Jagd auf Datenmüll: Wo finde ich die Datei __P0__VMware Workstation PRO und wie kann ich sie restlos deinstallieren?

In der digitalen Welt ist Software unser ständiger Begleiter. Manchmal jedoch kommt der Punkt, an dem wir uns von einer Anwendung trennen müssen – sei es, weil sie ihren Dienst getan hat, ein Upgrade ansteht oder einfach nur Platz auf der Festplatte benötigt wird. VMware Workstation Pro ist ein mächtiges Tool für die Virtualisierung, das vielen Nutzern unschätzbare Dienste leistet. Doch wenn die Zeit gekommen ist, sich von dieser Software zu verabschieden, stellt sich oft die Frage: Wie deinstalliere ich sie nicht nur, sondern entferne sie restlos, ohne digitalen Datenmüll zurückzulassen?

Die „Jagd auf Datenmüll“ ist mehr als nur eine Metapher; sie ist eine Notwendigkeit für ein sauberes, leistungsfähiges System. Eine gewöhnliche Deinstallation reicht oft nicht aus, um alle Spuren einer komplexen Anwendung wie VMware Workstation Pro zu beseitigen. Zurückbleibende Dateien, Registry-Einträge oder virtuelle Netzwerkadapter können im besten Fall harmlos sein und einfach nur Speicherplatz belegen, im schlimmsten Fall aber Konflikte mit neuer Software verursachen oder die Systemleistung beeinträchtigen. Dieser umfassende Leitfaden führt Sie Schritt für Schritt durch den Prozess, um VMware Workstation Pro sauber und gründlich von Ihrem Windows- oder Linux-System zu entfernen.

Warum eine restlose Deinstallation von VMware Workstation Pro so wichtig ist

Bevor wir uns in die Details stürzen, lassen Sie uns kurz erörtern, warum dieser Aufwand überhaupt gerechtfertigt ist. Eine unvollständige Deinstallation kann folgende Probleme verursachen:

• Leistungsabfall: Unnötige Hintergrunddienste, Treiber oder geplante Aufgaben können Systemressourcen belegen.
• Konflikte: Insbesondere bei der Installation anderer Virtualisierungssoftware (wie VirtualBox oder Hyper-V) können verbleibende VMware-Komponenten zu schwerwiegenden Konflikten führen.
• Festplattenspeicher: Auch wenn einzelne Dateien klein sind, können über die Zeit unzählige Gigabyte an Protokollen, Cache-Dateien oder alten virtuellen Festplatten (die nicht direkt von der Deinstallation betroffen sind) unbeachtet bleiben.
• Systemstabilität: Beschädigte oder veraltete Registry-Einträge können zu Systemfehlern oder Instabilitäten führen.
• Sicherheit: Obwohl weniger kritisch, bedeuten weniger ungenutzte Dateien und Dienste auch eine geringere potenzielle Angriffsfläche.

Unser Ziel ist es also, Ihr System in einen Zustand zu versetzen, als wäre VMware Workstation Pro nie installiert gewesen. Dies erfordert etwas mehr Arbeit als nur einen Klick im Deinstallationsmanager, aber der Nutzen für die Sauberkeit und Leistung Ihres Systems ist es wert.

Vorbereitung ist alles: Bevor Sie beginnen

Ein umsichtiger Start erspart Ihnen später viel Ärger. Beachten Sie diese wichtigen Schritte, bevor Sie mit der Deinstallation beginnen:

1. Sichern Sie Ihre virtuellen Maschinen (VMs): Dies ist der absolut wichtigste Schritt. Wenn Sie Ihre VMs weiterhin benötigen oder sie später auf einem anderen System oder mit einer anderen Virtualisierungssoftware verwenden möchten, müssen Sie sie sichern. Kopieren Sie die gesamten VM-Ordner (typischerweise `.vmx`, `.vmdk`, etc.) an einen sicheren Ort, z.B. eine externe Festplatte. Die Deinstallation von VMware Workstation Pro löscht nicht automatisch Ihre virtuellen Festplatten, aber es ist besser, auf Nummer sicher zu gehen.
2. Schließen Sie alle VMware-Programme und -Prozesse: Stellen Sie sicher, dass keine virtuellen Maschinen ausgeführt werden und alle VMware-Anwendungen (wie VMware Workstation Pro selbst, VMware Tray, VMware Agent etc.) geschlossen sind. Überprüfen Sie im Task-Manager (Windows: Strg+Umschalt+Entf), ob noch VMware-Prozesse laufen und beenden Sie diese gegebenenfalls.
3. Erstellen Sie einen Systemwiederherstellungspunkt (Windows): Falls etwas schiefgeht, können Sie Ihr System zu einem früheren Zeitpunkt zurücksetzen. Suchen Sie in der Windows-Suche nach „Wiederherstellungspunkt erstellen” und folgen Sie den Anweisungen.
4. Deaktivieren Sie Netzwerkadapter (optional, aber empfohlen): Manchmal können virtuelle Netzwerkadapter die Deinstallation stören. Gehen Sie zu den Netzwerk- und Interneteinstellungen und deaktivieren Sie alle „VMware Virtual Ethernet Adapter”.

