Macht das Sinn? Erfahren Sie, ob Sie Ihre PS5 an einen 240 Hz Monitor anschließen sollten

Die PlayStation 5 hat die Welt des Konsolen-Gamings im Sturm erobert. Mit atemberaubender Grafik, blitzschnellen Ladezeiten und immersiven Spielerlebnissen setzt sie neue Maßstäbe. Viele Gamer sind ständig auf der Suche nach dem ultimativen Setup, um das Beste aus ihrer Konsole herauszuholen. Und genau hier kommt die Frage ins Spiel: Sollte man seine PS5 an einen 240 Hz Monitor anschließen?

Auf dem PC-Markt sind Monitore mit einer Bildwiederholfrequenz von 240 Hz längst etabliert, insbesondere bei wettbewerbsorientierten Spielern. Sie versprechen eine unvergleichliche Flüssigkeit und Reaktionsschnelle. Doch was bedeutet das für die Konsole, die mit ihren eigenen technischen Spezifikationen und Beschränkungen daherkommt? Ist die Investition in einen solchen High-End-Monitor für die PS5 gerechtfertigt, oder handelt es sich um eine überflüssige Ausgabe für eine Funktion, die gar nicht genutzt werden kann? In diesem umfassenden Guide tauchen wir tief in die Materie ein, beleuchten die technischen Fakten, wägen Vor- und Nachteile ab und geben Ihnen eine klare Empfehlung.

Die Grundlagen verstehen: Was kann die PS5 wirklich leisten?

Bevor wir über 240 Hz Monitore sprechen, müssen wir die nativen Fähigkeiten der PlayStation 5 verstehen. Sony hat mit der PS5 eine leistungsstarke Konsole auf den Markt gebracht, die eine Reihe von beeindruckenden Display-Technologien unterstützt:

• Maximale Bildwiederholfrequenz: Die PS5 ist in der Lage, Videobilder mit bis zu 120 Hz auszugeben. Dies gilt sowohl für eine Auflösung von 1080p (Full HD) als auch für 2160p (4K UHD). Allerdings erreichen nur ausgewählte Spiele im „Performance-Modus“ diese Bildwiederholfrequenz, und selbst dann oft nicht durchgehend stabil. Die meisten Spiele werden primär für 30 oder 60 Bilder pro Sekunde (FPS) optimiert, um eine höhere grafische Qualität (Auflösung, Raytracing etc.) zu erzielen.
• HDMI 2.1: Dies ist der Schlüssel zu hohen Bildwiederholfrequenzen und Auflösungen. Die PS5 ist mit einem HDMI 2.1-Anschluss ausgestattet, der die erforderliche Bandbreite für 4K bei 120 Hz oder 1080p bei 120 Hz bietet. Ältere HDMI-Standards (wie HDMI 2.0) sind auf maximal 4K bei 60 Hz oder 1080p bei 120 Hz (oft mit Kompromissen) beschränkt. Ohne HDMI 2.1 ist 4K@120Hz gar nicht erst möglich.
• Variable Refresh Rate (VRR): Ein entscheidendes Feature, das die PS5 nachträglich per Software-Update erhalten hat. VRR synchronisiert die Bildwiederholfrequenz des Monitors dynamisch mit der tatsächlichen Framerate, die die Konsole gerade liefert. Das eliminiert Tearing (Bildrisse) und minimiert Ruckler, die entstehen, wenn die Framerate unter die feste Bildwiederholfrequenz des Displays fällt. VRR ist ein Game-Changer für ein flüssigeres Spielerlebnis und wird ebenfalls über HDMI 2.1 übertragen.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Die PS5 ist konzipiert für ein Maximum von 120 Hz. Ihre Hardware ist darauf ausgelegt, Spiele in der Regel mit 30 oder 60 FPS zu rendern, wobei in bestimmten Modi auch 120 FPS erreicht werden können. Die Grenze liegt klar bei 120 Hertz.

Was ist ein 240 Hz Monitor und wofür ist er gut?

