Nach Updates kein Start mehr möglich – So gehen Sie mit dem Fehler 0xc000021a um

Stellen Sie sich vor: Sie haben gerade die neuesten Updates für Ihr Windows-System installiert, starten Ihren PC neu – und plötzlich erwartet Sie nicht Ihr gewohnter Desktop, sondern ein unheilvoller blauer Bildschirm des Todes (Blue Screen of Death, BSoD) mit dem Fehlercode 0xc000021a. Panik macht sich breit. Ihr Computer, der eben noch einwandfrei funktionierte, verweigert nun komplett den Dienst. Ein Albtraum für jeden Nutzer, egal ob Gelegenheitsanwender oder Profi.

Dieser Fehler ist besonders frustrierend, da er oft nach vermeintlich harmlosen Systemaktualisierungen auftritt. Aber keine Sorge, Sie sind nicht allein mit diesem Problem, und es gibt eine Reihe bewährter Schritte, die Sie unternehmen können, um Ihren Computer wieder zum Laufen zu bringen. Dieser umfassende Leitfaden führt Sie detailliert durch die Ursachen des Problems und bietet Ihnen eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Fehlerbehebung, damit Sie den Fehler 0xc000021a beheben können.

Was ist der Fehler 0xc000021a genau?

Der Fehler 0xc000021a wird auch als „Critical System Process Died“ bezeichnet. Er tritt auf, wenn ein kritischer Systemprozess in Windows unerwartet beendet wird und das Betriebssystem nicht mehr ordnungsgemäß funktionieren kann. Typischerweise handelt es sich dabei um die Prozesse `WinLogon.exe` oder `csrss.exe`.

• `WinLogon.exe` (Windows-Anmelde-Applikation): Dieser Prozess ist für die Benutzeranmeldung und -abmeldung, das Laden von Benutzerprofilen und die Verwaltung der Desktop-Shell verantwortlich. Wenn er abstürzt, kann sich niemand mehr am System anmelden.
• `csrss.exe` (Client/Server-Laufzeit-Subsystem): Dieser Prozess ist ein wichtiger Bestandteil des Grafik-Subsystems von Windows und für die Verwaltung der meisten GUI-Funktionen (grafische Benutzeroberfläche) zuständig. Ein Ausfall hier führt dazu, dass Windows keine Benutzeroberfläche mehr anzeigen kann.

Wenn einer dieser Prozesse ausfällt, ist Windows nicht mehr in der Lage, sich selbst zu schützen oder grundlegende Funktionen auszuführen, was in einem Systemabsturz und dem besagten BSoD resultiert. Der Fehler ist kritisch, da er den Start des Betriebssystems verhindert und somit den Zugriff auf den Desktop und Ihre Daten blockiert.

Warum tritt dieser Fehler gerade nach Updates auf?

Die Installation von Windows Updates ist oft der Auslöser für den Fehler 0xc000021a. Dafür gibt es mehrere Gründe:

• Beschädigte Systemdateien: Manchmal können Updates nicht korrekt installiert werden, was zu beschädigten Systemdateien führt. Wenn diese Dateien kritische Prozesse wie `WinLogon.exe` oder `csrss.exe` betreffen, kann der Fehler auftreten.
• Treiberkonflikte: Neue Updates können Inkompatibilitäten mit vorhandenen Gerätetreibern verursachen, insbesondere mit älteren oder nicht offiziell von Microsoft signierten Treibern. Ein fehlerhafter Treiber, der während des Startvorgangs geladen wird, kann einen kritischen Systemprozess zum Absturz bringen.
• Registry-Fehler: Updates können auch Änderungen an der Windows-Registrierung vornehmen. Wenn diese Änderungen fehlerhaft sind oder mit bestehenden Einträgen kollidieren, kann dies die Stabilität des Systems beeinträchtigen.
• Software-Inkompatibilitäten: Selten, aber möglich ist, dass eine installierte Drittanbieter-Software nach einem Update nicht mehr mit dem neuen Systemzustand kompatibel ist und einen kritischen Prozess stört.

Da der Fehler unmittelbar nach einem Update auftritt, liegt die Vermutung nahe, dass das Update selbst oder die damit verbundenen Änderungen die Ursache sind. Daher konzentriert sich die Fehlerbehebung hauptsächlich darauf, die durch das Update verursachten Probleme rückgängig zu machen oder zu beheben.

