Kennen Sie das Gefühl? Sie schließen ein wichtiges USB-Gerät an Ihren Computer an, erwarten sofortige Funktionalität und stattdessen begrüßt Sie eine Fehlermeldung: „Der Gerätetreiber für diese Hardware kann nicht geladen werden. Der Treiber ist möglicherweise beschädigt oder nicht vorhanden. (Code 39)”. Frustration macht sich breit, besonders wenn es sich um unverzichtbare Hardware handelt. Keine Sorge, Sie sind nicht allein. Der Fehlercode 39 ist ein häufiges Ärgernis für Windows-Nutzer, das die Kommunikation zwischen Ihrem Betriebssystem und der Hardware stört. Oft sind davon besonders USB-Geräte betroffen, von externen Festplatten über Webcams bis hin zu Druckern. Aber atmen Sie tief durch: In diesem umfassenden Leitfaden führen wir Sie Schritt für Schritt durch die Diagnose und Behebung dieses hartnäckigen Problems.
Was ist Fehlercode 39 und warum tritt er auf?
Der Fehlercode 39 ist eine Windows-Fehlermeldung, die im Geräte-Manager angezeigt wird. Sie bedeutet, dass das System den für eine bestimmte Hardware benötigten Gerätetreiber nicht erfolgreich laden konnte. Im Klartext: Ihr Computer „spricht nicht” mit der Hardware, weil die Software, die diese Kommunikation ermöglichen soll – der Treiber – defekt ist, fehlt oder nicht korrekt installiert wurde. Die Auswirkungen können weitreichend sein: Das betroffene Gerät funktioniert nicht, wird nicht erkannt oder verursacht Abstürze.
Besonders bei USB-Treibern kann der Code 39 tückisch sein. USB-Geräte sind Plug-and-Play-Geräte, die in der Regel sofort einsatzbereit sein sollten. Wenn sie nicht funktionieren, liegt das Problem oft tiefer. Die Ursachen für einen streikenden Treiber können vielfältig sein:
- Beschädigte oder fehlende Treiberdateien: Dies ist die häufigste Ursache. Treiber können durch fehlerhafte Updates, Malware oder Systemprobleme korrumpiert werden.
- Inkompatible Treiber: Manchmal wird ein Treiber installiert, der nicht zur Windows-Version oder zur Hardware passt.
- Konflikte mit anderen Treibern: Zwei Treiber versuchen, auf dieselbe Ressource zuzugreifen, was zu einem Konflikt führt.
- Probleme in der Windows-Registrierungsdatenbank (Registry): Einträge, die für das Laden von Treibern zuständig sind, können beschädigt sein.
- Hardware-Fehler: Obwohl seltener, kann auch die Hardware selbst defekt sein, was das Laden des Treibers verhindert.
- Viren oder Malware: Schädliche Software kann Systemdateien oder Treiber manipulieren.
Die umfassende Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Fehlerbehebung
Die Behebung des Fehlercodes 39 erfordert oft eine systematische Herangehensweise. Wir beginnen mit den einfachsten Lösungen und arbeiten uns zu den komplexeren Schritten vor.
1. Erste Schritte und grundlegende Überprüfungen
Bevor Sie sich in die Tiefen des Systems begeben, sollten Sie die offensichtlichsten Dinge ausschließen. Diese Schritte sind schnell erledigt und können oft Wunder wirken:
- Computer neu starten: Eine der ältesten, aber oft effektivsten Methoden. Ein Neustart kann temporäre Systemfehler beheben und Prozesse neu initialisieren.
- USB-Kabel und -Anschluss überprüfen: Stellen Sie sicher, dass das USB-Kabel intakt ist und fest in einem funktionierenden USB-Port steckt. Versuchen Sie, das Gerät an einen anderen USB-Port anzuschließen (insbesondere einen direkt am Mainboard, nicht über einen Hub). Testen Sie auch, ob andere USB-Geräte an diesem Port funktionieren.