Ein Monitor mit einer Bildwiederholfrequenz von 240 Hz kann 240 Bilder pro Sekunde anzeigen. Das ist viermal so viel wie ein Standard-60-Hz-Monitor und doppelt so viel wie ein 120-Hz-Monitor. Diese hohe Rate ist vor allem im kompetitiven PC-Gaming von Vorteil:

• Flüssigere Bewegungen: Je mehr Bilder pro Sekunde angezeigt werden, desto flüssiger und natürlicher wirken schnelle Bewegungen auf dem Bildschirm. Dies ist besonders bei schnellen Shootern oder Rennspielen spürbar.
• Geringere Input Lag: Monitore mit hoher Bildwiederholfrequenz sind oft auch für eine sehr geringe Eingabeverzögerung (Input Lag) und schnelle Reaktionszeiten ausgelegt, was in Sekundenbruchteilen entscheidend sein kann.
• Wettbewerbsvorteil: PC-Gamer, die in E-Sport-Titeln wie Counter-Strike: Global Offensive, Valorant oder Overwatch antreten, schwören auf 240 Hz oder sogar noch höhere Raten, da sie es ermöglichen, Gegner früher und klarer zu erkennen und präziser zu reagieren.

Diese Monitore sind in der Regel technologisch fortschrittlich, verwenden oft schnelle TN- oder IPS-Panels und verfügen über weitere Features wie Adaptive Sync (G-Sync oder FreeSync), HDR und exzellente Farbkalibrierung. Sie sind jedoch auch deutlich teurer als ihre 120-Hz-Pendants.

Die Kernfrage: PS5 an 240 Hz Monitor – Macht das Sinn?

Kommen wir zum Kern der Sache. Kann die PS5 von einem 240 Hz Monitor profitieren? Die kurze, klare Antwort lautet: **Nein, nicht direkt**. Und hier ist der Grund:

Die technischen Realitäten der PS5

Wie bereits erwähnt, ist die maximale Bildausgabe der PS5 auf 120 Hz beschränkt. Das bedeutet, selbst wenn Sie die Konsole an einen 240-Hz-Monitor anschließen, wird der Monitor maximal 120 Bilder pro Sekunde von der PS5 erhalten und anzeigen. Die zusätzlichen 120 Hz an Kapazität des Monitors bleiben ungenutzt. Es ist so, als würden Sie ein Auto mit einer Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h auf eine Rennstrecke stellen, die für 240 km/h ausgelegt ist – das Auto wird trotzdem nicht schneller fahren können.

• Hardware-Begrenzung: Die Grafikeinheit der PS5 ist nicht dafür konzipiert, Spiele durchweg mit 240 FPS (und schon gar nicht bei hohen Auflösungen) zu rendern. Die Entwickler optimieren ihre Spiele für die Konsolenhardware, was in der Regel 30 oder 60 FPS als Ziel-Framerate bedeutet, mit Ausnahmen von 120 FPS in bestimmten Modi für weniger grafisch anspruchsvolle Szenen oder Spiele.
• Keine Software-Unterstützung: Es gibt derzeit keine PS5-Spiele, die 240 FPS anpeilen oder unterstützen. Selbst wenn die Konsole die rohe Rechenleistung dafür hätte, müsste die Software dies auch entsprechend ausnutzen.
• HDMI 2.1 Bandbreite: Obwohl HDMI 2.1 eine hohe Bandbreite bietet, ist die Implementierung in der PS5 auf 4K@120Hz oder 1080p@120Hz ausgelegt. 240 Hz würde noch mehr Bandbreite erfordern (zumindest bei höheren Auflösungen), die die PS5 schlichtweg nicht liefert.

Das Fazit ist eindeutig: Der Kauf eines 240 Hz Monitors für die PS5 ist aus der Perspektive der maximalen Bildwiederholfrequenz eine überflüssige Investition. Sie zahlen für eine Fähigkeit, die Ihre Konsole nicht nutzen kann.

Gibt es dennoch Vorteile? (Das „Aber…”)

Auch wenn die reine Bildwiederholfrequenz von 240 Hz für die PS5 nicht relevant ist, könnte es unter bestimmten Umständen kleinere, indirekte Vorteile geben. Diese sind jedoch meist nicht auf die 240 Hz-Fähigkeit selbst zurückzuführen, sondern auf die allgemeine Qualität und Ausstattung solcher High-End-Monitore:

