Wir alle kennen das: Der Computer ist heruntergefahren, die Bildschirme sind schwarz. Ruhe kehrt ein. Aber ist da wirklich alles aus? Oft lauern im Standby-Modus oder sogar im vermeintlich ausgeschalteten Zustand versteckte Stromfresser, die unbemerkt die Stromrechnung in die Höhe treiben. Besonders interessant wird es, wenn wir uns den Stromverbrauch von zwei Monitoren genauer ansehen, selbst wenn sie „aus” sind.
Der unterschätzte Standby-Modus: Was passiert wirklich?
Bevor wir uns auf die spezifischen Werte für zwei Monitore konzentrieren, müssen wir den Standby-Modus verstehen. Dieser Zustand ist dazu gedacht, uns Zeit zu sparen. Anstatt den Monitor komplett herunterzufahren und beim nächsten Einschalten einen längeren Boot-Prozess zu durchlaufen, versetzt der Standby-Modus das Gerät in eine Art Schlafzustand. Das Display ist zwar dunkel, aber interne Komponenten bleiben aktiv, um das schnelle Aufwachen zu ermöglichen.
Im Standby-Modus verbrauchen Monitore weiterhin Energie. Sie warten auf ein Signal vom Computer, beispielsweise einen Mausklick oder Tastendruck, um wieder in den aktiven Betriebszustand zurückzukehren. Dieser ständige Bereitschaftszustand ist der Grund für den versteckten Stromverbrauch.
Wie viel Strom verbraucht ein einzelner Monitor im Standby?
Der Stromverbrauch im Standby variiert je nach Modell, Alter und Energieeffizienzklasse des Monitors. Ältere Modelle oder Geräte mit geringerer Energieeffizienz neigen dazu, mehr Strom zu verbrauchen. Im Durchschnitt kann man von einem Verbrauch zwischen 0,5 Watt und 3 Watt pro Monitor im Standby-Modus ausgehen. Es gibt aber auch Monitore, die deutlich mehr verbrauchen, besonders wenn sie über zusätzliche Funktionen wie USB-Hubs oder Lautsprecher verfügen, die auch im Standby aktiv bleiben.
Um den tatsächlichen Standby-Verbrauch Ihres Monitors zu ermitteln, können Sie:
- Das Handbuch des Monitors konsultieren: Oft finden Sie dort Angaben zum Stromverbrauch im Standby-Modus.
- Ein Energiemessgerät verwenden: Diese Geräte werden zwischen Steckdose und Monitor gesteckt und messen den tatsächlichen Stromverbrauch.
- Auf der Website des Herstellers nach den Produktspezifikationen suchen.
Zwei Monitore, doppelter Stromverbrauch? Die Realität
Nun kommen wir zur Kernfrage: Was bedeutet das für den Stromverbrauch von zwei Monitoren, selbst wenn sie ausgeschaltet sind? Im einfachsten Fall könnte man sagen: Ja, es ist doppelt so viel wie bei einem einzelnen Monitor. Wenn also ein Monitor 1 Watt im Standby verbraucht, verbrauchen zwei Monitore im Standby 2 Watt. Aber es ist etwas komplizierter als das.
Zunächst einmal ist es wichtig zu klären, was wir mit „ausgeschaltet” meinen. Viele Monitore verfügen über einen „Aus”-Schalter, der sie aber oft nicht komplett vom Stromnetz trennt. In diesem Zustand, der oft als „Soft Off” bezeichnet wird, verbrauchen sie weiterhin Strom, wenn auch weniger als im Standby-Modus. Nur wenn der Monitor komplett vom Stromnetz getrennt wird (z.B. durch Ziehen des Steckers oder durch einen Schalter an einer Steckdosenleiste), wird der Stromverbrauch auf Null reduziert.
