Stellen Sie sich vor: Sie sitzen vor Ihrem PC, freuen sich auf eine Gaming-Session oder konzentrieren sich auf wichtige Arbeit, und plötzlich wird Ihr Bildschirm alle 5 Sekunden schwarz – nur um dann wieder aufzuleuchten, als wäre nichts gewesen. Ein kurzes Flackern, ein Aussetzer, der den Arbeitsfluss stört und die Nerven strapaziert. Das Absurde daran? Sie haben gerade erst einen neuen Grafikkartentreiber installiert, in der Hoffnung, genau solche Probleme zu vermeiden. Dieses Phänomen ist besonders bei älteren, aber immer noch zuverlässigen Grafikkarten wie der Nvidia Geforce GTX 960 ein bekanntes Ärgernis. Doch keine Sorge, Sie sind nicht allein und es gibt zahlreiche Lösungsansätze, die wir Ihnen in diesem umfassenden Guide detailliert vorstellen.
Oftmals glauben Nutzer, dass ein frischer Treiber alle Probleme löst. Wenn der Bildschirm aber dennoch im Fünf-Sekunden-Takt schwarz wird, deutet das darauf hin, dass die Ursache tiefer liegt oder der Treiber selbst nicht so „neu” und „fehlerfrei” ist, wie er scheint. Von simplen Kabelproblemen bis hin zu komplexen Softwarekonflikten oder sogar Hardwaredefekten – die Bandbreite der möglichen Gründe ist groß. Lassen Sie uns gemeinsam auf eine systematische Fehlersuche gehen, um Ihre Nvidia GTX 960 wieder einwandfrei zum Laufen zu bringen und die lästigen Bildausfälle ein für alle Mal zu beenden.
Warum wird Ihr Bildschirm alle 5 Sekunden schwarz? Eine erste Orientierung
Bevor wir in die Lösungsansätze eintauchen, ist es hilfreich, die möglichen Ursachen grob zu verstehen. Das sporadische Schwarzwerden des Bildschirms im regelmäßigen Intervall deutet oft auf ein Signalproblem hin, das durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden kann: Eine gestörte Kommunikation zwischen Grafikkarte und Monitor, unzureichende Stromversorgung, Überhitzung, falsch konfigurierte Treiber oder sogar defekte Komponenten. Da Sie bereits einen neuen Treiber installiert haben, liegt der Fokus darauf, was *trotzdem* noch schiefgehen kann.
Schritt 1: Die Grundlagen – Checkliste für den Schnellstart
Manchmal sind die einfachsten Lösungen die effektivsten. Beginnen wir mit den offensichtlichsten Punkten, die oft übersehen werden:
- Kabel prüfen: Haben Sie Ihr DisplayPort-, HDMI- oder DVI-Kabel überprüft? Ein locker sitzendes Kabel, ein Knick oder sogar ein defektes Kabel selbst kann zu Signalunterbrechungen führen. Versuchen Sie, das Kabel auf beiden Seiten (Grafikkarte und Monitor) fest anzudrücken. Wenn möglich, testen Sie ein anderes Kabel. Minderwertige oder zu lange Kabel können ebenfalls anfällig für Interferenzen sein.
- Monitor testen: Ist der Monitor die Fehlerquelle? Schließen Sie den Monitor testweise an ein anderes Gerät an (z.B. Laptop, Spielkonsole) oder, falls möglich, einen anderen Monitor an Ihren PC an. So können Sie ausschließen, dass der Monitor selbst das Problem verursacht. Achten Sie auch auf die Energieeinstellungen Ihres Monitors.
- Andere Anschlüsse verwenden: Ihre Nvidia Geforce GTX 960 verfügt über mehrere Display-Ausgänge. Versuchen Sie, den Monitor an einen anderen HDMI-, DisplayPort- oder DVI-Anschluss der Grafikkarte anzuschließen. Manchmal ist nur ein bestimmter Port defekt oder verursacht Schwierigkeiten.
- Einfacher Neustart: Auch wenn es banal klingt, ein vollständiger Neustart (nicht nur Standby) kann viele temporäre Softwarefehler beheben. Fahren Sie Ihren PC komplett herunter, trennen Sie ihn für etwa eine Minute vom Strom und starten Sie ihn dann neu.
