Du möchtest Ubuntu ausprobieren, ohne dein bestehendes Betriebssystem zu gefährden oder eine separate Partition anzulegen? Dann ist die Installation in VirtualBox die perfekte Lösung! In diesem Artikel zeigen wir dir Schritt für Schritt, wie du Ubuntu kinderleicht in einer virtuellen Maschine unter VirtualBox zum Laufen bringst. Keine Sorge, es ist einfacher als du denkst!
Was ist VirtualBox und warum Ubuntu darin installieren?
VirtualBox ist eine kostenlose und Open-Source-Virtualisierungssoftware, mit der du mehrere Betriebssysteme (wie z.B. Ubuntu, Windows oder macOS) gleichzeitig auf deinem Computer ausführen kannst. Jedes Betriebssystem läuft dabei in einer eigenen, abgeschlossenen Umgebung – einer virtuellen Maschine (VM).
Die Installation von Ubuntu in VirtualBox bietet viele Vorteile:
- Risikofreies Ausprobieren: Du kannst Ubuntu gefahrlos testen und erkunden, ohne dein Hauptbetriebssystem zu beeinträchtigen.
- Flexibilität: Du kannst mehrere virtuelle Maschinen mit unterschiedlichen Betriebssystemen parallel betreiben.
- Isolierte Entwicklungsumgebung: Ideal für Softwareentwickler, um Projekte in einer sauberen und kontrollierten Umgebung zu erstellen und zu testen.
- Ressourcenschonend: Du musst keine separate Partition für Ubuntu reservieren.
- Einfaches Sichern und Wiederherstellen: Deine Ubuntu-Installation kann als einzelne Datei gesichert und bei Bedarf einfach wiederhergestellt werden.
Voraussetzungen
Bevor wir loslegen, stelle sicher, dass du folgende Voraussetzungen erfüllst:
- Ein Computer mit einem aktuellen Betriebssystem (Windows, macOS oder Linux).
- Genügend freier Festplattenspeicher (mindestens 20 GB empfohlen).
- Mindestens 4 GB RAM (8 GB oder mehr empfohlen für eine flüssigere Performance).
- Eine stabile Internetverbindung (zum Herunterladen von VirtualBox und dem Ubuntu-Image).
Schritt 1: VirtualBox herunterladen und installieren
Der erste Schritt ist das Herunterladen und Installieren von VirtualBox. Gehe dazu auf die offizielle VirtualBox-Website: https://www.virtualbox.org/
Wähle die passende Version für dein Betriebssystem (Windows, macOS oder Linux) und lade die Installationsdatei herunter. Führe die heruntergeladene Datei aus und folge den Anweisungen auf dem Bildschirm, um VirtualBox zu installieren. Achte darauf, während der Installation alle notwendigen Berechtigungen zu erteilen.
Wichtig: Unter Windows kann es notwendig sein, während der Installation eine Netzwerkverbindung zu trennen, um Fehler zu vermeiden. Starte den Computer nach der Installation neu.
Schritt 2: Ubuntu-Image herunterladen
Als nächstes benötigen wir das Ubuntu-Image (ISO-Datei). Gehe auf die offizielle Ubuntu-Website: https://ubuntu.com/download/desktop
Lade die aktuelle Version von Ubuntu Desktop herunter. Die ISO-Datei ist relativ groß, daher kann der Download je nach Internetverbindung etwas dauern.
Schritt 3: Eine neue virtuelle Maschine in VirtualBox erstellen
Jetzt ist es an der Zeit, eine neue virtuelle Maschine in VirtualBox zu erstellen:
- Starte VirtualBox.
- Klicke auf den Button „Neu”.
- Gib der virtuellen Maschine einen Namen (z.B. „Ubuntu”).
- Wähle als Typ „Linux” und als Version „Ubuntu (64-bit)” (oder 32-bit, falls du eine 32-bit-Version von Ubuntu heruntergeladen hast).
- Klicke auf „Weiter”.
- Lege die Größe des Arbeitsspeichers (RAM) für die virtuelle Maschine fest. Empfohlen werden mindestens 2 GB, besser sind 4 GB oder mehr, wenn dein Computer über genügend RAM verfügt.
- Klicke auf „Weiter”.
- Wähle „Festplatte erzeugen” und klicke auf „Erzeugen”.
- Wähle als Festplattentyp „VDI (VirtualBox Disk Image)” und klicke auf „Weiter”.
- Wähle „Dynamisch alloziert” und klicke auf „Weiter”.