Nehmen wir also an, wir sprechen vom Standby-Modus oder vom „Soft Off”-Zustand. Wenn wir davon ausgehen, dass jeder Monitor 1 Watt im Standby verbraucht, dann verbrauchen zwei Monitore zusammen 2 Watt. Das mag zunächst wenig erscheinen, aber über die Zeit summiert sich das. Betrachten wir ein Rechenbeispiel:
2 Watt * 24 Stunden/Tag = 48 Wattstunden/Tag
48 Wattstunden/Tag * 365 Tage/Jahr = 17520 Wattstunden/Jahr = 17,52 kWh/Jahr
Bei einem durchschnittlichen Strompreis von beispielsweise 30 Cent pro kWh (dieser Wert variiert je nach Anbieter und Region) ergibt sich ein jährlicher Stromverbrauch von:
17,52 kWh/Jahr * 0,30 €/kWh = 5,26 €/Jahr
Dieser Wert bezieht sich nur auf den Standby-Verbrauch der Monitore. Während 5,26 € pro Jahr nicht die Welt bedeuten, ist es doch unnötig ausgegebenes Geld. Und vergessen wir nicht: Oft sind es viele kleine Stromfresser, die zusammen eine beträchtliche Summe ergeben.
Faktoren, die den Standby-Verbrauch beeinflussen
Der tatsächliche Standby-Verbrauch von zwei Monitoren hängt von verschiedenen Faktoren ab:
- Modell und Alter der Monitore: Ältere Modelle sind in der Regel weniger energieeffizient.
- Energieeffizienzklasse: Monitore mit einer höheren Energieeffizienzklasse verbrauchen weniger Strom.
- Vorhandensein von zusätzlichen Funktionen: USB-Hubs, Lautsprecher oder andere Funktionen, die auch im Standby aktiv bleiben, erhöhen den Verbrauch.
- Einstellungen des Monitors: Manche Monitore bieten Energiesparmodi an, die den Standby-Verbrauch reduzieren.
- Der tatsächliche „Aus”-Zustand: Ist der Monitor wirklich vom Stromnetz getrennt oder befindet er sich nur im „Soft Off”-Modus?
Tipps zur Reduzierung des Standby-Verbrauchs
Glücklicherweise gibt es verschiedene Möglichkeiten, den Standby-Verbrauch Ihrer Monitore zu reduzieren und damit Energie und Geld zu sparen:
- Steckdosenleiste mit Schalter verwenden: Die einfachste Methode ist, die Monitore nach der Nutzung über eine Steckdosenleiste komplett vom Stromnetz zu trennen.
- Energiesparmodi aktivieren: Nutzen Sie die Energiesparfunktionen Ihres Betriebssystems und Ihrer Monitore.
- Automatische Abschaltung konfigurieren: Stellen Sie ein, dass die Monitore automatisch in den Standby-Modus wechseln, wenn sie eine Weile nicht benutzt wurden.
- Energieeffiziente Monitore kaufen: Achten Sie beim Kauf auf eine hohe Energieeffizienzklasse.
- Monitore komplett ausschalten: Wenn Sie die Monitore längere Zeit nicht benötigen, schalten Sie sie komplett aus.
- Prüfen Sie die Einstellungen: Bei einigen Monitoren kann man in den Einstellungen den Standby-Verbrauch zusätzlich optimieren.
Fazit: Standby-Verbrauch ernst nehmen und handeln
Der Standby-Verbrauch von zwei Monitoren, auch im vermeintlich ausgeschalteten Zustand, mag auf den ersten Blick gering erscheinen. Aber über die Zeit summiert sich dieser versteckte Stromverbrauch und kann unnötige Kosten verursachen. Durch einfache Maßnahmen wie die Verwendung einer Steckdosenleiste mit Schalter oder die Aktivierung von Energiesparmodi können Sie den Energieverbrauch deutlich reduzieren und einen Beitrag zum Umweltschutz leisten. Unterschätzen Sie nicht die Macht der kleinen Dinge – jeder eingesparte Watt zählt!
Es ist wichtig, sich bewusst zu machen, dass es nicht nur um die Kosten geht. Energieeffizienz ist ein wichtiger Beitrag zum Umweltschutz. Je weniger Strom wir verbrauchen, desto weniger Ressourcen werden für die Stromerzeugung benötigt, und desto geringer sind die negativen Auswirkungen auf unser Klima. Also, nehmen Sie den Standby-Verbrauch ernst und handeln Sie!