Ein Update Fehler bei Windows 11 mit Fehlercode (0x80073712) blockiert Ihr System? Das können Sie tun

Kennen Sie das Gefühl? Sie freuen sich auf die neuesten Verbesserungen für Ihr System, starten das Windows 11 Update – und dann die Ernüchterung: Ein unerbittlicher Fehlercode 0x80073712 erscheint, blockiert den Fortschritt und lässt Ihr System in einem Zustand der Unsicherheit zurück. Dieser spezifische Fehler ist besonders ärgerlich, da er oft auf beschädigte Systemdateien oder eine korrupte Komponentenspeicherung hindeutet, was das Update unmöglich macht und Ihr System potenziell anfällig hinterlässt. Doch keine Sorge, Sie sind nicht allein mit diesem Problem, und es gibt effektive Wege, es zu lösen. In diesem umfassenden Leitfaden führen wir Sie durch alle notwendigen Schritte, um den Update-Fehler 0x80073712 zu beheben und Ihr Windows 11 wieder reibungslos zum Laufen zu bringen.

Wir werden uns von den einfachsten Lösungen bis hin zu fortgeschrittenen Techniken vorarbeiten, um sicherzustellen, dass Sie alle Werkzeuge an der Hand haben, um dieses hartnäckige Problem zu überwinden. Lehnen Sie sich zurück, atmen Sie tief durch, und folgen Sie unseren Anweisungen – Ihr System wird es Ihnen danken!

Fehlercode 0x80073712 verstehen: Was steckt dahinter?

Bevor wir uns in die Lösungsansätze stürzen, ist es hilfreich zu verstehen, was der Fehlercode 0x80073712 eigentlich bedeutet. Dieser Fehler ist in der Regel ein Indikator dafür, dass Windows Update Probleme beim Zugriff auf oder bei der Integrität von Dateien hat, die für das Update oder die Installation von Komponenten benötigt werden. Kurz gesagt, es liegt oft eine Beschädigung des „Komponentenspeichers” (Component Store) vor, einem Bereich, in dem Windows die für die Systemfunktionen und Updates benötigten Dateien ablegt. Wenn dieser Speicher beschädigt ist, können neue Updates nicht erfolgreich installiert werden, was zu dem gefürchteten Fehler 0x80073712 führt.

Die Ursachen für eine solche Beschädigung können vielfältig sein: fehlerhafte Festplattensektoren, unsachgemäß beendete Systemvorgänge, Kompatibilitätsprobleme mit Software von Drittanbietern oder sogar Viren und Malware können eine Rolle spielen. Das Gute ist, dass Microsoft eine Reihe von Tools und Methoden bereitstellt, um solche Probleme zu diagnostizieren und zu beheben. Lassen Sie uns nun diese Werkzeuge einsetzen.

Erste Hilfe: Schnelle Checks und einfache Lösungen

Manchmal sind es die einfachsten Dinge, die das größte Problem lösen. Bevor wir uns in tiefere Systemeingriffe wagen, überprüfen wir ein paar grundlegende Punkte. Diese Schritte sind schnell erledigt und können unerwartet effektiv sein.

1. Ein einfacher Neustart

Es mag trivial klingen, aber ein Neustart kann Wunder wirken. Er leert temporäre Caches, beendet fehlerhafte Prozesse und kann kleinere Störungen im System beheben. Speichern Sie all Ihre Arbeit und starten Sie Ihren PC einmal komplett neu. Versuchen Sie anschließend, das Windows Update erneut auszuführen.

2. Überprüfen Sie Ihre Internetverbindung

Eine instabile oder unterbrochene Internetverbindung kann dazu führen, dass Updates nicht vollständig heruntergeladen werden können, was wiederum zu Fehlern führen kann. Stellen Sie sicher, dass Ihre Verbindung stabil ist und eine ausreichende Bandbreite zur Verfügung steht. Testen Sie dies, indem Sie versuchen, andere Websites oder Online-Dienste zu erreichen.

3. Ausreichend Speicherplatz auf der Festplatte

Windows Updates, insbesondere größere Funktionsupdates, benötigen eine beträchtliche Menge an freiem Speicherplatz. Überprüfen Sie, ob auf Ihrem Systemlaufwerk (normalerweise Laufwerk C:) ausreichend freier Speicherplatz vorhanden ist. Gehen Sie zu „Einstellungen” > „System” > „Speicher”, um dies zu überprüfen. Löschen Sie unnötige Dateien oder verschieben Sie sie auf ein anderes Laufwerk, falls der Platz knapp ist.

