Update-Chaos: So beheben Sie den Fehler 0x80070035, der durch KB5003173 und KB5003637 verursacht wird

Windows-Updates sind unerlässlich, um Ihr System sicher und auf dem neuesten Stand zu halten. Doch leider bringen sie manchmal unerwartete Probleme mit sich, die den Arbeitsfluss empfindlich stören können. Ein solches Ärgernis ist der Fehlercode 0x80070035, der in Verbindung mit den Updates KB5003173 und KB5003637 aufgetreten ist. Dieser Fehler macht es vielen Nutzern unmöglich, auf Netzwerkfreigaben, NAS-Systeme oder andere freigegebene Ressourcen zuzugreifen. Plötzlich erscheint die Meldung „Der Netzwerkpfad nicht gefunden“ oder ähnliches, wo zuvor alles reibungslos funktionierte.

In diesem umfassenden Leitfaden tauchen wir tief in die Ursachen dieses Problems ein und stellen Ihnen detaillierte, schrittweise Lösungen zur Verfügung, um Ihr Netzwerk wieder zum Laufen zu bringen. Bleiben Sie ruhig – das Update-Chaos ist zwar frustrierend, aber in den meisten Fällen behebbar.

Was bedeutet der Fehler 0x80070035 und warum tritt er nach den Updates auf?

Der Fehler 0x80070035, oft begleitet von der Meldung „Der Netzwerkpfad wurde nicht gefunden“, weist in der Regel auf ein Problem mit der Konnektivität zu einer Netzwerkressource hin. Das kann ein freigegebener Ordner auf einem anderen Computer, ein Netzwerklaufwerk (NAS) oder ein anderer Server sein. Die Ursachen sind vielfältig, reichen von falschen Netzwerkeinstellungen über blockierende Firewalls bis hin zu Problemen mit dem Server Message Block (SMB)-Protokoll.

Die Updates KB5003173 und KB5003637 waren kumulative Updates für Windows 10, die primär Sicherheitsverbesserungen und Fehlerbehebungen enthielten. Es ist nicht ungewöhnlich, dass solche Updates unbeabsichtigt Nebenwirkungen haben. Im Falle des Fehlers 0x80070035 liegt der Verdacht nahe, dass die Updates:

• Die Netzwerksicherheit verschärft haben, was ältere oder unsichere SMB-Verbindungen blockiert.
• Einstellungen in der Windows-Firewall oder anderen Netzwerkkomponenten geändert haben.
• Probleme mit der Namensauflösung oder der Erkennung von Netzwerkgeräten verursacht haben.
• Die Konfiguration von SMBv1, SMBv2 oder SMBv3 beeinflusst haben.

Im Wesentlichen haben diese Updates die Art und Weise, wie Windows mit Netzwerkfreigaben interagiert, potenziell verändert, was zu den beobachteten Zugriffsproblemen führt. Gehen wir nun die Schritte durch, um diese Probleme zu diagnostizieren und zu beheben.

Erste Schritte: Grundlegende Überprüfungen vor der Tiefenanalyse

Bevor wir uns in komplizierte Einstellungen vertiefen, beginnen wir mit den einfachsten, aber oft effektivsten Schritten:

1. Neustart aller beteiligten Geräte

Ein Klassiker, der oft Wunder wirkt. Starten Sie nicht nur Ihren PC neu, sondern auch den Router, das NAS-System und jeden anderen Computer, der an der Netzwerkfreigabe beteiligt ist. Dies kann temporäre Netzwerkfehler beheben und Konfigurationsänderungen wirksam machen.

2. Überprüfung der Netzwerkverbindung

Stellen Sie sicher, dass Ihr Computer überhaupt eine aktive Netzwerkverbindung hat. Können Sie im Internet surfen? Ist Ihr WLAN-Signal stark oder das Netzwerkkabel richtig angeschlossen? Öffnen Sie die Eingabeaufforderung (CMD als Administrator) und versuchen Sie, Google anzupingen:

ping google.com

Wenn dies fehlschlägt, liegt ein grundlegenderes Netzwerkproblem vor, das nicht direkt mit dem Fehler 0x80070035 zusammenhängt.

3. Verfügbarkeit der Freigabe prüfen

Versuchen Sie, von einem anderen Gerät (z.B. einem Smartphone oder einem anderen PC) auf die problematische Netzwerkfreigabe zuzugreifen. Wenn dies ebenfalls fehlschlägt, liegt das Problem möglicherweise am Host der Freigabe (z.B. dem NAS) und nicht an Ihrem Windows-PC.

