Läuft Microsoft Word flüssig auf einem MacBook Air 2017? Ein Erfahrungsbericht

Das MacBook Air 2017 – für viele war es ein treuer Begleiter, ein Symbol für unaufdringliche Produktivität und mobile Freiheit. Auch Jahre nach seiner Veröffentlichung findet man es noch in vielen Haushalten und Büros, oft als Zweitgerät oder als zuverlässiger Laptop für Studierende und Gelegenheitsnutzer. Doch die Tech-Welt dreht sich schnell, und Software wird immer anspruchsvoller. Eine der am häufigsten gestellten Fragen in Bezug auf ältere Macs ist: Kann dieses Modell noch moderne, essentielle Anwendungen wie Microsoft Word problemlos ausführen? Dieser umfassende Erfahrungsbericht nimmt das MacBook Air 2017 unter die Lupe und beleuchtet, wie gut (oder schlecht) Word im Alltag auf dieser immer noch beliebten Hardware läuft.

Das MacBook Air 2017: Ein kurzer Rückblick auf die Hardware

Bevor wir uns in die Details der Software-Performance stürzen, lassen Sie uns kurz rekapitulieren, was das MacBook Air 2017 unter der Haube hat. Es ist im Wesentlichen eine leichte Auffrischung des 2015er Modells, mit demselben Design und den gleichen Anschlussmöglichkeiten (USB-A, Thunderbolt 2, SD-Kartenleser). Die Kernkomponenten sind entscheidend für unsere Betrachtung:

• Prozessor (CPU): In der Regel ein Intel Core i5 oder i7 der Broadwell-Generation (5. Generation). Dies sind Dual-Core-Prozessoren, die damals für ihre Energieeffizienz bekannt waren, aber im Vergleich zu modernen CPUs deutlich weniger Leistung bieten.
• Arbeitsspeicher (RAM): Meist 8 GB LPDDR3 RAM, fest verlötet und nicht erweiterbar. Einige Modelle wurden mit 4 GB verkauft, die heute absolut nicht mehr zu empfehlen sind.
• Speicher (SSD): Eine PCIe-basierte SSD mit Kapazitäten von 128 GB bis 512 GB. Die SSD ist der entscheidende Faktor für die Systemgeschwindigkeit insgesamt und auch für das schnelle Laden von Anwendungen.
• Grafikkarte: Eine integrierte Intel HD Graphics 6000. Für Textverarbeitung ist diese mehr als ausreichend.

Die Stärken des Geräts liegen in seiner Robustheit, der exzellenten Akkulaufzeit (damals bis zu 12 Stunden) und der hervorragenden Tastatur. Die Schwächen sind die geringe Bildschirmauflösung (1440×900 oder 1280×800) und eben der mittlerweile betagte Prozessor. Für die Nutzer, die es immer noch besitzen, geht es darum, ob es seinen Zweck noch erfüllt, oder ob eine Neuanschaffung unumgänglich ist.

Microsoft Word auf dem Mac: Welche Versionen sind relevant?

Wenn wir über Microsoft Word auf einem Mac sprechen, meinen wir in der Regel die Anwendungen, die Teil von Microsoft Office 365 (jetzt Microsoft 365) sind oder als eigenständige Kauflizenzen (z.B. Office 2019, Office 2021) erworben wurden. Das MacBook Air 2017 kann je nach installierter macOS-Version verschiedene Generationen von Office-Suiten ausführen:

• Office 2016: Läuft in der Regel problemlos auf älteren macOS-Versionen, die vom 2017er Air unterstützt werden.
• Office 2019: Eine beliebte Wahl, die auf macOS Mojave, Catalina, Big Sur und Monterey gut läuft. Das 2017er Air unterstützt Monterey als letzte offizielle macOS-Version.
• Microsoft 365 (aktuelle Versionen): Diese Abonnements bieten immer die neuesten Features und Updates. Die Systemanforderungen für Microsoft 365 werden regelmäßig angepasst, aber im Allgemeinen unterstützt es die letzten drei macOS-Versionen. Da das MacBook Air 2017 bis zu macOS Monterey unterstützt, können auch aktuelle Versionen von Word aus dem Microsoft 365-Paket installiert werden, solange sie mit Monterey kompatibel sind. Bei zukünftigen macOS-Updates, die nicht mehr vom MBA 2017 unterstützt werden, könnte die Unterstützung für die neueste Word-Version enden, aber die installierte Version würde weiterhin funktionieren.

