Das Anmelden eines zweiten Benutzers ist nicht möglich? Mit diesen Schritten klappt es

Kennen Sie das? Sie haben Ihren Computer perfekt eingerichtet, sei es für die Arbeit, für Spiele oder einfach nur zum Surfen im Internet. Dann soll ein zweiter Benutzer – vielleicht ein Familienmitglied, ein Kollege oder einfach nur ein Gast – sich ebenfalls anmelden, aber es klappt einfach nicht. Der Anmeldebildschirm erscheint nicht, die Anmeldung schlägt fehl, oder das System verweigert hartnäckig den Zugriff. Diese Situation kann unglaublich frustrierend sein, besonders wenn man die Vorteile eines Mehrbenutzersystems nutzen möchte: Privatsphäre, separate Einstellungen, eigene Dokumente und eine klare Trennung von Arbeits- und Privatleben.

Die Gründe für solche Probleme sind vielfältig und reichen von simplen Fehleingaben über beschädigte Profile bis hin zu komplexen Systemfehlern. Doch keine Sorge: In diesem umfassenden Leitfaden nehmen wir Sie an die Hand und führen Sie Schritt für Schritt durch die gängigsten Lösungsansätze. Egal, ob Sie Windows, macOS oder Linux nutzen, hier finden Sie die passenden Antworten, um das Anmelden des zweiten Benutzers wieder zu ermöglichen.

Warum ist ein zweiter Benutzer so wichtig?

Bevor wir in die technischen Details eintauchen, lassen Sie uns kurz innehalten und die Bedeutung von Benutzerkonten hervorheben. Ein separates Benutzerkonto bietet nicht nur Komfort, sondern auch essenzielle Vorteile:

• Sicherheit und Privatsphäre: Jeder Benutzer hat seinen eigenen Desktop, seine eigenen Dateien und Einstellungen. Sensible Daten bleiben geschützt.
• Individualisierung: Jeder kann sein System nach eigenen Vorlieben anpassen, ohne die Einstellungen des anderen zu beeinflussen.
• Produktivität: Spezifische Software und Arbeitsumgebungen können für jeden Benutzer separat konfiguriert werden.
• Jugendschutz: Eltern können für Kinder eingeschränkte Konten einrichten, um den Zugriff auf bestimmte Inhalte oder Funktionen zu kontrollieren.
• Troubleshooting: Wenn Probleme mit einem Profil auftreten, kann oft ein anderes, funktionierendes Profil zur Fehlersuche herangezogen werden.

Angesichts dieser Vorteile ist es umso ärgerlicher, wenn ein Benutzer-Login nicht funktioniert. Lassen Sie uns die häufigsten Ursachen und deren Behebung erkunden.

Erste Hilfe: Schnelle Checks, die oft helfen

Manchmal sind die Lösungen einfacher, als man denkt. Bevor Sie sich in komplizierte Systemkonfigurationen stürzen, versuchen Sie diese schnellen Überprüfungen:

1. Der Klassiker: Ein Neustart

Es klingt banal, aber ein kompletter Neustart des Computers kann Wunder wirken. Offene Prozesse, blockierte Dienste oder Speicherlecks werden dadurch bereinigt. Fahren Sie das System vollständig herunter (nicht nur in den Ruhezustand versetzen) und starten Sie es dann neu. Oft sind temporäre Systemfehler die Ursache, die ein Neustart problemlos beheben kann.

2. Haben Sie Geduld?

Gerade nach großen Systemupdates kann es vorkommen, dass die erste Anmeldung eines Benutzers (oder die Anmeldung nach längerer Inaktivität) etwas länger dauert. Das System muss möglicherweise das Profil aktualisieren oder neue Komponenten konfigurieren. Geben Sie dem System ein paar Minuten Zeit, bevor Sie die Geduld verlieren.

3. Passwort und Tastaturlayout prüfen

Dies ist eine der häufigsten Fehlerquellen. Überprüfen Sie Folgendes:

• Feststelltaste (Caps Lock): Ist sie aktiviert? Passwörter sind normalerweise case-sensitive.
• Num-Lock: Für Passwörter mit Zahlen, die über den Ziffernblock eingegeben werden.
• Tastaturlayout: Ist das richtige Layout (z.B. Deutsch, Englisch) ausgewählt? Manche Sonderzeichen sind auf verschiedenen Layouts unterschiedlich belegt (z.B. Y und Z).
• Korrektheit des Passworts: Vertippt? Ist es vielleicht ein altes Passwort?

