Installation hängt? So bringen Sie das Funktionsupdate 20h2, das nicht verarbeitet wird, zum Abschluss

Haben Sie schon einmal das frustrierende Erlebnis gehabt, dass Ihr Computer stundenlang bei einem wichtigen Windows-Update feststeckt, während der Fortschrittsbalken sich einfach nicht bewegen will? Besonders das Windows 10 Funktionsupdate 20H2, auch bekannt als „Oktober 2020 Update”, hat vielen Nutzern Kopfzerbrechen bereitet. Obwohl es sich um ein älteres Update handelt, sind die Probleme, die seine Installation verhindern können, zeitlos und können auch bei neueren Updates auftreten. Wenn Ihre Installation hängt, Sie eine Fehlermeldung erhalten oder der Update-Prozess einfach eingefroren ist, fühlen Sie sich vielleicht hilflos. Doch keine Sorge! Dieser umfassende Leitfaden führt Sie Schritt für Schritt durch die häufigsten Ursachen und effektive Lösungen, um Ihr System wieder in Gang zu bringen und das Update erfolgreich abzuschließen. Wir zeigen Ihnen, wie Sie das Funktionsupdate 20H2 – oder jedes andere hartnäckige Update – endlich zum Abschluss bringen können.

Bevor wir uns den Lösungen widmen, ist es hilfreich zu verstehen, warum ein Windows Update stecken bleiben kann. Die Gründe sind vielfältig und reichen von trivial bis komplex:
* **Unzureichender Speicherplatz:** Funktionsupdates sind groß und benötigen viel freien Speicherplatz auf Ihrer Systemfestplatte. Ist dieser nicht vorhanden, kann die Installation nicht fortgesetzt werden.
* **Internetverbindungsprobleme:** Eine instabile oder unterbrochene Internetverbindung während des Downloads der Update-Dateien kann zu Korruption oder unvollständigen Downloads führen.
* **Beschädigte Systemdateien:** Wenn wichtige Windows-Systemdateien korrupt sind, können diese den Update-Prozess stören.
* **Interferenz durch Drittanbieter-Software:** Antivirenprogramme, Firewalls oder andere Sicherheitssoftware können den Update-Prozess als Bedrohung interpretieren und blockieren.
* **Treiberkonflikte:** Veraltete oder inkompatible Gerätetreiber können ebenfalls dazu führen, dass das Update hängen bleibt.
* **Windows Update-Dienste sind fehlerhaft:** Die internen Dienste, die für das Herunterladen und Installieren von Updates zuständig sind, können selbst beschädigt sein oder nicht ordnungsgemäß funktionieren.
* **Hardwareprobleme:** Selten, aber möglich, können auch Probleme mit der Hardware (z.B. defekte Festplatte) eine Rolle spielen.

Bevor Sie zu drastischeren Maßnahmen greifen, gibt es ein paar grundlegende Schritte, die Sie ausprobieren sollten:

**1. Geduld ist eine Tugend (manchmal):**
Große Funktionsupdates können Stunden dauern, besonders auf älteren oder langsameren Systemen. Wenn Ihr Computer nur eine Weile bei einem bestimmten Prozentsatz verharrt (z.B. „Installation läuft, 75%”), geben Sie ihm Zeit. Manchmal sieht es nur so aus, als würde nichts passieren, während im Hintergrund noch komplexe Prozesse ablaufen. Lassen Sie den PC über Nacht laufen, wenn möglich, bevor Sie eingreifen.

**2. Neustart erzwingen (mit Vorsicht!):**
Wenn das System wirklich komplett eingefroren ist und auf keine Eingabe reagiert (Maus, Tastatur), bleibt oft nur ein erzwungener Neustart. Halten Sie den Netzschalter Ihres Computers gedrückt, bis er sich ausschaltet. Warten Sie einige Sekunden und schalten Sie ihn dann wieder ein. Bei neueren Updates ist Windows oft in der Lage, sich von einem solchen Abbruch zu erholen und den Update-Prozess fortzusetzen oder zurückzusetzen. Beachten Sie jedoch, dass dies im schlimmsten Fall zu Datenverlust oder Systeminstabilität führen kann, wenn es während kritischer Installationsphasen geschieht.