Für diesen Erfahrungsbericht konzentrieren wir uns auf die Leistung von Word aus dem Microsoft 365-Paket oder Office 2019, da dies die am weitesten verbreiteten Versionen sind.

Der Praxistest: Word im Alltag auf dem MacBook Air 2017

Der Begriff „flüssig” ist subjektiv. Was für den einen schnell ist, mag für den anderen zu langsam sein. Daher unterteilen wir den Praxistest in verschiedene Nutzungsszenarien, um ein klares Bild zu zeichnen.

1. Leichte Dokumente: Der Alltagsgebrauch

Hier sprechen wir von Dokumenten mit wenigen Seiten (1-10), reinem Text, einfacher Formatierung, vielleicht einer Handvoll kleiner Bilder oder Tabellen. Dies ist der typische Anwendungsfall für Notizen, kurze Berichte oder E-Mails, die in Word verfasst werden.

Ergebnis: In diesem Szenario läuft Microsoft Word auf dem MacBook Air 2017 (mit 8 GB RAM) sehr flüssig. Das Starten der Anwendung dauert einige Sekunden (etwa 5-10 Sekunden, je nach Systemzustand), aber sobald Word geladen ist, reagiert es zügig auf Eingaben. Tippen, scrollen, einfache Formatierungen anwenden (fett, kursiv, Überschriften), Absätze einfügen – all das geschieht ohne merkliche Verzögerung. Das Speichern kleiner Dokumente ist ebenfalls augenblicklich. Für diese Art der Nutzung ist das MacBook Air 2017 auch heute noch absolut ausreichend und bietet eine komfortable Arbeitsumgebung.

2. Mittelschwere Dokumente: Umfangreichere Projekte

Dieses Szenario umfasst Dokumente von 20 bis 50 Seiten, mit einer moderaten Anzahl von Bildern (oft komprimiert), komplexeren Tabellen, Fußnoten, Endnoten, Inhaltsverzeichnissen und eventuell einer einfachen Literaturverwaltung. Dies sind typische Dokumente für Studierende (Hausarbeiten, Seminararbeiten) oder kleinere Geschäftsberichte.

Ergebnis: Auch hier schlägt sich das MacBook Air 2017 erstaunlich gut. Das Öffnen solcher Dokumente kann ein paar Sekunden länger dauern (10-20 Sekunden). Sobald das Dokument geladen ist, ist das Tippgefühl weiterhin gut. Beim Scrollen durch längere Texte mit vielen Formatierungen kann es zu minimalen Rucklern kommen, die aber kaum störend sind. Operationen wie das Aktualisieren eines Inhaltsverzeichnisses, das Einfügen komplexerer Objekte oder das Suchen und Ersetzen über das gesamte Dokument hinweg können eine kurze Denkpause der Anwendung verursachen (1-3 Sekunden). Die allgemeine Performance ist hier immer noch als gut zu bezeichnen, aber man merkt, dass das System etwas mehr arbeiten muss. Wichtig ist, dass hier 8 GB RAM vorhanden sind; mit 4 GB wären die Einschränkungen deutlich spürbarer.

3. Komplexe und große Dokumente: Die Grenzen des Systems

Hier bewegen wir uns an die Leistungsgrenzen des MacBook Air 2017. Dokumente mit über 50-100 Seiten, vielen hochauflösenden Bildern, eingebetteten Diagrammen, Excel-Tabellen, umfangreichen Kommentaren, Änderungsnachverfolgung (Track Changes) mit vielen Überarbeitungen, Querverweisen, komplexen Makros oder umfangreichen Serienbrieffunktionen fallen in diese Kategorie. Dies ist der Anwendungsfall für Dissertationen, technische Handbücher, umfangreiche Geschäftsberichte oder Bücher.