1. Geringerer Input Lag und Reaktionszeit: 240-Hz-Monitore sind in der Regel für extrem niedrigen Input Lag und schnelle Reaktionszeiten ausgelegt. Ein guter 240-Hz-Monitor wird hier wahrscheinlich etwas besser abschneiden als ein durchschnittlicher 120-Hz-Monitor. Aber: Ein Premium-120-Hz-Monitor mit exzellenten Spezifikationen wird in dieser Hinsicht kaum schlechter sein als ein 240-Hz-Modell. Der Unterschied ist für die PS5-Nutzung marginal und kaum spürbar, da die Konsole selbst der limitierende Faktor ist.
2. Variable Refresh Rate (VRR) Unterstützung: Die meisten hochwertigen 240-Hz-Monitore unterstützen VRR-Technologien wie AMD FreeSync Premium Pro oder NVIDIA G-Sync Compatible. Diese sind in der Regel auch mit dem VRR-Standard der PS5 kompatibel. Dies ist ein erheblicher Vorteil für die PS5, da es ein wesentlich flüssigeres und reaktionsschnelleres Spielerlebnis bei schwankenden Frameraten (innerhalb des 48-120 Hz Bereichs) gewährleistet. Aber auch hier gilt: Viele hervorragende 120-Hz-Monitore bieten ebenfalls VRR über HDMI 2.1. Man muss also nicht zu 240 Hz greifen, um dieses Feature zu nutzen.
3. Zukunftssicherheit (mit Einschränkungen): Falls Sie planen, in Zukunft auch einen leistungsstarken Gaming-PC anzuschließen oder wenn eine zukünftige Konsolengeneration (PlayStation 6?) irgendwann höhere Bildwiederholfrequenzen unterstützen sollte (was für 240 Hz im Konsolenbereich derzeit unwahrscheinlich erscheint), könnte der Monitor dann sein volles Potenzial entfalten. Für die aktuelle PS5 ist dies jedoch irrelevant.
4. Allgemeine Bildqualität und Ausstattung: High-End-240-Hz-Monitore verfügen oft über hervorragende Panels (z.B. schnelle IPS-Panels), die eine exzellente Farbgenauigkeit, Kontrastverhältnisse und Blickwinkel bieten. HDR-Unterstützung (High Dynamic Range) ist ebenfalls häufig vorhanden und kann das visuelle Erlebnis erheblich verbessern. Diese Vorteile haben aber nichts mit der 240-Hz-Fähigkeit selbst zu tun, sondern sind Merkmale eines Premium-Monitors im Allgemeinen, die man auch bei hochwertigen 120-Hz-Monitoren findet.

Es ist wichtig zu betonen, dass diese potenziellen Vorteile nur geringfügig sind oder auch bei einem guten 120-Hz-Monitor mit HDMI 2.1 und VRR zu finden wären. Sie rechtfertigen allein nicht den oft erheblichen Aufpreis für 240 Hz.

Was sollte man stattdessen für die PS5 suchen? Die optimale Monitorwahl

Wenn Sie das bestmögliche Gaming-Erlebnis mit Ihrer PS5 suchen, ohne für ungenutzte Funktionen zu bezahlen, sollten Sie auf folgende Spezifikationen achten:

• Bildwiederholfrequenz: 120 Hz – Dies ist die maximale Rate, die die PS5 ausgeben kann und die Sie voll ausnutzen werden. Höher ist Geldverschwendung für Konsolen-Gaming.
• Anschluss: HDMI 2.1 – Absolut unerlässlich, um 4K bei 120 Hz und VRR nutzen zu können. Stellen Sie sicher, dass Ihr Monitor über mindestens einen HDMI 2.1-Anschluss verfügt, der die volle Bandbreite unterstützt.
• Variable Refresh Rate (VRR) Unterstützung: Suchen Sie nach einem Monitor, der HDMI-VRR, FreeSync Premium oder G-Sync Compatible über HDMI unterstützt. Dies sorgt für ein deutlich flüssigeres Gameplay, indem es Tearing und Ruckler eliminiert, wenn die Framerate schwankt.
• Auflösung: 4K (3840×2160) oder 1440p (2560×1440) –
  • 4K: Für die ultimative Bildschärfe und visuelle Pracht. Viele PS5-Spiele laufen in 4K (oft mit Upscaling oder dynamischer Auflösung) und sehen auf einem nativen 4K-Monitor fantastisch aus.
  • 1440p: Eine gute Option, wenn Sie einen Kompromiss zwischen Schärfe und Preis suchen. Die PS5 unterstützt mittlerweile 1440p nativ, was bedeutet, dass das Bild nicht mehr unnötig auf 1080p herunterskaliert und dann wieder auf 1440p hochskaliert werden muss, was zu einem schärferen Bild führt als bei einem 1080p-Monitor, aber weniger ressourcenintensiv ist als 4K. Viele 1440p-Monitore können auch ein 4K-Signal als Input akzeptieren und es dann auf 1440p herunterskalieren, was ebenfalls zu einem besseren Bild führen kann.
  • 1080p: Wenn Budget eine große Rolle spielt und Sie hauptsächlich auf hohe Frameraten bei 120 Hz abzielen, kann ein guter 1080p-Monitor ausreichend sein. Bedenken Sie jedoch, dass die Konsole oft auf 4K ausgelegt ist und das Bild auf einem großen 1080p-Bildschirm weniger scharf aussehen kann.
• Niedriger Input Lag und schnelle Reaktionszeit: Achten Sie auf Spezifikationen wie eine Reaktionszeit von 1ms (GtG – Grau zu Grau), um Ghosting und Bewegungsunschärfe zu minimieren. Ein geringer Input Lag ist entscheidend für die Responsivität.
• Panel-Typ:
  • IPS: Bietet hervorragende Farben und weite Blickwinkel, oft eine gute Balance aus Geschwindigkeit und Bildqualität.
  • VA: Bekannt für hohe Kontraste und tiefe Schwarzwerte, kann aber manchmal unter „Black Smearing” leiden.
  • TN: Meist die schnellsten Panels, aber mit schlechteren Farben und Blickwinkeln. Weniger relevant im Premium-Segment.
• HDR-Unterstützung: HDR (High Dynamic Range) sorgt für beeindruckendere Kontraste und lebendigere Farben, wenn es von Spiel und Monitor unterstützt wird. Achten Sie auf eine DisplayHDR-Zertifizierung (z.B. DisplayHDR 400 oder höher), um eine echte HDR-Erfahrung zu gewährleisten.

