Kennen Sie das Gefühl? Sie arbeiten konzentriert an Ihrem Computer, vielleicht an einem wichtigen Projekt oder genießen einfach nur ein Spiel, und plötzlich – BAM! – ein blauer Bildschirm starrt Sie an. Die gefürchtete Meldung DRIVER_POWER_STATE_FAILURE erscheint, oft begleitet vom Fehlercode 0x0000009f. Ein Schockmoment, der nicht nur Ihre Arbeit unterbricht, sondern auch Angst vor Datenverlust und einem irreparablen Systemschaden hervorrufen kann. Keine Sorge, Sie sind nicht allein. Dieser Fehler ist ärgerlich, aber in den meisten Fällen behebbar. In diesem umfassenden Leitfaden nehmen wir Sie Schritt für Schritt an die Hand und zeigen Ihnen, wie Sie den Fehlercode 0x0000009f für immer loswerden können, und das in einem Ton, der verständlich und menschlich ist.
Der DRIVER_POWER_STATE_FAILURE ist ein klassischer „Blue Screen of Death“ (BSOD), der darauf hinweist, dass ein Gerätetreiber in einen inkonsistenten oder ungültigen Stromversorgungszustand übergegangen ist. Einfacher ausgedrückt: Ein Treiber, der für eine bestimmte Hardwarekomponente (z. B. Grafikkarte, WLAN-Adapter, Chipsatz) zuständig ist, konnte nicht korrekt zwischen verschiedenen Energiesparmodi wechseln oder hat den Wechsel blockiert. Das kann passieren, wenn Ihr Computer versucht, in den Ruhezustand zu gehen, ihn zu verlassen oder wenn er einfach die Energieverwaltung für bestimmte Komponenten regelt.
Warum tritt der Fehler 0x0000009f überhaupt auf? Die Ursachen verstehen
Um ein Problem dauerhaft zu lösen, müssen wir zuerst seine Wurzeln verstehen. Der Fehler 0x0000009f kann mehrere Ursachen haben. Wenn Sie die potenziellen Auslöser kennen, können Sie gezielter nach einer Lösung suchen:
- Veraltete oder fehlerhafte Treiber: Dies ist die häufigste Ursache. Ein Treiber, der nicht mit Ihrer aktuellen Windows-Version oder anderen Systemkomponenten kompatibel ist, kann zu Konflikten führen, insbesondere bei Energieverwaltungsvorgängen. Treiber für Grafikkarten, WLAN-Adapter, Chipsatz oder Soundkarten sind oft die Übeltäter.
- Probleme mit den Energieeinstellungen: Manchmal sind die Energiesparoptionen in Windows oder im BIOS/UEFI zu aggressiv eingestellt oder verursachen schlichtweg Probleme mit bestimmten Treibern, wenn der Computer versucht, in einen Energiesparmodus zu wechseln.
- Hardwarekonflikte oder -defekte: Neu installierte Hardware, die nicht richtig funktioniert, oder eine ältere Komponente, die langsam den Geist aufgibt (z. B. RAM, Festplatte, SSD), kann ebenfalls solche Fehler verursachen.
- Beschädigte Systemdateien: Wenn wichtige Windows-Systemdateien korrupt sind, kann dies die ordnungsgemäße Funktion von Treibern und der Energieverwaltung beeinträchtigen.
- BIOS/UEFI-Probleme: Ein veraltetes oder falsch konfiguriertes BIOS/UEFI kann Kompatibilitätsprobleme mit Treibern und dem Betriebssystem verursachen, besonders in Bezug auf die Hardware-Energieverwaltung.
- Schadsoftware: Obwohl seltener, kann auch hartnäckige Malware Systemdateien beschädigen oder Treiber manipulieren, was zu Instabilitäten führt.
Vorbereitende Maßnahmen: Bevor Sie loslegen
Bevor wir in die eigentliche Fehlerbehebung eintauchen, gibt es ein paar wichtige Schritte, die Sie unternehmen sollten, um Ihre Daten zu schützen und die Diagnose zu erleichtern:
- Daten sichern: Dies ist der wichtigste Schritt. Stellen Sie sicher, dass alle wichtigen Dateien auf einer externen Festplatte, einem USB-Stick oder in der Cloud gesichert sind. Bei schwerwiegenden Systemproblemen kann es immer zum Datenverlust kommen.
