Du kennst das sicher: Du spielst dein Lieblingsspiel, bearbeitest ein Video oder renderst ein 3D-Modell und plötzlich ruckelt alles. Ein Blick in den Task-Manager offenbart den Übeltäter: Der Desktopfenster-Manager (DWM) zieht einen unerwartet hohen Anteil deiner GPU-Leistung. Was ist da los und was kannst du dagegen tun?
Was ist der Desktopfenster-Manager (DWM)?
Der Desktopfenster-Manager ist ein integraler Bestandteil von Windows. Er ist verantwortlich für die visuelle Darstellung deines Desktops, einschließlich Fensterkomposition, Transparenzeffekte, Animationen und die Darstellung von Anwendungen. Kurz gesagt: Er macht deinen Desktop erst schön und benutzerfreundlich. Seit Windows Vista nutzt der DWM die GPU, um diese Aufgaben zu erledigen, was im Normalfall die CPU entlastet und die Performance verbessert. Probleme entstehen jedoch, wenn der DWM aus irgendeinem Grund übermäßig viel GPU-Ressourcen beansprucht.
Ursachen für die hohe GPU-Auslastung durch den DWM
Eine hohe GPU-Auslastung durch den DWM kann verschiedene Ursachen haben:
- Inkompatible oder veraltete Grafiktreiber: Das ist einer der häufigsten Gründe. Fehlerhafte oder veraltete Treiber können zu Ineffizienzen und Konflikten führen, wodurch der DWM unnötig viel Leistung verbraucht.
- Software-Konflikte: Bestimmte Anwendungen oder Programme können mit dem DWM in Konflikt geraten und eine hohe GPU-Last verursachen.
- Hardware-Beschleunigungsprobleme: Probleme mit der Hardware-Beschleunigung, entweder aufgrund von Fehlern in der Software oder aufgrund von Hardware-Inkompatibilitäten, können den DWM überlasten.
- Zu viele aktive Fenster und Programme: Je mehr Fenster und Programme gleichzeitig geöffnet sind, desto mehr Arbeit hat der DWM.
- Visuelle Effekte und Animationen: Aufwendige visuelle Effekte und Animationen können die GPU zusätzlich belasten.
- Software-Fehler im DWM selbst: In seltenen Fällen kann auch ein Fehler im DWM selbst die Ursache sein.
3 Lösungen für das Problem „Desktopfenster-Manager hohe GPU-Auslastung”
Keine Panik! Es gibt mehrere Lösungsansätze, um das Problem der hohen GPU-Auslastung durch den Desktopfenster-Manager in den Griff zu bekommen. Hier sind drei effektive Methoden:
Lösung 1: Grafiktreiber aktualisieren oder neu installieren
Der erste und oft effektivste Schritt ist die Überprüfung und Aktualisierung deiner Grafiktreiber. Veraltete oder fehlerhafte Treiber sind ein häufiger Grund für Probleme mit dem DWM.
- Treiber-Update:
- Gehe zum Geräte-Manager (Rechtsklick auf das Windows-Symbol in der Taskleiste und „Geräte-Manager” auswählen).
- Erweitere den Eintrag „Grafikkarten”.
- Klicke mit der rechten Maustaste auf deine Grafikkarte und wähle „Treiber aktualisieren”.
- Wähle „Automatisch nach Treibern suchen”. Windows sucht nun nach den neuesten Treibern und installiert sie.
- Treiber-Neuinstallation (Empfohlen bei hartnäckigen Problemen):
- Treiber entfernen: Verwende ein Programm wie „Display Driver Uninstaller” (DDU), um die alten Treiber vollständig zu entfernen. DDU entfernt alle Spuren der alten Treiber, was Konflikte vermeidet. DDU kann kostenlos heruntergeladen werden. Starte deinen Computer im abgesicherten Modus (beim Starten des Computers die F8-Taste oder Shift+F8 drücken, je nach System, und „Abgesicherter Modus” auswählen), bevor du DDU verwendest.
- Neueste Treiber herunterladen: Gehe auf die Website des Herstellers deiner Grafikkarte (NVIDIA, AMD oder Intel) und lade die neuesten Treiber für dein Betriebssystem herunter.
- Treiber installieren: Installiere die heruntergeladenen Treiber.
Warum ist das wichtig? Die neuesten Grafiktreiber enthalten oft Leistungsverbesserungen und Fehlerbehebungen, die speziell auf Probleme mit der GPU-Auslastung zugeschnitten sind. Eine saubere Neuinstallation stellt sicher, dass keine alten Treiberreste Konflikte verursachen.
