Das Upgrade auf ein neues Betriebssystem sollte eine spannende Angelegenheit sein, die neue Funktionen und eine verbesserte Leistung verspricht. Doch manchmal schlägt der Weg zu Windows 11 unerwartete Haken. Eine besonders frustrierende Fehlermeldung, die Nutzer in die Verzweiflung treiben kann, lautet: „Sicherung nicht gefunden“ oder eine ähnliche Formulierung, die darauf hindeutet, dass das System keine vorbereitende Sicherung oder einen Wiederherstellungspunkt erkennen kann, den es für den Upgrade-Prozess für notwendig hält. Plötzlich steht man vor einem Rätsel: Welche Sicherung? Wo sollte sie sein? Und vor allem: Was tun, wenn das Upgrade daran scheitert?
Dieser umfassende Leitfaden soll Ihnen helfen, dieses knifflige Problem zu lösen und Ihren Weg zu Windows 11 zu ebnen. Wir gehen Schritt für Schritt durch mögliche Ursachen und bieten detaillierte Lösungen an, damit Ihr Upgrade doch noch erfolgreich verläuft. Bleiben Sie dran – wir finden eine Lösung!
Warum das Upgrade stockt: Die „Sicherung nicht gefunden”-Falle
Bevor wir uns den Lösungen widmen, ist es wichtig zu verstehen, was diese Fehlermeldung genau bedeuten könnte. Der Begriff „Sicherung“ kann in diesem Kontext mehrere Bedeutungen haben und ist oft nicht eindeutig spezifiziert, was die Fehlersuche erschwert. Hier sind die wahrscheinlichsten Szenarien:
- Systemwiederherstellungspunkt: Windows erstellt vor größeren Systemänderungen, wie einem OS-Upgrade, oft automatisch einen Wiederherstellungspunkt. Wenn dieser Prozess fehlschlägt, der Wiederherstellungspunkt beschädigt ist oder das System ihn nicht finden kann, könnte dies die Ursache sein.
- Fehlende oder beschädigte Wiederherstellungspartition: Einige PCs verfügen über eine spezielle Wiederherstellungspartition. Wenn diese beschädigt ist oder fehlt, könnte das Upgrade darauf aufmerksam machen.
- Probleme mit der Festplatte oder den Dateisystemen: Beschädigte Sektoren auf der Festplatte oder Fehler im Dateisystem können dazu führen, dass das System auf benötigte Dateien oder Speicherorte nicht zugreifen kann, was sich indirekt als „Sicherungs“-Problem äußern kann.
- Generelle Upgrade-Fehler: Manchmal ist die Meldung nur ein Symptom eines tieferliegenden Problems im Upgrade-Prozess, das nicht direkt mit einer Sicherung zu tun hat, aber so interpretiert wird. Dies können fehlende Updates, inkompatible Treiber oder Software sein.
- Externe Laufwerke/Geräte: In seltenen Fällen könnte das System versuchen, auf eine Sicherung auf einem angeschlossenen externen Laufwerk zuzugreifen, das nicht mehr vorhanden oder nicht korrekt verbunden ist.
Die gute Nachricht ist: Für die meisten dieser Probleme gibt es praktikable Lösungen. Beginnen wir mit den grundlegenden Prüfungen.
Grundlegende Prüfungen und erste Hilfemaßnahmen
Bevor Sie tiefer in die Materie eintauchen, stellen Sie sicher, dass die Basics stimmen. Diese Schritte können viele Upgrade-Probleme von vornherein beseitigen.
1. Systemanforderungen überprüfen (PC-Integritätsprüfung)
Stellen Sie sicher, dass Ihr PC die Mindestanforderungen für Windows 11 erfüllt. Microsoft bietet hierfür die PC-Integritätsprüfung-App (PC Health Check App) an. Laden Sie diese herunter und führen Sie sie aus. Sie prüft Kriterien wie TPM 2.0, Secure Boot, CPU-Kompatibilität und mehr. Ein nicht erfülltes Kriterium kann das Upgrade blockieren, auch wenn die Fehlermeldung irreführend ist.
2. Ausreichend Speicherplatz auf der Festplatte
Ein Upgrade benötigt erheblichen freien Speicherplatz. Stellen Sie sicher, dass auf Ihrer Systempartition (meist C:) mindestens 50-60 GB freier Speicherplatz vorhanden sind. Nutzen Sie die Datenträgerbereinigung von Windows 10, um temporäre Dateien, alte Systemdateien und andere unnötige Daten zu entfernen.
3. Windows 10 auf dem neuesten Stand halten
Stellen Sie sicher, dass Ihr aktuelles Windows 10-System vollständig aktualisiert ist. Gehen Sie zu Einstellungen > Update und Sicherheit > Windows Update und suchen Sie nach Updates. Installieren Sie alle verfügbaren Updates, auch optionale Treiber-Updates, bevor Sie das Upgrade auf Windows 11 erneut versuchen.
4. Peripheriegeräte trennen
Manchmal können angeschlossene externe Festplatten, USB-Sticks, Drucker oder andere Peripheriegeräte Konflikte verursachen. Trennen Sie alle nicht essentiellen Geräte von Ihrem PC, bevor Sie das Upgrade starten.