Wenn es sich um ein Online-Konto (z.B. Microsoft-Konto) handelt, versuchen Sie, das Passwort auf einem anderen Gerät oder über die Webseite des Anbieters zurückzusetzen. Manchmal hilft es auch, sich mit der PIN anzumelden, falls diese eingerichtet ist, um das Problem mit dem Kennwort auszuschließen.

4. Ausreichend Speicherplatz vorhanden?

Unglaublich, aber wahr: Ein fast voller Festplattenspeicher kann die Anmeldung neuer Benutzer oder die Erstellung temporärer Profile verhindern. Das System benötigt Platz für temporäre Dateien und Profilinformationen. Überprüfen Sie den freien Speicherplatz auf dem Laufwerk, auf dem das Betriebssystem installiert ist (meist C:).

5. Internetverbindung und Online-Konten

Verwenden Sie für den zweiten Benutzer ein Online-Konto (z.B. Microsoft-Konto, Apple ID)? Dann ist eine stabile Internetverbindung erforderlich, damit sich das System authentifizieren kann. Prüfen Sie, ob Ihr Gerät mit dem Internet verbunden ist und ob es Probleme mit der Netzwerkverbindung gibt.

Windows-spezifische Herausforderungen und Lösungen

Windows ist das am weitesten verbreitete Betriebssystem, und dementsprechend treten hier auch die meisten Anmeldeprobleme auf. Die folgenden Schritte sind speziell auf Windows zugeschnitten.

Problem 1: Der Benutzer erscheint nicht auf dem Anmeldebildschirm

Wenn das Benutzerkonto, das Sie anmelden möchten, nicht einmal zur Auswahl steht, gibt es mehrere mögliche Ursachen:

Lösung A: Benutzerkontenverwaltung prüfen

Stellen Sie sicher, dass das Konto überhaupt existiert und nicht deaktiviert ist.

1. Drücken Sie Win + R, geben Sie netplwiz ein und drücken Sie Enter.
2. Im Fenster „Benutzerkonten” sehen Sie eine Liste aller Benutzer. Ist der gewünschte Benutzer aufgeführt?
3. Markieren Sie das Konto und klicken Sie auf „Eigenschaften”. Überprüfen Sie, ob es Teil der richtigen Gruppe (z.B. Benutzer, Administratoren) ist und ob es nicht versteckt oder deaktiviert wurde.
4. Alternativ können Sie für erweiterte Optionen Win + R drücken, lusrmgr.msc eingeben und Enter drücken (nur in Pro- und Enterprise-Versionen von Windows). Navigieren Sie zu „Benutzer”, klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den betroffenen Benutzer und prüfen Sie die Eigenschaften. Stellen Sie sicher, dass „Konto ist deaktiviert” nicht aktiviert ist.

Lösung B: Registry-Einträge für versteckte Konten

Manchmal können Konten absichtlich oder unabsichtlich im System verborgen sein. Dies kann über die Registry geschehen.

1. Drücken Sie Win + R, geben Sie regedit ein und drücken Sie Enter. Bestätigen Sie die Benutzerkontensteuerung.
2. Navigieren Sie zu HKEY_LOCAL_MACHINESOFTWAREMicrosoftWindows NTCurrentVersionWinlogonSpecialAccountsUserList.
3. Suchen Sie im rechten Bereich nach einem DWORD-Wert, der dem Benutzernamen entspricht. Wenn der Wert auf 0 gesetzt ist, ist das Konto versteckt. Löschen Sie diesen Wert (rechte Maustaste > Löschen) oder ändern Sie ihn auf 1, um das Konto wieder sichtbar zu machen.
4. Starten Sie den Computer neu.

Problem 2: Anmeldung bricht ab oder führt zu einem temporären Profil

Dies ist ein häufiges und frustrierendes Problem: Sie melden sich an, werden aber sofort wieder abgemeldet, oder Sie erhalten die Meldung, dass Sie mit einem temporären Profil angemeldet sind. Dies deutet oft auf ein beschädigtes Benutzerprofil hin.

