BSOD beim Drucken mit dem Laserdrucker? So lösen Sie das Problem nach der Installation von KB5000802

Kennen Sie das? Sie sitzen am Rechner, wollen nur schnell ein wichtiges Dokument ausdrucken, klicken auf „Drucken” – und BAM! Ein blauer Bildschirm des Todes, der berüchtigte BSOD (Blue Screen of Death), begrüßt Sie mit einer Fehlermeldung, die mehr Fragen aufwirft als beantwortet. Wenn dieses Szenario bei Ihnen nach einem bestimmten Windows-Update auftrat, sind Sie nicht allein. Insbesondere das Windows 10 Update KB5000802 sorgte im Frühjahr 2021 für massiven Frust bei Nutzern von Laserdruckern und anderen Druckgeräten.

Dieses Problem kann extrem lästig sein, besonders wenn Sie beruflich auf Ihren Drucker angewiesen sind. Doch keine Sorge, es gibt bewährte Lösungswege, um Ihren Rechner wieder stabil zu bekommen und Ihre Druckaufträge erfolgreich abzuschließen. In diesem umfassenden Artikel führen wir Sie Schritt für Schritt durch die Problembehebung und zeigen Ihnen, wie Sie zukünftige Druckprobleme vermeiden können.

Das Problem verstehen: KB5000802 und der Druck-GAU

Das Drama begann mit der Veröffentlichung des kumulativen Updates KB5000802 für Windows 10 Versionen 2004 und 20H2 im März 2021. Kurz nach der Installation berichteten unzählige Nutzer weltweit von einem schwerwiegenden Fehler: Beim Versuch, über bestimmte Anwendungen zu drucken, stürzte ihr System mit einem BSOD ab. Die häufigsten Fehlermeldungen, die dabei auftauchten, waren `APC_INDEX_MISMATCH` oder ein Fehler, der direkt auf die Datei `win32kfull.sys` verwies.

Doch warum verursachte ausgerechnet ein Update, das eigentlich die Stabilität und Sicherheit verbessern sollte, solche massiven Probleme? Es stellte sich heraus, dass KB5000802 Änderungen an der Art und Weise vornahm, wie Windows die Grafikausgabe für Druckaufträge verarbeitet. Diese Änderungen waren leider nicht mit allen Druckertreibern, insbesondere älteren Versionen oder spezifischen Treibern bestimmter Hersteller (wie zum Beispiel Kyocera, Ricoh, Dymo, aber auch HP oder Canon), kompatibel. Das Ergebnis war eine Kollision im Systemkern, die unweigerlich zum Absturz führte.

Besonders betroffen waren **Laserdrucker**, aber auch einige Tintenstrahl- und Etikettendrucker. Die Frustration war groß, da das Problem scheinbar zufällig auftrat – mal funktionierte ein Druckauftrag, mal führte derselbe Vorgang zum Systemabsturz. Es war klar: Microsoft musste schnell handeln.

Erste Hilfe: Schnelle Schritte bei akutem BSOD

Wenn Sie gerade von einem BSOD überrascht wurden, atmen Sie tief durch. Hier sind ein paar schnelle Erste-Hilfe-Maßnahmen:

1. Neustart des Computers: Manchmal reicht ein einfacher Neustart, um temporäre Konflikte zu beheben.
2. Drucken aus einer anderen Anwendung: Versuchen Sie, von einer anderen Anwendung aus zu drucken. Tritt der Fehler nur bei einer spezifischen Software auf (z.B. nur bei Word, aber nicht bei einem PDF-Reader), könnte das Problem auch dort liegen.
3. Weitere Windows-Updates prüfen: Microsoft reagiert oft schnell auf solche kritischen Fehler und veröffentlicht sogenannte „Out-of-Band”-Updates. Prüfen Sie, ob bereits ein neueres Update verfügbar ist, das den Fehler behebt.