**3. Internetverbindung prüfen:**
Stellen Sie sicher, dass Ihre Internetverbindung stabil und aktiv ist. Trennen Sie gegebenenfalls Ihr LAN-Kabel und stecken Sie es wieder ein oder trennen Sie Ihre WLAN-Verbindung und verbinden Sie sich erneut.

**4. Festplattenspeicher überprüfen:**
Für ein Funktionsupdate wie 20H2 sind mindestens 20-30 GB freier Speicherplatz empfehlenswert. Prüfen Sie den verfügbaren Speicherplatz auf Ihrem Systemlaufwerk (meist C:). Gehen Sie dazu auf „Einstellungen” > „System” > „Speicher”. Ist der Speicher knapp, müssen Sie Speicherplatz freigeben, bevor Sie es erneut versuchen.

Wenn die ersten Schritte nicht geholfen haben, ist es Zeit für gezieltere Maßnahmen. Arbeiten Sie diese Lösungen der Reihe nach ab:

**1. Windows Update-Problembehandlung ausführen:**
Windows verfügt über integrierte Tools, die viele gängige Update-Probleme automatisch erkennen und beheben können.
* Öffnen Sie die **Einstellungen** (Windows-Taste + I).
* Gehen Sie zu „Update und Sicherheit” (oder bei neueren Windows 11 Versionen „Windows Update”) > **”Problembehandlung”**.
* Klicken Sie auf **”Zusätzliche Problembehandlungen”** (oder „Andere Problembehandlungen”).
* Wählen Sie dort **”Windows Update”** aus und klicken Sie auf **”Problembehandlung ausführen”**.
* Folgen Sie den Anweisungen auf dem Bildschirm. Das Tool versucht, Probleme mit dem Download oder der Installation zu beheben.

**2. Temporäre Update-Dateien löschen:**
Manchmal sind die heruntergeladenen Update-Dateien selbst beschädigt. Das Löschen dieser Dateien zwingt Windows, sie erneut herunterzuladen.
* Drücken Sie die **Windows-Taste + R**, geben Sie `services.msc` ein und drücken Sie Enter, um die Diensteverwaltung zu öffnen.
* Suchen Sie den Dienst **”Windows Update”**, klicken Sie mit der rechten Maustaste darauf und wählen Sie **”Beenden”**.
* Suchen Sie auch den Dienst **”BITS (Hintergrundintelligenter Übertragungsdienst)”** und beenden Sie diesen ebenfalls.
* Öffnen Sie nun den Datei-Explorer und navigieren Sie zu `C:WindowsSoftwareDistributionDownload`.
* **Löschen Sie alle Inhalte** in diesem Ordner (nicht den Ordner selbst!).
* Navigieren Sie zurück zur Diensteverwaltung und starten Sie die Dienste „Windows Update” und „BITS” wieder, indem Sie mit der rechten Maustaste klicken und „Starten” wählen.
* Versuchen Sie nun erneut, nach Updates zu suchen und diese zu installieren.

**3. Speicherplatz auf der Festplatte freigeben:**
Wie bereits erwähnt, ist genügend Speicherplatz essenziell.
* **Datenträgerbereinigung:** Suchen Sie im Startmenü nach „Datenträgerbereinigung”, wählen Sie Ihr Systemlaufwerk (C:) aus und klicken Sie auf **”Systemdateien bereinigen”**. Hier können Sie temporäre Windows-Installationsdateien, frühere Windows-Installationen und andere nicht benötigte Dateien löschen.
* **Deinstallieren nicht benötigter Programme:** Gehen Sie zu „Einstellungen” > „Apps” > „Apps & Features” und deinstallieren Sie Programme, die Sie nicht mehr benötigen.
* **Verschieben von Dateien:** Verschieben Sie große persönliche Dateien (Videos, Fotos) auf eine externe Festplatte oder in einen Cloud-Speicher.