Lösung A: Beschädigtes Profil in der Registry korrigieren

1. Melden Sie sich mit einem anderen Administratorkonto an. Wenn kein anderes Administratorkonto verfügbar ist, starten Sie im abgesicherten Modus (drücken Sie während des Startvorgangs wiederholt F8 oder Shift + Neustart und wählen Sie dann die Option).
2. Drücken Sie Win + R, geben Sie regedit ein und navigieren Sie zu HKEY_LOCAL_MACHINESOFTWAREMicrosoftWindows NTCurrentVersionProfileList.
3. Suchen Sie hier nach Schlüsseln, die mit S-1-5- beginnen, gefolgt von einer langen Zahlenfolge. Einer dieser Schlüssel sollte den Pfad zu Ihrem Benutzerprofil (im rechten Bereich unter „ProfileImagePath”) enthalten.
4. Suchen Sie nach einem Schlüssel, der mit .bak endet (z.B. S-1-5-21...-1001.bak). Dies ist oft das intakte, gesicherte Profil. Daneben gibt es möglicherweise einen identischen Schlüssel ohne .bak, der das Problemprofil darstellt.
5. Benennen Sie den fehlerhaften Schlüssel (ohne .bak) um: Klicken Sie mit der rechten Maustaste darauf, wählen Sie „Umbenennen” und fügen Sie z.B. .bad am Ende hinzu.
6. Benennen Sie den .bak-Schlüssel um: Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den Schlüssel mit .bak, wählen Sie „Umbenennen” und entfernen Sie .bak.
7. Starten Sie den Computer neu und versuchen Sie, sich mit dem betroffenen Konto anzumelden.

Lösung B: Temporäres Profil löschen

Wenn Sie mit einem temporären Profil angemeldet sind, werden alle Änderungen, die Sie vornehmen, beim Abmelden gelöscht. Dies ist ein Zeichen für ein schwer beschädigtes Profil.

1. Melden Sie sich mit einem Administratorkonto an, das funktioniert.
2. Löschen Sie im Explorer den Ordner des betroffenen Benutzerprofils unter C:Users. Beachten Sie, dass dabei alle Daten dieses Benutzers gelöscht werden, sofern Sie diese nicht vorher gesichert haben.
3. Gehen Sie wie unter Lösung A beschrieben in die Registry (HKEY_LOCAL_MACHINESOFTWAREMicrosoftWindows NTCurrentVersionProfileList) und löschen Sie den gesamten Schlüssel, der zum problematischen Benutzerkonto gehört (den S-1-5- Schlüssel ohne .bak, der den korrekten „ProfileImagePath” enthält).
4. Starten Sie den Computer neu. Windows sollte beim nächsten Anmeldeversuch ein neues, leeres Profil für den Benutzer erstellen.

Problem 3: „Der Anmeldedienst ist nicht verfügbar.”

Diese Fehlermeldung weist auf Probleme mit den Windows-Diensten hin, die für die Authentifizierung und Profilverwaltung zuständig sind.

Lösung: Wichtige Dienste überprüfen

1. Drücken Sie Win + R, geben Sie services.msc ein und drücken Sie Enter.
2. Überprüfen Sie den Status und den Starttyp der folgenden Dienste:
   • Benutzerprofildienst (User Profile Service): Dieser Dienst ist entscheidend für das Laden und Entladen von Benutzerprofilen. Er sollte auf „Automatisch” stehen und ausgeführt werden.
   • Arbeitsstationsdienst (Workstation): Ebenfalls wichtig für Netzwerkverbindungen und Benutzerauthentifizierung. Sollte auf „Automatisch” stehen und ausgeführt werden.
   • Anmeldeinformationsverwaltung (Credential Manager): Speichert Benutzernamen und Passwörter. Sollte auf „Manuell” oder „Automatisch” stehen und ausgeführt werden.
   • Netzwerkanmeldung (Netlogon): Wichtig in Domänenumgebungen. Stellen Sie sicher, dass dieser Dienst korrekt konfiguriert ist, falls Sie in einem Unternehmensnetzwerk sind.
3. Wenn ein Dienst nicht läuft, klicken Sie mit der rechten Maustaste darauf und wählen Sie „Starten”. Wenn der Starttyp nicht „Automatisch” ist, ändern Sie ihn über „Eigenschaften” > „Starttyp”.
4. Starten Sie den Computer nach den Änderungen neu.