Die offiziellen Lösungen von Microsoft

Glücklicherweise erkannte Microsoft die Dringlichkeit des Problems und reagierte zügig. Schon wenige Tage nach der Veröffentlichung von KB5000802 wurden spezielle Korrektur-Updates bereitgestellt, um den Druck-BSOD zu beheben.

• KB5001567, KB5001566 und KB5001649: Dies waren die ersten „Out-of-Band”-Updates, die speziell dazu dienten, die Druckprobleme zu beheben. KB5001567 war für Windows 10 Versionen 2004 und 20H2 vorgesehen, KB5001566 für Version 1909 und KB5001649 für die Versionen 1809 und älter. Diese Updates korrigierten die fehlerhafte Grafikausgabe, die zu den Abstürzen führte.
• Spätere Kumulative Updates: Wichtig ist zu verstehen, dass diese „Hotfix”-Updates oft in den darauffolgenden regulären kumulativen Updates enthalten sind. Das bedeutet, wenn Sie Ihr System regelmäßig aktualisieren, ist die Korrektur mit hoher Wahrscheinlichkeit bereits installiert. Stellen Sie daher sicher, dass Sie immer die neuesten verfügbaren Windows-Updates installieren.

So prüfen und installieren Sie Updates:

1. Gehen Sie zu „Einstellungen” (Windows-Taste + I).
2. Wählen Sie „Update und Sicherheit”.
3. Klicken Sie auf „Nach Updates suchen”.
4. Installieren Sie alle verfügbaren Updates und starten Sie Ihren PC neu.

In den meisten Fällen sollten diese offiziellen Korrektur-Updates das Problem dauerhaft beheben. Sollte der BSOD beim Drucken jedoch weiterhin auftreten, müssen wir tiefer in die Trickkiste greifen.

Detaillierte Lösungsansätze, falls die Updates nicht helfen

Manchmal sind die Dinge komplexer, und selbst nach der Installation der neuesten Updates bleibt das Problem bestehen. Hier sind weitere, detaillierte Lösungsansätze:

1. Deinstallation von KB5000802 (als temporäre Notlösung)

Dies ist keine dauerhafte Lösung, da Sie wichtige Sicherheitsupdates verlieren würden, aber es kann Ihnen vorübergehend helfen, wieder drucken zu können, während Sie auf eine stabilere Lösung warten oder weitere Schritte einleiten.

1. Öffnen Sie die „Einstellungen” (Windows-Taste + I).
2. Gehen Sie zu „Update und Sicherheit”.
3. Klicken Sie auf „Updateverlauf anzeigen”.
4. Wählen Sie „Updates deinstallieren”.
5. Suchen Sie in der Liste nach „Security Update for Microsoft Windows (KB5000802)” oder einem ähnlichen Eintrag mit der besagten KB-Nummer.
6. Klicken Sie mit der rechten Maustaste darauf und wählen Sie „Deinstallieren”.
7. Starten Sie Ihren PC nach Aufforderung neu.

Wichtiger Hinweis: Nach der Deinstallation von KB5000802 kann es sein, dass Windows versucht, es erneut zu installieren. Um dies zu verhindern, bis eine dauerhafte Lösung gefunden ist, können Sie Windows Updates für eine bestimmte Zeit (z.B. 7 Tage) pausieren. Gehen Sie dazu in „Einstellungen” > „Update und Sicherheit” und wählen Sie „Updates für 7 Tage anhalten”. Denken Sie daran, dass dies Ihre Systemsicherheit beeinträchtigen kann, da Sie in dieser Zeit keine neuen Sicherheitsupdates erhalten.

2. Aktualisierung des Druckertreibers

Der **Druckertreiber** ist oft die Wurzel des Übels bei Kompatibilitätsproblemen. Auch wenn Windows oft generische Treiber bereitstellt, sind die spezifischen Treiber des Herstellers in der Regel stabiler und bieten mehr Funktionen. Ein veralteter oder korrupter Treiber kann zu Konflikten mit neuen Windows-Updates führen.