Erste Ruhe bewahren und Vorbereitungen treffen

Bevor Sie in Panik verfallen oder unüberlegte Schritte unternehmen, atmen Sie tief durch. Viele Probleme lassen sich mit Geduld und der richtigen Vorgehensweise lösen. Bevor wir beginnen, stellen Sie sicher, dass Sie Folgendes zur Hand haben:

• Windows-Installationsmedium: Ein USB-Stick oder eine DVD mit einer bootfähigen Windows-Installation (idealerweise die gleiche Version wie die auf Ihrem PC). Dies ist entscheidend, um auf die erweiterten Startoptionen zugreifen zu können, wenn Ihr PC nicht von selbst bootet.
• Einen zweiten funktionierenden PC: Falls Sie das Installationsmedium noch erstellen müssen oder weitere Hilfsmittel herunterladen müssen.
• Einen Stift und Papier: Notieren Sie sich die Schritte, die Sie unternehmen, und etwaige Fehlermeldungen. Dies hilft, den Überblick zu behalten.

Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Fehlerbehebung

1. Zugriff auf die erweiterten Startoptionen

Dies ist der erste und wichtigste Schritt, da Sie nur von hier aus die meisten Reparaturwerkzeuge erreichen können. Es gibt zwei Hauptwege, um dorthin zu gelangen:

• Automatischer Weg (Wenn Windows wiederholt fehlschlägt): Schalten Sie Ihren PC dreimal hintereinander ein und wieder aus, sobald das Windows-Logo erscheint. Beim vierten Startversuch sollte Windows automatisch in den Wiederherstellungsmodus booten und die „Automatische Reparatur“ anzeigen. Klicken Sie dort auf „Erweiterte Optionen“.
• Manuelle Methode (Mit Installationsmedium):
  1. Legen Sie Ihr Windows-Installationsmedium (USB-Stick/DVD) ein und starten Sie den PC neu.
  2. Stellen Sie im BIOS/UEFI sicher, dass Ihr PC vom USB-Stick oder der DVD bootet.
  3. Wählen Sie im Windows-Setup-Bildschirm Ihre Sprache und Tastaturbelegung aus.
  4. Klicken Sie auf „Weiter“ und dann unten links auf „Computer reparieren“.
  5. Wählen Sie „Problembehandlung“ und dann „Erweiterte Optionen“.

Ab diesem Punkt befinden sich alle weiteren Schritte innerhalb der „Erweiterten Optionen“.

2. Starthilfe ausführen

Die Starthilfe ist das erste, was Sie versuchen sollten, da sie automatisch viele häufige Startprobleme erkennen und beheben kann. Sie finden sie unter „Problembehandlung“ > „Erweiterte Optionen“ > „Starthilfe“.

Lassen Sie den Assistenten seinen Lauf nehmen. Er wird versuchen, Probleme wie fehlende oder beschädigte Startdateien, Bootkonfigurationsfehler oder Registry-Probleme zu identifizieren und zu korrigieren. Oft kann dieser Schritt kleinere Probleme bereits lösen. Wenn die Starthilfe das Problem nicht beheben kann, erhalten Sie eine Meldung, dass die Reparatur fehlgeschlagen ist, und Sie müssen zu den erweiterten Optionen zurückkehren.

3. Kürzlich installierte Updates deinstallieren (Der wichtigste Schritt)

Da der Fehler nach einem Update aufgetreten ist, ist es sehr wahrscheinlich, dass das Update die Ursache ist. Die Deinstallation der letzten Updates ist daher ein entscheidender Schritt. Gehen Sie in den „Erweiterten Optionen“ zu „Problembehandlung“ > „Erweiterte Optionen“ > „Updates deinstallieren“.

Sie haben hier zwei Optionen:

• Neuestes Qualitätsupdate deinstallieren: Dies sind die monatlichen Sicherheits- und Bugfix-Updates. Diese Option ist oft die erste Wahl.
• Neuestes Feature-Update deinstallieren: Dies sind größere Updates, die neue Funktionen einführen (z.B. der Sprung von Windows 21H1 auf 21H2). Diese können systemrelevantere Änderungen verursachen.

Versuchen Sie zuerst, das „Neueste Qualitätsupdate zu deinstallieren“. Starten Sie Ihren PC danach neu. Wenn der Fehler weiterhin besteht, kehren Sie zu den erweiterten Optionen zurück und versuchen Sie, das „Neueste Feature-Update zu deinstallieren“. Beachten Sie, dass das Deinstallieren von Feature-Updates manchmal länger dauern kann.

4. Systemwiederherstellung nutzen

Wenn Sie vor dem Auftreten des Fehlers einen Systemwiederherstellungspunkt erstellt haben, können Sie Ihren PC auf einen früheren Zustand zurücksetzen, in dem alles noch funktionierte. Dies macht die Änderungen des Updates rückgängig, ohne Ihre persönlichen Dateien zu beeinflussen.