Schritt 2: Der Treiber – Tiefer graben als nur „neu installiert”
Sie haben einen „neuen Treiber” installiert, aber das Problem bleibt bestehen. Hier liegt oft der Haken: Eine Neuinstallation ist nicht immer eine saubere Treiberinstallation. Rückstände alter Treiberversionen können zu Konflikten führen, die genau solche sporadischen Ausfälle verursachen.
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DDU: Der saubere Schnitt mit dem Display Driver Uninstaller
Dies ist der wichtigste Schritt, wenn es um Treiberprobleme geht. Das Tool Display Driver Uninstaller (DDU) entfernt *alle* Spuren von Grafikkartentreibern vollständig von Ihrem System.- Laden Sie DDU von einer vertrauenswürdigen Quelle herunter (z.B. Guru3D).
- Starten Sie Ihren PC im abgesicherten Modus (Windows-Taste + R,
msconfigeingeben, im Reiter „Startoptionen” den Haken bei „Abgesicherter Start” setzen und neu starten). - Führen Sie DDU aus und wählen Sie „GPU” und „Nvidia” aus. Klicken Sie dann auf „Bereinigen und Neustarten”.
- Nach dem Neustart im normalen Modus ist Ihr System frei von Nvidia-Treibern. Installieren Sie nun den neuesten, stabilen Treiber direkt von der offiziellen Nvidia-Website. Achten Sie darauf, dass es der exakte Treiber für Ihre Geforce GTX 960 und Ihr Betriebssystem ist. Manchmal ist es ratsam, nicht den allerneuesten Treiber zu nehmen, sondern eine oder zwei Versionen zurückzugehen, die sich als besonders stabil erwiesen haben.
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Nvidia Systemsteuerung prüfen: Nach der Neuinstallation des Treibers öffnen Sie die Nvidia Systemsteuerung.
- Gehen Sie zu „3D-Einstellungen verwalten” und stellen Sie den „Energieverwaltungsmodus” auf „Maximale Leistung bevorzugen” ein. Dies verhindert, dass die Grafikkarte in Energiesparmodi wechselt, die zu Instabilität führen könnten.
- Überprüfen Sie unter „Anzeige” -> „Auflösung ändern” die eingestellte Bildwiederholfrequenz. Stellen Sie sicher, dass sie korrekt für Ihren Monitor eingestellt ist und von diesem unterstützt wird. Eine falsch eingestellte Frequenz kann zu Signalproblemen führen.
- Windows-Updates: Stellen Sie sicher, dass Ihr Windows auf dem neuesten Stand ist. Manchmal können veraltete Systemdateien oder DirectX-Versionen zu Konflikten mit neuen Grafiktreibern führen.
Schritt 3: Die Hardware – Ein Blick ins Gehäuse
Wenn die Treiberseite geklärt ist, richten wir den Blick auf die Hardware. Gerade bei einer Nvidia Geforce GTX 960, die schon einige Jahre auf dem Buckel haben könnte, sind altersbedingte Verschleißerscheinungen oder mangelnde Wartung nicht zu unterschätzen.
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Stromversorgung der Grafikkarte:
Die GTX 960 benötigt zusätzliche Stromversorgung über einen oder zwei 6-Pin PCIe-Stromanschlüsse direkt vom Netzteil. Ein instabiles Netzteil (PSU) oder ein locker sitzendes Stromkabel kann die periodischen Ausfälle verursachen.
- Stellen Sie sicher, dass alle PCIe-Stromkabel fest und korrekt in die Grafikkarte eingesteckt sind.
- Überprüfen Sie, ob Ihr Netzteil noch ausreichend Leistung liefert. Ein alterndes Netzteil kann an Effizienz verlieren und unter Last nicht genügend Strom liefern, was zu Aussetzern führen kann. Die GTX 960 ist zwar keine Stromfresserin, aber ein unterdimensioniertes oder altersschwaches Netzteil (besonders bei Systemen mit vielen Laufwerken oder zusätzlichen Komponenten) kann die Ursache sein. Eine Leistung von 400-500W ist für die GTX 960 meist ausreichend, aber bei einem uralten Netzteil kann selbst das eng werden.