1. Hersteller-Website besuchen: Gehen Sie auf die offizielle Website Ihres Druckerherstellers (z.B. HP, Canon, Brother, Kyocera, Ricoh).
2. Modell suchen: Suchen Sie nach Ihrem spezifischen Druckermodell.
3. Neuesten Treiber herunterladen: Laden Sie den neuesten Treiber herunter, der für Ihre Windows 10 Version (32-Bit oder 64-Bit) verfügbar ist.
4. Alten Treiber deinstallieren (empfohlen): Bevor Sie den neuen Treiber installieren, ist es oft ratsam, den alten Treiber vollständig zu entfernen, um Konflikte zu vermeiden. Gehen Sie zu „Einstellungen” > „Geräte” > „Drucker & Scanner”, wählen Sie Ihren Drucker aus und klicken Sie auf „Gerät entfernen”. Gehen Sie anschließend in die Systemsteuerung unter „Programme und Features” und prüfen Sie, ob dort noch Software-Reste des Druckers aufgeführt sind, die Sie ebenfalls deinstallieren sollten.
5. Neuen Treiber installieren: Führen Sie die heruntergeladene Treiberinstallationsdatei aus und folgen Sie den Anweisungen.
6. PC neu starten: Starten Sie den Computer nach der Installation neu.

3. Drucker neu installieren

Manchmal hilft es, den Drucker komplett aus dem System zu entfernen und als neues Gerät hinzuzufügen.

1. Entfernen Sie den Drucker wie im Punkt 2 beschrieben („Gerät entfernen”).
2. Starten Sie Ihren PC neu.
3. Gehen Sie zu „Einstellungen” > „Geräte” > „Drucker & Scanner” und klicken Sie auf „Drucker oder Scanner hinzufügen”.
4. Lassen Sie Windows nach dem Drucker suchen oder fügen Sie ihn manuell hinzu, indem Sie den zuvor heruntergeladenen, aktuellen Treiber verwenden.

4. Workaround: Drucken über eine alternative Anwendung oder Methode

Wenn das Problem dringend ist und Sie keine Zeit für umfangreiche Fehlerbehebung haben, können Workarounds helfen:

• Drucken als PDF: Wenn der BSOD nur beim direkten Drucken aus einer bestimmten Anwendung auftritt, versuchen Sie, das Dokument zuerst als PDF zu speichern („Microsoft Print to PDF” oder ein virtueller PDF-Drucker). Öffnen Sie anschließend die PDF-Datei und drucken Sie diese aus. Oftmals umgeht dies den problematischen Rendering-Prozess.
• Drucken von einem anderen Gerät: Wenn Sie einen Netzwerkdrucker haben, versuchen Sie, von einem anderen PC, Laptop oder sogar einem Smartphone/Tablet (falls unterstützt) zu drucken.
• Generischen Treiber verwenden (nicht ideal): Als äußerste Notlösung könnten Sie versuchen, einen generischen Treiber (z.B. „Microsoft PCL6 Class Driver”) zu verwenden, falls Ihr Drucker dies unterstützt. Dies kann jedoch zu Funktionseinschränkungen führen.

5. Systemwiederherstellung

Falls Sie vor der Installation von KB5000802 einen Systemwiederherstellungspunkt erstellt haben, können Sie Ihr System auf diesen früheren Zustand zurücksetzen. Dies macht alle Änderungen rückgängig, die nach dem Erstellungspunkt vorgenommen wurden, einschließlich des Updates.