Kosten-Nutzen-Verhältnis: Die Investition abwägen

Der Preisunterschied zwischen einem hochwertigen 120-Hz-Monitor mit HDMI 2.1, VRR und exzellenter Bildqualität und einem vergleichbaren 240-Hz-Modell kann erheblich sein. Für einen 240-Hz-Monitor zahlen Sie einen beträchtlichen Aufpreis für eine Funktion, die Ihre PS5 nicht nutzen kann. Dieses Geld ist aus Konsolen-Gamer-Sicht schlichtweg verschenkt.

Anstatt in die ungenutzten 240 Hz zu investieren, wäre es wesentlich sinnvoller, das Budget in andere Qualitätsmerkmale eines 120-Hz-Monitors zu stecken: eine höhere native Auflösung (z.B. 4K statt 1440p), ein besseres Panel (z.B. OLED für unübertroffene Schwarzwerte und Kontraste), eine höhere HDR-Zertifizierung, oder einfach ein Monitor mit durchweg besseren Spezifikationen in Bezug auf Input Lag und Reaktionszeit, der dennoch preisgünstiger ist als ein 240-Hz-Modell.

Eine kluge Investition ist eine, die Ihnen den größten Nutzen für Ihr Geld bringt. Für die PS5 bedeutet dies, sich auf 120 Hz, HDMI 2.1 und VRR zu konzentrieren.

Fazit: Eine klare Empfehlung

Abschließend lässt sich sagen: Die Frage, ob Sie Ihre PS5 an einen 240 Hz Monitor anschließen sollten, ist mit einem klaren **Nein** zu beantworten, wenn es Ihnen darum geht, die höhere Bildwiederholfrequenz der Konsole auszunutzen. Die PS5 ist technisch nicht in der Lage, 240 Bilder pro Sekunde auszugeben. Der zusätzliche Kaufpreis für die 240-Hz-Fähigkeit ist eine Fehlinvestition für Konsolen-Gamer.

Stattdessen sollten Sie sich auf Monitore konzentrieren, die die von der PS5 unterstützten Funktionen optimal nutzen. Ein Gaming Monitor mit 120 Hz Bildwiederholfrequenz, HDMI 2.1-Anschluss und VRR-Unterstützung ist die ideale Wahl für Ihre PlayStation 5. Ergänzt durch niedrigen Input Lag, schnelle Reaktionszeiten und eine gute Bildqualität (gerne mit HDR und passender Auflösung wie 4K oder 1440p), erhalten Sie das bestmögliche und flüssigste Gaming-Erlebnis, das die Konsole zu bieten hat.

Sparen Sie sich das Geld für die ungenutzten 240 Hz und investieren Sie es lieber in ein Spiel, ein Zubehörteil oder einen Monitor, dessen Funktionen Sie auch wirklich nutzen können. So optimieren Sie Ihr Setup intelligent und genießen Ihre PS5 in vollen Zügen.