Muss man bei Hardwarerat das W-LAN zusätzlich mitkaufen, damit der PC W-LAN hat?

Einleitung: Die WLAN-Frage beim PC-Kauf – Eine häufige Unsicherheit

Der Kauf eines neuen PCs, insbesondere eines vorkonfigurierten Systems von Anbietern wie Hardwarerat, ist für viele eine spannende Angelegenheit. Man freut sich auf schnelle Leistung, neue Funktionen und ein reibungsloses Erlebnis. Doch oft taucht im Planungsprozess oder sogar nach dem Kauf eine fundamentale Frage auf, die viele potenzielle Käufer beschäftigt: Muss man bei Hardwarerat das WLAN zusätzlich kaufen, damit der PC WLAN hat? Diese Frage ist absolut berechtigt, denn die drahtlose Internetverbindung ist aus unserem modernen Alltag nicht mehr wegzudenken. Ob für Gaming, Home-Office, Streaming oder einfach nur zum Surfen – ein stabiles und schnelles WLAN ist oft essenziell.

Die kurze Antwort ist leider nicht ganz so einfach wie ein klares Ja oder Nein. Es ist ein „Es kommt darauf an”. Aber keine Sorge, dieser umfassende Artikel beleuchtet alle Aspekte dieser Frage, erklärt die verschiedenen Szenarien und gibt Ihnen die nötigen Informationen an die Hand, damit Sie beim nächsten PC-Kauf genau wissen, worauf Sie achten müssen und welche Optionen Ihnen zur Verfügung stehen. Wir tauchen tief in die Welt der PC-Konnektivität ein und räumen mit gängigen Missverständnissen auf.

WLAN im PC: Wie es funktioniert und welche Varianten es gibt

Bevor wir uns Hardwarerat und anderen Systemintegratoren widmen, ist es wichtig zu verstehen, wie WLAN überhaupt in einem Desktop-PC implementiert wird. Es gibt im Wesentlichen drei Hauptwege, wie ein PC drahtlos internetfähig gemacht werden kann:

1. Integriertes WLAN auf dem Mainboard (Hauptplatine):
   Dies ist die eleganteste und oft performanteste Lösung. Viele moderne Mainboards, insbesondere im mittleren bis oberen Preissegment, verfügen über einen fest verlöteten WLAN-Chip und zugehörige Antennenanschlüsse. Diese Mainboards bieten in der Regel nicht nur WLAN, sondern auch Bluetooth, was für kabellose Peripheriegeräte wie Headsets oder Mäuse unerlässlich ist. Solche Lösungen sind nahtlos in das System integriert, optisch unauffällig und bieten oft hervorragende Geschwindigkeiten und Stabilität, da sie direkt über die schnellste Schnittstelle des Systems angebunden sind. Für Nutzer, die Wert auf Ordnung und maximale Performance legen, ist dies die bevorzugte Option. Die verbauten Module unterstützen oft die neuesten Standards wie Wi-Fi 6 (802.11ax) oder sogar Wi-Fi 6E/7.
2. Separate WLAN-Karte (PCIe-Steckkarte):
   Wenn das Mainboard kein integriertes WLAN bietet, kann man eine separate WLAN-Karte in einen freien PCIe-Steckplatz des Mainboards einstecken. Diese Karten sind oft sehr leistungsfähig und können in Sachen Geschwindigkeit und Reichweite mit integrierten Lösungen mithalten oder diese sogar übertreffen, je nach Modell. Sie haben in der Regel externe Antennen, die man flexibel positionieren kann, um den Empfang zu optimieren. Viele dieser Karten bieten ebenfalls Bluetooth-Funktionalität. Diese Option ist eine ausgezeichnete Wahl für alle, deren Mainboard kein WLAN hat, aber die dennoch eine robuste und schnelle drahtlose Verbindung wünschen, ohne einen USB-Port zu belegen.
3. USB-WLAN-Stick (WLAN-Dongle):
   Die einfachste und kostengünstigste Methode, einem PC WLAN-Fähigkeit zu verleihen, ist ein USB-WLAN-Stick. Diese kleinen Geräte werden einfach in einen freien USB-Port gesteckt und sind sofort einsatzbereit (oft nach Installation eines Treibers). Sie sind ideal für Gelegenheitsnutzer, die nur selten WLAN benötigen, oder als Notlösung. Allerdings sind USB-Sticks oft weniger leistungsstark als integrierte oder PCIe-Karten, können USB-Ports blockieren und die externen Antennen sind manchmal suboptimal positioniert, was die Signalqualität beeinträchtigen kann. Für anspruchsvolle Anwendungen wie Online-Gaming oder hochauflösendes Streaming sind sie oft nur ein Kompromiss.

