Kennen Sie das auch? Sie wollen Ihren Computer herunterfahren, aber Windows Update blockiert alles mit der Meldung „Updates werden installiert… Bitte schalten Sie Ihren Computer nicht aus”? Oder schlimmer noch: Es wird einfach gar kein Update heruntergeladen, obwohl Sie wissen, dass es eines geben müsste. Frustrierend, nicht wahr? Keine Sorge, Sie sind nicht allein. Viele Windows 10– und Windows 11-Nutzer kämpfen regelmäßig mit Problemen rund um Windows Updates. Aber es gibt gute Nachrichten: In den meisten Fällen lässt sich das Problem mit ein paar Tricks beheben. In diesem Artikel zeigen wir Ihnen, wie Sie Windows Update zur Installation zwingen können!
Warum Windows Update nicht funktioniert
Bevor wir uns den Lösungen widmen, ist es hilfreich zu verstehen, warum Windows Update überhaupt streikt. Die Gründe dafür können vielfältig sein:
- Internetverbindungsprobleme: Eine instabile oder fehlende Internetverbindung ist die häufigste Ursache.
- Beschädigte Updatedateien: Fehlerhafte oder unvollständige heruntergeladene Updatedateien können die Installation verhindern.
- Konflikte mit anderer Software: Antivirenprogramme oder andere Hintergrundanwendungen können den Updateprozess stören.
- Volle Festplatte: Wenn auf Ihrer Festplatte nicht genügend Speicherplatz vorhanden ist, kann Windows Update keine neuen Dateien installieren.
- Probleme mit dem Windows Update Dienst: Der Dienst selbst, der für die Verwaltung der Updates verantwortlich ist, kann fehlerhaft sein.
- Treiberprobleme: Inkompatible oder veraltete Treiber können zu Update-Fehlern führen.
Die häufigsten Tricks, um Windows Update zur Installation zu zwingen
Hier sind einige bewährte Methoden, um hartnäckige Windows Updates doch noch zu installieren:
1. Überprüfen Sie Ihre Internetverbindung
Klingt banal, ist aber oft die Lösung: Stellen Sie sicher, dass Ihre Internetverbindung stabil ist. Überprüfen Sie, ob Sie andere Webseiten öffnen können. Starten Sie Ihren Router neu. Eine kabelgebundene Verbindung ist in der Regel stabiler als WLAN.
2. Starten Sie Ihren Computer neu
Ein einfacher Neustart kann Wunder wirken! Dadurch werden temporäre Dateien gelöscht und Prozesse zurückgesetzt, die möglicherweise das Update blockieren. Manchmal reicht das schon aus, um Windows Update wieder in Gang zu bringen.
3. Führen Sie die Windows Update Problembehandlung aus
Windows verfügt über eine integrierte Problembehandlung, die speziell für Windows Update entwickelt wurde. So finden Sie sie:
- Öffnen Sie die Einstellungen (Windows-Taste + I).
- Klicken Sie auf Update & Sicherheit.
- Wählen Sie im linken Menü Problembehandlung aus.
- Klicken Sie auf Zusätzliche Problembehandlungen.
- Suchen Sie nach Windows Update und klicken Sie darauf.
- Klicken Sie auf Problembehandlung ausführen.
Die Problembehandlung sucht automatisch nach Fehlern und versucht, diese zu beheben. Folgen Sie den Anweisungen auf dem Bildschirm.
4. Leeren Sie den Windows Update Cache
Der Windows Update Cache speichert temporäre Updatedateien. Wenn diese beschädigt sind, können sie Probleme verursachen. So leeren Sie den Cache manuell:
- Öffnen Sie die Eingabeaufforderung als Administrator (Windows-Taste + X und wählen Sie „Eingabeaufforderung (Administrator)” oder „Windows PowerShell (Administrator)”).
