Herzlichen Glückwunsch, Sie haben gerade Ihr System aktualisiert! Oder vielleicht auch nicht… In den letzten Wochen hat ein alarmierender Bericht die Runde gemacht: Das Windows-Update KB5055627 scheint bei einigen Nutzern zu massiven Datenverlust zu führen. Betroffen sind insbesondere Benutzer, die nach dem Update mit einer unerwarteten OOBE (Out-of-Box Experience) konfrontiert werden, die darauf hindeutet, dass Windows neu installiert wurde. Was noch schlimmer ist: In manchen Fällen werden dabei alle User Accounts und damit die dazugehörigen Daten gelöscht. Wir erklären Ihnen, was passiert ist, wer betroffen ist und wie Sie sich schützen können.
Was ist die Ursache des Problems?
Der Fehler scheint in einer unglücklichen Kombination aus fehlerhaften Update-Routinen und bestimmten Systemkonfigurationen zu liegen. KB5055627 ist ein kumulatives Update für ältere Windows-Versionen, speziell für Windows 10. Es wurde entwickelt, um verschiedene Sicherheitslücken zu beheben und die Systemstabilität zu verbessern. Allerdings hat es bei einigen Anwendern genau das Gegenteil bewirkt.
Die OOBE ist der Prozess, der normalerweise beim ersten Start eines neuen Computers oder nach einer sauberen Installation von Windows durchlaufen wird. Sie führt den Benutzer durch die Einrichtung von Sprache, Region, Benutzerkonto und anderen grundlegenden Einstellungen. Erscheint diese jedoch nach einem regulären Update, ist das ein klares Warnsignal.
Was genau während dieses fehlerhaften OOBE-Prozesses passiert, ist noch nicht vollständig geklärt. Es wird vermutet, dass das Update in bestimmten Fällen das System fälschlicherweise in den Zustand nach einer Neuinstallation versetzt. Dabei werden möglicherweise die vorhandenen Benutzerprofile gelöscht und neue, temporäre Profile erstellt. Die Folge ist, dass der Benutzer sich mit einem leeren Desktop und ohne Zugriff auf seine persönlichen Dateien wiederfindet.
Wer ist von dem Datenverlust betroffen?
Die gute Nachricht ist, dass nicht jeder von diesem Problem betroffen ist. Die Berichte deuten darauf hin, dass bestimmte Benutzergruppen anfälliger sind als andere. Dazu gehören:
- Benutzer, die Windows 10 auf relativ alter Hardware betreiben.
- Systeme, die vor dem Update bereits Probleme mit beschädigten Systemdateien hatten.
- Computer, bei denen während des Update-Prozesses Störungen aufgetreten sind (z.B. Stromausfall).
- Nutzer, die mehrere Benutzerkonten auf dem System eingerichtet haben.
Es ist wichtig zu betonen, dass die Ursachen komplex und vielfältig sein können. Es gibt keine Garantie, dass ein bestimmtes System immun gegen dieses Problem ist.
Die Symptome: Woran erkenne ich den Fehler?
Die Anzeichen eines durch das Update verursachten Datenverlusts sind relativ eindeutig:
- Nach dem Update startet Windows mit der OOBE (Out-of-Box Experience).
- Der Desktop ist leer und die gewohnten Programme und Dateien fehlen.
- Die Benutzerkonten sind verschwunden oder zeigen nur ein temporäres Profil.
- In einigen Fällen wird eine Fehlermeldung angezeigt, die auf eine beschädigte Benutzerprofil hinweist.
Sollten Sie eines oder mehrere dieser Symptome feststellen, ist es wichtig, sofort zu handeln.
Was tun, wenn der Datenverlust bereits eingetreten ist?
Wenn Sie bereits von dem Datenverlust betroffen sind, ist schnelles Handeln entscheidend. Hier sind einige Schritte, die Sie unternehmen können:
- Ruhe bewahren! Panik ist kein guter Ratgeber.
- Den Computer nicht weiter benutzen! Jede weitere Nutzung des Systems kann das Wiederherstellen von Daten erschweren.