Lösung 2: Visuelle Effekte anpassen
Windows bietet eine Vielzahl visueller Effekte, die zwar schön aussehen, aber auch die GPU belasten können. Durch das Anpassen dieser Effekte kannst du die GPU-Auslastung reduzieren.
- Systemeigenschaften öffnen:
- Drücke die Windows-Taste + R, gib „sysdm.cpl” ein und drücke Enter.
- Wechsle zum Reiter „Erweitert”.
- Klicke im Abschnitt „Leistung” auf „Einstellungen”.
- Visuelle Effekte anpassen:
- Wähle „Für optimale Leistung anpassen”. Dadurch werden alle visuellen Effekte deaktiviert.
- Alternativ kannst du „Benutzerdefiniert” auswählen und manuell einzelne Effekte deaktivieren, z.B. „Animationen in der Taskleiste”, „Einblenden von Menüs und QuickInfos” oder „Transparenzeffekte”. Experimentiere, um die optimale Balance zwischen Leistung und Optik zu finden.
Welche visuellen Effekte sind besonders belastend? Transparenzeffekte, Schatteneffekte und Animationen gehören zu den anspruchsvollsten Effekten. Das Deaktivieren dieser Effekte kann einen deutlichen Unterschied bei der GPU-Auslastung machen.
Lösung 3: Programme und Prozesse überprüfen und optimieren
Bestimmte Programme oder Prozesse können im Hintergrund laufen und unnötig GPU-Ressourcen verbrauchen. Durch das Überprüfen und Optimieren dieser Prozesse kannst du die GPU-Last reduzieren.
- Task-Manager öffnen: Drücke Strg+Umschalt+Esc, um den Task-Manager zu öffnen.
- GPU-Auslastung überprüfen: Sortiere die Prozesse nach „GPU”, um die Programme zu identifizieren, die am meisten GPU-Leistung verbrauchen.
- Verdächtige Programme schließen: Schließe alle Programme, die du gerade nicht benötigst und die eine hohe GPU-Auslastung aufweisen.
- Autostart-Programme deaktivieren:
- Wechsle im Task-Manager zum Reiter „Autostart”.
- Deaktiviere alle Programme, die nicht unbedingt beim Start von Windows geladen werden müssen. Sei vorsichtig und deaktiviere nur Programme, die du kennst und die du nicht unbedingt benötigst.
- Hintergrund-Apps deaktivieren:
- Gehe zu „Einstellungen” -> „Datenschutz” -> „Hintergrund-Apps”.
- Deaktiviere die Option „Apps im Hintergrund ausführen”. Alternativ kannst du einzelne Apps auswählen, die im Hintergrund laufen dürfen.
Welche Programme sind typische Kandidaten für hohe GPU-Auslastung? Live-Hintergründe, anspruchsvolle Desktop-Widgets und unnötige Hintergrundprozesse können die GPU belasten. Auch Programme, die die Hardware-Beschleunigung intensiv nutzen, können zu einer erhöhten GPU-Auslastung führen.
Zusätzliche Tipps
- Überprüfe die Temperatur deiner GPU: Eine überhitzte GPU kann zu Leistungsproblemen führen. Überprüfe die Temperatur mit einem Programm wie MSI Afterburner oder HWMonitor. Reinige gegebenenfalls die Lüfter deiner Grafikkarte.
- Deaktiviere die Hardware-Beschleunigung in Browsern: Manchmal kann die Hardware-Beschleunigung in Browsern zu Problemen mit der GPU-Auslastung führen. Deaktiviere diese Option in den Einstellungen deines Browsers.
- Windows aktualisieren: Stelle sicher, dass du die neuesten Windows-Updates installiert hast. Updates enthalten oft Fehlerbehebungen und Leistungsverbesserungen, die auch die GPU-Auslastung beeinflussen können.
- Im Extremfall: Windows neu installieren: Wenn alle Stricke reißen, kann eine Neuinstallation von Windows das Problem beheben. Sichere vorher unbedingt deine wichtigen Daten.
Fazit
Eine hohe GPU-Auslastung durch den Desktopfenster-Manager kann frustrierend sein, aber in den meisten Fällen lässt sich das Problem mit den oben genannten Lösungen beheben. Beginne mit der Aktualisierung deiner Grafiktreiber, passe die visuellen Effekte an und überprüfe deine Programme und Prozesse. Mit etwas Geduld und Ausprobieren findest du sicher eine Lösung, die deine GPU entlastet und die Performance deines Systems verbessert.