4. Datum und Uhrzeit korrekt einstellen

Es mag seltsam erscheinen, aber falsche Datum- und Uhrzeiteinstellungen können zu Problemen mit Updates und der Synchronisierung mit Microsoft-Servern führen. Stellen Sie sicher, dass Datum, Uhrzeit und Zeitzone auf Ihrem System korrekt eingestellt sind. Sie können dies unter „Einstellungen” > „Zeit und Sprache” > „Datum & Uhrzeit” überprüfen und gegebenenfalls „Uhrzeit automatisch festlegen” aktivieren.

Die Bewährten Methoden: Schritt für Schritt zur Problemlösung

Wenn die schnellen Checks nicht geholfen haben, ist es Zeit, die Werkzeuge herauszuholen, die Windows selbst zur Verfügung stellt, um solche Probleme zu beheben.

1. Windows Update-Problembehandlung ausführen

Windows 11 verfügt über eine integrierte Problembehandlung, die speziell darauf ausgelegt ist, gängige Update-Probleme zu erkennen und zu beheben. Dies ist ein ausgezeichneter erster Schritt, da das Tool automatisch nach Fehlern sucht und versucht, diese zu korrigieren.

• Öffnen Sie die Einstellungen (Windows-Taste + I).
• Gehen Sie zu „System” > „Problembehandlung”.
• Wählen Sie „Andere Problembehandlungen”.
• Suchen Sie nach „Windows Update” und klicken Sie auf „Ausführen”.
• Folgen Sie den Anweisungen auf dem Bildschirm.

Lassen Sie das Tool seinen Job machen und prüfen Sie anschließend, ob das Update erfolgreich durchgeführt werden kann.

2. Windows Update-Komponenten manuell zurücksetzen

Manchmal können die Update-Komponenten selbst beschädigt werden. Ein Zurücksetzen dieser Komponenten kann oft den Fehler 0x80073712 beheben. Dieser Prozess umfasst das Stoppen von Diensten, das Löschen des Update-Cache und das Neustarten der Dienste. Seien Sie hierbei vorsichtig und befolgen Sie die Schritte genau.

• Öffnen Sie die Eingabeaufforderung als Administrator. Geben Sie dazu „cmd” in die Windows-Suche ein, klicken Sie mit der rechten Maustaste auf „Eingabeaufforderung” und wählen Sie „Als Administrator ausführen”.
• Stoppen Sie die Windows Update-Dienste, indem Sie die folgenden Befehle nacheinander eingeben und jeweils mit Enter bestätigen:
  • net stop wuauserv
  • net stop cryptSvc
  • net stop bits
  • net stop msiserver
• Löschen Sie den temporären Update-Cache. Geben Sie dazu die folgenden Befehle ein:
  • ren C:WindowsSoftwareDistribution SoftwareDistribution.old
  • ren C:WindowsSystem32catroot2 catroot2.old

  Diese Befehle benennen die Ordner um, in denen Windows Update seine Dateien speichert, wodurch ein neuer, sauberer Ordner beim nächsten Start der Dienste erstellt wird.

• Starten Sie die zuvor gestoppten Dienste wieder:
  • net start wuauserv
  • net start cryptSvc
  • net start bits
  • net start msiserver
• Schließen Sie die Eingabeaufforderung und starten Sie Ihren PC neu. Versuchen Sie anschließend erneut, das Update durchzuführen.

3. Systemdateiprüfung (SFC-Scan) durchführen

Wie bereits erwähnt, kann der Fehler 0x80073712 auf beschädigte Systemdateien hindeuten. Das System File Checker (SFC)-Tool ist dafür konzipiert, solche Beschädigungen zu finden und zu reparieren.

• Öffnen Sie erneut die Eingabeaufforderung als Administrator.
• Geben Sie den Befehl sfc /scannow ein und drücken Sie Enter.
• Der Scan kann einige Zeit in Anspruch nehmen. Lassen Sie ihn vollständig durchlaufen.
• Nach Abschluss des Scans erhalten Sie eine Meldung, ob beschädigte Dateien gefunden und repariert wurden.
• Schließen Sie die Eingabeaufforderung und starten Sie den PC neu, bevor Sie das Update erneut versuchen.