Problem 4: Gruppenrichtlinien oder Domänenbeschränkungen

In professionellen Umgebungen oder auf Windows Pro/Enterprise können Gruppenrichtlinien die Anmeldung beeinflussen.

Lösung: Gruppenrichtlinieneditor prüfen

1. Drücken Sie Win + R, geben Sie gpedit.msc ein und drücken Sie Enter (nicht verfügbar in Windows Home).
2. Navigieren Sie zu Computerkonfiguration > Administrative Vorlagen > System > Benutzerprofile. Überprüfen Sie hier Richtlinien wie „Verhindern, dass Benutzer lokale Profile verwenden”.
3. Navigieren Sie auch zu Computerkonfiguration > Windows-Einstellungen > Sicherheitseinstellungen > Lokale Richtlinien > Zuweisen von Benutzerrechten. Stellen Sie sicher, dass die entsprechenden Benutzergruppen die Berechtigung „Lokal anmelden zulassen” haben.
4. Wenn der Computer Teil einer Domäne ist, müssen Sie sich möglicherweise an Ihren Systemadministrator wenden, da Domänenrichtlinien lokale Einstellungen überschreiben können.

Problem 5: Software-Konflikte (Antivirus, Firewall)

Manchmal können Sicherheitssoftware oder andere Anwendungen den Anmeldevorgang stören.

Lösung: Software temporär deaktivieren und Ereignisanzeige prüfen

1. Wenn Sie sich mit einem anderen Konto anmelden können, versuchen Sie, die installierte Antivirus- oder Firewall-Software vorübergehend zu deaktivieren. Versuchen Sie dann die Anmeldung des problematischen Benutzers.
2. Öffnen Sie die Ereignisanzeige (eventvwr.msc über Win + R) und suchen Sie unter „Windows-Protokolle” > „Anwendung” und „System” nach Fehlern oder Warnungen, die zum Zeitpunkt des Anmeldeversuchs aufgetreten sind. Achten Sie auf Einträge mit der Quelle „User Profile Service”, „Winlogon” oder anderen relevanten Diensten. Diese können wichtige Hinweise auf die Ursache geben.

Problem 6: Beschädigte Systemdateien

Beschädigte Windows-Systemdateien können eine Vielzahl von Problemen verursachen, einschließlich Anmeldefehlern.

Lösung: Systemdateiprüfung und Wiederherstellung

1. Öffnen Sie die Eingabeaufforderung als Administrator (suchen Sie nach „cmd”, klicken Sie mit der rechten Maustaste und wählen Sie „Als Administrator ausführen”).
2. Geben Sie sfc /scannow ein und drücken Sie Enter. Dieser Befehl überprüft und repariert beschädigte Systemdateien.
3. Nach Abschluss des SFC-Scans können Sie auch den Deployment Image Servicing and Management (DISM)-Befehl ausführen:
   • DISM /Online /Cleanup-Image /CheckHealth
   • DISM /Online /Cleanup-Image /ScanHealth
   • DISM /Online /Cleanup-Image /RestoreHealth

   Diese Befehle helfen, das Windows-Image zu reparieren.

4. Starten Sie den Computer nach den Überprüfungen neu.

Problem 7: Anmeldeoptionen (PIN, Biometrie)

Manchmal liegen die Probleme nicht am Konto selbst, sondern an den verwendeten Anmeldeoptionen.

Lösung: Auf Passwort umstellen

Wenn der Benutzer versucht, sich mit einer PIN, Fingerabdruck oder Gesichtserkennung anzumelden, versuchen Sie, stattdessen das reguläre Passwort einzugeben. Probleme mit Hello PIN oder biometrischen Sensoren können die eigentliche Ursache sein. Sie können diese Optionen auch unter „Einstellungen > Konten > Anmeldeoptionen” zurücksetzen oder neu einrichten.

macOS-spezifische Überlegungen

Auch macOS kann Anmeldeprobleme aufweisen, auch wenn diese seltener sind. Hier sind die gängigsten Schritte:

1. Benutzerkonten in Systemeinstellungen prüfen

1. Gehen Sie zu „Systemeinstellungen” (oder „System Settings” in neueren macOS-Versionen) > „Benutzer & Gruppen”.
2. Überprüfen Sie, ob das betroffene Konto in der Liste erscheint und ob es aktiv ist.
3. Wenn das Konto grau dargestellt ist oder eine Meldung erscheint, dass das Passwort zurückgesetzt werden muss, folgen Sie den Anweisungen.

