So zwingen Sie das hartnäckige Windows Update 20H2 zur Installation, wenn es ständig fehlschlägt!

Windows-Updates sind der Puls eines gesunden Systems. Sie bringen nicht nur neue Funktionen, sondern vor allem wichtige Sicherheits-Patches und Leistungsverbesserungen. Doch was tun, wenn das System auf ein bestimmtes Update, wie das Windows 10 Version 20H2 (oder auch als Oktober 2020 Update bekannt), regelrecht allergisch reagiert und die Installation immer wieder fehlschlägt? Viele Nutzer haben diese frustrierende Erfahrung gemacht: Endlose Download- und Installationsversuche, gefolgt von der ernüchternden Meldung, dass das Update nicht angewendet werden konnte. Keine Sorge, Sie sind nicht allein! In diesem umfassenden Leitfaden zeigen wir Ihnen Schritt für Schritt, wie Sie das hartnäckige Windows Update 20H2 zur Installation zwingen können, selbst wenn es sich vehement weigert.

Das Ziel ist es, die häufigsten Ursachen für Update-Fehler zu identifizieren und sie systematisch zu beheben. Manchmal sind es Kleinigkeiten, manchmal braucht es etwas tiefgreifendere Eingriffe. Aber mit Geduld und den richtigen Werkzeugen können Sie Ihr System wieder auf den neuesten Stand bringen.

Warum scheitern Windows-Updates überhaupt? Häufige Ursachen

Bevor wir uns den Lösungen widmen, ist es hilfreich zu verstehen, warum ein Windows Update fehlschlagen kann. Die Gründe sind vielfältig:

• Unzureichender Speicherplatz: Das Update benötigt eine bestimmte Menge an freiem Speicherplatz auf der Systempartition.
• Beschädigte Update-Dateien: Während des Downloads oder Speichervorgangs können Update-Dateien korrumpiert werden.
• Konflikte mit Software: Antivirenprogramme von Drittanbietern, Firewalls oder andere Systemoptimierungs-Tools können den Installationsprozess stören.
• Treiberprobleme: Veraltete oder inkompatible Gerätetreiber können Kompatibilitätsprobleme verursachen, die das Update blockieren.
• Internetverbindung: Eine instabile oder langsame Internetverbindung kann zu unvollständigen Downloads führen.
• Beschädigte Systemdateien: Korrupte Windows-Systemdateien können die Update-Routine behindern.
• Windows Update-Dienste: Die Dienste, die für den Update-Prozess verantwortlich sind, können defekt oder falsch konfiguriert sein.

Erste Schritte: Grundlegende Fehlerbehebung

Bevor wir zu den „härteren“ Methoden übergehen, beginnen wir immer mit den einfachsten Lösungen. Oftmals stecken die hartnäckigsten Probleme hinter überraschend simplen Ursachen.

1. Ausreichend Speicherplatz sicherstellen

Das Windows 20H2 Update benötigt in der Regel mindestens 10-20 GB freien Speicherplatz. Überprüfen Sie Ihren Systemlaufwerk (normalerweise C:). Löschen Sie unnötige Dateien, deinstallieren Sie Programme, die Sie nicht mehr verwenden, oder verschieben Sie große Mediendateien auf ein anderes Laufwerk.

• Gehen Sie zu Einstellungen > System > Speicher.
• Klicken Sie auf Temporäre Dateien, um alte Update-Dateien, Papierkorbinhalte und andere temporäre Daten zu löschen.

2. Neustart des PCs

Klingt banal, ist aber oft wirkungsvoll. Ein einfacher Neustart kann temporäre Fehler beheben, blockierte Prozesse freigeben und die Update-Dienste zurücksetzen. Versuchen Sie es nach dem Neustart erneut mit dem Update.

3. Internetverbindung überprüfen

Stellen Sie sicher, dass Ihre Internetverbindung stabil und schnell genug ist. Ein Update kann mehrere Gigabyte groß sein, und eine unterbrochene Verbindung kann zu beschädigten Downloads führen.

