Anleitung: So reparieren Sie den Fehler „driver_power_state_failure” bei Windows 11

Es gibt wohl kaum etwas Frustrierenderes, als plötzlich von einem unerbittlichen Bluescreen gestoppt zu werden, der Ihnen mitteilt: „driver_power_state_failure„. Besonders, wenn man gerade mitten in einer wichtigen Aufgabe ist oder einfach nur entspannt surfen möchte. Dieser Fehler ist ein häufiger Gast auf Windows-Systemen, und Windows 11 bildet da leider keine Ausnahme. Doch keine Sorge! Obwohl der Name kompliziert klingt, ist dieser Fehler in den meisten Fällen behebbar. In diesem umfassenden Guide zeigen wir Ihnen Schritt für Schritt, wie Sie den driver_power_state_failure unter Windows 11 reparieren und Ihren PC wieder stabil zum Laufen bringen.

Was bedeutet „driver_power_state_failure”?

Der Fehler driver_power_state_failure tritt auf, wenn ein Gerätetreiber in Ihrem System nicht ordnungsgemäß aus dem Ruhemodus (Schlafmodus) oder einem Energiesparzustand aufwachen kann. Windows versucht, die Energieverwaltung des Geräts zu steuern, aber der Treiber reagiert nicht wie erwartet oder ist fehlerhaft. Das Ergebnis ist ein Systemabsturz, der sich als „Bluescreen of Death” (BSOD) manifestiert und Ihren PC neu starten lässt, um mögliche Datenkorruption zu verhindern.

Typische Ursachen für den Fehler

Die Gründe für einen driver_power_state_failure können vielfältig sein, aber sie konzentrieren sich meist auf einige Kernbereiche:

• Veraltete oder beschädigte Treiber: Dies ist die häufigste Ursache. Treiber, die nicht mit Ihrer aktuellen Windows 11-Version kompatibel sind oder die im Laufe der Zeit beschädigt wurden, können zu Problemen bei der Energieverwaltung führen.
• Probleme mit den Energieeinstellungen: Aggressive Energiesparpläne oder fehlerhafte Einstellungen für bestimmte Komponenten können dazu führen, dass Geräte nicht richtig in den Schlafmodus wechseln oder daraus aufwachen.
• Konfliktierende Software: Manchmal kann neu installierte Software, insbesondere Antivirenprogramme, VPN-Clients oder Hardware-Überwachungstools, zu Treiberkonflikten führen.
• Hardware-Probleme: Obwohl seltener, können auch defekte Hardwarekomponenten wie RAM, Grafikkarten oder sogar Peripheriegeräte diesen Fehler auslösen.
• Fehlerhafte Windows Updates: Manchmal kann ein kürzlich installiertes Windows-Update einen Konflikt mit bestehenden Treibern verursachen.

Vorbereitung: Bevor Sie beginnen

Bevor wir uns den Lösungen widmen, ist es wichtig, einige vorbereitende Schritte zu unternehmen, um Datenverlust zu vermeiden und die Fehlersuche zu erleichtern:

1. Daten sichern: Obwohl die meisten dieser Schritte sicher sind, ist es immer ratsam, wichtige Daten zu sichern, bevor Sie tiefgreifende Systemänderungen vornehmen.
2. Systemwiederherstellungspunkt erstellen: Erstellen Sie einen Wiederherstellungspunkt. Sollte etwas schiefgehen, können Sie Ihr System zu einem früheren, funktionierenden Zustand zurücksetzen. Gehen Sie dazu zu „Systemsteuerung” > „System und Sicherheit” > „System” > „Systemschutz” > „Erstellen”.
3. Im abgesicherten Modus starten: Wenn der Fehler Sie am normalen Start hindert, müssen Sie wahrscheinlich im abgesicherten Modus arbeiten. Um in den abgesicherten Modus zu gelangen:
   1. Halten Sie die Shift-Taste gedrückt und klicken Sie auf „Neu starten” im Anmeldebildschirm oder über das Startmenü.
   2. Wählen Sie „Problembehandlung” > „Erweiterte Optionen” > „Starteinstellungen” > „Neu starten”.
   3. Nach dem Neustart drücken Sie F4 für den abgesicherten Modus oder F5 für den abgesicherten Modus mit Netzwerktreibern.

Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Behebung des „driver_power_state_failure”-Fehlers

1. Treiber aktualisieren oder neu installieren

Dies ist die wichtigste und oft erfolgreichste Methode zur Fehlerbehebung driver_power_state_failure. Veraltete oder beschädigte Treiber sind die Hauptursache.

a) Gerätetreiber im Gerätemanager aktualisieren

Überprüfen Sie kritische Treiber wie Grafikkarte, Netzwerkadapter, Audio und USB-Controller.

1. Drücken Sie Windows-Taste + X und wählen Sie „Geräte-Manager”.
2. Erweitern Sie Kategorien wie „Grafikkarten”, „Netzwerkadapter” und „USB-Controller”.
3. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf jedes Gerät und wählen Sie „Treiber aktualisieren„.
4. Wählen Sie „Automatisch nach aktualisierten Treibern suchen”.
5. Wiederholen Sie dies für alle relevanten Geräte.

b) Treiber manuell vom Hersteller herunterladen

Manchmal findet Windows Update nicht die neuesten oder stabilsten Treiber. Gehen Sie direkt auf die Website des Hardware-Herstellers (NVIDIA, AMD, Intel, Realtek, Laptop-Hersteller wie Dell, HP, Lenovo oder Mainboard-Hersteller).

1. Besuchen Sie die Support-Seite Ihres PC- oder Komponentenherstellers.
2. Suchen Sie nach Ihrem spezifischen Modell und laden Sie die neuesten Treiber für Windows 11 herunter (insbesondere für Grafikkarte, Chipsatz, LAN/WLAN).
3. Deinstallieren Sie im Geräte-Manager den alten Treiber (Rechtsklick > „Gerät deinstallieren” und setzen Sie das Häkchen bei „Treibersoftware für dieses Gerät löschen”).
4. Installieren Sie den neu heruntergeladenen Treiber. Starten Sie anschließend den PC neu.

c) Rollback-Funktion nutzen

Wenn der Fehler nach einem Treiber-Update auftrat, versuchen Sie, den Treiber auf eine frühere Version zurückzusetzen.

1. Öffnen Sie den Geräte-Manager.
2. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den problematischen Treiber und wählen Sie „Eigenschaften”.
3. Wechseln Sie zur Registerkarte „Treiber”.
4. Wenn verfügbar, klicken Sie auf „Treiber zurücksetzen” und folgen Sie den Anweisungen.

2. Energieeinstellungen anpassen

Fehlerhafte Energieeinstellungen können Geräte daran hindern, korrekt aus dem Ruhezustand zu erwachen.

a) Energieplan ändern

1. Drücken Sie Windows-Taste + R, geben Sie powercfg.cpl ein und drücken Sie Enter.
2. Wählen Sie den Energieplan „Höchstleistung” oder „Ausbalanciert”.
3. Klicken Sie auf „Energiesparplaneinstellungen ändern” und dann auf „Erweiterte Energieeinstellungen ändern”.

b) Erweiterte Energieeinstellungen konfigurieren

Überprüfen Sie insbesondere die folgenden Einstellungen:

1. PCI Express Link State Power Management: Erweitern Sie „PCI Express” > „Link State Power Management” und setzen Sie die Einstellung für „Akku” und „Netzbetrieb” auf „Aus”.
2. USB Selective Suspend Setting: Erweitern Sie „USB-Einstellungen” > „Einstellung für selektives USB-Energiesparen” und setzen Sie diese für „Akku” und „Netzbetrieb” auf „Deaktiviert”.
3. Schlafmodus/Ruhezustand: Stellen Sie sicher, dass keine aggressiven Einstellungen für den Schlafmodus vorhanden sind, die ein Gerät zu schnell abschalten könnten.

c) Schnellstart deaktivieren

Die Schnellstart-Funktion von Windows kann manchmal zu Problemen mit Treibern führen, insbesondere bei der Reaktivierung von Geräten.