Ergebnis: In diesem Bereich stößt das MacBook Air 2017 an seine Grenzen. Das Öffnen solcher Dokumente kann gut und gerne 30 Sekunden bis über eine Minute dauern. Sobald das Dokument geladen ist, kann das Scrollen durch den Text spürbar ruckeln, besonders wenn viele Bilder oder komplexe Layouts vorhanden sind. Die größte Einschränkung zeigt sich bei rechenintensiven Operationen:

• Änderungsnachverfolgung: Das Akzeptieren oder Ablehnen vieler Änderungen kann zu deutlichen Verzögerungen oder kurzzeitigen „Einfrierern” von Word führen.
• Bilder einfügen/bearbeiten: Das Einfügen hochauflösender Bilder und vor allem deren Skalierung oder Neupositionierung kann sehr träge sein.
• Komplexe Makros: Das Ausführen von Makros, die viele Daten verarbeiten, kann die CPU für längere Zeit voll auslasten und Word vorübergehend unbenutzbar machen.
• Regelmäßiges Speichern: Bei sehr großen Dokumenten kann das automatische oder manuelle Speichern eine kurze, aber merkliche Pause verursachen.

In diesen Szenarien ist die Arbeit mit Word zwar noch möglich, aber nicht mehr wirklich flüssig und erfordert Geduld und Frustresistenz. Für professionelle Anwender, die täglich mit solchen Dokumenten arbeiten, ist das MacBook Air 2017 keine optimale Wahl mehr. Die Performance leidet hier deutlich.

4. Gleichzeitige Nutzung und Multitasking

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Leistung von Word, wenn gleichzeitig andere Anwendungen laufen. Die 8 GB RAM des MacBook Air 2017 sind hier der limitierende Faktor.

Ergebnis:

• Word und ein paar Browser-Tabs: Für leichte bis mittelschwere Word-Dokumente ist diese Kombination meist unproblematisch, solange nicht Dutzende von Browser-Tabs geöffnet sind oder speicherintensive Webanwendungen laufen.
• Word, Browser, E-Mail-Client, Spotify: Hier fangen die 8 GB RAM an, spürbar an ihre Grenzen zu stoßen. Der Wechsel zwischen Anwendungen kann langsamer werden, und das Betriebssystem beginnt, Daten auf die SSD auszulagern (Swapping), was die Gesamtleistung beeinträchtigt. Word selbst kann bei komplexeren Dokumenten zusätzlich leiden.
• Word und andere Office-Anwendungen (Excel, PowerPoint): Das gleichzeitige Arbeiten in mehreren Office-Anwendungen, insbesondere mit komplexen Dokumenten, führt unweigerlich zu Performance-Einbußen. Jede Office-App beansprucht ihren eigenen Teil des RAM und der CPU, was das System schnell überfordern kann.

Multitasking ist auf dem MacBook Air 2017 mit Word möglich, erfordert aber ein bewusstes Ressourcenmanagement, sprich: unnötige Anwendungen schließen, um RAM freizugeben.

Potenzielle Stolpersteine und Einschränkungen

Mehrere Faktoren können die Word-Performance auf dem MacBook Air 2017 zusätzlich beeinträchtigen:

• Veraltetes macOS: Wenn Sie noch eine sehr alte macOS-Version verwenden, die nicht mehr aktualisiert wird, kann dies zu Kompatibilitätsproblemen oder fehlenden Optimierungen führen. Andererseits können sehr neue macOS-Versionen (wie Monterey auf einem so alten Gerät) das System zusätzlich belasten.
• Volle SSD: Obwohl eine SSD von Natur aus schnell ist, kann eine fast volle Festplatte die Leistung beeinträchtigen, da das System weniger Platz für temporäre Dateien und Swap-Speicher hat.
• Hintergrundprozesse: Unnötige Hintergrundanwendungen, Cloud-Synchronisierungsdienste (Dropbox, Google Drive), Antivirensoftware oder schlecht optimierte Login-Items können wertvolle CPU-Zyklen und RAM beanspruchen.
• Word-Add-Ins und Makros: Einige Add-Ins von Drittanbietern oder komplexe, schlecht programmierte Makros können Word erheblich verlangsamen, unabhängig von der Hardware.
• Veraltete Word-Version: Eine sehr alte Word-Version könnte nicht optimal auf der aktuellen macOS-Version oder umgekehrt laufen.