- Lege die Größe der virtuellen Festplatte fest. Empfohlen werden mindestens 20 GB, besser sind 30 GB oder mehr, wenn du viel Speicherplatz benötigst.
- Klicke auf „Erzeugen”.
Schritt 4: Ubuntu in der virtuellen Maschine installieren
Die virtuelle Maschine ist nun erstellt. Jetzt müssen wir Ubuntu darin installieren:
- Markiere die erstellte virtuelle Maschine (z.B. „Ubuntu”) in der VirtualBox-Oberfläche.
- Klicke auf den Button „Starten”.
- VirtualBox fordert dich nun auf, ein Startlaufwerk auszuwählen. Klicke auf das Ordnersymbol und navigiere zu der zuvor heruntergeladenen Ubuntu-ISO-Datei.
- Wähle die ISO-Datei aus und klicke auf „Starten”.
- Die virtuelle Maschine startet nun von der Ubuntu-ISO-Datei.
- Wähle im Ubuntu-Bootmenü „Try or Install Ubuntu”.
- Nach dem Laden der Live-Umgebung klicke auf das Symbol „Install Ubuntu” auf dem Desktop.
- Folge den Anweisungen des Ubuntu-Installationsprogramms.
- Wähle deine Sprache und Tastaturlayout.
- Wähle „Normal Installation” oder „Minimal Installation” (je nach deinen Bedürfnissen).
- Aktiviere optional die Optionen „Download updates while installing Ubuntu” und „Install third-party software for graphics and Wi-Fi hardware and additional media formats”.
- Wähle „Erase disk and install Ubuntu” (keine Sorge, es wird nur die virtuelle Festplatte gelöscht).
- Wähle deine Zeitzone.
- Erstelle einen Benutzernamen und ein Passwort für dein Ubuntu-System.
- Die Installation beginnt nun. Dies kann einige Zeit dauern.
- Nach der Installation klicke auf „Restart Now”.
Schritt 5: VirtualBox Guest Additions installieren (optional, aber empfohlen)
Nach der Installation von Ubuntu empfiehlt es sich, die VirtualBox Guest Additions zu installieren. Diese verbessern die Leistung und Funktionalität der virtuellen Maschine, z.B. durch Unterstützung für gemeinsame Ordner, verbesserte Grafik und Mausintegration.
- Starte die virtuelle Maschine mit Ubuntu.
- Klicke im VirtualBox-Fenster auf „Geräte” -> „Guest Additions CD image einlegen…”.
- Wenn sich die CD nicht automatisch öffnet, öffne ein Terminal in Ubuntu und führe folgenden Befehl aus:
sudo mount /dev/cdrom /mnt - Navigiere im Terminal zum gemounteten CD-Laufwerk:
cd /mnt - Führe die Installationsdatei aus:
sudo ./VBoxLinuxAdditions.run - Gib dein Passwort ein, wenn du dazu aufgefordert wirst.
- Starte die virtuelle Maschine nach der Installation der Guest Additions neu.
Fertig!
Herzlichen Glückwunsch! Du hast Ubuntu erfolgreich in VirtualBox installiert. Du kannst nun Ubuntu in einer virtuellen Umgebung erkunden und ausprobieren, ohne dein Hauptbetriebssystem zu beeinträchtigen.
Tipps und Tricks
- Gemeinsame Ordner einrichten: Du kannst Ordner zwischen deinem Hauptbetriebssystem und der virtuellen Maschine freigeben, um Dateien einfach auszutauschen. Klicke dazu im VirtualBox-Fenster auf „Geräte” -> „Gemeinsame Ordner” -> „Gemeinsamen Ordner hinzufügen…”.
- Netzwerk konfigurieren: Standardmäßig ist die virtuelle Maschine mit dem Internet verbunden. Du kannst die Netzwerkeinstellungen in den Einstellungen der virtuellen Maschine anpassen.
- Performance verbessern: Weise der virtuellen Maschine genügend RAM zu und aktiviere die 3D-Beschleunigung in den Einstellungen der virtuellen Maschine.
- Snapshots erstellen: Erstelle Snapshots deiner virtuellen Maschine, um den Zustand vor wichtigen Änderungen zu sichern. So kannst du bei Problemen jederzeit zu einem früheren Zustand zurückkehren.
Wir hoffen, dieser Artikel hat dir geholfen, Ubuntu in VirtualBox zu installieren. Viel Spaß beim Ausprobieren!