Es ist ein Albtraum für jeden Windows-Nutzer: Der Windows Update Dienst und/oder der Speicherdienst (auch als „Storage Service” bekannt) deaktivieren sich von selbst. Plötzlich erhält man keine wichtigen Sicherheitsupdates mehr oder die Datenintegrität wird gefährdet. Doch keine Panik! In diesem Artikel beleuchten wir die möglichen Ursachen für dieses Problem und zeigen Ihnen Schritt für Schritt, wie Sie es beheben können.
Was bedeutet es, wenn sich Windows Update und Speicherdienst deaktivieren?
Windows Update ist essentiell für die Sicherheit und Stabilität Ihres Systems. Es lädt und installiert automatisch neue Funktionen, Fehlerbehebungen und vor allem Sicherheitsupdates, die Ihr System vor Viren, Malware und anderen Bedrohungen schützen. Wenn der Dienst deaktiviert ist, ist Ihr Computer anfälliger für Angriffe.
Der Speicherdienst verwaltet die Speichernutzung auf Ihrem System und trägt zur Optimierung bei. Er ist wichtig für die ordnungsgemäße Funktion von Festplatten und SSDs, besonders im Hinblick auf TRIM-Befehle bei SSDs und die allgemeine Datenintegrität. Ein deaktivierter Speicherdienst kann zu Leistungsproblemen und im schlimmsten Fall zu Datenverlust führen.
Mögliche Ursachen für die Deaktivierung
Es gibt verschiedene Gründe, warum diese Dienste sich selbst deaktivieren könnten. Hier sind einige der häufigsten Ursachen:
- Malware-Infektion: Viren und andere Schädlinge sind oft darauf aus, Sicherheitsfunktionen zu deaktivieren, um ungestört agieren zu können. Windows Update und der Speicherdienst sind dabei beliebte Ziele.
- Beschädigte Systemdateien: Fehlerhafte oder beschädigte Systemdateien können dazu führen, dass Dienste nicht korrekt funktionieren und sich deaktivieren.
- Konflikte mit anderer Software: Inkompatibilitäten zwischen verschiedenen Programmen können dazu führen, dass Dienste beeinträchtigt werden. Antivirenprogramme von Drittanbietern sind hier oft beteiligt.
- Fehlerhafte Treiber: Veraltete oder fehlerhafte Treiber, insbesondere für Festplatten oder SSDs, können den Speicherdienst destabilisieren.
- Energiespareinstellungen: Manchmal können aggressive Energiespareinstellungen dazu führen, dass Windows Dienste deaktiviert, um Strom zu sparen. Dies ist zwar selten, aber möglich.
- Gruppenrichtlinien-Einstellungen: Falsche Konfigurationen in den Gruppenrichtlinien (nur in Windows Pro, Enterprise und Education verfügbar) können dazu führen, dass Windows Update und/oder der Speicherdienst deaktiviert werden.
- Manuelle Deaktivierung (versehentlich): Es ist auch möglich, dass die Dienste versehentlich manuell deaktiviert wurden.
Lösungen: So aktivieren Sie die Dienste wieder und beheben das Problem
Nun zu den Lösungen. Gehen Sie die folgenden Schritte sorgfältig durch, um die Dienste wieder zu aktivieren und das Problem dauerhaft zu beheben:
1. Überprüfen Sie auf Malware
Der erste und wichtigste Schritt ist, Ihr System auf Malware zu überprüfen. Verwenden Sie Ihren bevorzugten Antivirus-Scanner oder den integrierten Windows Defender. Führen Sie einen vollständigen Systemscan durch und entfernen Sie alle gefundenen Bedrohungen.
2. Überprüfen und aktivieren Sie die Dienste
So überprüfen und aktivieren Sie die betroffenen Dienste:
- Drücken Sie die Windows-Taste + R, um das Ausführen-Fenster zu öffnen.
- Geben Sie
services.mscein und drücken Sie die Eingabetaste. - Suchen Sie in der Liste nach „Windows Update” und „Speicheroptimierung” (kann auch als „Storage Service” oder „Storage Optimizer” bezeichnet sein).
- Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf jeden Dienst und wählen Sie „Eigenschaften”.
- Stellen Sie sicher, dass der „Starttyp” auf „Automatisch” oder „Automatisch (Verzögerter Start)” eingestellt ist.
- Wenn der Dienststatus „Beendet” ist, klicken Sie auf „Starten”.
- Klicken Sie auf „Übernehmen” und „OK”.
3. Systemdateien überprüfen und reparieren (SFC)
Das System File Checker (SFC) Tool scannt Ihr System nach beschädigten Systemdateien und repariert sie automatisch. So führen Sie es aus:
- Drücken Sie die Windows-Taste, geben Sie „cmd” ein, klicken Sie mit der rechten Maustaste auf „Eingabeaufforderung” und wählen Sie „Als Administrator ausführen”.
