, um das Ausführen-Dialogfeld zu öffnen.
2. Geben Sie regedit ein und drücken Sie Enter. Bestätigen Sie die Benutzerkontensteuerung (UAC).
3. Im Registrierungs-Editor klicken Sie auf „Datei“ in der oberen linken Ecke.
4. Wählen Sie „Exportieren…“.
5. Wählen Sie als Exportbereich „Alles“ aus.
6. Geben Sie einen aussagekräftigen Namen (z.B. „RegBackup_vor_Ordnerentfernung_Datum“) ein und speichern Sie die .reg-Datei an einem sicheren Ort (z.B. auf einem USB-Stick oder in einem Backup-Ordner).

Sollte etwas schiefgehen, können Sie diese Datei einfach doppelklicken und die Änderungen importieren, um die Registrierung wiederherzustellen.

Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Entfernen der Ordner

Wir werden die Sichtbarkeit der Ordner ändern, indem wir einen speziellen Wert in den entsprechenden Registrierungsschlüsseln anpassen. Dieser Wert heißt System.IsPinnedToNameSpaceTree und steuert, ob die Verknüpfung im Navigationsbereich (und somit auch unter „Dieser PC“) angezeigt wird.

1. Öffnen Sie den Registrierungs-Editor:

Falls nicht bereits geschehen, öffnen Sie den Registrierungs-Editor wie oben beschrieben (Win + R -> regedit).

2. Navigieren Sie zum Hauptpfad für Ordnerbeschreibungen:

Im Registrierungs-Editor navigieren Sie zu folgendem Pfad:
HKEY_LOCAL_MACHINESOFTWAREMicrosoftWindowsCurrentVersionExplorerFolderDescriptions

3. Identifizieren Sie die GUIDs der zu entfernenden Ordner:

Unterhalb des FolderDescriptions-Schlüssels finden Sie zahlreiche Unterschlüssel, deren Namen GUIDs (Globally Unique Identifiers) sind. Jede GUID steht für einen bestimmten Systemordner. Wir müssen die GUIDs der Ordner finden, die Sie ausblenden möchten. Hier sind die gängigsten:

• 3D-Objekte: {0DDD015D-B06C-45D5-8C4C-F597138CFD24}
• Dokumente: {f42ee2d3-909f-4907-8871-4775232c297d}
• Downloads: {7d83ee9b-2244-4e70-b1f5-5398842ac27d}
• Bilder: {24ad4461-cdcf-4183-b75a-bfab671801cd}
• Musik: {A0C69A99-591A-429A-B35F-87BA96F0EE4B}
• Videos: {3528B7E2-3F19-4241-BC30-8052EBCDCF5F}

Für jeden Ordner, den Sie ausblenden möchten, müssen Sie die folgenden Schritte wiederholen.

4. Ändern Sie den Wert System.IsPinnedToNameSpaceTree:

Nehmen wir an, Sie möchten den Ordner „3D-Objekte“ entfernen:

1. Navigieren Sie zu HKEY_LOCAL_MACHINESOFTWAREMicrosoftWindowsCurrentVersionExplorerFolderDescriptions{0DDD015D-B06C-45D5-8C4C-F597138CFD24}.
2. Klicken Sie auf den Unterschlüssel {0DDD015D-B06C-45D5-8C4C-F597138CFD24}.
3. Auf der rechten Seite des Fensters sollte ein Unterschlüssel namens PropertyBag erscheinen. Klicken Sie darauf.
4. Im rechten Bereich des Fensters suchen Sie nun nach dem DWORD-Wert (32-Bit) namens System.IsPinnedToNameSpaceTree.
   • Falls er existiert: Doppelklicken Sie darauf und ändern Sie seinen Wert von 1 auf 0. Klicken Sie auf „OK“.
   • Falls er nicht existiert: Klicken Sie mit der rechten Maustaste in den leeren Bereich auf der rechten Seite, wählen Sie „Neu“ -> „DWORD-Wert (32-Bit)“. Nennen Sie ihn System.IsPinnedToNameSpaceTree. Doppelklicken Sie ihn dann und stellen Sie seinen Wert auf 0 ein. Klicken Sie auf „OK“.

5. Wiederholen Sie den Vorgang für 64-Bit-Systeme (falls zutreffend):

Wenn Sie ein 64-Bit-Windows-System verwenden (was heute Standard ist), müssen Sie diesen Schritt auch in einem speziellen WOW6432Node-Pfad durchführen. Wiederholen Sie die Schritte 3 und 4 für den folgenden Pfad:

HKEY_LOCAL_MACHINESOFTWAREWOW6432NodeMicrosoftWindowsCurrentVersionExplorerFolderDescriptions{GUID}PropertyBag

Ersetzen Sie {GUID} hierbei mit der jeweiligen GUID des Ordners, den Sie ausblenden möchten.

