Die Welt des **eSports** und des kompetitiven Gamings entwickelt sich ständig weiter, und mit ihr die Hardware, die Spieler an ihre Grenzen bringt. Kaum eine Gaming-Maus hat in den letzten Jahren so viel Anerkennung gefunden und Maßstäbe gesetzt wie die **Logitech G Pro X Superlight**. Als sie 2020 auf den Markt kam, revolutionierte sie mit ihrem ultraleichten Design, dem präzisen Sensor und der zuverlässigen kabellosen Technologie die Szene. Nun, drei Jahre später, steht ihr Nachfolger bereit: die **Logitech G Pro X Superlight 2**. Die brennende Frage, die sich viele Gamer und Technik-Enthusiasten stellen, lautet: Ist die Superlight 2 ein echtes **Upgrade** oder doch nur eine marginale Verbesserung, die den Aufpreis nicht rechtfertigt? Handelt es sich also um eine lohnende Investition oder eher um **Geldverschwendung**? Tauchen wir ein in den detaillierten Vergleich, um dieser Frage auf den Grund zu gehen.
Seit ihrer Einführung hat sich die Logitech G Pro X Superlight 1 (oft einfach „SL1” genannt) als eine der besten kabellosen Gaming-Mäuse auf dem Markt etabliert. Sie wurde von unzähligen Profispielern und Content Creatorn gefeiert und war in den Top-Rängen vieler Bestenlisten zu finden. Ihr Erfolgsrezept basierte auf einer klaren Philosophie: Reduzierung auf das Wesentliche, um maximale Performance zu ermöglichen. Mit einem Gewicht von unter 63 Gramm setzte sie einen neuen Standard für leichte Mäuse, was besonders in schnellen FPS-Spielen einen entscheidenden Vorteil bot. Der hochpräzise HERO Sensor lieferte eine makellose Abtastung, während die zuverlässige LIGHTSPEED-Funktechnologie eine verzögerungsfreie Verbindung garantierte. Die langlebigen mechanischen Switches und die beeindruckende Akkulaufzeit rundeten das Paket ab und machten die SL1 zu einem Favoriten für ernsthafte Gamer.
Die Messlatte für die **Logitech G Pro X Superlight 2** (oder „SL2”) liegt also extrem hoch. Logitech hat nicht versucht, das Rad neu zu erfinden, sondern das bewährte Konzept punktuell zu verbessern. Aber sind diese Verbesserungen signifikant genug, um den Kauf zu rechtfertigen, insbesondere für Besitzer der ersten Generation? Lasst uns die wichtigsten Neuerungen und Unterschiede im Detail betrachten.
Die Evolution im Detail: Was ist neu bei der Superlight 2?
Gewicht und Ergonomie: Noch leichter, noch vertrauter?
Eines der Hauptverkaufsargumente der originalen Superlight war ihr federleichtes Gewicht. Die SL1 wog bemerkenswerte unter 63 Gramm. Die SL2 setzt hier noch einen drauf und kommt auf **unter 60 Gramm**. Dieser Unterschied von etwa 3 Gramm mag auf dem Papier gering erscheinen, aber für enthusiastische Gamer, die Stunden mit der Maus verbringen, kann jedes Gramm zählen. Es ist ein weiteres Indiz für Logitechs unermüdliches Streben nach Gewichtsoptimierung. In puncto Ergonomie bleibt Logitech der bewährten Form treu. Die Maus behält die universell beliebte, ambidextre Form bei, die sich für verschiedene Griffstile – Palm, Claw, Fingertip – gleichermaßen gut eignet. Die Maße sind nahezu identisch, was bedeutet, dass sich Besitzer der SL1 sofort mit der SL2 wohlfühlen werden. Dies ist ein kluger Schachzug, da die Ergonomie der SL1 bereits als nahezu perfekt galt. Kleine, aber feine Materialanpassungen an den Seiten sollen zudem einen leicht verbesserten Grip bieten, auch wenn das subjektiv empfunden wird. Das geringere Gewicht und die vertraute Formgebung machen die SL2 zu einem unsichtbaren Werkzeug in der Hand – genau das, was sich kompetitive Spieler wünschen.