- In den abgesicherten Modus booten: Wenn Ihr Computer immer wieder abstürzt, bevor Sie Maßnahmen ergreifen können, versuchen Sie, ihn im abgesicherten Modus zu starten. Im abgesicherten Modus werden nur die notwendigsten Treiber und Dienste geladen, was die Fehlerbehebung oft ermöglicht. Um in den abgesicherten Modus zu gelangen, starten Sie Ihren PC neu und drücken Sie wiederholt F8 (ältere Systeme) oder gehen Sie über die Windows-Wiederherstellungsumgebung (Shift + Neustart) zu „Problembehandlung” > „Erweiterte Optionen” > „Starteinstellungen” > „Abgesicherter Modus”.
- Fehlermeldung dokumentieren: Machen Sie ein Foto vom Bluescreen oder notieren Sie sich den genauen Fehlercode (0x0000009f) und die Fehlermeldung (DRIVER_POWER_STATE_FAILURE). Manchmal werden zusätzliche Informationen wie der Name einer fehlerhaften Datei angezeigt, die sehr hilfreich sein können.
Schritt-für-Schritt-Lösungen: Den Fehler 0x0000009f für immer beseitigen
1. Treiber überprüfen, aktualisieren oder neu installieren
Da Treiberprobleme die Hauptursache sind, beginnen wir hier. Ziel ist es, fehlerhafte oder veraltete Treiber zu identifizieren und zu ersetzen.
- Geräte-Manager öffnen: Drücken Sie Win + X und wählen Sie „Geräte-Manager”. Suchen Sie nach Geräten mit einem gelben Ausrufezeichen – diese weisen auf ein Problem hin.
- Treiber aktualisieren: Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf verdächtige Geräte (besonders unter „Grafikkarten”, „Netzwerkadapter”, „USB-Controller” oder „Systemgeräte”) und wählen Sie „Treiber aktualisieren”. Wählen Sie „Automatisch nach aktualisierter Treibersoftware suchen”.
- Manuelle Treiberinstallation von Hersteller-Websites: Dies ist oft effektiver. Besuchen Sie die offizielle Website Ihres Computerherstellers (z. B. Dell, HP, Lenovo, ASUS) oder des Komponentenherstellers (z. B. NVIDIA, AMD, Intel) und laden Sie die neuesten Treiber für Ihr spezifisches Modell und Ihre Windows-Version herunter. Konzentrieren Sie sich zuerst auf Grafiktreiber, Chipsatztreiber und WLAN-/LAN-Treiber.
- Treiber deinstallieren und neu installieren: Wenn ein Treiber kürzlich aktualisiert wurde und danach Probleme auftraten, können Sie versuchen, ihn zurückzusetzen. Im Geräte-Manager, rechtsklicken Sie auf den Treiber, wählen Sie „Eigenschaften”, dann den Reiter „Treiber” und dort „Vorheriger Treiber” (falls verfügbar). Wenn das nicht hilft oder kein vorheriger Treiber verfügbar ist, deinstallieren Sie den Treiber (Häkchen bei „Treibersoftware von diesem Gerät löschen” setzen, falls angeboten) und starten Sie den PC neu. Windows versucht dann, einen generischen Treiber zu installieren, oder Sie installieren den neuesten Treiber manuell von der Herstellerwebsite.
2. Energieoptionen überprüfen und anpassen
Falsche Energieeinstellungen können den DRIVER_POWER_STATE_FAILURE auslösen. Nehmen wir uns diese vor:
- Schnellstart deaktivieren: Der Schnellstart ist eine Mischung aus Herunterfahren und Ruhezustand, die manchmal zu Treiberkonflikten führen kann.
- Gehen Sie zu „Systemsteuerung” > „Hardware und Sound” > „Energieoptionen”.
- Klicken Sie auf „Auswählen, was beim Drücken von Netzschaltern geschehen soll”.
- Klicken Sie auf „Einige Einstellungen sind momentan nicht verfügbar”.
- Entfernen Sie das Häkchen bei „Schnellstart aktivieren (empfohlen)” und klicken Sie auf „Änderungen speichern”.
- Erweiterte Energieeinstellungen anpassen:
- In den Energieoptionen wählen Sie Ihren aktiven Energiesparplan und klicken auf „Energiesparplaneinstellungen ändern” > „Erweiterte Energieeinstellungen ändern”.