Schritt 1: Die Standard-Deinstallation (Windows)

Der erste Schritt ist immer der Versuch, die Software über die integrierten Systemfunktionen zu deinstallieren. Dies entfernt die Hauptkomponenten und ist die Grundlage für die Tiefenreinigung.

1. Über die Systemsteuerung (Windows 7/8/10):
   • Öffnen Sie die Systemsteuerung.
   • Wählen Sie „Programme” und dann „Programme und Funktionen”.
   • Suchen Sie in der Liste nach „VMware Workstation Pro”.
   • Wählen Sie es aus und klicken Sie auf „Deinstallieren/Ändern”.
   • Folgen Sie den Anweisungen des Deinstallationsassistenten. Normalerweise wird Ihnen hier angeboten, die Konfigurationseinstellungen beizubehalten oder zu entfernen. Wählen Sie „Alle entfernen” oder „Remove all components” für eine saubere Deinstallation.
2. Über die Einstellungen (Windows 10/11):
   • Klicken Sie auf das Startmenü, dann auf „Einstellungen” ().
   • Gehen Sie zu „Apps” und dann „Apps & Features”.
   • Suchen Sie in der Liste nach „VMware Workstation Pro”.
   • Klicken Sie darauf und wählen Sie „Deinstallieren”.
   • Bestätigen Sie die Deinstallation und folgen Sie den Anweisungen des Assistenten.

Nach Abschluss der Standard-Deinstallation sollten Sie Ihr System neu starten. Nun beginnt die eigentliche „Jagd auf Datenmüll”.

Schritt 2: Die Tiefenreinigung – Jagd auf den Datenmüll

Hier wird es spannend und erfordert etwas mehr manuelle Arbeit. Gehen Sie vorsichtig vor und löschen Sie nur Dateien und Registry-Einträge, die eindeutig zu VMware Workstation Pro gehören. Bei Unsicherheiten sollten Sie lieber einen Eintrag nicht löschen, als einen kritischen System-Eintrag zu beschädigen.

2.1. Entfernen von verbleibenden Dateien und Ordnern

VMware hinterlässt gerne Ordner und Dateien an verschiedenen Stellen. Hier sind die gängigsten Speicherorte:

1. Programmordner:
   • C:Program FilesVMware (Löschen Sie den Ordner „VMware Workstation” innerhalb dieses Pfades)
   • C:Program Files (x86)VMware (falls vorhanden und relevant)
2. ProgramData-Ordner: Dieser Ordner enthält Anwendungsdaten, die für alle Benutzer gelten. Er ist standardmäßig ausgeblendet.
   • C:ProgramDataVMware (Löschen Sie den gesamten Ordner „VMware” oder zumindest den Unterordner „VMware Workstation”).
3. Benutzer-Appdata-Ordner: Diese Ordner enthalten benutzerspezifische Daten und Caches. Ersetzen Sie <Benutzername> durch Ihren tatsächlichen Windows-Benutzernamen. Diese Ordner sind ebenfalls standardmäßig ausgeblendet.
   • C:Users<Benutzername>AppDataRoamingVMware (Löschen Sie den gesamten Ordner „VMware” oder „VMware Workstation”).
   • C:Users<Benutzername>AppDataLocalVMware (Löschen Sie den gesamten Ordner „VMware” oder „VMware Workstation”).
4. Temporäre Dateien:
   • Öffnen Sie das Ausführen-Fenster (Win+R) und geben Sie %TEMP% ein. Löschen Sie alle Dateien und Ordner, die mit „VMware” in Verbindung stehen.
5. Eigene Dateien / Dokumente: Überprüfen Sie Ihre Dokumente-Ordner (z.B. C:Users<Benutzername>Documents oder C:UsersPublicDocuments) auf übrig gebliebene virtuelle Festplatten (`.vmdk`), Konfigurationsdateien (`.vmx`) oder andere VMware-spezifische Ordner, falls Sie diese dort gespeichert haben und sie nicht mehr benötigen.