5. Antivirensoftware und Firewalls vorübergehend deaktivieren
Sicherheitssoftware von Drittanbietern kann den Upgrade-Prozess manchmal fälschlicherweise als Bedrohung erkennen und blockieren. Deaktivieren Sie Ihr Antivirenprogramm und Ihre Firewall (nicht die Windows Defender Firewall) vorübergehend. Vergessen Sie nicht, sie nach dem Upgrade wieder zu aktivieren!
Spezifische Lösungsansätze für „Sicherung nicht gefunden”
Wenn die grundlegenden Prüfungen das Problem nicht beheben konnten, konzentrieren wir uns auf Lösungen, die näher an der Fehlermeldung „Sicherung nicht gefunden“ liegen.
1. Systemwiederherstellung überprüfen und konfigurieren
Die wahrscheinlichste Interpretation der Fehlermeldung bezieht sich auf die Systemwiederherstellungspunkte. So gehen Sie vor:
- Öffnen Sie die Systemsteuerung (Rechtsklick auf Start > Ausführen >
controleingeben und Enter drücken). - Suchen Sie nach „Wiederherstellung” und klicken Sie auf „Wiederherstellung”.
- Wählen Sie „Systemwiederherstellung konfigurieren”.
- Überprüfen Sie für Ihr Systemlaufwerk (meist C:), ob der Schutz aktiviert ist. Falls nicht, wählen Sie das Laufwerk aus und klicken Sie auf „Konfigurieren…”. Aktivieren Sie den Systemschutz.
- Stellen Sie sicher, dass genügend Speicherplatz für Wiederherstellungspunkte zugewiesen ist (mindestens 5-10%).
- Einen neuen Wiederherstellungspunkt erstellen: Klicken Sie im Fenster „Systemeigenschaften” (Reiter „Systemschutz”) auf „Erstellen…”. Geben Sie einen Namen ein (z.B. „Vor_W11_Upgrade”) und lassen Sie einen neuen Punkt erstellen. Versuchen Sie anschließend das Upgrade erneut.
- Vorhandene Wiederherstellungspunkte löschen (Vorsicht!): Wenn Sie vermuten, dass ein bestehender Wiederherstellungspunkt beschädigt ist und das Problem verursacht, könnten Sie versuchen, ältere Punkte zu löschen. Klicken Sie im Konfigurationsfenster des Systemschutzes auf „Löschen”. Beachten Sie, dass Sie dann keine früheren Zustände mehr wiederherstellen können. Erstellen Sie *danach* unbedingt einen neuen Wiederherstellungspunkt.
2. Dateisystem auf Fehler prüfen (CHKDSK)
Ein beschädigtes Dateisystem kann dazu führen, dass Windows nicht auf bestimmte Bereiche der Festplatte zugreifen kann, wo möglicherweise Systemdateien oder Sicherungsinformationen liegen. Führen Sie eine Festplattenprüfung durch:
- Öffnen Sie die Eingabeaufforderung als Administrator (Rechtsklick auf Start > Ausführen >
cmdeingeben, Strg+Umschalt+Enter drücken). - Geben Sie den Befehl
chkdsk C: /f /rein und drücken Sie Enter. - Sie werden gefragt, ob der Vorgang beim nächsten Systemstart ausgeführt werden soll. Bestätigen Sie mit „J” und drücken Sie Enter.
- Starten Sie Ihren PC neu. Der CHKDSK-Scan kann einige Zeit dauern. Lassen Sie ihn vollständig durchlaufen.
3. Beschädigte Systemdateien reparieren (SFC und DISM)
Korrupte Systemdateien sind eine häufige Ursache für vielerlei Windows-Probleme, einschließlich Upgrade-Fehlern. Nutzen Sie diese Tools:
- Öffnen Sie die Eingabeaufforderung als Administrator.
- Geben Sie
sfc /scannowein und drücken Sie Enter. Lassen Sie den Scan vollständig durchlaufen. Dies kann eine Weile dauern. - Nach Abschluss von SFC geben Sie folgende Befehle ein, jeweils gefolgt von Enter:
DISM /Online /Cleanup-Image /CheckHealthDISM /Online /Cleanup-Image /ScanHealthDISM /Online /Cleanup-Image /RestoreHealth
- Starten Sie nach diesen Schritten Ihren PC neu und versuchen Sie das Upgrade erneut.
4. Windows Update Komponenten zurücksetzen
Wenn die Fehlermeldung im Kontext des Windows Update-Assistenten erscheint, könnten die Update-Komponenten selbst beschädigt sein. Das Zurücksetzen kann Wunder wirken:
- Öffnen Sie die Eingabeaufforderung als Administrator.
