Haben Sie schon einmal das frustrierende Problem gehabt, dass Windows Update Treiber installiert, die nicht optimal für Ihre Hardware sind? Oftmals werden diese Treiber im Gerätemanager zwar angezeigt, aber ohne eine zugehörige Knowledge Base (KB) Nummer, was die Deinstallation über die üblichen Windows-Mechanismen erschwert. Noch schlimmer: Selbst nach dem Zurücksetzen eines Geräts im Gerätemanager, können diese hartnäckigen Treiber wieder auftauchen. Dieser Artikel bietet Ihnen eine umfassende Anleitung, wie Sie diese ungelisteten Treiber endgültig entfernen und verhindern, dass sie erneut installiert werden.
Das Problem: Hartnäckige, Ungelistete Treiber
Windows Update ist grundsätzlich eine nützliche Funktion, die sicherstellt, dass Ihr System mit den neuesten Treibern und Sicherheitsupdates versorgt wird. Allerdings kann es vorkommen, dass Treiber installiert werden, die Probleme verursachen – beispielsweise Inkompatibilitäten, Leistungseinbußen oder sogar Systeminstabilität. Die Herausforderung besteht darin, dass diese Treiber manchmal nicht in der Liste der installierten Updates auftauchen und auch keine KB-Nummer besitzen. Dies macht die übliche Deinstallation über die Systemsteuerung unmöglich. Auch das Zurücksetzen eines Geräts im Gerätemanager (Rechtsklick auf das Gerät -> Eigenschaften -> Treiber -> Vorheriger Treiber) ist oft nur eine temporäre Lösung, da Windows Update den Treiber beim nächsten Neustart oder einer geplanten Update-Suche wieder installiert.
Die Lösung: Schritt-für-Schritt-Anleitung zur endgültigen Entfernung
Die folgende Anleitung kombiniert verschiedene Techniken, um sicherzustellen, dass der problematische Treiber vollständig von Ihrem System entfernt wird und Windows Update ihn nicht erneut installiert.
Schritt 1: Den problematischen Treiber identifizieren
Obwohl die Treiber keine KB-Nummer haben, müssen Sie den betroffenen Treiber identifizieren. Gehen Sie dazu folgendermaßen vor:
- Öffnen Sie den Gerätemanager (Drücken Sie die Windows-Taste + X und wählen Sie „Gerätemanager”).
- Suchen Sie das Gerät, das Probleme verursacht. Achten Sie auf Geräte mit gelben Ausrufezeichen oder andere Anzeichen von Fehlfunktionen.
- Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf das Gerät und wählen Sie „Eigenschaften”.
- Wechseln Sie zum Reiter „Treiber”.
- Notieren Sie sich die Treiberversion und das Datum. Diese Informationen sind entscheidend für die späteren Schritte.
Schritt 2: Den Treiber deinstallieren (vorübergehend)
Auch wenn der Treiber keine KB-Nummer hat, sollten Sie ihn zuerst über den Gerätemanager deinstallieren. Dies ist wichtig, um die nachfolgenden Schritte durchführen zu können.
- Im Reiter „Treiber” (siehe Schritt 1) klicken Sie auf „Gerät deinstallieren”.
- Aktivieren Sie im Deinstallationsfenster die Option „Treibersoftware für dieses Gerät entfernen”. Dies ist ein wichtiger Schritt, um die eigentlichen Treiberdateien zu löschen.
- Bestätigen Sie die Deinstallation.
Schritt 3: Den Treiber mithilfe von Driver Store Explorer (RAPR) entfernen
Der Driver Store Explorer (RAPR) ist ein kostenloses Tool, mit dem Sie den Windows-Treiberspeicher verwalten können. Dieses Tool ermöglicht es Ihnen, Treiberpakete zu identifizieren und zu löschen, die nicht über die normalen Windows-Mechanismen zugänglich sind.
- Download und Installation von Driver Store Explorer (RAPR): Suchen Sie im Internet nach „Driver Store Explorer RAPR” und laden Sie das Tool von einer vertrauenswürdigen Quelle herunter. Installieren Sie es gemäß den Anweisungen.
- Starten Sie Driver Store Explorer als Administrator: Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf die ausführbare Datei und wählen Sie „Als Administrator ausführen”.
- Listen Sie die Treiberpakete auf: Klicken Sie auf „Alle aufzählen”. Das Tool listet alle im Treiberspeicher vorhandenen Treiberpakete auf.
- Identifizieren Sie das problematische Treiberpaket: Sortieren Sie die Liste nach Datum oder Name (je nachdem, was Sie in Schritt 1 notiert haben). Vergleichen Sie die Treiberversion und das Datum mit den Informationen, die Sie im Gerätemanager gefunden haben. Achten Sie auf Treiberpakete, die zu dem problematischen Gerät passen.