4. Windows-Image mit DISM reparieren

Das Deployment Image Servicing and Management (DISM)-Tool ist das nächste, leistungsstärkere Werkzeug in unserem Arsenal, insbesondere wenn SFC-Scan fehlschlägt oder der Fehler auf eine tiefere Beschädigung des Komponentenspeichers hinweist (was bei 0x80073712 oft der Fall ist). DISM kann das Windows-Image reparieren, indem es fehlende oder beschädigte Komponenten von Microsoft-Servern oder einer lokalen Installationsquelle herunterlädt.

• Öffnen Sie die Eingabeaufforderung als Administrator.
• Führen Sie die folgenden Befehle nacheinander aus. Jeder Befehl kann einige Minuten dauern.
  • Prüfen der Systemintegrität: DISM /Online /Cleanup-Image /CheckHealth
    Dieser Befehl prüft, ob eine Beschädigung des Windows-Images vorliegt.
  • Scannen der Systemintegrität: DISM /Online /Cleanup-Image /ScanHealth
    Dieser Befehl scannt das Windows-Image auf Beschädigungen und zeigt detailliertere Informationen an.
  • Reparieren der Systemintegrität: DISM /Online /Cleanup-Image /RestoreHealth
    Dies ist der wichtigste Befehl, der versucht, alle gefundenen Beschädigungen zu reparieren. Er benötigt eine aktive Internetverbindung, um die benötigten Dateien von Windows Update herunterzuladen.
• Nachdem alle Befehle ausgeführt wurden, schließen Sie die Eingabeaufforderung und starten Sie Ihren PC neu. Versuchen Sie dann erneut, das Windows Update auszuführen.

5. Updates manuell installieren

Wenn das automatische Update fehlschlägt, können Sie versuchen, das spezifische Update, das den Fehler verursacht, manuell herunterzuladen und zu installieren. Dies umgeht oft Probleme mit dem Update-Client selbst.

• Besuchen Sie den Microsoft Update-Katalog (catalog.update.microsoft.com) in Ihrem Webbrowser.
• Suchen Sie nach dem Update, das Sie installieren möchten (oft wird der Knowledge Base-Artikel oder die KB-Nummer des Updates angezeigt, wenn der Fehler auftritt).
• Laden Sie die entsprechende Version für Ihr System (32-Bit oder 64-Bit) herunter.
• Führen Sie die heruntergeladene .msu-Datei aus und folgen Sie den Anweisungen zur Installation.
• Starten Sie den PC nach der Installation neu.

6. Temporäres Deaktivieren von Antivirenprogrammen/Firewalls

Manchmal können Sicherheitssoftware von Drittanbietern den Update-Prozess stören und Fehler wie 0x80073712 verursachen. Versuchen Sie, Ihr Antivirenprogramm und Ihre Firewall (nicht die Windows Defender Firewall, es sei denn, Sie haben diese speziell angepasst) vorübergehend zu deaktivieren. Wichtig: Aktivieren Sie sie unbedingt wieder, nachdem Sie versucht haben, das Update durchzuführen, um Ihr System nicht ungeschützt zu lassen.

Wenn nichts mehr hilft: Fortgeschrittene Lösungsansätze

Sollten alle bisherigen Schritte den Fehler 0x80073712 nicht behoben haben, müssen wir zu drastischeren, aber oft sehr effektiven Maßnahmen greifen. Diese Schritte sind komplexer und erfordern mehr Vorbereitung.

1. Reparaturinstallation (In-Place Upgrade) von Windows 11

Eine Reparaturinstallation, auch bekannt als In-Place Upgrade, ist eine hervorragende Methode, um Windows neu zu installieren, ohne Ihre persönlichen Dateien, Apps und Einstellungen zu verlieren. Dabei wird das Betriebssystem sozusagen „über sich selbst” installiert, was beschädigte Systemdateien ersetzt und den Komponentenspeicher wiederherstellt.

• Besuchen Sie die offizielle Microsoft-Website und laden Sie das Windows 11 Media Creation Tool herunter.
• Führen Sie das Tool aus und erstellen Sie eine Installations-ISO-Datei oder einen bootfähigen USB-Stick (Sie benötigen mindestens 8 GB freien Speicherplatz auf dem USB-Stick).
• Sobald die ISO-Datei heruntergeladen ist, doppelklicken Sie darauf, um sie als virtuelles Laufwerk zu mounten.
• Öffnen Sie das virtuelle Laufwerk im Datei-Explorer und führen Sie die Datei setup.exe aus.
• Folgen Sie den Anweisungen auf dem Bildschirm. Stellen Sie sicher, dass Sie die Option „Persönliche Dateien und Apps behalten” auswählen.
• Der Installationsprozess kann einige Zeit dauern und Ihr PC wird mehrmals neu gestartet.
• Nach Abschluss sollte Windows 11 neu installiert sein, alle Systemkomponenten repariert und Ihre Daten intakt sein. Versuchen Sie anschließend erneut, das Update auszuführen.