- Gerät an einem anderen Computer testen: Wenn möglich, schließen Sie das betroffene USB-Gerät an einen anderen PC an. Funktioniert es dort, liegt das Problem definitiv an Ihrem System.
- Trennen Sie alle unnötigen USB-Geräte: Manchmal können zu viele angeschlossene Geräte oder ein Stromversorgungsproblem an den USB-Ports Konflikte verursachen.
2. Der Geräte-Manager: Ihr zentrales Werkzeug
Der Geräte-Manager ist der wichtigste Ort, um Treiberprobleme zu beheben. Sie erreichen ihn am schnellsten, indem Sie mit der rechten Maustaste auf den Start-Button klicken und „Geräte-Manager” auswählen.
2.1. Gerät deinstallieren und neu erkennen lassen
Dies ist der erste und oft erfolgreichste Schritt im Geräte-Manager:
- Öffnen Sie den Geräte-Manager.
- Suchen Sie das Gerät, das den Fehlercode 39 anzeigt. Es ist oft mit einem gelben Ausrufezeichen versehen. Achten Sie auf Kategorien wie „Andere Geräte”, „USB-Controller” oder die spezifische Geräteklasse (z.B. „Audioeingänge und -ausgänge”).
- Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf das betroffene Gerät und wählen Sie „Gerät deinstallieren”.
- Wenn Sie gefragt werden, ob Sie die Treibersoftware für dieses Gerät löschen möchten, aktivieren Sie das Kontrollkästchen, falls es verfügbar ist und Sie sicher sind, dass Sie den Treiber später neu installieren können.
- Bestätigen Sie die Deinstallation.
- Starten Sie Ihren Computer neu. Windows wird beim Neustart versuchen, das Gerät automatisch neu zu erkennen und die USB-Treiber neu zu installieren.
2.2. Treibersoftware aktualisieren
Veraltete oder inkompatible Treiber sind eine häufige Ursache für Code 39:
- Im Geräte-Manager, klicken Sie erneut mit der rechten Maustaste auf das Gerät mit dem Fehler.
- Wählen Sie „Treiber aktualisieren”.
- Wählen Sie „Automatisch nach aktualisierter Treibersoftware suchen”. Windows wird online nach dem neuesten Treiber suchen und ihn installieren, falls er gefunden wird.
- Wenn Windows keinen Treiber findet oder der Fehler weiterhin besteht, wiederholen Sie Schritt 1 und wählen Sie stattdessen „Auf meinem Computer nach Treibersoftware suchen”.
- Klicken Sie dann auf „Aus einer Liste verfügbarer Treiber auf meinem Computer auswählen”. Hier können Sie versuchen, einen zuvor installierten Treiber zu wählen oder einen generischen Treiber auszuprobieren.
- Manuelle Treiberinstallation: Die beste Methode ist oft, den Treiber direkt von der Webseite des Geräteherstellers herunterzuladen. Suchen Sie nach Ihrem genauen Gerätemodell und Ihrer Windows-Version (32-Bit oder 64-Bit). Laden Sie den Treiber herunter und installieren Sie ihn manuell, indem Sie die Anweisungen des Herstellers befolgen oder im Geräte-Manager die Option „Auf meinem Computer nach Treibersoftware suchen” und dann den Pfad zum heruntergeladenen Treiberordner angeben.
2.3. Treiber zurücksetzen
Wenn der Fehler nach einem kürzlichen Treiber-Update aufgetreten ist, kann das Zurücksetzen des Treibers auf eine frühere Version helfen:
- Im Geräte-Manager, klicken Sie mit der rechten Maustaste auf das Gerät und wählen Sie „Eigenschaften”.
- Gehen Sie zur Registerkarte „Treiber”.
- Wenn die Schaltfläche „Vorheriger Treiber” (oder „Treiber zurücksetzen”) aktiv ist, klicken Sie darauf.
- Folgen Sie den Anweisungen und starten Sie den PC neu.