1. Drücken Sie Windows-Taste + R, geben Sie powercfg.cpl ein und drücken Sie Enter.
2. Klicken Sie auf „Auswählen, was beim Drücken von Netzschaltern geschehen soll” auf der linken Seite.
3. Klicken Sie auf „Einige Einstellungen sind momentan nicht verfügbar”.
4. Deaktivieren Sie das Häkchen bei „Schnellstart aktivieren (empfohlen)„.
5. Speichern Sie die Änderungen und starten Sie den PC neu.

3. Beschädigte Systemdateien überprüfen

Beschädigte Systemdateien können ebenfalls zu Bluescreens führen.

1. Drücken Sie Windows-Taste + X und wählen Sie „Windows Terminal (Administrator)”.
2. Geben Sie sfc /scannow ein und drücken Sie Enter. Lassen Sie den Scan vollständig durchlaufen.
3. Nach dem SFC-Scan geben Sie die folgenden Befehle nacheinander ein und drücken Sie nach jedem Befehl Enter:
   • DISM /Online /Cleanup-Image /CheckHealth
   • DISM /Online /Cleanup-Image /ScanHealth
   • DISM /Online /Cleanup-Image /RestoreHealth
4. Starten Sie den PC nach Abschluss der Befehle neu.

4. Kürzlich installierte Software überprüfen

Manchmal verursachen neu installierte Programme, insbesondere Antivirenprogramme von Drittanbietern, VPN-Clients oder Systemoptimierungstools, Konflikte.

1. Deinstallieren Sie kürzlich installierte Software, die möglicherweise Probleme verursacht.
2. Testen Sie Ihr System. Wenn der Fehler verschwindet, installieren Sie die Software nacheinander neu, um den Verursacher zu finden.
3. Führen Sie einen sauberen Start (Clean Boot) durch:
   1. Drücken Sie Windows-Taste + R, geben Sie msconfig ein und drücken Sie Enter.
   2. Gehen Sie zur Registerkarte „Dienste”, aktivieren Sie „Alle Microsoft-Dienste ausblenden” und klicken Sie dann auf „Alle deaktivieren”.
   3. Gehen Sie zur Registerkarte „Autostart”, klicken Sie auf „Task-Manager öffnen” und deaktivieren Sie alle Autostart-Elemente.
   4. Schließen Sie den Task-Manager, klicken Sie in der Systemkonfiguration auf „OK” und starten Sie den PC neu.
   5. Wenn der Fehler im sauberen Start nicht auftritt, aktivieren Sie die Dienste und Autostart-Elemente schrittweise wieder, um den Übeltäter zu identifizieren.

5. Windows Updates überprüfen und deinstallieren

Ein fehlerhaftes Windows Update kann ebenfalls Treiberkonflikte auslösen.

1. Gehen Sie zu „Einstellungen” > „Windows Update” > „Updateverlauf”.
2. Klicken Sie auf „Updates deinstallieren”.
3. Deinstallieren Sie die zuletzt installierten Updates, insbesondere wenn der Fehler kurz nach einem Update auftrat.
4. Prüfen Sie auch auf optionale Treiber-Updates in „Windows Update” > „Erweiterte Optionen” > „Optionale Updates”, diese können manchmal problematisch sein.

6. BIOS/UEFI aktualisieren

Ein veraltetes BIOS/UEFI kann Kompatibilitätsprobleme mit neuen Windows-Versionen oder Hardware verursachen, die sich auf die Energieverwaltung auswirken. Dies ist ein fortgeschrittener Schritt und sollte mit Vorsicht durchgeführt werden.

1. Besuchen Sie die Support-Seite Ihres Mainboard- oder Laptop-Herstellers.
2. Suchen Sie nach der neuesten BIOS/UEFI-Version für Ihr spezifisches Modell und folgen Sie den Anweisungen des Herstellers sorgfältig. Ein fehlerhaftes BIOS-Update kann Ihr System unbrauchbar machen.
3. Prüfen Sie im BIOS/UEFI auch Einstellungen wie „Legacy USB Support” oder „ErP Ready”, diese können manchmal zu Energieproblemen führen.