**4. Systemdateiprüfung (SFC) und Deployment Image Servicing and Management (DISM) ausführen:**
Diese Tools sind unerlässlich, um beschädigte Systemdateien zu reparieren, die das Update behindern könnten.
* Öffnen Sie die **Eingabeaufforderung als Administrator**. Suchen Sie im Startmenü nach „cmd”, klicken Sie mit der rechten Maustaste darauf und wählen Sie „Als Administrator ausführen”.
* Geben Sie den Befehl `sfc /scannow` ein und drücken Sie Enter. Lassen Sie den Vorgang vollständig durchlaufen. Dies kann eine Weile dauern. SFC scannt und repariert beschädigte Systemdateien.
* Nachdem SFC abgeschlossen ist, führen Sie die folgenden **DISM-Befehle** einzeln aus, um das Windows-Image zu reparieren:
* `DISM /Online /Cleanup-Image /CheckHealth` (Prüft den Zustand des Images)
* `DISM /Online /Cleanup-Image /ScanHealth` (Scannt das Image ausführlicher auf Korruption)
* `DISM /Online /Cleanup-Image /RestoreHealth` (Repariert gefundene Probleme)
* Starten Sie Ihren Computer nach Abschluss aller Befehle neu und versuchen Sie das Update erneut.

**5. Antivirensoftware von Drittanbietern und Firewalls deaktivieren:**
Manchmal sind Sicherheitslösungen übervorsichtig.
* Deaktivieren Sie Ihre Antivirensoftware von Drittanbietern und/oder Firewall **vorübergehend**. Lesen Sie dazu die Anleitung Ihrer spezifischen Software.
* **Wichtig:** Stellen Sie sicher, dass Sie diese Software nach dem Update-Versuch wieder aktivieren oder, falls das Update fehlschlägt, umgehend wieder aktivieren, um Ihr System zu schützen.
* Versuchen Sie dann erneut, das Update durchzuführen.

**6. Gerätetreiber aktualisieren:**
Inkompatible oder veraltete Treiber können zu Konflikten führen.
* Drücken Sie die **Windows-Taste + X** und wählen Sie **”Geräte-Manager”**.
* Überprüfen Sie, ob es Geräte mit gelben Ausrufezeichen gibt, die auf Treiberprobleme hinweisen.
* Suchen Sie auf den Websites der Hardwarehersteller (Grafikkarte, Chipsatz, Netzwerkadapter) nach den neuesten Treibern und installieren Sie diese. Oft hilft auch schon ein Update über den Geräte-Manager („Treiber aktualisieren” > „Automatisch nach aktualisierter Treibersoftware suchen”).
* Führen Sie einen Neustart durch, nachdem Sie Treiber aktualisiert haben.

**7. Windows Update-Komponenten manuell zurücksetzen:**
Dies ist eine erweiterte Version des Löschens temporärer Dateien und setzt die gesamten Update-Komponenten zurück.
* Öffnen Sie die **Eingabeaufforderung als Administrator**.
* Geben Sie die folgenden Befehle nacheinander ein und drücken Sie nach jedem Befehl Enter:
* `net stop wuauserv` (Stoppt den Windows Update-Dienst)
* `net stop cryptSvc` (Stoppt den Kryptografiedienst)
* `net stop bits` (Stoppt den BITS-Dienst)
* `net stop msiserver` (Stoppt den MSI-Installer-Dienst)
* **Benennen Sie die SoftwareDistribution- und Catroot2-Ordner um:**
* `ren C:WindowsSoftwareDistribution SoftwareDistribution.old`
* `ren C:WindowsSystem32catroot2 catroot2.old`
* **Starten Sie die Dienste neu:**
* `net start wuauserv`
* `net start cryptSvc`
* `net start bits`
* `net start msiserver`
* Schließen Sie die Eingabeaufforderung und starten Sie den PC neu. Versuchen Sie dann erneut, nach Updates zu suchen.