Der Sensor: HERO 2 vs. HERO – Präzision neu definiert
Das Herzstück jeder Gaming-Maus ist ihr Sensor. Die SL1 war bereits mit dem hervorragenden **Logitech HERO Sensor** ausgestattet, der für seine Präzision, Energieeffizienz und die Abwesenheit von Smoothing, Beschleunigung oder Filterung bei hohen Geschwindigkeiten bekannt war. Die SL2 führt den **HERO 2 Sensor** ein. Dieser neue Sensor steigert die maximale DPI von 25.600 auf beeindruckende **32.000 DPI**. Auch wenn die meisten Spieler selten solche extrem hohen DPI-Einstellungen nutzen, zeigt dies das technologische Potenzial. Viel wichtiger ist jedoch die verbesserte IPS (Inches Per Second) Rate, die von 400 auf über 500 IPS erhöht wurde. Dies bedeutet, dass der HERO 2 Sensor noch schnellere und aggressivere Mausbewegungen ohne Tracking-Verlust verarbeiten kann. In hitzigen Gefechten, wo jede Millisekunde und jede präzise Bewegung zählt, kann dies den entscheidenden Unterschied ausmachen. Die **Präzision** des HERO 2 Sensors ist somit auf einem nochmals höheren Niveau, was ihn zu einem der besten Sensoren auf dem Markt macht. Für Profispieler, die absolute Verlässlichkeit und makellose Abtastung benötigen, ist dies ein bemerkenswertes **Upgrade**.
Die Switches: Optisch-mechanische Hybrid-Switches – Haltbarkeit und Gefühl
Ein häufiger Kritikpunkt an der SL1 waren die mechanischen Omron-Switches, die im Laufe der Zeit zu Doppelklick-Problemen neigen konnten. Logitech hat diese Rückmeldung ernst genommen und bei der SL2 eine grundlegende Änderung vorgenommen: die Einführung von **Lightforce optisch-mechanischen Hybrid-Switches**. Diese neue Technologie kombiniert die Geschwindigkeit und Haltbarkeit optischer Switches mit dem taktilem Gefühl mechanischer Switches. Optische Switches arbeiten mit Lichtstrahlen, was die physikalische Abnutzung eliminiert und somit das Risiko von Doppelklicks und Debounce-Verzögerungen minimiert. Das taktile Feedback sorgt dafür, dass sich der Klick weiterhin knackig und zufriedenstellend anfühlt, ähnlich wie bei mechanischen Switches. Dies ist ein massives **Upgrade** in Bezug auf die **Haltbarkeit** und Zuverlässigkeit der Mausklicks. Für Gamer, die eine Maus über Jahre hinweg intensiv nutzen möchten, ist dies ein entscheidender Faktor, der die SL2 zukunftssicherer macht und potenzielle Frustrationen eliminiert. Die Lebensdauer der Switches wird auf 70 Millionen Klicks geschätzt, was eine deutliche Verbesserung darstellt.
Die Batterielaufzeit und Aufladen: USB-C und optimierte Effizienz
Die SL1 war bereits für ihre hervorragende **Batterielaufzeit** bekannt, die bis zu 70 Stunden betrug. Die SL2 übertrifft dies mit einer Laufzeit von beeindruckenden **95 Stunden**. Dies ist nicht nur eine Steigerung der reinen Zahlen, sondern auch ein Komfortgewinn. Seltener aufladen bedeutet mehr ununterbrochene Spielzeit. Eine weitere lang erwartete Verbesserung ist der Wechsel von Micro-USB zu **USB-C**. Dies ist ein Segen für die Nutzerfreundlichkeit, da USB-C heute der Standard für die meisten modernen Geräte ist und das umständliche „richtige” Einstecken des Kabels entfällt. Die SL2 unterstützt zudem eine Schnellladefunktion, bei der nur 15 Minuten Ladezeit für etwa 24 Stunden Spielzeit ausreichen. Diese Änderungen mögen für Gelegenheitsspieler weniger relevant sein, aber für Power-User und Reisende, die ihre Ausrüstung optimieren möchten, sind sie ein klares Plus und machen die SL2 noch praktischer im Alltag.