4. Antivirensoftware vorübergehend deaktivieren

Antivirenprogramme und Firewalls von Drittanbietern sind dafür bekannt, Windows-Updates zu blockieren. Deaktivieren Sie Ihr Antivirenprogramm und Ihre Firewall (nicht die Windows Defender Firewall) für die Dauer des Update-Vorgangs. Vergessen Sie nicht, sie danach wieder zu aktivieren!

5. Windows Update-Problembehandlung ausführen

Windows hat eine eingebaute Problembehandlung, die häufige Update-Probleme automatisch erkennt und behebt.

• Öffnen Sie die Einstellungen > Update und Sicherheit > Problembehandlung.
• Wählen Sie Zusätzliche Problembehandlungen.
• Klicken Sie auf Windows Update und dann auf Problembehandlung ausführen.
• Folgen Sie den Anweisungen auf dem Bildschirm.

6. Peripheriegeräte trennen

Manchmal können angeschlossene externe Geräte wie Drucker, externe Festplatten oder Webcams Konflikte verursachen. Trennen Sie alle nicht unbedingt benötigten Peripheriegeräte und versuchen Sie das Update erneut.

Die Hauptmethoden: Windows Update 20H2 zur Installation zwingen

Wenn die einfachen Schritte nicht geholfen haben, müssen wir zu effektiveren Methoden greifen. Diese Ansätze umgehen die üblichen Update-Pfade oder beheben tiefgreifendere Systemfehler.

Methode 1: Der Windows Update-Assistent (Empfohlen für 20H2)

Der Windows 10 Update-Assistent ist ein von Microsoft bereitgestelltes Tool, das speziell dafür entwickelt wurde, Benutzern beim Upgrade auf die neueste Version von Windows 10 zu helfen, wenn der normale Update-Prozess fehlschlägt. Er ist oft robuster als der integrierte Windows Update-Dienst.

1. Download des Assistenten: Besuchen Sie die offizielle Microsoft-Website und suchen Sie nach dem „Windows 10 Update-Assistenten“. Stellen Sie sicher, dass Sie das Tool von einer vertrauenswürdigen Quelle herunterladen.
2. Ausführen des Assistenten: Starten Sie die heruntergeladene Datei (Windows10Upgrade.exe).
3. Anweisungen folgen: Der Assistent überprüft Ihr System auf Kompatibilität und lädt dann das Update herunter und installiert es. Dies kann eine Weile dauern, und Ihr PC wird währenddessen neu gestartet.
4. Geduld haben: Lassen Sie den Assistenten seine Arbeit machen. Er ist darauf ausgelegt, viele der typischen Update-Probleme zu umgehen.

Diese Methode ist oft die schnellste und einfachste Lösung, wenn das reguläre Windows Update 20H2 immer wieder fehlschlägt.

Methode 2: Das Media Creation Tool verwenden

Das Media Creation Tool von Microsoft ist ein vielseitiges Werkzeug, das nicht nur zur Erstellung von Installationsmedien (USB-Stick, DVD) dient, sondern auch dazu verwendet werden kann, ein direktes Upgrade Ihres aktuellen PCs durchzuführen. Es lädt die neueste Windows-Version (inkl. 20H2, wenn es die aktuelle Version ist, die Microsoft pusht) herunter und installiert sie.