- Wenn möglich, testen Sie die Grafikkarte mit einem anderen Netzteil oder in einem anderen PC, um die Stromversorgung als Fehlerquelle auszuschließen.
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Temperatur der GTX 960: Überhitzung?
Überhitzung ist ein häufiger Grund für Instabilität. Wenn die Grafikkarte zu heiß wird, können Schutzmechanismen greifen, die das Signal kurzzeitig unterbrechen, um Schäden zu vermeiden.
- Öffnen Sie Ihr PC-Gehäuse und überprüfen Sie die Lüfter der Grafikkarte. Drehen sie sich richtig? Sind sie verstaubt? Reinigen Sie die Lüfter und Kühlrippen der GTX 960 vorsichtig mit Druckluft.
- Überwachen Sie die GPU-Temperatur mit Tools wie HWMonitor, GPU-Z oder MSI Afterburner. Lassen Sie das Tool im Hintergrund laufen, während Sie den PC nutzen. Steigt die Temperatur der GTX 960 kurz vor oder während des Blackouts stark an? Normalerweise sollte die Temperatur unter Last unter 80-85°C bleiben.
- Wenn die Temperaturen zu hoch sind, könnte die Wärmeleitpaste auf dem GPU-Chip ausgetrocknet sein und müsste erneuert werden. Dies ist ein fortgeschrittener Schritt und sollte nur von erfahrenen Benutzern durchgeführt werden.
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PCIe-Steckplatz:
Entfernen Sie die Grafikkarte vorsichtig aus dem PCIe-Steckplatz und setzen Sie sie wieder fest ein. Manchmal kann eine schlechte Verbindung die Ursache sein. Falls Ihr Mainboard über mehrere PCIe-Steckplätze verfügt, versuchen Sie, die GTX 960 in einen anderen Steckplatz einzusetzen. Reinigen Sie den Steckplatz vorsichtig von Staub.
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System-RAM:
Auch wenn es unwahrscheinlich ist, dass fehlerhafter Arbeitsspeicher direkt zu diesem spezifischen Problem führt, kann er doch zu allgemeiner Systeminstabilität beitragen. Führen Sie einen MemTest86 durch, um den RAM auf Fehler zu überprüfen.
Schritt 4: Software- und Systemeinstellungen optimieren
Abseits von Treibern und Hardware gibt es noch weitere Softwareeinstellungen und Programme, die das Problem auslösen können.
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Windows-Energieoptionen:
Manchmal sind die Windows-Energieeinstellungen zu aggressiv und schalten Komponenten ab, um Energie zu sparen.
- Gehen Sie zur Systemsteuerung -> Energieoptionen. Wählen Sie „Höchstleistung” aus.
- Klicken Sie bei Ihrem gewählten Energiesparplan auf „Energiesparplaneinstellungen ändern” und dann auf „Erweiterte Energieeinstellungen ändern”.
- Suchen Sie nach „PCI Express” und stellen Sie „Verbindungszustands-Energieverwaltung” auf „Aus” oder „Moderate Energiesparoption”. Dies verhindert, dass Windows den PCIe-Bus in den Schlafmodus versetzt.
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Hintergrundanwendungen & Overlays:
Bestimmte Software, insbesondere Gaming-Overlays (wie das GeForce Experience In-Game-Overlay, Discord-Overlay, Steam-Overlay, MSI Afterburner oder andere Monitoring-Tools), können mit dem Grafiktreiber interferieren und zu Problemen führen. Deaktivieren Sie diese testweise und prüfen Sie, ob das Problem weiterhin besteht.
- Deaktivieren Sie das In-Game-Overlay in den GeForce Experience Einstellungen.
- Schließen Sie alle unnötigen Hintergrundprogramme, bevor Sie Ihr System testen.
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BIOS/UEFI-Update & Einstellungen:
Ein veraltetes Mainboard-BIOS/UEFI kann Kompatibilitätsprobleme mit der Grafikkarte oder dem Betriebssystem verursachen. Überprüfen Sie auf der Herstellerseite Ihres Mainboards, ob es ein Update gibt. Seien Sie hierbei jedoch vorsichtig, da ein fehlerhaftes BIOS-Update das System unbrauchbar machen kann.