- Löschen Sie das Treiberpaket: Markieren Sie das identifizierte Treiberpaket und aktivieren Sie die Option „Erzwinge das Löschen”. Klicken Sie dann auf „Paket löschen”. Seien Sie vorsichtig! Löschen Sie nur Treiberpakete, die Sie eindeutig identifiziert haben, um Schäden am System zu vermeiden.
Schritt 4: Windows Update am automatischen Installieren des Treibers hindern
Selbst wenn Sie den Treiber erfolgreich entfernt haben, besteht die Gefahr, dass Windows Update ihn erneut installiert. Um dies zu verhindern, müssen Sie Windows mitteilen, dass dieser spezielle Treiber nicht installiert werden soll.
- Downloaden Sie das Microsoft Tool „Show or Hide Updates”: Suchen Sie im Internet nach „Show or Hide Updates Microsoft” und laden Sie das offizielle Microsoft-Tool herunter.
- Führen Sie das Tool aus: Das Tool analysiert Ihr System und listet alle verfügbaren Updates auf.
- Suchen Sie den problematischen Treiber: Suchen Sie nach dem Treiber, der dem deinstallierten Treiber entspricht. Er wird wahrscheinlich unter „Treiberupdates” aufgeführt. Wenn Sie den genauen Namen des Treibers nicht kennen, suchen Sie nach dem Gerätenamen oder dem Hersteller.
- Blenden Sie den Treiber aus: Wählen Sie den Treiber aus und klicken Sie auf „Weiter”. Das Tool blendet den Treiber aus, sodass Windows Update ihn nicht mehr automatisch installiert.
Schritt 5: Optional: Gruppenrichtlinien konfigurieren (für fortgeschrittene Benutzer)
Für fortgeschrittene Benutzer besteht die Möglichkeit, die Installation von Treibern über Gruppenrichtlinien zu steuern. Dies ist besonders nützlich in Unternehmensumgebungen oder wenn Sie eine feinere Kontrolle über die Treiberinstallation wünschen. Achtung: Falsche Konfigurationen der Gruppenrichtlinien können zu Systemproblemen führen. Seien Sie vorsichtig und informieren Sie sich gründlich, bevor Sie Änderungen vornehmen.
- Öffnen Sie den Gruppenrichtlinieneditor: Drücken Sie die Windows-Taste + R, geben Sie „gpedit.msc” ein und drücken Sie die Eingabetaste.
- Navigieren Sie zu Computerkonfiguration -> Administrative Vorlagen -> System -> Geräteinstallation -> Einschränkungen für Geräteinstallation:
- Konfigurieren Sie die Richtlinien: Hier können Sie verschiedene Richtlinien konfigurieren, um die Geräteinstallation einzuschränken. Beispielsweise können Sie „Verhindern, dass Geräte installiert werden, die mit einer dieser Geräte-IDs übereinstimmen” aktivieren und die Hardware-ID des problematischen Geräts hinzufügen (diese finden Sie im Gerätemanager unter Eigenschaften -> Details -> Hardware-IDs).
Zusammenfassung und Tipps
Das Entfernen von ungelisteten Windows Update Treibern erfordert etwas Aufwand, ist aber in der Regel machbar. Wichtig ist, dass Sie die einzelnen Schritte sorgfältig befolgen und sicherstellen, dass Sie die richtigen Treiberpakete identifizieren und löschen. Hier sind einige zusätzliche Tipps:
- Erstellen Sie einen Systemwiederherstellungspunkt: Bevor Sie mit der Treiberentfernung beginnen, erstellen Sie einen Systemwiederherstellungspunkt. Dies ermöglicht es Ihnen, Ihr System in einen funktionierenden Zustand zurückzusetzen, falls etwas schief geht.
- Sichern Sie wichtige Daten: Obwohl unwahrscheinlich, kann es bei der Treiberentfernung zu Datenverlust kommen. Sichern Sie daher wichtige Daten, bevor Sie beginnen.
- Seien Sie geduldig: Die Treiberentfernung kann einige Zeit in Anspruch nehmen. Seien Sie geduldig und hetzen Sie nicht durch die einzelnen Schritte.
- Konsultieren Sie Foren oder Experten: Wenn Sie unsicher sind, fragen Sie in Online-Foren oder bei einem IT-Experten um Rat.
Indem Sie diese Schritte befolgen, können Sie sicherstellen, dass problematische Treiber endgültig von Ihrem System entfernt werden und Windows Update sie nicht erneut installiert. Dies trägt zu einem stabileren und performanteren System bei.