7. Speicher (RAM) testen

Fehlerhafter Arbeitsspeicher kann eine Vielzahl von Bluescreens verursachen, einschließlich des driver_power_state_failure.

1. Drücken Sie Windows-Taste + R, geben Sie mdsched.exe ein und drücken Sie Enter.
2. Wählen Sie „Jetzt neu starten und nach Problemen suchen (empfohlen)”.
3. Ihr PC wird neu starten und den RAM testen. Folgen Sie den Anweisungen auf dem Bildschirm.
4. Wenn Fehler gefunden werden, müssen Sie möglicherweise defekte RAM-Module austauschen.

8. Hardware-Probleme ausschließen

Wenn alle Software-Lösungen fehlschlagen, sollten Sie die Hardware überprüfen:

• Stellen Sie sicher, dass alle Kabel (Stromversorgung, SATA, Grafikkarte) fest sitzen.
• Überprüfen Sie, ob Komponenten wie die Grafikkarte oder RAM-Riegel richtig in ihren Steckplätzen sitzen.
• Achten Sie auf Überhitzung (z.B. durch verschmutzte Lüfter), die zu Systeminstabilität führen kann.
• Entfernen Sie nicht benötigte Peripheriegeräte (externe Festplatten, Drucker etc.) und testen Sie, ob der Fehler weiterhin auftritt.

9. Systemwiederherstellung oder Neuinstallation

Als letzte Ausweg, wenn keine der obigen Lösungen den Fehler behoben hat:

1. Systemwiederherstellung: Wenn Sie vor dem Auftreten des Fehlers einen Wiederherstellungspunkt erstellt haben, können Sie Ihr System zu diesem Zeitpunkt zurücksetzen. Gehen Sie zu „Einstellungen” > „System” > „Wiederherstellung” > „Jetzt neu starten” unter „Erweiterter Start” > „Problembehandlung” > „Erweiterte Optionen” > „System wiederherstellen”.
2. Windows 11 neu installieren: Eine saubere Neuinstallation von Windows 11 kann alle Softwarekonflikte und beschädigten Dateien beseitigen. Dies ist die drastischste, aber oft die effektivste Lösung, wenn alles andere versagt. Stellen Sie sicher, dass Sie alle Ihre Daten gesichert haben.

Tipps zur Vorbeugung

Um zukünftige driver_power_state_failure-Fehler zu vermeiden, beherzigen Sie folgende Ratschläge:

• Treiber regelmäßig aktualisieren: Halten Sie Ihre Treiber, insbesondere für kritische Komponenten wie Grafikkarte und Chipsatz, immer auf dem neuesten Stand.
• Windows Updates installieren: Installieren Sie regelmäßige Windows Updates, da diese oft Fehlerbehebungen und Kompatibilitätsverbesserungen enthalten.
• Systempflege: Führen Sie gelegentlich SFC- und DISM-Scans durch, um die Integrität Ihrer Systemdateien zu gewährleisten.
• Vorsicht bei neuer Software/Hardware: Seien Sie vorsichtig beim Installieren neuer Software oder Anschließen neuer Hardware. Beobachten Sie, ob Probleme danach auftreten.
• Energieeinstellungen prüfen: Überprüfen Sie regelmäßig Ihre Energieeinstellungen, um sicherzustellen, dass sie nicht zu aggressiv konfiguriert sind.

Fazit

Der driver_power_state_failure-Fehler in Windows 11 kann beängstigend sein, ist aber in den meisten Fällen mit den richtigen Schritten behebbar. Von der Aktualisierung der Treiber über die Anpassung der Energieeinstellungen bis hin zur Überprüfung der Systemdateien – die Lösungen sind vielfältig. Seien Sie geduldig und arbeiten Sie sich systematisch durch die hier beschriebenen Schritte. In den meisten Fällen werden Sie Ihr System wieder stabil zum Laufen bringen. Sollten alle Stricke reißen, kann eine frische Neuinstallation von Windows 11 oft Wunder wirken. Wir hoffen, dieser ultimative Guide hat Ihnen geholfen, dieses lästige Problem zu lösen und Ihren PC wieder störungsfrei zu nutzen.