Hardwarerat und die WLAN-Option: Die gängige Praxis bei Systemintegratoren

Nun zur Kernfrage: Wie handhabt Hardwarerat, ein bekannter deutscher Systemintegrator für Gaming- und Office-PCs, das Thema WLAN? Die Antwort ist, wie eingangs erwähnt, nicht pauschal, aber wir können die gängige Praxis erläutern:

Die meisten Systemintegratoren, einschließlich Hardwarerat, bieten verschiedene PC-Konfigurationen an, die auf unterschiedliche Budgets und Leistungsansprüche zugeschnitten sind.

• Basis- und Budget-Systeme: In den günstigeren Preisregionen oder bei expliziten „Budget-Builds” ist es sehr wahrscheinlich, dass das Mainboard kein integriertes WLAN besitzt. Der Grund hierfür ist einfach: Kostenersparnis. Ein Mainboard ohne integriertes WLAN ist günstiger in der Anschaffung, und viele Nutzer, die einen Budget-PC kaufen, sind möglicherweise bereit, auf diesen Komfort zu verzichten oder ihn bei Bedarf selbst nachzurüsten. Für diese Systeme müsste WLAN zusätzlich erworben werden – entweder als separate PCIe-WLAN-Karte oder als USB-WLAN-Stick.
• Mittelklasse- und High-End-Systeme: Bei PCs im mittleren bis oberen Preissegment ist die Wahrscheinlichkeit deutlich höher, dass ein Mainboard mit integriertem WLAN und Bluetooth verbaut ist. Hier erwarten die Kunden oft einen umfassenderen Funktionsumfang, und die zusätzlichen Kosten für ein WLAN-fähiges Mainboard sind im Gesamtpreis weniger ausschlaggebend. Solche Systeme bieten dann von Haus aus WLAN-Konnektivität, ohne dass der Kunde etwas Zusätzliches tun muss.

Die Hardwarerat-Konfigurator-Transparenz: Ihr bester Freund

Der entscheidende Punkt, um die Frage zu beantworten, ob Sie WLAN zusätzlich kaufen müssen, liegt in der Produktspezifikation und dem Konfigurator von Hardwarerat (oder jedem anderen Systemintegrator).

Hardwarerat ist bekannt dafür, detaillierte Informationen zu den verbauten Komponenten zu liefern. Wenn Sie einen PC auf deren Webseite auswählen oder konfigurieren, sollten Sie folgende Punkte genau prüfen:

1. Die Produktbeschreibung und Feature-Liste: Suchen Sie nach Begriffen wie „WLAN inklusive„, „integriertes WLAN„, „Wi-Fi 6„, „802.11ax” oder expliziten Erwähnungen von WLAN-Standards. Auch die Angabe von Bluetooth ist oft ein guter Indikator, da WLAN und Bluetooth häufig auf demselben Modul verbaut sind.
2. Die Liste der Komponenten: Hardwarerat listet in der Regel die genauen Modelle der verbauten Komponenten auf. Konzentrieren Sie sich auf das Mainboard-Modell. Geben Sie den Namen des Mainboards in eine Suchmaschine ein und prüfen Sie auf der Herstellerseite, ob dieses spezifische Modell über integriertes WLAN verfügt. Achten Sie auf Zusatzbezeichnungen wie „WIFI”, „AC” oder „AX” im Modellnamen des Mainboards, z.B. „ASUS ROG Strix B650E-F Gaming WIFI„.
3. Der Konfigurator/Upgrade-Optionen: Wenn Sie einen PC konfigurieren können, wird Hardwarerat in der Regel die Option anbieten, eine WLAN-Karte hinzuzufügen, falls das Standard-Mainboard keine integrierte Lösung bietet. Dies ist der Moment, in dem Sie „zusätzlich kaufen” würden. Diese Option ist klar gekennzeichnet und mit einem Aufpreis verbunden. Wenn diese Option nicht angezeigt wird, ist das WLAN höchstwahrscheinlich bereits im System enthalten (prüfen Sie dies jedoch immer anhand der Mainboard-Spezifikationen).

Warum WLAN manchmal nicht standardmäßig enthalten ist: Eine Kosten-Nutzen-Analyse

Es gibt gute Gründe, warum Systemintegratoren nicht jeden PC standardmäßig mit integriertem WLAN ausliefern:

• Kostenoptimierung: Wie bereits erwähnt, sind Mainboards mit integriertem WLAN teurer. In einem wettbewerbsintensiven Markt kann das Weglassen dieser Funktion bei Budget-Systemen den Endpreis senken und den PC attraktiver machen.
• Kein Bedarf für alle Nutzer: Nicht jeder Nutzer benötigt WLAN. Viele Gamer und Power-User bevorzugen eine kabelgebundene Ethernet-Verbindung (LAN), da diese in der Regel stabiler, schneller und latenzärmer ist – essenzielle Faktoren für Online-Gaming und große Datentransfers. Für diese Nutzer wäre integriertes WLAN eine unnötige Ausgabe.
• Flexibilität: Indem WLAN nicht immer fest integriert ist, haben Nutzer die Möglichkeit, die für sie beste Lösung (PCIe-Karte, USB-Stick) selbst zu wählen, falls sie nicht mit der Standardlösung zufrieden wären oder ein spezifisches Bedürfnis haben (z.B. besonders lange Antennen).

Was tun, wenn der Hardwarerat-PC kein WLAN hat, Sie es aber benötigen?

Keine Panik! Auch wenn Ihr bestellter oder gewünschter Hardwarerat-PC kein integriertes WLAN hat, gibt es einfache und effektive Lösungen, um ihn nachträglich WLAN-fähig zu machen:

1. Während des Bestellprozesses (falls konfigurierbar):
   Wenn Sie noch vor dem Kauf stehen, ist dies der beste Zeitpunkt. Nutzen Sie den Konfigurator auf der Hardwarerat-Webseite. Dort wird Ihnen wahrscheinlich die Option angeboten, eine PCIe-WLAN-Karte gegen einen Aufpreis hinzuzufügen. Wählen Sie diese Option, und Hardwarerat baut die Karte direkt für Sie ein. Dies ist die bequemste und oft performanteste Lösung, da die Installation professionell erfolgt.
2. Nach dem Kauf (Selbstinstallation):
   Sollten Sie bereits einen PC ohne WLAN besitzen oder die Option im Konfigurator übersehen haben, können Sie WLAN problemlos selbst nachrüsten:
   • PCIe-WLAN-Karte kaufen: Dies ist die empfohlene Lösung für Desktops. Eine hochwertige PCIe-WLAN-Karte kostet zwischen 30 und 80 Euro und bietet exzellente Leistung. Die Installation ist relativ einfach: Gehäuse öffnen, Karte in einen freien PCIe x1-Slot stecken, Antennen anschrauben, Gehäuse schließen. Windows erkennt die Karte meist automatisch, ansonsten den Treiber von der Hersteller-CD oder Webseite installieren. Achten Sie darauf, eine Karte mit dem passenden Wi-Fi-Standard für Ihren Router zu wählen (z.B. Wi-Fi 6 für maximale Geschwindigkeit).
   • USB-WLAN-Stick kaufen: Wenn Sie eine sehr einfache und schnelle Lösung suchen, ist ein USB-WLAN-Stick die richtige Wahl. Diese sind sehr günstig (ab 10 Euro), erfordern keine Gehäuseöffnung und sind in Sekunden einsatzbereit. Bedenken Sie jedoch die potenziell geringere Leistung und die Belegung eines USB-Ports.