Lösung 1: Netzwerkerkennung und Freigabeoptionen überprüfen und anpassen

Windows unterscheidet zwischen verschiedenen Netzwerkprofilen (Privat, Öffentlich), die unterschiedliche Sicherheitsstufen und Freigabeberechtigungen haben. Nach einem Update kann es vorkommen, dass sich Ihr Netzwerkprofil ändert oder wichtige Freigabeeinstellungen deaktiviert werden.

1. Netzwerkprofil überprüfen und anpassen

1. Drücken Sie die Windows-Taste + I, um die Einstellungen zu öffnen.
2. Navigieren Sie zu Netzwerk und Internet > Status.
3. Klicken Sie auf Eigenschaften unter dem Namen Ihres verbundenen Netzwerks.
4. Stellen Sie sicher, dass Ihr Netzwerkprofil auf „Privat” eingestellt ist, wenn Sie sich in einem vertrauenswürdigen Heim- oder Büronetzwerk befinden. Für öffentliche Netzwerke (z.B. Café-WLAN) sollte es „Öffentlich” sein, aber dann sind Freigaben eingeschränkt.

2. Erweiterte Freigabeeinstellungen anpassen

Diese Einstellungen sind entscheidend für die Funktionsweise von Netzwerkfreigaben:

1. Gehen Sie zu Einstellungen > Netzwerk und Internet > Netzwerk- und Freigabecenter.
2. Klicken Sie links auf Erweiterte Freigabeeinstellungen ändern.
3. Erweitern Sie den Abschnitt „Privat (aktuelles Profil)”.
4. Stellen Sie sicher, dass „Netzwerkerkennung einschalten” und „Datei- und Druckerfreigabe aktivieren” ausgewählt sind.
5. Erweitern Sie den Abschnitt „Alle Netzwerke”.
6. Überprüfen Sie unter Öffentliche Ordnerfreigabe, ob „Freigabe des öffentlichen Ordners aktivieren…” für Ihre Zwecke passend ist.
7. Wichtiger Punkt: Unter Kennwortgeschütztes Freigeben können Sie testweise „Kennwortgeschütztes Freigeben deaktivieren” auswählen, um Probleme mit Benutzerkonten und Passwörtern auszuschließen. Beachten Sie, dass dies die Sicherheit verringert und nur in vertrauenswürdigen Netzwerken empfohlen wird.
8. Speichern Sie die Änderungen.

Lösung 2: Firewall- und Antivirus-Einstellungen überprüfen

Eine zu restriktive Firewall oder Antivirensoftware kann den Zugriff auf Netzwerkressourcen blockieren. Die Updates können die Firewall-Regeln zurückgesetzt oder geändert haben.

1. Windows Defender Firewall überprüfen

1. Geben Sie im Suchfeld der Taskleiste Windows Defender Firewall ein und öffnen Sie sie.
2. Klicken Sie links auf Eine App oder Funktion durch die Windows Defender Firewall zulassen.
3. Suchen Sie in der Liste nach „Datei- und Druckerfreigabe” und stellen Sie sicher, dass sie für Ihr aktuelles Netzwerkprofil (Privat, Öffentlich oder Domäne) aktiviert ist. Aktivieren Sie gegebenenfalls die Kontrollkästchen.
4. Testweise können Sie die Firewall vorübergehend deaktivieren (Windows Defender Firewall ein- oder ausschalten). Vorsicht: Dies wird nicht für längere Zeit empfohlen, da es die Sicherheit Ihres Systems gefährdet! Aktivieren Sie die Firewall nach dem Test sofort wieder. Wenn der Zugriff nach der Deaktivierung funktioniert, müssen Sie eine Ausnahme in der Firewall hinzufügen.

2. Drittanbieter-Antivirensoftware

Wenn Sie eine Antivirensoftware von Drittanbietern verwenden, überprüfen Sie deren Einstellungen. Diese Programme haben oft eine eigene Firewall. Versuchen Sie, die Antivirensoftware testweise zu deaktivieren oder eine Ausnahme für Netzwerkfreigaben hinzuzufügen. Konsultieren Sie das Handbuch Ihrer Antivirensoftware für genaue Anweisungen.

Lösung 3: SMB-Protokoll-Einstellungen anpassen

Der Fehler 0x80070035 hängt oft direkt mit dem Server Message Block (SMB)-Protokoll zusammen, das für Datei- und Druckerfreigaben in Windows verwendet wird. Neuere Windows-Versionen und Updates neigen dazu, ältere, weniger sichere Versionen wie SMBv1 zu deaktivieren. Wenn Ihr NAS oder eine andere Netzwerkfreigabe noch SMBv1 verwendet, kann dies der Grund für das Problem sein.