Tipps zur Optimierung der Word-Performance

Wenn Sie ein MacBook Air 2017 besitzen und die Performance von Microsoft Word verbessern möchten, gibt es einige bewährte Tricks:

1. macOS sauber halten:
   • Stellen Sie sicher, dass Ihr macOS auf dem neuesten Stand ist (oder auf einer stabilen, nicht zu alten Version wie Catalina oder Big Sur, falls Monterey zu langsam ist).
   • Bereinigen Sie regelmäßig Ihren Speicher. Nutzen Sie die Speicherverwaltung unter „Über diesen Mac > Speicher”, um große und unnötige Dateien zu finden und zu löschen.
   • Deaktivieren Sie unnötige Startobjekte und Hintergrundprozesse in den Systemeinstellungen.
2. Word-Einstellungen anpassen:
   • Deaktivieren Sie Funktionen, die Sie nicht benötigen, z.B. die „Live-Vorschau” für Formatierungen.
   • Reduzieren Sie die Häufigkeit des automatischen Speicherns bei sehr großen Dokumenten, falls dies zu Rucklern führt.
   • Wenn Sie mit Dokumenten mit vielen Bildern arbeiten, stellen Sie sicher, dass die Bilder in Word komprimiert sind („Bild formatieren” > „Bilder komprimieren”).
3. Ressourcen freigeben:
   • Schließen Sie alle nicht benötigten Anwendungen und Browser-Tabs, bevor Sie mit Word arbeiten, insbesondere bei komplexen Dokumenten.
   • Überprüfen Sie die Aktivitätsanzeige (Programme > Dienstprogramme), um zu sehen, welche Prozesse am meisten CPU und RAM verbrauchen.
4. Add-Ins überprüfen:
   • Deaktivieren Sie Add-Ins, die Sie nicht regelmäßig nutzen. Sie finden diese unter „Word” > „Einstellungen” > „Add-Ins”.
5. Regelmäßiger Neustart: Ein Neustart des Macs bereinigt den RAM und beendet alle Hintergrundprozesse, die sich im Laufe der Zeit angesammelt haben könnten.
6. Dokumente optimieren: Teilen Sie extrem große Dokumente, wenn möglich, in kleinere Abschnitte auf und fügen Sie sie erst am Ende zusammen.

Vergleich mit moderneren Macs

Es ist wichtig, die Erwartungen an ein Gerät von 2017 realistisch zu halten. Moderne Macs, insbesondere die Modelle mit Apple Silicon (M1, M2, M3), bieten eine exponentiell höhere Performance. Anwendungen starten augenblicklich, Multitasking ist selbst mit dutzenden Tabs und mehreren anspruchsvollen Apps kein Problem, und selbst extrem komplexe Word-Dokumente werden ohne Verzögerung verarbeitet.

Wenn Sie also von einem neueren Mac kommen oder einen solchen als Vergleich heranziehen, wird Ihnen die Trägheit des MacBook Air 2017 bei anspruchsvollen Aufgaben deutlich auffallen. Dieser Erfahrungsbericht soll die Leistung im Kontext seiner Zeit und seiner Preisklasse bewerten, nicht im Vergleich zu State-of-the-Art-Geräten.

Fazit: Lohnt sich das MacBook Air 2017 für Word noch?

Die klare Antwort lautet: Ja, für die meisten Nutzer und die meisten Aufgaben läuft Microsoft Word auf einem MacBook Air 2017 (mit 8 GB RAM) immer noch flüssig und zuverlässig.

Für Studierende, Heimnutzer und Gelegenheitsautoren, die Dokumente von geringer bis mittlerer Komplexität bearbeiten und nicht intensiv Multitasking betreiben, bietet das MacBook Air 2017 nach wie vor eine vollkommen ausreichende Performance. Das Tippen ist angenehm, die grundlegenden Funktionen sind schnell, und das Gerät ist weiterhin ein treuer Begleiter.

Wo es an seine Grenzen stößt, sind sehr große, komplexe Dokumente mit vielen hochauflösenden Bildern, umfangreicher Änderungsnachverfolgung oder dem gleichzeitigen Betrieb mehrerer ressourcenhungriger Anwendungen. Für professionelle Anwender, die täglich stundenlang mit solchen Dokumenten arbeiten und höchste Effizienz benötigen, wäre ein Upgrade auf einen moderneren Mac mit mehr RAM und einem leistungsstärkeren Prozessor empfehlenswert.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das MacBook Air 2017 für seinen Preis und sein Alter immer noch eine solide Leistung abliefert, insbesondere wenn man es gut pflegt und die oben genannten Optimierungstipps beachtet. Es ist ein Beweis für die Langlebigkeit der Apple-Hardware und ein hervorragendes Beispiel dafür, dass man nicht immer das Neueste vom Neuen braucht, um produktiv zu sein – zumindest, wenn man seine Erwartungen an das Gerät realistisch anpasst.