Wichtige Überlegungen beim Kauf eines WLAN-Moduls oder PCs mit WLAN:

Wenn Sie sich für WLAN entscheiden, gibt es einige wichtige Aspekte, die Sie berücksichtigen sollten:

• WLAN-Standard: Achten Sie auf den neuesten Standard. Wi-Fi 6 (802.11ax) ist der aktuelle Mainstream-Standard und bietet höhere Geschwindigkeiten, bessere Leistung in Umgebungen mit vielen Geräten und eine höhere Effizienz als ältere Standards (z.B. Wi-Fi 5 / 802.11ac). Prüfen Sie, ob Ihr Router ebenfalls Wi-Fi 6 unterstützt, um das volle Potenzial auszuschöpfen. Neuere Standards wie Wi-Fi 6E und Wi-Fi 7 sind noch nicht so weit verbreitet, aber bieten nochmals Verbesserungen, insbesondere durch die Nutzung des 6-GHz-Bandes bei 6E/7.
• Antennen: Externe, positionierbare Antennen bieten oft einen besseren Empfang als kleine interne Antennen oder solche, die direkt am Gehäuse angebracht sind.
• Bluetooth-Integration: Viele WLAN-Module (sowohl integrierte als auch PCIe-Karten) bieten auch Bluetooth-Konnektivität. Dies ist praktisch für drahtlose Kopfhörer, Gamepads oder Mäuse. Überprüfen Sie, ob diese Funktion enthalten ist, wenn Sie sie benötigen.
• Treiberunterstützung: Stellen Sie sicher, dass für das gewählte WLAN-Modul aktuelle Treiber für Ihr Betriebssystem verfügbar sind. Bei Hardwarerat-Systemen ist dies in der Regel kein Problem, da sie qualitätsgeprüfte Komponenten verwenden.
• Kompatibilität mit dem Router: Um die bestmögliche Leistung zu erzielen, sollten sowohl Ihr PC-WLAN-Modul als auch Ihr Router denselben, möglichst aktuellen WLAN-Standard unterstützen.

Fazit: Prüfen Sie die Spezifikationen – Wissen ist Macht!

Um die eingangs gestellte Frage abschließend zu beantworten: Nein, man muss bei Hardwarerat das WLAN nicht pauschal zusätzlich kaufen. Es hängt entscheidend von der gewählten PC-Konfiguration ab. In vielen Fällen, insbesondere bei den höherwertigen Systemen, ist WLAN bereits integraler Bestandteil des Mainboards und somit im Gesamtpreis inbegriffen. Bei günstigeren oder sehr grundlegenden Konfigurationen könnte es jedoch sein, dass ein Mainboard ohne integriertes WLAN verbaut ist, um Kosten zu sparen.

Der goldene Tipp ist und bleibt: Lesen Sie die Produktspezifikationen auf der Hardwarerat-Webseite (oder jeder anderen Anbieterseite) sorgfältig durch. Achten Sie auf die genaue Bezeichnung des Mainboards und überprüfen Sie dessen Features beim Hersteller. Nutzen Sie den Konfigurator, um eine WLAN-Option hinzuzufügen, falls diese nicht standardmäßig enthalten ist und Sie sie benötigen.

Mit diesem Wissen können Sie Ihren neuen PC bei Hardwarerat oder anderswo mit vollem Vertrauen auswählen und sicherstellen, dass Sie die Konnektivität erhalten, die Sie für Ihre Bedürfnisse benötigen. Ob integriert, als PCIe-Karte oder USB-Stick – die Welt der drahtlosen Verbindung steht Ihnen offen!