Gehen Sie in den „Erweiterten Optionen“ zu „Problembehandlung“ > „Erweiterte Optionen“ > „System wiederherstellen“. Wählen Sie einen Wiederherstellungspunkt aus, der *vor* dem Zeitpunkt der Update-Installation liegt. Befolgen Sie die Anweisungen auf dem Bildschirm, um den Wiederherstellungsvorgang zu starten. Dies kann einige Zeit in Anspruch nehmen. Nach Abschluss des Vorgangs starten Sie den PC neu und prüfen, ob der Fehler behoben ist.

5. Problemlösung über die Eingabeaufforderung (Die Kommandozeile als Retter)

Die Eingabeaufforderung ist ein mächtiges Werkzeug, um tiefgreifende Systemprüfungen und Reparaturen durchzuführen. Sie finden sie unter „Problembehandlung“ > „Erweiterte Optionen“ > „Eingabeaufforderung“. Möglicherweise müssen Sie Ihr Benutzerkonto und Passwort eingeben.

Führen Sie die folgenden Befehle nacheinander aus. Drücken Sie nach jedem Befehl die Enter-Taste:

• Überprüfung und Reparatur von Systemdateien (SFC):

  Geben Sie ein: sfc /scannow

  Dieser Befehl scannt alle geschützten Systemdateien auf Beschädigungen und versucht, sie durch korrekte Microsoft-Versionen zu ersetzen. Dies ist oft hilfreich bei beschädigten Dateien, die durch fehlgeschlagene Updates verursacht wurden.

• Deployment Image Servicing and Management (DISM):

  Wenn SFC das Problem nicht lösen kann oder nicht vollständig ausgeführt wird, sind die Windows-Image-Dateien selbst möglicherweise beschädigt. Hier kommt DISM ins Spiel:

  1. DISM /Online /Cleanup-Image /CheckHealth (Prüft den Zustand des Images)
  2. DISM /Online /Cleanup-Image /ScanHealth (Scannt das Image ausführlicher)
  3. DISM /Online /Cleanup-Image /RestoreHealth (Repariert das Image durch Herunterladen von Dateien von Microsoft-Servern, wenn Sie eine Internetverbindung haben, oder von einem lokalen Installationsmedium)

  Hinweis: Wenn Sie über das Installationsmedium gebootet haben, müssen Sie den ` /Online`-Parameter möglicherweise entfernen oder einen anderen Befehl verwenden, der auf eine lokale Quelle verweist, falls keine Internetverbindung besteht.

• Festplattenprüfung (CHKDSK):

  Beschädigungen auf der Festplatte können auch zu Startproblemen führen. Überprüfen Sie Ihre Festplatte auf Fehler:

  Geben Sie ein: chkdsk c: /f /r

  Ersetzen Sie `c:` gegebenenfalls durch den richtigen Laufwerksbuchstaben Ihrer Windows-Installation (manchmal ist es im Wiederherstellungsmodus `D:`). Der Befehl ` /f` behebt Fehler, ` /r` sucht nach fehlerhaften Sektoren und versucht, lesbare Informationen wiederherzustellen.

• Bootsektor und Bootkonfiguration reparieren (Bootrec):

  Wenn der Bootsektor oder die Bootkonfigurationsdaten (BCD) beschädigt sind, kann Windows nicht starten. Die folgenden Befehle können helfen:

  1. bootrec /fixmbr (Repariert den Master Boot Record)
  2. bootrec /fixboot (Schreibt einen neuen Bootsektor)
  3. bootrec /rebuildbcd (Erstellt die Boot Configuration Data neu, was oft bei Startproblemen hilft)

  Nachdem Sie diese Befehle ausgeführt haben, beenden Sie die Eingabeaufforderung mit exit und starten Sie den PC neu.

6. Treiberprobleme beheben (im abgesicherten Modus)

Wenn der Fehler durch einen inkompatiblen oder beschädigten Treiber verursacht wird, müssen Sie versuchen, diesen zu deaktivieren oder rückgängig zu machen. Der abgesicherte Modus lädt nur die wesentlichsten Treiber und Systemdienste, was oft einen Start ermöglicht.

Gehen Sie in den „Erweiterten Optionen“ zu „Problembehandlung“ > „Erweiterte Optionen“ > „Starteinstellungen“ > „Neu starten“. Nach dem Neustart sehen Sie eine Liste mit Optionen. Wählen Sie Option 4 oder 5, um im abgesicherten Modus (mit oder ohne Netzwerk) zu starten.