1. SMBv1 (De-)Aktivierung prüfen

Obwohl aus Sicherheitsgründen die Deaktivierung von SMBv1 empfohlen wird, benötigen ältere Geräte es möglicherweise:

1. Geben Sie im Suchfeld der Taskleiste Windows-Features aktivieren oder deaktivieren ein und öffnen Sie es.
2. Suchen Sie nach „Unterstützung für die SMB 1.0/CIFS-Dateifreigabe”.
3. Wenn der Haken nicht gesetzt ist, versuchen Sie ihn testweise zu setzen und starten Sie den PC neu. Versuchen Sie anschließend, auf die Freigabe zuzugreifen.
4. Wichtiger Hinweis: Wenn das Problem dadurch behoben wird, sollten Sie ernsthaft überlegen, das alte Gerät oder dessen Firmware zu aktualisieren, um auf sicherere SMB-Versionen (SMBv2/SMBv3) umzusteigen. Deaktivieren Sie SMBv1 wieder, wenn es das Problem nicht löst.

2. Manuelle Überprüfung der SMB-Client-Einstellungen (PowerShell)

Sie können den Status der SMB-Protokolle über PowerShell überprüfen:

1. Öffnen Sie PowerShell als Administrator (Rechtsklick auf Start > Windows PowerShell (Administrator)).
2. Geben Sie ein und drücken Sie Enter:

Get-SmbClientConfiguration | Select EnableSMB1Protocol, EnableSMB2Protocol

3. Stellen Sie sicher, dass EnableSMB2Protocol auf True steht (und EnableSMB1Protocol idealerweise auf False, es sei denn, Sie haben es bewusst für ein älteres Gerät aktiviert).
4. Wenn Sie SMBv2/SMBv3 aktivieren müssen, geben Sie ein:

Set-SmbClientConfiguration -EnableSMB2Protocol $true

5. Wenn Sie SMBv1 deaktivieren müssen (empfohlen):

Set-SmbClientConfiguration -EnableSMB1Protocol $false

Lösung 4: DNS-Cache leeren und IP-Einstellungen erneuern

Probleme bei der Namensauflösung oder veraltete IP-Adressen können ebenfalls zu einem „Netzwerkpfad nicht gefunden”-Fehler führen.

1. Öffnen Sie die Eingabeaufforderung als Administrator (Rechtsklick auf Start > Eingabeaufforderung (Administrator) oder Windows Terminal (Administrator)).
2. Geben Sie die folgenden Befehle nacheinander ein und drücken Sie nach jedem Befehl Enter:

ipconfig /flushdns
ipconfig /release
ipconfig /renew
netsh winsock reset
netsh int ip reset

3. Starten Sie anschließend Ihren Computer neu.

Lösung 5: Deinstallation der problematischen Updates (Letzter Ausweg!)

Diese Lösung sollte nur in Betracht gezogen werden, wenn alle anderen Maßnahmen fehlschlagen, da das Entfernen von Sicherheitsupdates Ihr System potenziell anfälliger macht.

1. Drücken Sie die Windows-Taste + I, um die Einstellungen zu öffnen.
2. Navigieren Sie zu Update und Sicherheit > Windows Update.
3. Klicken Sie auf Updateverlauf anzeigen.
4. Klicken Sie auf Updates deinstallieren.
5. Suchen Sie in der Liste der installierten Updates nach KB5003173 und KB5003637.
6. Wählen Sie die Updates aus und klicken Sie auf Deinstallieren. Folgen Sie den Anweisungen und starten Sie Ihren PC neu.

WICHTIGER HINWEIS: Das Deinstallieren von Sicherheitsupdates hinterlässt Ihr System ungeschützt gegenüber bekannten Schwachstellen. Wenn das Problem dadurch behoben wird, sollten Sie sofort die Windows-Updates für einen längeren Zeitraum pausieren (bis zu 35 Tage in den Einstellungen), bis Microsoft eine Korrektur oder ein neues Update veröffentlicht. Prüfen Sie regelmäßig, ob es neuere Updates gibt, die das Problem beheben.

Lösung 6: Systemwiederherstellung nutzen

Wenn Sie vor der Installation der Updates einen Systemwiederherstellungspunkt erstellt haben, können Sie Ihren PC auf einen früheren Zustand zurücksetzen.

