Der Microsoft Safety Scanner ist ein nützliches Tool zur Überprüfung Ihres Systems auf Malware. Es ist portabel, kostenlos und erfordert keine Installation. Aber was passiert, wenn der Safety Scanner eine Infektion findet, aber nach dem Neustart oder einem erneuten Scan nichts mehr entdeckt wird? Dieses scheinbare Rätsel kann frustrierend sein, aber es gibt mehrere Erklärungen dafür. In diesem Artikel gehen wir den Ursachen auf den Grund und geben Ihnen Lösungsansätze an die Hand.
Was ist der Microsoft Safety Scanner?
Bevor wir uns dem eigentlichen Problem widmen, ist es wichtig, den Microsoft Safety Scanner selbst zu verstehen. Er ist ein eigenständiges Tool, das speziell für die einmalige Überprüfung und Entfernung von Malware entwickelt wurde. Im Gegensatz zu permanent installierten Antivirenprogrammen bietet er keinen Echtzeitschutz. Er ist eine Art „Notfallwerkzeug”, das Sie verwenden können, wenn Sie den Verdacht haben, dass Ihr System infiziert ist, oder um eine zweite Meinung neben Ihrem bestehenden Antivirenprogramm einzuholen.
Der Safety Scanner ist besonders nützlich, weil er nicht installiert werden muss. Sie laden ihn herunter, führen ihn aus und er scannt Ihr System. Nach dem Scan können Sie den Bericht einsehen, um festzustellen, ob Bedrohungen gefunden wurden und wie sie behandelt wurden. Der Scanner ist nach 10 Tagen ab dem Download abgelaufen, um sicherzustellen, dass Sie immer die aktuellste Version mit den neuesten Virendefinitionen verwenden.
Das Problem: Infektion wird nur während des Scans entdeckt
Das Szenario, das wir hier untersuchen, ist folgendes: Der Microsoft Safety Scanner meldet während eines Scans eine Infektion. Sie sind erleichtert, dass die Bedrohung erkannt wurde. Aber nach dem vom Scanner empfohlenen Neustart oder bei einem erneuten Scan mit dem Safety Scanner oder Ihrem regulären Antivirenprogramm wird keine Bedrohung mehr gefunden. Warum ist das so?
Mögliche Ursachen und Erklärungen
Es gibt mehrere Gründe, warum dies geschehen kann:
1. Malware, die im Speicher aktiv ist
Eine der häufigsten Ursachen ist, dass die Malware nur im Speicher aktiv war, als der Safety Scanner sie entdeckte. Viele moderne Schadprogramme sind so konzipiert, dass sie sich nicht dauerhaft auf der Festplatte installieren. Sie laden sich stattdessen in den Speicher (RAM) und führen ihren schädlichen Code aus. Wenn Sie den Computer neu starten, wird der Speicher geleert, und die Malware verschwindet – zumindest vorübergehend. Der Safety Scanner hat die Infektion während ihrer aktiven Phase erkannt, aber da sie nicht persistent ist, ist sie nach dem Neustart nicht mehr auffindbar.
2. Geringfügige oder potenziell unerwünschte Programme (PUPs)
Manchmal identifiziert der Safety Scanner Programme, die als „potenziell unerwünscht” (PUPs) gelten. Das sind Programme, die zwar nicht unbedingt schädlich sind, aber dennoch unerwünschte Änderungen an Ihrem System vornehmen können, z. B. Browser-Toolbars, Adware oder Tracking-Software. Der Scanner entfernt diese Programme möglicherweise während des ersten Scans, aber sie können nach dem Neustart wieder auftauchen, wenn sie noch irgendwo auf dem System vorhanden sind (z.B. in einem Backup oder in einem alternativen Download-Verzeichnis) und automatisch neu installiert werden. In solchen Fällen hilft es, alle potenziellen Quellen der PUPs zu identifizieren und manuell zu entfernen.
3. Falsch positive Ergebnisse
Obwohl selten, kann es vorkommen, dass der Microsoft Safety Scanner ein falsch positives Ergebnis liefert. Das bedeutet, dass er eine harmlose Datei fälschlicherweise als Malware identifiziert. Wenn Sie sich sicher sind, dass die Datei legitim ist, können Sie sie ignorieren oder an Microsoft zur Überprüfung melden.