- Geben Sie die folgenden Befehle nacheinander ein und drücken Sie nach jedem Befehl die Eingabetaste:
net stop wuauservnet stop cryptSvcnet stop bitsnet stop msiserverren C:WindowsSoftwareDistribution SoftwareDistribution.oldren C:WindowsSystem32catroot2 Catroot2.oldnet start wuauservnet start cryptSvcnet start bitsnet start msiserver
- Schließen Sie die Eingabeaufforderung und starten Sie Ihren Computer neu.
Diese Befehle stoppen die relevanten Dienste, benennen die Ordner für den Update Cache um und starten die Dienste anschließend wieder. Dadurch wird der Windows Update Cache effektiv geleert.
5. Überprüfen Sie den freien Speicherplatz
Windows Update benötigt ausreichend freien Speicherplatz auf Ihrer Festplatte (in der Regel C:), um die Updatedateien herunterzuladen und zu installieren. Stellen Sie sicher, dass Sie mindestens 10-20 GB freien Speicherplatz haben. Sie können temporäre Dateien löschen, Programme deinstallieren, die Sie nicht mehr benötigen, oder Dateien auf eine externe Festplatte verschieben.
6. Deaktivieren Sie Ihr Antivirenprogramm vorübergehend
Manchmal kann Ihr Antivirenprogramm den Windows Update-Prozess behindern. Deaktivieren Sie es vorübergehend und versuchen Sie erneut, das Update zu installieren. Denken Sie daran, es nach der Installation wieder zu aktivieren!
7. Führen Sie eine Systemdateiprüfung (SFC) durch
Die Systemdateiprüfung (SFC) ist ein Befehlszeilentool, das beschädigte Systemdateien reparieren kann. So führen Sie es aus:
- Öffnen Sie die Eingabeaufforderung als Administrator (wie in Schritt 4 beschrieben).
- Geben Sie den Befehl
sfc /scannowein und drücken Sie die Eingabetaste. - Der Scan kann einige Zeit dauern. Lassen Sie ihn vollständig durchlaufen.
- Starten Sie Ihren Computer neu, nachdem der Scan abgeschlossen ist.
8. Führen Sie DISM aus
DISM (Deployment Image Servicing and Management) ist ein weiteres Befehlszeilentool, das zum Reparieren von Windows-Images verwendet werden kann. So führen Sie es aus:
- Öffnen Sie die Eingabeaufforderung als Administrator (wie in Schritt 4 beschrieben).
- Geben Sie die folgenden Befehle nacheinander ein und drücken Sie nach jedem Befehl die Eingabetaste:
DISM /Online /Cleanup-Image /CheckHealthDISM /Online /Cleanup-Image /ScanHealthDISM /Online /Cleanup-Image /RestoreHealth
- Der Scan kann einige Zeit dauern. Lassen Sie ihn vollständig durchlaufen.
- Starten Sie Ihren Computer neu, nachdem der Scan abgeschlossen ist.
9. Laden Sie das Update manuell herunter
Wenn alle Stricke reißen, können Sie versuchen, das Update manuell von der Microsoft Update Catalog-Website herunterzuladen. Suchen Sie nach der Knowledge Base (KB)-Nummer des Updates (diese finden Sie in den Windows Update-Einstellungen unter „Updateverlauf”) und laden Sie die entsprechende Datei herunter. Führen Sie die heruntergeladene Datei aus, um das Update zu installieren.
10. Setzen Sie Windows zurück (als letzte Option)
Wenn nichts anderes hilft, können Sie Windows auf die Werkseinstellungen zurücksetzen. Dies ist jedoch ein drastischer Schritt, da dabei alle Ihre Daten gelöscht werden. Sichern Sie daher vorher unbedingt alle wichtigen Dateien! Um Windows zurückzusetzen, gehen Sie zu Einstellungen > Update & Sicherheit > Wiederherstellung > Diesen PC zurücksetzen.
Fazit
Windows Update kann manchmal knifflig sein, aber mit den oben genannten Tipps und Tricks sollten Sie in der Lage sein, die meisten Probleme zu beheben und Windows Update zur Installation zu zwingen. Denken Sie daran, geduldig zu sein und die Schritte sorgfältig zu befolgen. Viel Erfolg!