**8. Update über das Media Creation Tool durchführen (In-Place Upgrade):**
Wenn alle Stricke reißen, ist das **Media Creation Tool** oft die effektivste Lösung, um ein Funktionsupdate zu erzwingen und gleichzeitig Ihr System zu reparieren, ohne Ihre persönlichen Dateien oder Apps zu verlieren.
* Besuchen Sie die offizielle Microsoft-Website und laden Sie das **Windows 10 Media Creation Tool** herunter (Suchen Sie nach „Windows 10 herunterladen” auf Microsoft.com).
* Führen Sie das heruntergeladene Tool aus.
* Akzeptieren Sie die Lizenzbedingungen.
* Wählen Sie die Option **”Diesen PC jetzt aktualisieren”** und klicken Sie auf „Weiter”.
* Das Tool lädt die notwendigen Dateien herunter und bereitet die Installation vor. Dies kann einige Zeit dauern.
* Folgen Sie den Anweisungen auf dem Bildschirm. Stellen Sie sicher, dass Sie die Option **”Persönliche Dateien und Apps behalten”** auswählen.
* Das System wird mehrmals neu starten. Lassen Sie den Vorgang vollständig ablaufen, ohne den PC auszuschalten. Dies ist oft die zuverlässigste Methode, um hartnäckige Update-Probleme zu umgehen und das System zu aktualisieren.

**9. Ereignisanzeige prüfen (für fortgeschrittene Benutzer):**
Wenn Sie die Ursache des Problems genauer verstehen möchten, kann die **Ereignisanzeige** Aufschluss geben.
* Drücken Sie **Windows-Taste + X** und wählen Sie „Ereignisanzeige”.
* Navigieren Sie zu „Windows-Protokolle” > „System” und „Anwendung”.
* Suchen Sie nach Fehlern oder Warnungen, die zeitlich mit dem fehlgeschlagenen Update-Versuch korrespondieren. Die Fehlermeldungen können Ihnen Hinweise auf die genaue Ursache des Problems geben, auch wenn sie oft kryptisch erscheinen.

Um zukünftige Update-Probleme zu minimieren:
* **Regelmäßig Speicherplatz freigeben:** Halten Sie immer ausreichend Speicherplatz auf Ihrem Systemlaufwerk bereit.
* **Treiber aktuell halten:** Aktualisieren Sie Ihre Gerätetreiber regelmäßig.
* **Gute Internetverbindung:** Sorgen Sie während wichtiger Updates für eine stabile Internetverbindung.
* **Systemwartung:** Führen Sie regelmäßig SFC- und DISM-Scans durch.
* **Aktuelle Antivirensoftware:** Stellen Sie sicher, dass Ihre Sicherheitssoftware auf dem neuesten Stand ist und nicht zu Problemen führt.

Es ist frustrierend, wenn ein wichtiges Funktionsupdate nicht abgeschlossen wird und Ihr System scheinbar stillsteht. Doch wie Sie gesehen haben, gibt es eine Vielzahl von bewährten Strategien, um dieses Problem zu beheben. Beginnen Sie immer mit den einfacheren Schritten und arbeiten Sie sich dann zu den komplexeren Lösungen vor. Das Media Creation Tool ist oft der letzte Ausweg und gleichzeitig eine sehr effektive Methode, um Ihr System wieder auf den neuesten Stand zu bringen. Mit etwas Geduld und den richtigen Schritten können Sie die Kontrolle über Ihr PC Update Problem zurückgewinnen und sicherstellen, dass Ihr Windows 10 System reibungslos und aktuell läuft. Viel Erfolg!