4. Malware, die sich selbst entfernt oder verändert
Einige hochentwickelte Malware ist in der Lage, sich selbst zu entfernen oder zu verändern, nachdem sie erkannt wurde. Sie kann beispielsweise einen Teil ihres Codes löschen, um Erkennung zu vermeiden, oder sich an einem anderen Ort auf dem System verstecken. Der erste Scan des Safety Scanners erfasst die Malware, aber der zweite Scan findet sie nicht mehr, weil sie verändert wurde oder sich versteckt hat.
5. Vorübergehende Dateien oder Cache-Dateien
Malware kann sich manchmal in temporären Dateien oder Cache-Dateien verstecken. Der Safety Scanner findet und entfernt diese Dateien möglicherweise während des ersten Scans. Da temporäre Dateien aber ständig neu erstellt werden, ist es möglich, dass die Malware auf diese Weise immer wieder zurückkehrt, auch wenn der ursprüngliche Infektionsherd beseitigt wurde. Regelmäßige Bereinigung des Caches und der temporären Dateien kann hier Abhilfe schaffen.
Lösungsansätze und weitere Schritte
Wenn der Microsoft Safety Scanner eine Infektion findet, die später verschwindet, sollten Sie die folgenden Schritte unternehmen:
- System vollständig bereinigen: Führen Sie einen gründlichen Scan mit einem zuverlässigen Antivirenprogramm durch, das Echtzeitschutz bietet. Stellen Sie sicher, dass Ihre Virendefinitionen auf dem neuesten Stand sind.
- Malwarebytes: Malwarebytes ist ein ausgezeichnetes Tool, um Malware zu entfernen, die von herkömmlichen Antivirenprogrammen übersehen wird. Führen Sie einen Scan mit Malwarebytes durch.
- Überprüfen Sie die Autostart-Programme: Verwenden Sie den Task-Manager oder ein Tool wie Autoruns von Sysinternals, um zu überprüfen, welche Programme beim Systemstart geladen werden. Entfernen Sie alle verdächtigen Einträge.
- Scannen Sie offline: Bootfähige Antiviren-CDs oder USB-Sticks ermöglichen es Ihnen, Ihr System zu scannen, bevor Windows geladen wird. Dies kann helfen, Malware zu erkennen und zu entfernen, die sich während des normalen Betriebs versteckt.
- Überprüfen Sie Ihre Browser-Erweiterungen: Entfernen Sie alle verdächtigen oder unbekannten Browser-Erweiterungen.
- Setzen Sie Ihre Browser zurück: Setzen Sie Ihre Browser auf die Standardeinstellungen zurück, um unerwünschte Änderungen zu entfernen.
- Aktualisieren Sie Ihr Betriebssystem und Ihre Software: Stellen Sie sicher, dass Ihr Betriebssystem und alle Ihre Programme auf dem neuesten Stand sind, um Sicherheitslücken zu schließen.
- Sichern Sie Ihre Daten: Sichern Sie Ihre wichtigen Daten regelmäßig, um sie im Falle einer schweren Infektion wiederherstellen zu können.
- Neuinstallation des Betriebssystems: Wenn alle anderen Maßnahmen fehlschlagen, ist eine Neuinstallation des Betriebssystems möglicherweise die beste Option, um sicherzustellen, dass alle Spuren der Malware entfernt werden.
Fazit
Die Situation, in der der Microsoft Safety Scanner eine Infektion entdeckt, die aber nach einem Neustart oder erneuten Scan nicht mehr vorhanden ist, kann durch verschiedene Faktoren verursacht werden. Häufig handelt es sich um Malware, die nur im Speicher aktiv ist, PUPs, falsche positive Ergebnisse oder Malware, die sich selbst verändert. Durch die Anwendung der oben genannten Lösungsansätze können Sie das Problem in den meisten Fällen beheben und Ihr System wieder sicher machen. Denken Sie daran, dass Prävention der beste Schutz ist: Halten Sie Ihr System und Ihre Software auf dem neuesten Stand, seien Sie vorsichtig beim Herunterladen und Installieren von Software und verwenden Sie ein zuverlässiges Antivirenprogramm mit Echtzeitschutz.