Polling Rate: 2000Hz – Eine neue Dimension der Reaktionsfähigkeit
Die Polling Rate, also die Häufigkeit, mit der die Maus ihre Position an den Computer meldet, war bei der SL1 auf 1000Hz (1ms) begrenzt. Die **Logitech G Pro X Superlight 2** hebt dies auf **2000Hz (0.5ms)** an. Was bedeutet das in der Praxis? Eine höhere Polling Rate reduziert die Eingabeverzögerung, da die Maus doppelt so oft Informationen an den PC sendet. Dies resultiert in einer noch flüssigeren und direkteren Cursorbewegung, was besonders bei schnellen und präzisen Bewegungen in **FPS-Spielen** spürbar sein kann. Während der Unterschied zwischen 1000Hz und 2000Hz für viele Spieler möglicherweise nicht sofort offensichtlich ist, können **Profi-Gamer** und diejenigen mit einem geschulten Auge einen kleinen Vorteil in Bezug auf die Reaktionszeit wahrnehmen. Es ist eine Optimierung, die das Maximum aus der Maus herausholt und eine noch bessere Synchronisation zwischen Hand und Bildschirm ermöglicht. Es unterstreicht Logitechs Engagement, jede mögliche Stellschraube für eine überlegene Performance zu drehen.
Praxischeck: Fühlt sich das Upgrade im Spiel an?
Die technischen Spezifikationen sind das eine, die tatsächliche Erfahrung im Spiel das andere. Für Besitzer der originalen **Logitech G Pro X Superlight 1** ist der Sprung zur SL2 spürbar, aber nicht revolutionär. Das geringere Gewicht ist nett, aber die meisten werden den Unterschied von 3 Gramm nur beim direkten Vergleich merken. Die wahren Vorteile zeigen sich unter der Haube: Der **HERO 2 Sensor** liefert eine makellose Leistung, die bereits vom HERO bekannt war, jedoch mit noch höherer Präzision bei extrem schnellen Bewegungen. Die **optisch-mechanischen Switches** sind für viele der größte Game-Changer. Das eliminierte Risiko von Doppelklicks und die konsistente Klickreaktion sind eine enorme Verbesserung, die man nicht unterschätzen sollte, besonders wenn man die Maus über Jahre hinweg nutzen möchte. Die erhöhte **Polling Rate** auf 2000Hz ist subtiler, aber für Hardcore-Gamer und eSportler, die jedes Quäntchen Performance herausholen wollen, kann sie einen Unterschied in der Mikrokontrolle bedeuten. Der Wechsel zu **USB-C** ist ein reiner Komfortgewinn, der den Alltag erleichtert.
Für wen ist welche Maus besser geeignet?
- **Besitzer der SL1:** Wenn Ihre SL1 noch einwandfrei funktioniert und Sie keine Probleme mit den Switches haben, ist ein sofortiges **Upgrade** auf die SL2 keine absolute Notwendigkeit, es sei denn, Sie möchten das absolut neueste und beste haben. Die Verbesserungen sind inkrementell, aber spürbar in den Schlüsselbereichen. Wenn Sie jedoch eine neue Maus brauchen oder von Doppelklicks geplagt werden, ist die SL2 eine ausgezeichnete Wahl.
- **Neue Käufer:** Für Neukäufer, die eine High-End-kabellose Gaming-Maus suchen, ist die SL2 die klare Empfehlung. Sie bietet die neueste Technologie, die beste Haltbarkeit und die höchste Performance, die Logitech derzeit zu bieten hat. Der Aufpreis zur SL1 ist angesichts der Verbesserungen gerechtfertigt.