1. Download des Tools: Laden Sie das Media Creation Tool von der offiziellen Microsoft-Website herunter.
2. Ausführen des Tools: Starten Sie die heruntergeladene Datei (MediaCreationTool.exe).
3. Lizenzbedingungen akzeptieren: Stimmen Sie den Bedingungen zu.
4. Upgrade-Option wählen: Wählen Sie die Option „Diesen PC jetzt aktualisieren“ (Upgrade this PC now) und klicken Sie auf Weiter.
5. Download und Installation: Das Tool lädt nun die Windows-Installationsdateien herunter. Dies kann einige Zeit in Anspruch nehmen.
6. Persönliche Dateien behalten: Stellen Sie im nächsten Schritt sicher, dass die Option „Persönliche Dateien und Apps beibehalten“ (Keep personal files and apps) ausgewählt ist, damit Ihre Daten und Programme nicht gelöscht werden.
7. Installation starten: Klicken Sie auf Installieren. Ihr PC wird mehrfach neu gestartet.

Diese Methode führt eine Art „Inplace-Upgrade“ durch, das oft erfolgreicher ist als das normale Windows Update, da es eine frischere Installationsbasis verwendet.

Methode 3: Windows Update-Komponenten zurücksetzen

Manchmal sind die Update-Dienste oder der Cache selbst beschädigt. Durch das Zurücksetzen dieser Komponenten kann das System gezwungen werden, von Grund auf neu zu beginnen. Dies ist eine häufige Lösung für hartnäckige Update-Fehler.

1. Befehlszeile als Administrator öffnen: Suchen Sie nach „cmd“ im Startmenü, klicken Sie mit der rechten Maustaste auf „Eingabeaufforderung“ und wählen Sie „Als Administrator ausführen“.
2. Update-Dienste beenden: Geben Sie die folgenden Befehle nacheinander ein und bestätigen Sie jeden mit Enter:
   • net stop wuauserv (Stoppt den Windows Update-Dienst)
   • net stop cryptSvc (Stoppt den Kryptografiedienst)
   • net stop bits (Stoppt den Intelligenten Hintergrundübertragungsdienst)
   • net stop msiserver (Stoppt den Windows Installer-Dienst)
3. Update-Dateien löschen: Löschen Sie den Inhalt des SoftwareDistribution-Ordners, in dem temporäre Update-Dateien gespeichert werden.
   • ren C:WindowsSoftwareDistribution SoftwareDistribution.old
   • ren C:WindowsSystem32catroot2 catroot2.old

   (Diese Befehle benennen die Ordner um, anstatt sie zu löschen, um bei Bedarf eine Sicherung zu haben.)

4. Update-Dienste neu starten: Geben Sie die folgenden Befehle nacheinander ein und bestätigen Sie jeden mit Enter:
   • net start wuauserv
   • net start cryptSvc
   • net start bits
   • net start msiserver
5. PC neu starten: Starten Sie Ihren Computer neu und versuchen Sie dann, das Windows Update 20H2 erneut über die Einstellungen zu installieren.

Diese Methode ist sehr effektiv, um einen frischen Start für den Update-Prozess zu erzwingen.

Methode 4: Systemdateien überprüfen und reparieren (DISM & SFC)

Beschädigte Systemdateien sind eine häufige Ursache für Update-Fehler. Die Tools SFC (System File Checker) und DISM (Deployment Image Servicing and Management) können diese Probleme finden und beheben.

1. Befehlszeile als Administrator öffnen: Suchen Sie nach „cmd“ im Startmenü, klicken Sie mit der rechten Maustaste auf „Eingabeaufforderung“ und wählen Sie „Als Administrator ausführen“.
2. SFC-Scan ausführen: Geben Sie sfc /scannow ein und drücken Sie Enter. Lassen Sie den Scan vollständig durchlaufen. Er sucht nach beschädigten oder fehlenden Systemdateien und versucht, diese zu reparieren.
3. DISM-Befehle ausführen: Wenn SFC Probleme findet, die es nicht beheben kann, oder Sie auf Nummer sicher gehen wollen, verwenden Sie DISM. Geben Sie die folgenden Befehle nacheinander ein und warten Sie, bis jeder abgeschlossen ist:
   • DISM /Online /Cleanup-Image /CheckHealth (Überprüft, ob das System-Image beschädigt ist)
   • DISM /Online /Cleanup-Image /ScanHealth (Führt einen ausführlicheren Scan auf System-Image-Probleme durch)
   • DISM /Online /Cleanup-Image /RestoreHealth (Repariert automatisch alle gefundenen Probleme im System-Image)
4. PC neu starten: Starten Sie Ihren Computer nach Abschluss der Befehle neu und versuchen Sie das Update erneut.