- Geben Sie in der Eingabeaufforderung
sfc /scannowein und drücken Sie die Eingabetaste. - Warten Sie, bis der Scan abgeschlossen ist. Dies kann einige Zeit dauern.
- Starten Sie Ihren Computer neu, nachdem der Scan abgeschlossen ist.
4. DISM ausführen (Deployment Image Servicing and Management)
Wenn SFC nicht funktioniert oder Fehler findet, die es nicht beheben kann, verwenden Sie DISM. DISM repariert das Windows-Image, das SFC verwendet. Führen Sie in der Eingabeaufforderung (als Administrator ausgeführt) folgende Befehle aus (nacheinander, mit Eingabetaste nach jedem Befehl):
DISM /Online /Cleanup-Image /CheckHealthDISM /Online /Cleanup-Image /ScanHealthDISM /Online /Cleanup-Image /RestoreHealth
Warten Sie, bis jeder Befehl abgeschlossen ist, und starten Sie Ihren Computer anschließend neu.
5. Softwarekonflikte identifizieren und beheben
Um Softwarekonflikte zu identifizieren, können Sie einen sauberen Neustart durchführen. Dabei werden nur die wichtigsten Windows-Dienste gestartet, wodurch Sie potenzielle Konflikte mit anderer Software ausschließen können. So führen Sie einen sauberen Neustart durch:
- Drücken Sie die Windows-Taste + R, geben Sie
msconfigein und drücken Sie die Eingabetaste. - Klicken Sie auf die Registerkarte „Dienste”.
- Aktivieren Sie das Kontrollkästchen „Alle Microsoft-Dienste ausblenden”.
- Klicken Sie auf „Alle deaktivieren”.
- Klicken Sie auf die Registerkarte „Systemstart” und dann auf „Task-Manager öffnen”.
- Deaktivieren Sie alle Startelemente im Task-Manager.
- Schließen Sie den Task-Manager und klicken Sie im Systemkonfigurationsfenster auf „Übernehmen” und „OK”.
- Starten Sie Ihren Computer neu.
Wenn das Problem nach einem sauberen Neustart behoben ist, aktivieren Sie die Dienste und Startelemente einzeln, um den Konflikt zu identifizieren.
6. Treiber aktualisieren
Veraltete oder fehlerhafte Treiber können Probleme verursachen. Aktualisieren Sie insbesondere die Treiber für Ihre Festplatte oder SSD. Sie können die Treiber über den Geräte-Manager aktualisieren:
- Drücken Sie die Windows-Taste + X und wählen Sie „Geräte-Manager”.
- Erweitern Sie „Laufwerke” oder „Speichercontroller”.
- Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf das entsprechende Gerät und wählen Sie „Treiber aktualisieren”.
- Wählen Sie „Automatisch nach Treibern suchen” oder „Auf meinem Computer nach Treibern suchen”, wenn Sie die Treiberdateien bereits heruntergeladen haben.
Alternativ können Sie die neuesten Treiber von der Website des Herstellers Ihres Geräts herunterladen.
7. Energiespareinstellungen überprüfen
Gehen Sie zu den Energieoptionen in der Systemsteuerung und stellen Sie sicher, dass keine aggressiven Energiespareinstellungen aktiv sind, die Dienste deaktivieren könnten.
8. Gruppenrichtlinien überprüfen (nur Windows Pro, Enterprise, Education)
Wenn Sie Windows Pro, Enterprise oder Education verwenden, überprüfen Sie die Gruppenrichtlinien-Einstellungen, um sicherzustellen, dass Windows Update und der Speicherdienst nicht deaktiviert sind. Drücken Sie die Windows-Taste + R, geben Sie gpedit.msc ein und drücken Sie die Eingabetaste. Navigieren Sie zu den entsprechenden Richtlinien und stellen Sie sicher, dass die Dienste nicht deaktiviert sind.
9. Windows Update-Problembehandlung
Windows verfügt über eine integrierte Problembehandlung für Windows Update. Suchen Sie im Startmenü nach „Problembehandlung” und wählen Sie „Empfohlene Problembehandlungen”. Suchen Sie nach der Windows Update-Problembehandlung und führen Sie sie aus.
Fazit
Die Deaktivierung des Windows Update Dienstes und des Speicherdienstes kann zu erheblichen Problemen führen. Durch die systematische Anwendung der oben genannten Lösungen können Sie die Ursache identifizieren, die Dienste wieder aktivieren und Ihr System vor zukünftigen Problemen schützen. Denken Sie daran, regelmäßig Ihr System auf Malware zu überprüfen und Ihre Treiber aktuell zu halten, um solche Probleme von vornherein zu vermeiden. Und wenn alles nichts hilft, kann eine Neuinstallation von Windows als letzte Option in Betracht gezogen werden.