- Stoppen Sie die relevanten Dienste mit den folgenden Befehlen (jeweils Enter):
net stop wuauservnet stop cryptSvcnet stop bitsnet stop msiserver
- Benennen Sie die SoftwareDistribution- und catroot2-Ordner um, indem Sie diese Befehle eingeben (jeweils Enter):
ren C:WindowsSoftwareDistribution SoftwareDistribution.oldren C:WindowsSystem32catroot2 catroot2.old
- Starten Sie die Dienste neu (jeweils Enter):
net start wuauservnet start cryptSvcnet start bitsnet start msiserver
- Starten Sie den PC neu und versuchen Sie das Upgrade über Windows Update erneut.
Alternative Upgrade-Methoden nutzen
Wenn das direkte Upgrade über die Windows Update-Einstellungen weiterhin fehlschlägt, gibt es robustere Methoden.
1. Den Windows 11 Installations-Assistenten verwenden
Der Windows 11 Installations-Assistent ist oft zuverlässiger als der Update-Prozess in den Einstellungen. Laden Sie ihn direkt von der offiziellen Microsoft-Website herunter. Er führt Sie Schritt für Schritt durch den Upgrade-Prozess und kann Probleme umgehen, die den normalen Update-Weg blockieren.
2. Das Media Creation Tool verwenden (In-Place Upgrade)
Das Media Creation Tool von Microsoft ermöglicht es Ihnen, ein bootfähiges USB-Laufwerk oder eine ISO-Datei für Windows 11 zu erstellen. Sie können es aber auch verwenden, um ein sogenanntes In-Place Upgrade durchzuführen. Hierbei wird das Betriebssystem „über sich selbst“ installiert, wobei Ihre persönlichen Dateien und Anwendungen normalerweise erhalten bleiben.
- Laden Sie das Media Creation Tool von der Microsoft-Website herunter.
- Führen Sie das Tool aus und wählen Sie „Installationsmedien (USB-Flash-Laufwerk, DVD oder ISO-Datei) für einen anderen PC erstellen”.
- Wählen Sie Sprache, Edition und Architektur aus.
- Wählen Sie „ISO-Datei” und speichern Sie sie auf Ihrem PC.
- Sobald die ISO-Datei heruntergeladen ist, klicken Sie mit der rechten Maustaste darauf und wählen Sie „Bereitstellen”.
- Ein neues virtuelles Laufwerk wird erstellt. Öffnen Sie es und führen Sie die Datei
setup.exeaus. - Folgen Sie den Anweisungen auf dem Bildschirm. Stellen Sie sicher, dass Sie die Option „Persönliche Dateien und Apps behalten” auswählen, um ein In-Place Upgrade durchzuführen.
Wichtig: Obwohl ein In-Place Upgrade Ihre Daten bewahren soll, ist es *immer* ratsam, vorher eine vollständige Datensicherung Ihrer wichtigsten Dateien auf einem externen Laufwerk zu erstellen!
Die ultimative Sicherheitsmaßnahme: Daten sichern!
Egal, welche Fehlermeldung Sie erhalten oder welche Methode Sie wählen: Bevor Sie ein großes Betriebssystem-Upgrade durchführen, ist eine umfassende Datensicherung absolut unerlässlich. Sichern Sie alle wichtigen Dokumente, Fotos, Videos, Musik und andere persönliche Dateien auf einem externen Laufwerk, einem Cloud-Speicher oder einem anderen zuverlässigen Medium. Im Falle eines irreparablen Fehlers (was selten, aber möglich ist) schützt dies Sie vor Datenverlust und erspart Ihnen viel Ärger.
Im schlimmsten Fall: Neuinstallation von Windows 11
Sollten alle Stricke reißen und das Upgrade weiterhin blockiert sein, bleibt als letzte Option eine saubere Neuinstallation von Windows 11. Dies bedeutet, dass Ihre Festplatte formatiert und Windows 11 von Grund auf neu installiert wird. Ihre Daten und installierten Programme gehen dabei verloren. Eine Neuinstallation hat jedoch den Vorteil, dass sie oft die stabilste und schnellste Lösung für hartnäckige Upgrade-Probleme ist und Ihnen ein sauberes, fehlerfreies System verschafft.
Bereiten Sie sich auf eine Neuinstallation vor, indem Sie:
- Alle Ihre persönlichen Dateien sichern (dies ist hier besonders wichtig!).
- Die Produktkeys Ihrer wichtigen Software bereithalten.
- Treiber für Ihre Hardware von den Herstellerseiten herunterladen.
- Das Media Creation Tool nutzen, um einen bootfähigen USB-Stick für die Installation zu erstellen.
Fazit: Geduld ist der Schlüssel zum Erfolg
Eine Fehlermeldung wie „Sicherung nicht gefunden“ während des Upgrades auf Windows 11 kann äußerst frustrierend sein. Doch wie Sie gesehen haben, gibt es eine Reihe von Schritten und Methoden, um dieses Problem anzugehen. Von grundlegenden Systemprüfungen über die Reparatur von Systemdateien bis hin zur Nutzung alternativer Installationstools – die meisten Hürden lassen sich überwinden. Das Wichtigste ist, systematisch vorzugehen und vor allem: Ihre Daten zu sichern. Mit Geduld und den richtigen Werkzeugen steht Ihrem reibungslosen Übergang zu Windows 11 nichts mehr im Wege!