2. Festplattendienstprogramm

Frühere macOS-Versionen hatten oft Probleme mit Dateiberechtigungen. Obwohl neuere Versionen dies automatisch verwalten, kann ein Durchlauf des Festplattendienstprogramms nicht schaden.

1. Starten Sie den Mac im Wiederherstellungsmodus (halten Sie Command + R während des Startvorgangs gedrückt).
2. Wählen Sie „Festplattendienstprogramm”.
3. Wählen Sie Ihr Startvolume aus und klicken Sie auf „Erste Hilfe”, um das Dateisystem zu überprüfen und gegebenenfalls zu reparieren.

3. Sicherer Modus

Starten im sicheren Modus lädt nur wesentliche Systemkomponenten. Dies kann helfen, Software-Konflikte auszuschließen.

1. Fahren Sie den Mac herunter.
2. Schalten Sie ihn ein und halten Sie sofort die Shift-Taste gedrückt, bis das Apple-Logo und der Fortschrittsbalken erscheinen.
3. Versuchen Sie, sich im sicheren Modus anzumelden. Wenn es funktioniert, deutet dies auf ein Problem mit einer Startobjekt- oder einer Erweiterungssoftware hin.

4. Passwort zurücksetzen im Wiederherstellungsmodus

Wenn Sie das Passwort vergessen haben oder es beschädigt zu sein scheint:

1. Starten Sie im Wiederherstellungsmodus (Command + R).
2. Wählen Sie aus der Menüleiste „Dienstprogramme” > „Terminal”.
3. Geben Sie resetpassword ein und drücken Sie Enter. Folgen Sie den Anweisungen, um das Passwort für den betroffenen Benutzer zurückzusetzen.

Linux-spezifische Überlegungen

Linux-Systeme sind sehr flexibel, aber auch hier können Anmeldeprobleme auftreten. Die Fehlersuche erfolgt meist über die Kommandozeile und Logdateien.

1. Passwort zurücksetzen

Wenn das Passwort das Problem ist, können Sie es im Wiederherstellungsmodus (Recovery Mode) zurücksetzen.

1. Starten Sie den Computer und wählen Sie im GRUB-Bootloader den „Advanced options for Ubuntu” (oder Ihre Distribution) und dann den „Recovery mode”.
2. Wählen Sie die Option „root” oder „Drop to root shell prompt”.
3. Geben Sie dann den Befehl mount -o remount,rw / ein, um das Dateisystem schreibbar zu machen.
4. Verwenden Sie passwd , um ein neues Passwort festzulegen.
5. Geben Sie sync und dann exit ein und starten Sie das System normal neu.

2. Überprüfung der Benutzerkonfiguration

Stellen Sie sicher, dass das Benutzerkonto korrekt eingerichtet ist.

1. Sie können die Benutzerdetails in den Dateien /etc/passwd, /etc/shadow und /etc/group überprüfen. Nutzen Sie Befehle wie cat /etc/passwd | grep .
2. Stellen Sie sicher, dass das Home-Verzeichnis des Benutzers (normalerweise /home/) existiert und die richtigen Berechtigungen hat (ls -ld /home/ sollte den Benutzer als Besitzer und Gruppe zeigen). Falls nicht, können Sie chown -R : /home/ ausführen.

3. Display Manager überprüfen

Der Display Manager (z.B. GDM für GNOME, LightDM für Ubuntu, SDDM für KDE) ist für den Anmeldebildschirm zuständig. Ein Problem damit kann Anmeldefehler verursachen.

1. Sie können versuchen, zu einem anderen TTY (Terminal) zu wechseln (Strg + Alt + F1 bis F6). Wenn Sie sich hier anmelden können, liegt das Problem wahrscheinlich am Display Manager oder der grafischen Oberfläche.
2. Überprüfen Sie die Konfiguration Ihres Display Managers. Für LightDM zum Beispiel: sudo nano /etc/lightdm/lightdm.conf.
3. Installieren Sie den Display Manager neu: sudo apt-get install --reinstall lightdm (für Ubuntu/Debian).