2.4. Gerät deaktivieren und aktivieren
Manchmal hilft es, das Gerät einfach neu zu initialisieren:
- Im Geräte-Manager, klicken Sie mit der rechten Maustaste auf das Gerät.
- Wählen Sie „Gerät deaktivieren”.
- Warten Sie einige Sekunden.
- Klicken Sie erneut mit der rechten Maustaste auf das Gerät und wählen Sie „Gerät aktivieren”.
3. Die Registry: Ein heikles Terrain (nur für Fortgeschrittene!)
Ein häufiger Grund für den Fehlercode 39 sind beschädigte Einträge in der Windows-Registrierungsdatenbank, insbesondere die sogenannten „UpperFilters” und „LowerFilters”. Diese Einträge können die Kommunikation zwischen dem System und den Treibern stören. Vorsicht: Das Bearbeiten der Registry kann Ihr System unbrauchbar machen, wenn es falsch gemacht wird. Erstellen Sie IMMER ein Backup, bevor Sie Änderungen vornehmen!
3.1. Registry-Backup erstellen
- Drücken Sie
Win + R, geben Sieregeditein und drücken Sie Enter. - Gehen Sie in der Registry-Editor-Leiste auf „Datei” > „Exportieren…”.
- Wählen Sie „Alles” als Exportbereich und speichern Sie die Datei an einem sicheren Ort.
3.2. UpperFilters und LowerFilters löschen
Diese Filter sind oft für CD/DVD-Laufwerke oder USB-Speichergeräte relevant, können aber auch andere Gerätetreiber beeinflussen.
- Öffnen Sie den Registry-Editor (
regedit). - Navigieren Sie zu folgendem Pfad:
HKEY_LOCAL_MACHINESYSTEMCurrentControlSetControlClass - In diesem Pfad sehen Sie viele Unterordner, die als GUIDs (globally unique identifiers) bezeichnet werden, z.B.
{4D36E965-E325-11CE-BFC1-08002BE10318}für CD/DVD-Laufwerke. Sie müssen die GUID finden, die zu Ihrem problematischen Gerät gehört. Eine Liste gängiger GUIDs finden Sie online (z.B.{36FC9E60-C465-11CF-8056-444553540000}für USB-Geräte). Sie können auch im Geräte-Manager die Eigenschaften des problematischen Geräts öffnen, Details auswählen und die Klasse-GUID anzeigen lassen. - Sobald Sie den korrekten GUID-Ordner gefunden haben, klicken Sie darauf.
- Im rechten Bereich des Fensters suchen Sie nach den Einträgen
UpperFiltersundLowerFilters. - Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf
UpperFiltersund wählen Sie „Löschen”. Bestätigen Sie die Löschung. - Wiederholen Sie dies für
LowerFilters, falls vorhanden. - Schließen Sie den Registry-Editor und starten Sie Ihren Computer neu.
4. Systemdateien reparieren
Beschädigte Systemdateien können auch das Laden von Treibern behindern.
- SFC-Scan (System File Checker): Öffnen Sie die Eingabeaufforderung als Administrator (Rechtsklick auf Start > „Eingabeaufforderung (Administrator)” oder „Windows PowerShell (Administrator)”). Geben Sie
sfc /scannowein und drücken Sie Enter. Der Scan überprüft und repariert beschädigte Systemdateien. - DISM-Tool (Deployment Image Servicing and Management): Wenn der SFC-Scan das Problem nicht löst, kann DISM helfen. Führen Sie im selben Administrator-Fenster folgende Befehle aus (nach jedem Befehl Enter drücken):
DISM /Online /Cleanup-Image /CheckHealthDISM /Online /Cleanup-Image /ScanHealthDISM /Online /Cleanup-Image /RestoreHealthDiese Befehle können einige Zeit in Anspruch nehmen.
5. Windows-Updates installieren
Manchmal werden aktuelle Treiber oder wichtige Systempatches über Windows Update bereitgestellt. Stellen Sie sicher, dass Ihr System auf dem neuesten Stand ist. Gehen Sie zu „Einstellungen” > „Update und Sicherheit” > „Windows Update” und klicken Sie auf „Nach Updates suchen”.