- Suchen Sie nach „USB-Einstellungen” > „Einstellung für selektives USB-Energiesparen” und stellen Sie es auf „Deaktiviert”.
- Überprüfen Sie auch „PCI Express” > „Verwaltung des Verbindungszustands” und stellen Sie es gegebenenfalls auf „Aus” oder „Moderate Energieeinsparungen”.
- Testen Sie für eine Weile das Energieprofil „Höchstleistung”, um zu sehen, ob der Fehler weiterhin auftritt.
3. Systemdateien überprüfen und reparieren
Beschädigte Systemdateien können zu einer Vielzahl von Problemen führen, einschließlich BSODs.
- System File Checker (SFC):
- Öffnen Sie die Eingabeaufforderung als Administrator (suchen Sie nach „cmd”, rechtsklicken Sie und wählen Sie „Als Administrator ausführen”).
- Geben Sie
sfc /scannowein und drücken Sie Enter. Dieser Befehl scannt Ihr System nach beschädigten oder fehlenden Systemdateien und versucht, diese zu reparieren. Dies kann eine Weile dauern.
- Deployment Image Servicing and Management (DISM): Wenn SFC den Fehler nicht beheben konnte, kann DISM helfen, das Windows-Systemabbild zu reparieren.
- Öffnen Sie erneut die Eingabeaufforderung als Administrator.
- Geben Sie nacheinander die folgenden Befehle ein und drücken Sie nach jedem Befehl Enter:
DISM /Online /Cleanup-Image /CheckHealth(Prüft den Zustand des Images)DISM /Online /Cleanup-Image /ScanHealth(Scannt das Image auf Beschädigungen)DISM /Online /Cleanup-Image /RestoreHealth(Repariert das Image – dies kann länger dauern und eine Internetverbindung erfordern)
- Führen Sie nach den DISM-Befehlen erneut
sfc /scannowaus.
4. Hardware-Diagnose durchführen
Hardwarefehler können ebenfalls den 0x0000009f auslösen. Überprüfen Sie insbesondere RAM und Speichergeräte.
- RAM testen:
- Drücken Sie Win + R, geben Sie
mdsched.exeein und drücken Sie Enter, um die Windows-Speicherdiagnose zu starten. - Wählen Sie „Jetzt neu starten und nach Problemen suchen (empfohlen)”. Ihr PC wird neu starten und den RAM-Test durchführen.
- Für einen gründlicheren Test können Sie Tools wie MemTest86 von einem bootfähigen USB-Stick verwenden.
- Drücken Sie Win + R, geben Sie
- Festplatte/SSD überprüfen:
- Öffnen Sie die Eingabeaufforderung als Administrator.
- Geben Sie
chkdsk /f /rein und drücken Sie Enter. Bestätigen Sie mit J, dass die Überprüfung beim nächsten Neustart erfolgen soll. Starten Sie Ihren PC neu. - Verwenden Sie auch herstellerspezifische Tools zur Diagnose Ihrer Festplatte oder SSD.
- Zuletzt installierte Hardware entfernen: Wenn der Fehler nach der Installation neuer Hardware (z. B. Grafikkarte, Speicherriegel, externe Geräte) auftrat, entfernen Sie diese und prüfen Sie, ob der Fehler verschwindet.
5. BIOS/UEFI aktualisieren
Ein veraltetes BIOS/UEFI kann die Ursache für Kompatibilitätsprobleme sein. Ein Update kann oft Abhilfe schaffen, ist aber riskant.
- Vorsicht ist geboten: Ein fehlgeschlagenes BIOS/UEFI-Update kann Ihren Computer unbrauchbar machen. Folgen Sie den Anweisungen des Herstellers genau.
- Hersteller-Website: Gehen Sie auf die Support-Website Ihres Motherboard- oder PC-Herstellers, suchen Sie nach Ihrem genauen Modell und laden Sie die neueste BIOS/UEFI-Version herunter. Befolgen Sie die dortigen Anweisungen zur Installation.
6. Systemwiederherstellung nutzen
Wenn der Fehler erst seit Kurzem auftritt und Sie einen Wiederherstellungspunkt erstellt haben (oder Windows automatisch einen erstellt hat), können Sie Ihr System auf einen früheren Zeitpunkt zurücksetzen.