- Prüfen Sie, ob ein temporäres Profil geladen wurde. Manchmal werden die alten Daten nicht gelöscht, sondern lediglich in ein anderes Verzeichnis verschoben. Suchen Sie unter
C:Usersnach Ordnern, die Ihrem alten Benutzernamen entsprechen. - Datenwiederherstellungssoftware verwenden. Es gibt eine Reihe von Programmen, die speziell dafür entwickelt wurden, gelöschte Dateien wiederherzustellen. Beliebte Optionen sind Recuva, EaseUS Data Recovery Wizard oder Stellar Data Recovery.
- Professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Wenn die Datenwiederherstellung mit Software nicht erfolgreich ist, kann ein professionelles Datenrettungsunternehmen möglicherweise helfen. Diese verfügen über spezialisierte Ausrüstung und Techniken, um Daten von beschädigten Datenträgern wiederherzustellen.
- Systemwiederherstellung nutzen. Sofern Sie vor dem Update einen Wiederherstellungspunkt erstellt haben, können Sie versuchen, das System auf diesen Zustand zurückzusetzen. Gehen Sie dazu in die „Systemsteuerung” -> „System” -> „Systemschutz” und wählen Sie „Systemwiederherstellung”.
Wichtig: Je länger Sie warten, desto geringer sind die Chancen auf eine erfolgreiche Datenwiederherstellung.
Wie kann man sich vor dem Datenverlust schützen?
Vorbeugen ist besser als heilen. Hier sind einige Maßnahmen, die Sie ergreifen können, um sich vor dem Datenverlust durch fehlerhafte Updates zu schützen:
- Regelmäßige Backups erstellen! Dies ist die wichtigste Maßnahme überhaupt. Sichern Sie Ihre wichtigen Daten regelmäßig auf einem externen Datenträger, einer Cloud-Speicherlösung oder einem NAS-System.
- Systemwiederherstellung aktivieren. Stellen Sie sicher, dass die Systemwiederherstellung in Windows aktiviert ist. Dadurch werden automatisch Wiederherstellungspunkte erstellt, die im Falle eines Problems hilfreich sein können.
- Updates manuell installieren. Vermeiden Sie die automatische Installation von Updates. Laden Sie die Updates stattdessen manuell herunter und installieren Sie sie, nachdem Sie sich über mögliche Probleme informiert haben.
- Vor der Installation wichtige Daten sichern. Bevor Sie ein größeres Update installieren, erstellen Sie ein vollständiges Backup Ihres Systems. Dies stellt sicher, dass Sie im Falle eines Problems Ihre Daten wiederherstellen können.
- Updates auf einem Testsystem ausprobieren. Wenn Sie die Möglichkeit haben, installieren Sie das Update zuerst auf einem Testsystem, um mögliche Probleme zu erkennen, bevor Sie es auf Ihrem Hauptsystem installieren.
- Aktuelle Virensoftware verwenden. Eine aktuelle Virensoftware kann helfen, Probleme mit dem System zu vermeiden, die zu Datenverlust führen könnten.
- Informieren Sie sich vorab. Lesen Sie Foren und Blogs, um zu sehen, ob andere Benutzer bereits Probleme mit dem Update haben.
Fazit: Datenverlust ist vermeidbar, aber Vorsicht ist geboten
Der durch das Update KB5055627 verursachte Datenverlust ist ein ernstes Problem, das viele Benutzer verunsichert hat. Obwohl nicht jeder betroffen ist, ist es wichtig, die Risiken zu kennen und entsprechende Vorsichtsmaßnahmen zu treffen. Regelmäßige Backups, manuelle Update-Installation und die Aktivierung der Systemwiederherstellung sind die wichtigsten Maßnahmen, um sich vor Datenverlust zu schützen. Sollte es dennoch zu einem Datenverlust kommen, ist schnelles Handeln gefragt. Nutzen Sie Datenwiederherstellungssoftware oder wenden Sie sich an ein professionelles Datenrettungsunternehmen, um Ihre Daten wiederherzustellen.
Bleiben Sie informiert, seien Sie vorsichtig und schützen Sie Ihre Daten!