6. BIOS/UEFI-Einstellungen prüfen
In seltenen Fällen könnten USB-Ports im BIOS/UEFI deaktiviert sein oder spezifische Einstellungen für USB-Geräte Probleme verursachen. Starten Sie Ihren PC neu und drücken Sie die entsprechende Taste (oft F2, Entf, F10 oder F12), um ins BIOS/UEFI zu gelangen. Suchen Sie nach Optionen wie „USB-Configuration” oder „Integrated Peripherals” und stellen Sie sicher, dass USB-Controller aktiviert sind.
7. Malware-Scan durchführen
Schädliche Software kann Systemdateien oder die Funktionsweise von Treibern stören. Führen Sie einen vollständigen Scan mit Ihrem Antivirenprogramm durch, um sicherzustellen, dass keine Infektion vorliegt.
8. Systemwiederherstellung nutzen
Wenn das Problem nach einer bestimmten Änderung (z.B. Installation einer neuen Software oder eines Updates) aufgetreten ist, können Sie versuchen, Ihr System auf einen früheren Wiederherstellungspunkt zurückzusetzen. Suchen Sie in der Windows-Suche nach „Wiederherstellungspunkt erstellen” und wählen Sie dann „Systemwiederherstellung”.
9. Hardware-Tests und professionelle Hilfe
Wenn alle Software-Lösungen fehlschlagen, könnte tatsächlich ein Defekt an der Hardware (dem USB-Gerät selbst oder den USB-Controllern auf dem Mainboard) vorliegen. Wenn das Gerät an einem anderen PC funktioniert, aber auf Ihrem weiterhin streikt, sollten Sie die Systemintegrität weiter prüfen oder professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Ein Fachmann kann spezifische Diagnosetools verwenden oder Hardwarekomponenten testen.
Vorsorge ist besser als Nachsorge
Um zukünftige Treiberprobleme und das Auftreten von Code 39 zu minimieren, beachten Sie folgende Tipps:
- Regelmäßige Treiber-Updates: Halten Sie Ihre wichtigen Treiber (insbesondere für Chipsatz, Grafikkarte und USB-Controller) stets auf dem neuesten Stand, indem Sie regelmäßig die Herstellerwebseiten besuchen.
- System-Backups: Erstellen Sie regelmäßig System-Backups oder Wiederherstellungspunkte. So können Sie im Ernstfall schnell zu einem funktionierenden Zustand zurückkehren.
- Software nur von vertrauenswürdigen Quellen: Laden Sie Treiber und Software niemals von dubiosen Webseiten herunter.
- Sicheres Entfernen von Hardware: Trennen Sie USB-Geräte immer sicher über die Option „Hardware sicher entfernen und Medium auswerfen”, um Dateikorruption zu vermeiden.
- Gute Systempflege: Halten Sie Ihr System sauber, frei von Malware und unnötiger Software.
Fazit
Der Fehlercode 39 bei USB-Geräten oder anderer Hardware kann frustrierend sein, aber in den meisten Fällen lässt er sich mit etwas Geduld und den richtigen Schritten beheben. Die Ursachen reichen von einfachen Kabelproblemen bis hin zu komplexen Registry-Einträgen. Beginnen Sie immer mit den grundlegendsten Lösungen und arbeiten Sie sich systematisch vor. Der Geräte-Manager ist Ihr bester Freund in dieser Situation, und eine vorsichtige Handhabung der Registry kann das Problem endgültig lösen. Sollten Sie trotz aller Bemühungen nicht weiterkommen, zögern Sie nicht, den Hersteller des Geräts oder einen IT-Experten zu konsultieren. Mit dieser Anleitung sind Sie bestens gerüstet, um dem Code 39 den Kampf anzusagen und Ihre Hardware wieder zum Laufen zu bringen!