Wenn Sie im abgesicherten Modus booten können:

• Öffnen Sie den Geräte-Manager (Rechtsklick auf Start > Geräte-Manager).
• Suchen Sie nach kürzlich installierten oder aktualisierten Treibern (oft unter Anzeigeadapter, Netzwerkadapter, usw.). Achten Sie auf Geräte mit gelben Ausrufezeichen.
• Rechtsklicken Sie auf den verdächtigen Treiber > „Eigenschaften“ > „Treiber“ > „Treiber zurücksetzen“. Wenn dies nicht verfügbar ist, versuchen Sie „Gerät deaktivieren“.
• Starten Sie den PC danach im normalen Modus neu, um zu sehen, ob das Problem behoben ist.

Sollte der abgesicherte Modus ebenfalls nicht starten, können Sie diese Methode leider nicht direkt anwenden.

7. Windows zurücksetzen oder Neuinstallation (Als letzte Option)

Wenn alle vorherigen Schritte fehlschlagen, bleiben Ihnen noch drastischere Maßnahmen. Gehen Sie in den „Erweiterten Optionen“ zu „Problembehandlung“ > „Diesen PC zurücksetzen“.

Sie haben hier zwei Hauptoptionen:

• Eigene Dateien beibehalten: Diese Option installiert Windows neu, behält aber Ihre persönlichen Dateien bei. Installierte Programme und Treiber werden jedoch entfernt. Dies ist die bevorzugte Option, wenn Sie Ihre Daten nicht sichern konnten.
• Alles entfernen: Diese Option löscht alles von der Festplatte und installiert Windows komplett neu. Dies ist die sauberste Methode, führt aber zu vollständigem Datenverlust, wenn Sie kein Backup haben.

Alternativ können Sie auch eine komplette Neuinstallation von Windows von Ihrem Installationsmedium durchführen. Dies ist die gründlichste Methode zur Fehlerbehebung, aber auch die zeitaufwändigste und führt ebenfalls zum Datenverlust. Stellen Sie sicher, dass Sie alle wichtigen Daten auf einer externen Festplatte gesichert haben, bevor Sie diesen Schritt in Betracht ziehen.

Vorsorge ist besser als Nachsorge – So verhindern Sie den Fehler in Zukunft

Um zu vermeiden, dass Sie in Zukunft erneut mit dem Fehler 0xc000021a oder ähnlichen Startproblemen konfrontiert werden, sollten Sie einige Vorsichtsmaßnahmen treffen:

• Regelmäßige Backups: Erstellen Sie regelmäßig Backups Ihrer wichtigen Daten auf einer externen Festplatte oder in der Cloud. Eine System-Image-Sicherung kann im Notfall auch das gesamte System wiederherstellen.
• Systemwiederherstellungspunkte erstellen: Windows erstellt in der Regel automatisch Wiederherstellungspunkte vor größeren Updates. Überprüfen Sie dies und erstellen Sie vor wichtigen Änderungen oder manuell vor Updates einen eigenen Punkt.
• Updates nicht blind installieren: Bei großen Feature-Updates kann es sinnvoll sein, ein paar Tage oder Wochen zu warten und Online-Berichte über potenzielle Probleme zu prüfen, bevor Sie das Update selbst installieren.
• Treiber aktuell halten (aber mit Bedacht): Stellen Sie sicher, dass Ihre Treiber (insbesondere Grafikkarten- und Chipsatztreiber) von der Herstellerseite auf dem neuesten Stand sind. Vermeiden Sie jedoch Beta-Treiber, es sei denn, es ist unbedingt notwendig.
• Umfassender Malware-Schutz: Eine gute Antiviren-Software kann Systemdateien vor Beschädigungen durch bösartige Software schützen.

Fazit

Der Fehler 0xc000021a nach Windows-Updates ist zweifellos ein Ärgernis, aber keineswegs das Ende Ihres Computers. Mit den richtigen Schritten, beginnend mit dem Zugriff auf die erweiterten Startoptionen und der schrittweisen Anwendung der Reparaturwerkzeuge, können Sie Ihren PC in den allermeisten Fällen wieder zum Laufen bringen. Beginnen Sie mit den weniger invasiven Methoden wie der Deinstallation von Updates oder der Systemwiederherstellung und arbeiten Sie sich bei Bedarf zu den fortgeschrittenen Befehlen oder einer Neuinstallation vor. Geduld und eine systematische Herangehensweise sind hier Ihre besten Verbündeten. Viel Erfolg bei der Fehlerbehebung!