Dies ist oft die zuverlässigste Methode, um hartnäckige Update-Fehler, die durch Systemkorruption verursacht werden, zu beheben.

2. Neuinstallation von Windows 11 (Letzter Ausweg)

Sollte selbst eine Reparaturinstallation nicht zum Erfolg führen, bleibt als letzter Ausweg eine vollständige Neuinstallation von Windows 11. Dies ist die radikalste Lösung, da dabei alle Daten auf Ihrem Systemlaufwerk gelöscht werden. Sichern Sie unbedingt alle wichtigen Daten auf einer externen Festplatte oder einem Cloud-Speicher, bevor Sie diesen Schritt in Betracht ziehen.

• Erstellen Sie wie oben beschrieben einen bootfähigen USB-Stick mit dem Windows 11 Media Creation Tool.
• Starten Sie Ihren PC von diesem USB-Stick (möglicherweise müssen Sie die Bootreihenfolge im BIOS/UEFI ändern).
• Folgen Sie den Anweisungen auf dem Bildschirm, um Windows 11 sauber zu installieren. Wählen Sie bei der Installation „Benutzerdefiniert” und formatieren Sie das Systemlaufwerk.
• Nach der Installation müssen Sie alle Ihre Programme neu installieren und Ihre gesicherten Daten wiederherstellen.

Eine saubere Neuinstallation behebt praktisch jedes Softwareproblem, da sie ein komplett frisches und unbeschädigtes Betriebssystem bereitstellt.

Prävention: Wie Sie zukünftige Update-Probleme vermeiden können

Um zu verhindern, dass Sie erneut vom Fehlercode 0x80073712 oder ähnlichen Problemen heimgesucht werden, gibt es einige Best Practices, die Sie befolgen können:

• Regelmäßige Systemwartung: Führen Sie regelmäßig die Datenträgerbereinigung durch, um temporäre Dateien zu entfernen, die den Systembetrieb beeinträchtigen könnten.
• Aktualisierte Treiber: Stellen Sie sicher, dass Ihre Gerätetreiber immer auf dem neuesten Stand sind. Veraltete Treiber können Konflikte mit Windows Updates verursachen.
• Gute Antivirensoftware: Eine zuverlässige Sicherheitslösung schützt Ihr System vor Malware, die Dateibeschädigungen verursachen könnte.
• Regelmäßige Backups: Erstellen Sie regelmäßig Backups Ihrer wichtigen Daten. Dies ist die beste Versicherung gegen jeden Datenverlust, unabhängig von der Ursache.
• Windows Update nicht unterbrechen: Lassen Sie Windows Updates immer vollständig durchlaufen und unterbrechen Sie niemals den Prozess, insbesondere nicht durch hartes Herunterfahren des PCs.

Fazit: Durchatmen und System genießen

Der Fehlercode 0x80073712 bei Windows 11 kann eine echte Herausforderung sein, aber wie Sie gesehen haben, gibt es eine Vielzahl von effektiven Methoden, um dieses Problem zu beheben. Von einfachen Neustarts über die leistungsstarken Befehlszeilentools SFC und DISM bis hin zur Reparaturinstallation oder sogar einer kompletten Neuinstallation – für jedes Problem gibt es eine Lösung. Der Schlüssel liegt darin, systematisch vorzugehen und die Schritte geduldig zu befolgen.

Wir hoffen, dieser umfassende Leitfaden hat Ihnen geholfen, Ihr Windows 11 wieder auf Kurs zu bringen und die Update-Blockade zu überwinden. Denken Sie daran, dass die Gesundheit Ihres Betriebssystems entscheidend für ein reibungsloses und sicheres Computererlebnis ist. Mit den hier vorgestellten Lösungsansätzen sind Sie gut gerüstet, um zukünftigen Herausforderungen gelassener zu begegnen. Viel Erfolg beim Updaten und genießen Sie Ihr wiederhergestelltes System!