1. Geben Sie im Suchfeld der Taskleiste Wiederherstellung ein und wählen Sie Wiederherstellungspunkt erstellen.
2. Klicken Sie im Reiter Systemschutz auf Systemwiederherstellung....
3. Folgen Sie den Anweisungen und wählen Sie einen Wiederherstellungspunkt aus, der vor der Installation von KB5003173 und KB5003637 liegt.
4. Bestätigen Sie die Auswahl und starten Sie den Wiederherstellungsprozess. Ihr PC wird neu gestartet.

Beachten Sie: Durch die Systemwiederherstellung werden Programme und Treiber, die nach dem Wiederherstellungspunkt installiert wurden, entfernt. Ihre persönlichen Dateien bleiben jedoch unberührt.

Lösung 7: Überprüfung der Freigabeberechtigungen

Manchmal können die Updates die Art und Weise beeinflussen, wie Windows Benutzerauthentifizierungen für Netzwerkfreigaben handhabt. Stellen Sie sicher, dass sowohl die Freigabeberechtigungen als auch die NTFS-Berechtigungen korrekt sind.

1. Navigieren Sie auf dem Host-Computer (dem, der die Freigabe anbietet) zu dem Ordner, den Sie freigeben möchten.
2. Rechtsklicken Sie darauf und wählen Sie Eigenschaften.
3. Gehen Sie zum Reiter Freigabe und klicken Sie auf Erweiterte Freigabe....
4. Aktivieren Sie Diesen Ordner freigeben und klicken Sie auf Berechtigungen.
5. Stellen Sie sicher, dass „Jeder” mindestens Leseberechtigung hat, oder fügen Sie spezifische Benutzer mit den notwendigen Berechtigungen hinzu. Klicken Sie auf OK.
6. Wechseln Sie zum Reiter Sicherheit. Hier müssen die NTFS-Berechtigungen eingestellt werden. Stellen Sie sicher, dass die gleichen Benutzer (oder die Gruppe „Jeder”) hier ebenfalls die entsprechenden Lese- und Schreibberechtigungen haben. Wenn nicht, klicken Sie auf Bearbeiten... und fügen Sie sie hinzu.

Ein häufiges Problem ist, dass die Freigabeberechtigungen korrekt sind, aber die NTFS-Berechtigungen nicht. Beide müssen passen!

Zusätzliche Tipps und Fehlerbehebung

• Netzwerktreiber aktualisieren: Veraltete Netzwerktreiber können ebenfalls Probleme verursachen. Besuchen Sie die Website des Herstellers Ihres Netzwerkadapters (z.B. Intel, Realtek) und laden Sie die neuesten Treiber herunter und installieren Sie diese.
• Ereignisanzeige prüfen: Die Windows-Ereignisanzeige (eventvwr.msc) kann wertvolle Hinweise auf die genaue Ursache des Fehlers geben. Suchen Sie unter Windows-Protokolle > System und Anwendung nach Fehlern, die zeitlich mit Ihrem Zugriffsproblem zusammenfallen.
• SFC und DISM ausführen: Beschädigte Systemdateien können zu vielfältigen Problemen führen. Öffnen Sie die Eingabeaufforderung als Administrator und führen Sie nacheinander aus:

  sfc /scannow
  DISM /Online /Cleanup-Image /RestoreHealth

  Starten Sie den PC danach neu.

• Netzlaufwerk neu zuordnen: Wenn Sie ein Netzlaufwerk zugeordnet haben, trennen Sie die Verbindung und versuchen Sie, es erneut zuzuordnen. Verwenden Sie dabei den vollständigen UNC-Pfad (z.B. \NAS-ServerFreigabe) anstelle eines zugewiesenen Buchstaben.

Fazit: Geduld und systematisches Vorgehen

Der Fehler 0x80070035 nach den Updates KB5003173 und KB5003637 ist ein klassisches Beispiel dafür, wie selbst kleine Änderungen im System weitreichende Folgen haben können. Es gibt keine Patentlösung, die für jeden funktioniert, da die genaue Ursache von Ihrer individuellen Netzwerkkonfiguration abhängt. Der Schlüssel zur Behebung liegt in einem systematischen Vorgehen: Beginnen Sie mit den einfachsten Schritten und arbeiten Sie sich durch die Liste der potenziellen Lösungen. Dokumentieren Sie, welche Schritte Sie unternommen haben und welche Auswirkungen sie hatten.

In den meisten Fällen liegt das Problem in den Netzwerkeinstellungen, Firewall-Regeln oder dem SMB-Protokoll. Mit den hier beschriebenen Schritten sollten Sie in der Lage sein, den Zugriff auf Ihre Netzwerkfreigaben wiederherzustellen und das Update-Chaos hinter sich zu lassen. Bleiben Sie geduldig, und Ihr Netzwerk wird bald wieder wie gewohnt funktionieren.