2.2. Säubern der Windows-Registrierung

Dies ist der kritischste Teil und erfordert höchste Sorgfalt. Falsche Änderungen in der Registrierung können das System unbrauchbar machen. Es ist dringend empfohlen, vor diesem Schritt einen Systemwiederherstellungspunkt zu erstellen. Alternativ können Sie die Registry vor Änderungen exportieren.

1. Öffnen des Registrierungs-Editors:
   • Drücken Sie Win+R, geben Sie regedit ein und drücken Sie Enter. Bestätigen Sie die Benutzerkontensteuerung.
2. Suchen und Löschen von VMware-Einträgen:
   • Navigieren Sie zum Start der Registrierung (Computer).
   • Verwenden Sie die Suchfunktion (Strg+F) und suchen Sie nach folgenden Begriffen:
     • VMware
     • Workstation
     • VMware, Inc.
     • VMnet
     • VMX (Vorsicht hier, dies kann generische Begriffe treffen!)
   • Löschen Sie alle Schlüssel und Werte, die eindeutig zu VMware Workstation Pro gehören. Seien Sie hier besonders vorsichtig! Löschen Sie nur ganze Schlüssel (Ordner auf der linken Seite), wenn der Name eindeutig „VMware” oder „Workstation” enthält.
   • Wiederholen Sie die Suche mehrmals, da der Editor nur den nächsten Fund anzeigt.
3. Spezifische Schlüssel, die oft Reste enthalten (Achtung! Nur löschen, wenn eindeutig zu VMware zugehörig):
   • HKEY_CURRENT_USERSoftwareVMware, Inc.
   • HKEY_LOCAL_MACHINESOFTWAREVMware, Inc.
   • HKEY_LOCAL_MACHINESOFTWAREWow6432NodeVMware, Inc. (für 64-Bit-Systeme)
   • HKEY_LOCAL_MACHINESYSTEMCurrentControlSetservices (suchen Sie hier nach Diensten, die mit „VMware” oder „VMnet” beginnen und löschen Sie die entsprechenden Schlüssel)
   • HKEY_LOCAL_MACHINESYSTEMCurrentControlSetControlClass{4D36E972-E325-11CE-BFC1-08002BE10318} (Hier finden Sie Einträge für Netzwerkadapter. Löschen Sie hier nur die Unterschlüssel, die VMware-spezifische Netzwerkkarten beschreiben – oft erkennbar an Treibernamen oder Beschreibungen, die VMware enthalten. **Extreme Vorsicht!** Falsche Einträge hier können Ihre Netzwerkverbindung stören.)
   • HKEY_LOCAL_MACHINESOFTWAREMicrosoftWindowsCurrentVersionUninstall (Hier können Sie auch nach der GUID des VMware Workstation Pro-Installers suchen, um den Eintrag zu entfernen, falls er noch existiert.)

Wenn Sie sich unsicher sind, verwenden Sie eine Suchmaschine, um zu überprüfen, ob ein bestimmter Registry-Schlüssel tatsächlich zu VMware gehört.

2.3. Entfernen von virtuellen Netzwerkadaptern und Treibern

VMware installiert eigene virtuelle Netzwerkadapter. Diese müssen manuell entfernt werden:

1. Geräte-Manager:
   • Öffnen Sie den Geräte-Manager (Rechtsklick auf den Startknopf, dann „Geräte-Manager”).
   • Klappen Sie den Bereich „Netzwerkadapter” auf.
   • Suchen Sie nach Einträgen wie „VMware Virtual Ethernet Adapter for VMnet1”, „VMware Virtual Ethernet Adapter for VMnet8” oder ähnlichen Bezeichnungen.
   • Rechtsklicken Sie auf jeden dieser Adapter und wählen Sie „Gerät deinstallieren”. Kreuzen Sie gegebenenfalls „Treibersoftware für dieses Gerät löschen” an, falls verfügbar.
2. Netzwerkverbindungen:
   • Öffnen Sie die „Netzwerkverbindungen” (Rechtsklick auf das Netzwerksymbol in der Taskleiste -> „Netzwerk- und Interneteinstellungen” -> „Adapteroptionen ändern”).
   • Hier sollten Sie keine VMware-spezifischen Verbindungen mehr sehen, aber ein schneller Check ist nie verkehrt.

2.4. Überprüfen von Diensten und geplanten Aufgaben

1. Dienste:
   • Öffnen Sie das Dienste-Fenster (Win+R, services.msc eingeben).
   • Suchen Sie nach Diensten, die mit „VMware” beginnen (z.B. „VMware Authorization Service”, „VMware NAT Service”, „VMware DHCP Service”, „VMware USB Arbitration Service”).
   • Wenn diese noch vorhanden sind, stoppen Sie sie manuell und versuchen Sie, sie über die Registrierung (siehe oben unter HKEY_LOCAL_MACHINESYSTEMCurrentControlSetservices) zu entfernen.
2. Geplante Aufgaben (Task Scheduler):
   • Öffnen Sie die Aufgabenplanung (Win+R, taskschd.msc eingeben).
   • Überprüfen Sie die Aufgabenbibliotheken auf der linken Seite und löschen Sie alle Einträge, die eindeutig zu VMware gehören.