- Wiederherstellung starten: Suchen Sie in der Windows-Suche nach „Wiederherstellung” und wählen Sie „Systemwiederherstellung starten”.
- Wiederherstellungspunkt wählen: Wählen Sie einen Wiederherstellungspunkt, der vor dem Auftreten des Fehlers erstellt wurde, und folgen Sie den Anweisungen. Ihre persönlichen Dateien bleiben dabei erhalten, aber installierte Programme oder Treiber seit diesem Zeitpunkt könnten entfernt werden.
7. Windows zurücksetzen oder neu installieren
Wenn alle Stricke reißen und der 0x0000009f weiterhin besteht, ist eine Neuinstallation oder das Zurücksetzen von Windows die letzte Option.
- PC zurücksetzen: Gehen Sie zu „Einstellungen” > „Update und Sicherheit” > „Wiederherstellung” > „Diesen PC zurücksetzen”. Sie haben die Wahl, Ihre persönlichen Dateien zu behalten oder alles zu entfernen. Diese Option installiert Windows neu, behält aber, falls gewünscht, Ihre persönlichen Dateien.
- Saubere Neuinstallation: Dies ist die radikalste, aber oft auch effektivste Lösung für hartnäckige Probleme. Erstellen Sie einen bootfähigen USB-Stick mit dem Windows Media Creation Tool und installieren Sie Windows komplett neu. Denken Sie unbedingt an eine vollständige Datensicherung vorher!
8. Nach Malware scannen
Auch wenn es selten ist, kann Malware Systemdateien korrumpieren und zu BSODs führen.
- Führen Sie einen vollständigen Systemscan mit Ihrem bevorzugten Antivirenprogramm durch (z. B. Windows Defender, Avira, Bitdefender). Ziehen Sie auch einen Zweitscan mit einem Tool wie Malwarebytes in Betracht.
Tipps zur Fehlervermeidung und beste Praktiken
Um zukünftige Begegnungen mit dem DRIVER_POWER_STATE_FAILURE und dem Fehlercode 0x0000009f zu vermeiden, beachten Sie diese Ratschläge:
- Regelmäßige Treiber-Updates: Halten Sie Ihre wichtigen Treiber (Grafik, Chipsatz, WLAN) immer auf dem neuesten Stand, aber beziehen Sie sie stets von den offiziellen Hersteller-Websites, nicht von dubiosen Drittanbietern.
- Achtung bei neuen Hard- und Softwareinstallationen: Seien Sie vorsichtig bei der Installation neuer Hardware oder großer Softwarepakete. Erstellen Sie immer einen Systemwiederherstellungspunkt, bevor Sie größere Änderungen vornehmen.
- Systemwiederherstellungspunkte: Richten Sie ein, dass Windows automatisch Wiederherstellungspunkte erstellt, oder tun Sie dies manuell vor kritischen Änderungen.
- Gute Kühlung: Überhitzung kann zu Hardwareinstabilität führen. Sorgen Sie für eine gute Belüftung Ihres PCs und reinigen Sie regelmäßig Lüfter und Kühlkörper.
- Regelmäßige Wartung: Führen Sie regelmäßige Scans auf Malware durch, defragmentieren Sie Ihre Festplatte (falls nicht SSD) und halten Sie Windows auf dem neuesten Stand.
Fazit: Schluss mit dem blauen Schrecken!
Der Fehlercode 0x0000009f und der DRIVER_POWER_STATE_FAILURE können eine echte Nervenprobe sein, aber wie Sie gesehen haben, gibt es eine Vielzahl von bewährten Strategien, um dieses Problem zu beheben. Die meisten Fälle lassen sich durch das Aktualisieren oder Zurücksetzen von Treibern oder das Anpassen der Energieeinstellungen lösen. Mit Geduld und der systematischen Anwendung der Schritte in diesem Leitfaden haben Sie die besten Chancen, Ihren Computer wieder stabil zum Laufen zu bringen und den blauen Bildschirm ein für alle Mal zu verbannen.
Denken Sie daran: Bei technischen Problemen ist es immer am besten, systematisch vorzugehen, die einfachsten Lösungen zuerst auszuprobieren und sich langsam zu den komplexeren vorzuarbeiten. Mit diesen Informationen sind Sie bestens gerüstet, um den Fehler 0x0000009f zu bezwingen!