- **Budget-orientierte Käufer:** Wenn der Preis eine Rolle spielt, könnte die SL1 immer noch eine sehr gute Option sein, besonders wenn sie im Angebot ist. Sie bleibt eine hervorragende Maus und ist immer noch besser als viele andere Mäuse auf dem Markt.
Preis und Verfügbarkeit: Kosten-Nutzen-Verhältnis
Die **Logitech G Pro X Superlight 2** kam mit einem UVP von etwa 169 Euro auf den Markt, während die Superlight 1 anfänglich bei 149 Euro lag und mittlerweile oft zu deutlich niedrigeren Preisen, teilweise unter 100 Euro, zu finden ist. Die Frage des **Upgrades** wird hier auch eine Frage des Budgets. Ist der Aufpreis von möglicherweise 50-70 Euro für die genannten Verbesserungen gerechtfertigt? Für Gelegenheitsspieler oder diejenigen, die ihre aktuelle Maus nur moderat nutzen, könnte der höhere Preis der SL2 eine **Geldverschwendung** sein. Für **Profi-Gamer**, Enthusiasten oder diejenigen, die einfach die bestmögliche Performance und **Haltbarkeit** wünschen, ist der Preis für die SL2 eine Investition, die sich langfristig auszahlt. Insbesondere die optisch-mechanischen Switches und die erhöhte Polling Rate bieten einen echten Mehrwert, der sich in der Langlebigkeit und der Reaktionsfähigkeit niederschlägt. Die Verfügbarkeit beider Mäuse ist in der Regel gut, wobei die SL1 mit der Zeit auslaufen wird.
Fazit: Upgrade oder doch nur eine geringfügige Verbesserung?
Nach einem umfassenden Vergleich wird deutlich: Die **Logitech G Pro X Superlight 2** ist in der Tat ein echtes **Upgrade** gegenüber ihrem Vorgänger. Sie ist nicht revolutionär, da die SL1 bereits ein herausragendes Produkt war, aber die Verbesserungen sind sinnvoll, zielgerichtet und in den kritischen Bereichen spürbar. Die Einführung des **HERO 2 Sensors**, der **Lightforce optisch-mechanischen Switches**, der erhöhten **Polling Rate** auf 2000Hz und der Wechsel zu **USB-C** sind keine Spielereien, sondern fundamentale Verbesserungen, die die Leistung, die **Haltbarkeit** und den Komfort der Maus auf ein neues Niveau heben. Das noch geringere Gewicht und die längere **Batterielaufzeit** runden das Gesamtpaket ab.
Für **Profi-Gamer** und Hardcore-Enthusiasten, die keine Kompromisse eingehen wollen und das absolute Maximum an Performance und Zuverlässigkeit suchen, ist die SL2 die klare Wahl und jeden Cent wert. Sie bietet eine Zukunftssicherheit, insbesondere durch die langlebigen Switches, die man bei der SL1 möglicherweise vermisst hat. Für Besitzer der SL1, die mit ihrer aktuellen Maus zufrieden sind und keine Probleme haben, ist ein sofortiges **Upgrade** vielleicht keine Notwendigkeit, aber eine lohnende Investition, wenn die alte Maus in die Jahre kommt oder man sich einfach das Beste gönnen möchte. Wer jedoch auf der Suche nach einer erstklassigen kabellosen Gaming-Maus ist und bereit ist, den Premium-Preis zu zahlen, wird mit der **Logitech G Pro X Superlight 2** ein Werkzeug in der Hand halten, das zu den absolut besten auf dem Markt gehört. Es ist kein Blender, sondern eine konsequente Weiterentwicklung einer bereits exzellenten Maus – und somit definitiv kein Fall von **Geldverschwendung**, sondern ein durchdachtes **Upgrade**.