Diese Tools sind unverzichtbar, um die Integrität Ihres Windows-Systems zu gewährleisten.

Methode 5: Treiber manuell aktualisieren

Veraltete oder inkompatible Treiber können eine stille Ursache für Update-Probleme sein. Insbesondere Grafik-, Chipsatz- und Netzwerktreiber sollten auf dem neuesten Stand sein.

1. Geräte-Manager öffnen: Drücken Sie Win + X und wählen Sie Geräte-Manager.
2. Treiber überprüfen: Suchen Sie nach Geräten mit gelben Ausrufezeichen, die auf Probleme hinweisen.
3. Treiber aktualisieren: Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf wichtige Geräte (Grafikkarte, Chipsatz, Netzwerkadapter) und wählen Sie Treiber aktualisieren. Wählen Sie die Option „Automatisch nach aktualisierter Treibersoftware suchen“.
4. Hersteller-Websites: Für die wichtigsten Komponenten (Grafikkarte von NVIDIA, AMD; Chipsatz vom Mainboard-Hersteller oder Intel/AMD) ist es oft am besten, die neuesten Treiber direkt von der Website des Herstellers herunterzuladen und manuell zu installieren.

Ein aktuelles Treiberset kann viele Kompatibilitätsprobleme beseitigen, die das Windows Update 20H2 behindern könnten.

Nach der Installation: Was tun?

Sobald das Update erfolgreich installiert wurde, sind noch ein paar Schritte ratsam:

• Update-Status überprüfen: Gehen Sie zu Einstellungen > Update und Sicherheit > Windows Update und überprüfen Sie den Update-Verlauf oder geben Sie winver in die Ausführen-Dialogbox (Win+R) ein, um Ihre aktuelle Windows-Version zu bestätigen (sollte 20H2 sein).
• Antivirus reaktivieren: Wenn Sie Ihre Antivirensoftware oder Firewall deaktiviert haben, aktivieren Sie diese umgehend wieder.
• Wiederherstellungspunkt erstellen: Erstellen Sie einen Systemwiederherstellungspunkt, falls zukünftige Updates oder Änderungen Probleme verursachen sollten.

Wenn alle Stricke reißen: Die letzte Option

In seltenen Fällen, wenn keine der oben genannten Methoden erfolgreich ist und das Update partout nicht installiert werden will, könnte eine saubere Neuinstallation von Windows 10 die letzte (und oft auch die stabilste) Lösung sein. Beachten Sie, dass dabei alle Daten auf dem Systemlaufwerk gelöscht werden. Erstellen Sie daher unbedingt vorher ein vollständiges Backup aller wichtigen Dateien!

Fazit

Ein fehlschlagendes Windows Update 20H2 kann unglaublich frustrierend sein, aber es ist in den allermeisten Fällen lösbar. Der Schlüssel liegt in der systematischen Herangehensweise: Beginnen Sie mit den einfachsten Schritten und arbeiten Sie sich dann zu den komplexeren Methoden vor. Die Tools von Microsoft wie der Update-Assistent und das Media Creation Tool sind dabei Ihre besten Verbündeten. Indem Sie die zugrunde liegenden Ursachen wie beschädigte Dateien, Konflikte oder unzureichenden Speicherplatz beheben, können Sie Ihr System erfolgreich auf den neuesten Stand bringen und die volle Sicherheit sowie alle neuen Funktionen von Windows 10 Version 20H2 genießen. Haben Sie Geduld und gehen Sie die Schritte sorgfältig durch – Ihr System wird es Ihnen danken!