6. Schließen Sie den Registrierungs-Editor und starten Sie den Explorer neu:

Nachdem Sie alle gewünschten Änderungen vorgenommen haben, schließen Sie den Registrierungs-Editor. Die Änderungen werden nicht sofort sichtbar sein. Sie müssen den Datei-Explorer neu starten, damit sie wirksam werden:

1. Drücken Sie Strg + Umschalt + Esc, um den Task-Manager zu öffnen.
2. Klicken Sie gegebenenfalls auf „Mehr Details“, um die vollständige Ansicht zu erhalten.
3. Navigieren Sie zum Reiter „Prozesse“.
4. Suchen Sie nach dem Eintrag „Windows-Explorer“ (oder explorer.exe).
5. Klicken Sie mit der rechten Maustaste darauf und wählen Sie „Neu starten“.

Alternativ können Sie Ihren gesamten PC neu starten, was ebenfalls zum gewünschten Ergebnis führt.

Nach dem Neustart des Explorers (oder des PCs) sollten die von Ihnen ausgeblendeten Ordner nicht mehr unter „Dieser PC“ angezeigt werden. Herzlichen Glückwunsch, Sie haben Ihren Windows 11 Datei-Explorer erfolgreich entrümpelt!

Änderungen rückgängig machen (Ordner wiederherstellen)

Sollten Sie Ihre Meinung ändern und einen der ausgeblendeten Ordner wieder in „Dieser PC“ sehen wollen, ist das kein Problem. Sie müssen lediglich die Schritte 4 und 5 (und 6 für 64-Bit-Systeme) wiederholen und den Wert von System.IsPinnedToNameSpaceTree von 0 wieder auf 1 ändern. Anschließend starten Sie den Datei-Explorer erneut, und der Ordner wird wieder sichtbar sein.

Alternativ können Sie im Notfall auch Ihr zuvor erstelltes Registrierungs-Backup importieren, um alle Änderungen auf einmal rückgängig zu machen.

Weitere Tipps für mehr Übersichtlichkeit in Windows 11

Die Optimierung der „Dieser PC“-Ansicht ist ein hervorragender Anfang, aber es gibt noch weitere Wege, Ihren Windows 11-Arbeitsplatz zu entrümpeln und zu personalisieren:

• Schnellzugriff aufräumen: Der Bereich „Schnellzugriff“ im Datei-Explorer merkt sich häufig genutzte Ordner und Dateien. Sie können Elemente, die Sie nicht mehr benötigen, einfach mit einem Rechtsklick entfernen („Aus Schnellzugriff lösen“ oder „Von Schnellzugriff entfernen“). Pin-en Sie nur die Ordner an, die Sie wirklich regelmäßig brauchen.
• Desktop-Minimalismus: Versuchen Sie, so wenig Icons wie möglich auf Ihrem Desktop zu haben. Nutzen Sie stattdessen die Taskleiste oder das Startmenü für Verknüpfungen.
• Taskleiste personalisieren: Entfernen Sie nicht benötigte Icons von der Taskleiste und pinnen Sie nur Ihre wichtigsten Anwendungen an.
• Startmenü optimieren: Das Startmenü in Windows 11 ist ebenfalls sehr anpassbar. Entfernen Sie unerwünschte App-Verknüpfungen und gruppieren Sie Ihre Favoriten.
• OneDrive bei Nichtgebrauch deaktivieren: Wenn Sie OneDrive nicht nutzen, kann es ebenfalls unnötige Ordner im Datei-Explorer anzeigen. Sie können OneDrive über die Einstellungen deinstallieren oder deaktivieren, wenn Sie den Dienst nicht benötigen.

Fazit: Ein aufgeräumtes System für mehr Effizienz

Das Aufräumen der „Dieser PC“-Ansicht in Windows 11 ist ein kleiner, aber wirkungsvoller Schritt zu einem personalisierten und effizienteren System. Indem Sie überflüssige Ordner ausblenden, schaffen Sie eine klarere Struktur und finden sich im Datei-Explorer schneller zurecht. Der Registrierungs-Editor mag zunächst komplex erscheinen, doch mit unserer detaillierten Anleitung und der wichtigen Sicherung der Registrierung ist der Prozess sicher und leicht umzusetzen.

Nehmen Sie sich die Zeit, Ihren Windows 11 PC genau so einzurichten, wie Sie ihn brauchen. Ein aufgeräumtes digitales Zuhause trägt maßgeblich zu einem besseren Workflow und einem angenehmeren Alltag bei. Viel Erfolg beim Anpassen und Optimieren!