Haben Sie sich jemals gefragt, wo die Option „Ansichteinstellungen für jeden Ordner speichern” in Windows geblieben ist? Viele Benutzer, die von älteren Windows-Versionen wie Windows XP oder Windows 7 auf neuere Versionen wie Windows 10 oder Windows 11 umgestiegen sind, vermissen diese praktische Funktion. Sie ermöglichte es, für jeden Ordner individuelle Ansichtseinstellungen festzulegen, z. B. die Sortierung, die Anzeigegröße der Symbole und die angezeigten Spalten. Das führte zu einer viel übersichtlicheren und personalisierteren Dateiverwaltung.
Die kurze Antwort ist: Die Funktion ist nicht direkt verschwunden, aber sie wurde in ihrer Funktionsweise und Zugänglichkeit verändert. In modernen Windows-Versionen ist die direkte Checkbox-Option „Ansichteinstellungen für jeden Ordner speichern” nicht mehr vorhanden. Stattdessen wird die Speicherung von Ansichtseinstellungen durch ein komplexeres System von Vorlagen und Standardansichten verwaltet.
Warum wurde die Funktion geändert?
Die Änderung der Funktion erfolgte aus mehreren Gründen:
- Verbesserte Benutzererfahrung: Microsoft argumentierte, dass das alte System zu unvorhersehbarem Verhalten führen konnte, da sich die Ansichten von Ordnern unerwartet änderten. Das neue System soll konsistenter und intuitiver sein.
- Optimierung der Systemressourcen: Das Speichern individueller Ansichtseinstellungen für jeden Ordner konnte bei einer großen Anzahl von Ordnern zu einer Belastung für die Systemressourcen führen. Das neue System ist ressourcenschonender.
- Einführung von Vorlagen: Das neue System basiert auf Vorlagen, die es ermöglichen, Ansichtseinstellungen für Ordner mit ähnlichem Inhalt zu vereinheitlichen.
So speichern Sie Ansichtseinstellungen in Windows 10 und 11
Auch wenn die Option „Ansichteinstellungen für jeden Ordner speichern” nicht mehr direkt verfügbar ist, gibt es dennoch Möglichkeiten, individuelle Ansichtseinstellungen für Ordner in Windows 10 und 11 festzulegen. Hier sind die wichtigsten Methoden:
1. Ansichten anpassen und als Standard festlegen
Dies ist die gängigste Methode, um Ansichtseinstellungen zu konfigurieren. Sie funktioniert im Wesentlichen, indem Sie zuerst die gewünschten Einstellungen für einen Ordner festlegen und diese dann als Standard für alle Ordner des gleichen Typs übernehmen.
- Öffnen Sie den Ordner, dessen Ansicht Sie anpassen möchten.
- Klicken Sie im Datei-Explorer auf die Registerkarte „Ansicht”.
- Nehmen Sie die gewünschten Änderungen an den Ansichtseinstellungen vor:
- Layout: Wählen Sie zwischen „Große Symbole”, „Mittelgroße Symbole”, „Kleine Symbole”, „Liste”, „Details”, „Kacheln” und „Inhalt”.
- Sortieren nach: Wählen Sie die Sortierreihenfolge der Dateien und Ordner.
- Gruppieren nach: Gruppieren Sie Dateien und Ordner nach bestimmten Kriterien.
- Spalten auswählen (im Detailansicht): Wählen Sie die Spalten aus, die in der Detailansicht angezeigt werden sollen.
- Klicken Sie auf die Registerkarte „Ansicht”.
- Klicken Sie auf „Optionen” (rechts in der Menüleiste).
- Wechseln Sie im Fenster „Ordneroptionen” zur Registerkarte „Ansicht”.
- Klicken Sie auf die Schaltfläche „Für Ordner übernehmen”.
- Bestätigen Sie mit „Ja”, wenn Sie gefragt werden, ob Sie diese Ansicht auf alle Ordner dieses Typs anwenden möchten.
Wichtig: Diese Methode wendet die Ansichtseinstellungen nur auf Ordner des gleichen Typs an. Windows kategorisiert Ordner in verschiedene Typen, z. B. „Dokumente”, „Bilder”, „Musik” und „Allgemeine Elemente”. Wenn Sie unterschiedliche Ansichtseinstellungen für Ordner unterschiedlicher Typen festlegen möchten, müssen Sie diesen Vorgang für jeden Ordner erneut durchführen.
2. Ordner-Vorlagen verwenden
Windows verwendet Ordner-Vorlagen, um die Standardansichtseinstellungen für verschiedene Ordnerarten festzulegen. Sie können diese Vorlagen anpassen, um das Verhalten des Datei-Explorers zu beeinflussen.
- Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den Ordner, den Sie anpassen möchten.
- Wählen Sie „Eigenschaften”.
- Wechseln Sie zur Registerkarte „Anpassen”.
- Wählen Sie im Dropdown-Menü „Diesen Ordner optimieren für:” den Ordner-Typ aus, der am besten zum Inhalt des Ordners passt (z. B. „Allgemeine Elemente”, „Dokumente”, „Bilder”, „Musik”, „Videos”).
- Aktivieren Sie optional das Kontrollkästchen „Auch alle Unterordner übernehmen”, um die Einstellungen auf alle Unterordner anzuwenden.
- Klicken Sie auf „Übernehmen” und dann auf „OK”.
Indem Sie den Ordner-Typ anpassen, können Sie die Standardansichtseinstellungen für diesen Ordner und seine Unterordner beeinflussen. Dies ist besonders nützlich, um Ordner mit ähnlichen Inhalten einheitlich darzustellen.
3. Die Registrierung bearbeiten (Fortgeschrittene)
Achtung: Die Bearbeitung der Registrierung kann zu schwerwiegenden Problemen führen, wenn sie nicht korrekt durchgeführt wird. Sichern Sie Ihre Registrierung, bevor Sie Änderungen vornehmen. Diese Methode ist nur für fortgeschrittene Benutzer geeignet.
Es gibt Registrierungseinträge, die das Verhalten des Datei-Explorers in Bezug auf die Ansichtseinstellungen steuern. Durch das Ändern dieser Einträge können Sie das Verhalten des Datei-Explorers anpassen.
- Drücken Sie die Windows-Taste + R, um das Dialogfeld „Ausführen” zu öffnen.
- Geben Sie „regedit” ein und drücken Sie die Eingabetaste.
- Navigieren Sie zum folgenden Schlüssel:
HKEY_CURRENT_USERSoftwareClassesLocal SettingsSoftwareMicrosoftWindowsShellBags - Der Schlüssel „Bags” enthält Informationen über die Ansichtseinstellungen der verschiedenen Ordner. Sie können diese Einträge löschen, um die Ansichtseinstellungen auf die Standardeinstellungen zurückzusetzen.
- Navigieren Sie zum folgenden Schlüssel:
HKEY_CURRENT_USERSoftwareClassesLocal SettingsSoftwareMicrosoftWindowsShellBagMRU - Der Schlüssel „BagMRU” enthält Informationen über die Reihenfolge, in der die Ordner im Datei-Explorer angezeigt wurden. Auch hier können Sie Einträge löschen, um die Ansichtseinstellungen zurückzusetzen.
Hinweis: Das Löschen von Einträgen in der Registrierung kann dazu führen, dass die Ansichtseinstellungen einiger Ordner auf die Standardeinstellungen zurückgesetzt werden. Experimentieren Sie vorsichtig und sichern Sie Ihre Registrierung, bevor Sie Änderungen vornehmen.
4. Cloud-Speicher-Synchronisation und Ansichtseinstellungen
Wenn Sie Cloud-Speicherdienste wie OneDrive, Dropbox oder Google Drive verwenden, beachten Sie, dass diese Dienste möglicherweise ihre eigenen Mechanismen zur Synchronisierung von Ansichtseinstellungen verwenden. In einigen Fällen können diese Mechanismen die von Ihnen vorgenommenen lokalen Änderungen überschreiben.
Um Probleme zu vermeiden, sollten Sie die Einstellungen Ihres Cloud-Speicherdienstes überprüfen und sicherstellen, dass die Synchronisierung der Ansichtseinstellungen deaktiviert ist, wenn Sie die vollständige Kontrolle über die Ansichtseinstellungen Ihrer Ordner behalten möchten.
Fazit
Auch wenn die direkte Option „Ansichteinstellungen für jeden Ordner speichern” in neueren Windows-Versionen fehlt, gibt es dennoch verschiedene Möglichkeiten, die Ansichtseinstellungen Ihrer Ordner anzupassen. Durch die Verwendung der Methoden zum Anpassen von Ansichten und zum Festlegen von Standardeinstellungen, zur Verwendung von Ordner-Vorlagen oder zur Bearbeitung der Registrierung (mit Vorsicht) können Sie Ihre Dateiverwaltungsumgebung in Windows 10 und 11 optimal an Ihre Bedürfnisse anpassen.
Vergessen Sie nicht, dass ein bisschen Experimentieren und Geduld erforderlich sind, um die beste Konfiguration für Ihren Workflow zu finden. Viel Erfolg!