Im BIOS/UEFI können Sie auch die Einstellungen für den PCIe-Steckplatz überprüfen. Stellen Sie sicher, dass die „Primary Graphics Adapter” oder ähnliche Einstellung auf „PCI Express” steht.
Schritt 5: Diagnose-Tools und erweiterte Tests
Wenn alle vorherigen Schritte das Problem nicht behoben haben, ist es Zeit für tiefere Analysen.
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Ereignisanzeige prüfen: Windows protokolliert Systemereignisse. Öffnen Sie die Ereignisanzeige (Windows-Taste + R,
eventvwr.msceingeben) und suchen Sie unter „Windows-Protokolle” -> „System” und „Anwendung” nach Fehlern, die zeitgleich mit den Blackouts auftreten. Achten Sie auf Einträge mit Bezug zu Display, Nvidia, Grafik oder Stromversorgung. -
Stress-Tests:
Führen Sie einen Grafikkarten-Stresstest durch (z.B. FurMark) und gleichzeitig einen CPU-Stresstest (z.B. Prime95 oder AIDA64), um die Stabilität unter maximaler Last zu prüfen. Wenn das Problem unter Last sofort oder reproduzierbar auftritt, deutet dies stark auf ein Problem mit der Stromversorgung oder der Kühlung hin.
Achtung: Stresstests belasten die Hardware stark und können im Falle eines Defekts zu weiteren Problemen führen. Überwachen Sie stets die Temperaturen!
- Im abgesicherten Modus testen: Wenn der Bildschirm im abgesicherten Modus nicht schwarz wird, deutet dies stark auf ein Treiber- oder Softwareproblem hin, da im abgesicherten Modus nur grundlegende Treiber geladen werden.
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Cross-Testing:
- Wenn Sie Zugang zu einem anderen PC haben, versuchen Sie, Ihre GTX 960 dort einzubauen und zu testen. Wenn das Problem dort nicht auftritt, liegt der Fehler eher in Ihrem System (Mainboard, Netzteil, CPU, RAM).
- Wenn Sie eine andere, funktionsfähige Grafikkarte haben, bauen Sie diese in Ihren PC ein. Tritt das Problem dann nicht auf, ist Ihre GTX 960 wahrscheinlich defekt.
Wann ist es Zeit für professionelle Hilfe oder einen Austausch?
Wenn Sie alle diese Schritte sorgfältig durchgeführt haben und das Problem weiterhin besteht, könnte ein Defekt an der Grafikkarte selbst vorliegen. Insbesondere nach mehreren Jahren intensiver Nutzung kann eine Nvidia Geforce GTX 960 das Ende ihrer Lebensdauer erreicht haben. Fehler im Videospeicher (VRAM) oder andere interne Schäden sind oft schwer selbst zu diagnostizieren und zu beheben.
In diesem Fall können Sie sich an einen professionellen PC-Techniker wenden, der spezialisierte Diagnosewerkzeuge besitzt. Oftmals ist es jedoch bei einer älteren Grafikkarte wie der GTX 960 wirtschaftlicher, über ein Upgrade nachzudenken, anstatt teure Reparaturen durchführen zu lassen. Die Technologie hat sich weiterentwickelt, und selbst aktuelle Einsteigerkarten können eine deutlich bessere Leistung bieten.
Fazit
Das sporadische Schwarzwerden des Bildschirms mit Ihrer Nvidia Geforce GTX 960, selbst nach der Installation eines neuen Treibers, ist ein frustrierendes Problem, das aber mit Geduld und systematischer Fehlersuche meist gelöst werden kann. Von einfachen Kabelkontrollen über eine gründliche Treiberreinigung mit DDU bis hin zur Überprüfung der Hardware-Komponenten und Software-Einstellungen – wir haben Ihnen eine umfassende Anleitung an die Hand gegeben. Wir hoffen, dass Ihnen diese Schritte geholfen haben, das störende Anzeigeproblem zu identifizieren und zu beheben, damit Sie Ihre PC-Erfahrung wieder störungsfrei genießen können.