Schritt 3: Spezifische Schritte für Linux-Systeme

Auch auf Linux-Systemen kann VMware Workstation Pro Reste hinterlassen. Der Deinstallationsprozess ist hier oft etwas geradliniger, da Paketmanager und Skripte häufig effektiver sind.

1. Verwenden des VMware-Deinstallationsskripts:
   • VMware Workstation Pro installiert normalerweise ein eigenes Deinstallationsskript. Öffnen Sie ein Terminal und versuchen Sie Folgendes:
     • sudo /usr/bin/vmware-installer -u vmware-workstation
     • Alternativ, wenn der Installer noch vorhanden ist: sudo vmware-installer --uninstall-product vmware-workstation
   • Folgen Sie den Anweisungen. Dieses Skript sollte die meisten Komponenten entfernen.
2. Manuelles Entfernen von Dateien und Ordnern:
   • Löschen Sie die Installationsverzeichnisse:
     • sudo rm -rf /usr/lib/vmware
     • sudo rm -rf /etc/vmware
     • sudo rm -rf /usr/share/doc/vmware-workstation
   • Löschen Sie Konfigurationsdateien und Logs:
     • sudo rm -rf /var/lib/vmware
     • sudo rm -rf /var/log/vmware
   • Löschen Sie benutzerspezifische Konfigurationen:
     • rm -rf ~/.vmware
     • rm -rf ~/.config/vmware
   • Überprüfen Sie /usr/bin/ und /usr/local/bin/ auf Symlinks oder ausführbare Dateien, die mit VMware in Verbindung stehen könnten.
3. Entfernen von Kernel-Modulen:
   • Nach der Deinstallation sollten die Kernel-Module nicht mehr geladen werden. Sie können sie auch manuell entfernen oder nach einem Neustart überprüfen.
     • lsmod | grep vmnet (um zu sehen, ob sie noch geladen sind)
     • sudo rmmod vmnet, sudo rmmod vmci, sudo rmmod vsock, etc. (falls noch geladen)

Alternative: Deinstallations-Tools von Drittanbietern

Wenn Ihnen der manuelle Prozess zu aufwändig oder riskant erscheint, können Sie auf Deinstallations-Tools von Drittanbietern zurückgreifen. Programme wie Revo Uninstaller (Pro-Version) oder IObit Uninstaller sind darauf spezialisiert, Software gründlich zu entfernen, indem sie nach der Standard-Deinstallation nach verbleibenden Registry-Einträgen und Dateiresten suchen. Sie bieten oft einen „tiefen Scan” an, der die meisten der oben genannten manuellen Schritte automatisiert.

Vorteile: Bequemlichkeit, geringeres Fehlerrisiko bei der Registrierungsbearbeitung.
Nachteile: Nicht immer 100% gründlich (manuelle Nachkontrolle kann immer noch notwendig sein), zusätzliche Software muss installiert werden, Pro-Versionen kosten Geld.

Selbst wenn Sie ein solches Tool verwenden, ist es ratsam, die Schritte unter „Vorbereitung ist alles” zu beachten und anschließend eine visuelle Überprüfung der genannten Pfade und der Registrierung durchzuführen.

Fazit: Ein sauberes System ist ein glückliches System

Die restlose Deinstallation von VMware Workstation Pro mag auf den ersten Blick wie eine Sisyphusarbeit erscheinen, aber der Nutzen für die Stabilität, Leistung und Sauberkeit Ihres Systems ist unbestreitbar. Indem Sie die „Jagd auf Datenmüll” ernst nehmen und alle verbleibenden Spuren beseitigen, stellen Sie sicher, dass Ihr Betriebssystem von unnötigen Ballast befreit ist und bereit für neue Aufgaben – oder einfach nur, um optimal zu funktionieren.

Ob Sie sich für den manuellen Weg entscheiden oder auf die Hilfe von Drittanbieter-Tools setzen: Nehmen Sie sich die Zeit, diesen Prozess sorgfältig durchzuführen. Ihr System wird es Ihnen danken mit einer besseren Performance und weniger potenziellen Problemen. Und wenn Sie das nächste Mal eine Software deinstallieren, wissen Sie genau, wie Sie vorgehen müssen, um digitalen Datenmüll keine Chance zu geben.