1. Suchen Sie im Windows-Suchfeld nach „Wiederherstellungspunkt erstellen” und öffnen Sie das entsprechende Tool.
2. Klicken Sie auf „Systemwiederherstellung…”
3. Folgen Sie den Anweisungen und wählen Sie einen Wiederherstellungspunkt, der zeitlich vor der Installation von KB5000802 liegt.
4. Beachten Sie, dass dabei Programme und Treiber, die nach diesem Punkt installiert wurden, deinstalliert werden. Ihre persönlichen Dateien bleiben jedoch unberührt.

6. Überprüfung der Systemdateien

Korrupte Systemdateien können ebenfalls zu unerwarteten BSODs führen. Sie können Windows anweisen, die Integrität seiner Systemdateien zu überprüfen und zu reparieren.

1. Öffnen Sie die Eingabeaufforderung als Administrator (Rechtsklick auf Start > „Eingabeaufforderung (Administrator)” oder „Windows PowerShell (Administrator)”).
2. Geben Sie den Befehl sfc /scannow ein und drücken Sie Enter. Lassen Sie den Scan vollständig durchlaufen. Dies kann eine Weile dauern.
3. Wenn der SFC-Scan Probleme findet und nicht beheben kann, führen Sie zusätzlich den DISM-Befehl aus: DISM /Online /Cleanup-Image /RestoreHealth. Auch dieser Vorgang kann einige Zeit in Anspruch nehmen und erfordert eine Internetverbindung.
4. Starten Sie den PC nach Abschluss der Befehle neu.

Prävention: Wie Sie zukünftige Probleme vermeiden können

Die Erfahrung mit KB5000802 zeigt, wie wichtig es ist, proaktiv zu sein. Hier sind einige Tipps, um zukünftige Druck- oder Update-Probleme zu vermeiden:

• Regelmäßige Treiber-Updates: Halten Sie nicht nur Ihre Druckertreiber, sondern auch die Treiber für andere wichtige Hardwarekomponenten (Grafikkarte, Chipsatz) stets aktuell. Besuchen Sie dazu die Websites der Hersteller.
• Update-Management: Seien Sie vorsichtig mit der sofortigen Installation von „Day-One”-Updates, insbesondere auf Systemen, die kritische Aufgaben erfüllen. Lesen Sie die Release Notes oder Tech-News, um sich über bekannte Probleme zu informieren. Windows 10 Pro-Nutzer können Feature-Updates für eine gewisse Zeit aufschieben.
• Systemwiederherstellungspunkte: Erstellen Sie vor der Installation großer Windows-Updates manuell einen Systemwiederherstellungspunkt. Dies ist Ihr Sicherheitsnetz, falls etwas schiefgeht.
• Backup: Sorgen Sie immer für ein aktuelles Backup Ihrer wichtigen Daten. Im schlimmsten Fall können Sie so Ihr System neu aufsetzen, ohne Datenverlust zu erleiden.
• Feedback an Microsoft: Wenn Sie auf Probleme stoßen, nutzen Sie den Feedback-Hub von Windows, um diese an Microsoft zu melden. Je mehr Nutzer ein Problem melden, desto schneller reagiert das Unternehmen.

Fazit

Der **BSOD beim Drucken mit Laserdruckern** nach der Installation von KB5000802 war ein ärgerliches, aber zum Glück lösbares Problem. Microsoft hat schnell reagiert und Korrektur-Updates bereitgestellt, die in den meisten Fällen Abhilfe schaffen sollten. Doch auch wenn die direkten Auswirkungen dieses speziellen Updates längst der Vergangenheit angehören, bleibt die Lektion bestehen: Ein gut gepflegtes System mit aktuellen Treibern und einer Portion Vorsicht bei großen Systemänderungen ist der beste Schutz vor unerwarteten Problemen.

Wir hoffen, diese detaillierte Anleitung hat Ihnen geholfen, Ihr Druckproblem zu lösen und Sie können nun wieder stressfrei Ihre Dokumente ausdrucken. Bleiben Sie wachsam, halten Sie Ihre Systeme auf dem neuesten Stand und genießen Sie ein reibungsloses Computererlebnis!