4. Log-Dateien

Linux-Systeme protokollieren sehr detailliert. Die Log-Dateien sind Ihr bester Freund bei der Fehlersuche.

1. Überprüfen Sie Dateien wie /var/log/auth.log, /var/log/syslog oder /var/log/messages auf Fehlermeldungen, die zum Zeitpunkt des Anmeldeversuchs auftreten. Nutzen Sie Befehle wie tail -f /var/log/auth.log, um die Logs in Echtzeit zu verfolgen, während Sie versuchen, sich anzumelden.

Als letzte Instanz: Einen neuen Benutzer anlegen

Wenn alle Stricke reißen und das alte Benutzerprofil einfach nicht zur Mitarbeit zu bewegen ist, bleibt oft nur die Option, ein komplett neues Benutzerkonto zu erstellen.

1. Melden Sie sich mit einem funktionierenden Administratorkonto an.
2. Erstellen Sie ein neues Benutzerkonto (unter Windows: Einstellungen > Konten > Familie & andere Benutzer; macOS: Systemeinstellungen > Benutzer & Gruppen; Linux: sudo adduser ). Geben Sie dem neuen Konto administrative Rechte, falls nötig.
3. Versuchen Sie, sich mit dem neuen Konto anzumelden. Wenn dies funktioniert, wissen Sie, dass das System selbst in Ordnung ist und das Problem beim alten Profil lag.
4. Sie können dann versuchen, wichtige Dateien aus dem alten, beschädigten Profil (C:Users unter Windows, /Users/ unter macOS, /home/ unter Linux) in das neue Profil zu kopieren. Seien Sie dabei vorsichtig und kopieren Sie keine versteckten Systemdateien oder Konfigurationsdateien, da diese das Problem wieder einführen könnten. Konzentrieren Sie sich auf Dokumente, Bilder, Musik, etc.
5. Sobald alle wichtigen Daten übertragen sind und das neue Konto stabil läuft, können Sie das alte, fehlerhafte Konto löschen.

Präventive Maßnahmen und Best Practices

Damit Sie zukünftig solche Probleme vermeiden, beherzigen Sie diese Tipps:

• Regelmäßige Updates: Halten Sie Ihr Betriebssystem und Ihre Software immer auf dem neuesten Stand. Updates beheben oft Fehler und verbessern die Stabilität.
• Ausreichend Speicherplatz: Achten Sie darauf, dass Ihr Systemlaufwerk immer ausreichend freien Speicherplatz hat (mindestens 15-20% der Gesamtkapazität).
• Sichere Passwörter: Verwenden Sie starke, einzigartige Passwörter.
• Backups erstellen: Sichern Sie regelmäßig Ihre wichtigen Daten und, wenn möglich, ganze Benutzerprofile.
• Nicht benötigte Konten löschen: Deaktivieren oder löschen Sie ungenutzte oder veraltete Benutzerkonten, um die Verwaltung zu vereinfachen und potenzielle Sicherheitslücken zu schließen.
• Einen zweiten Admin-Account bereithalten: Es ist immer eine gute Idee, einen separaten, selten genutzten Administrator-Account als „Notfalltür” zu haben, falls Ihr Hauptkonto Probleme macht.

Fazit

Probleme beim Anmelden eines zweiten Benutzers können nervenaufreibend sein, sind aber in den meisten Fällen lösbar. Der Schlüssel liegt in einer systematischen Fehlersuche: Beginnen Sie mit den einfachen Überprüfungen wie Passwort und Neustart, bevor Sie sich tiefer in die Systemkonfiguration wagen. Identifizieren Sie das Betriebssystem und folgen Sie den spezifischen Anweisungen für Windows, macOS oder Linux.

Denken Sie daran, dass Geduld und eine schrittweise Herangehensweise oft zum Erfolg führen. Sollten Sie immer noch auf Schwierigkeiten stoßen, ist das Anlegen eines neuen Benutzerkontos eine bewährte Methode, um die Funktionalität wiederherzustellen und Ihre Daten zu retten. Mit den hier vorgestellten Schritten sollten Sie gut gerüstet sein, um Anmeldeprobleme effektiv zu beheben und die Vorteile eines gut funktionierenden Mehrbenutzersystems wieder in vollem Umfang genießen zu können.