Seit dem UI-Update gehen Excel, Word und Microsoft 365 nicht mehr? Das können Sie tun!

Kennen Sie das Gefühl? Sie freuen sich auf die Arbeit mit Ihren bewährten Microsoft Office-Anwendungen, doch nach einem scheinbar harmlosen UI-Update (User Interface) von Microsoft 365 oder Windows ist plötzlich alles anders. Excel, Word oder sogar das gesamte Microsoft 365 Paket lassen sich nicht mehr starten, stürzen ab oder funktionieren nicht wie gewohnt. Ein frustrierendes Szenario, das viele von uns schon erlebt haben. Die gute Nachricht: In den meisten Fällen ist die Situation nicht hoffnungslos. Es gibt eine Reihe bewährter Schritte, die Ihnen helfen können, Ihre Produktivität schnell wiederherzustellen.

Dieses umfassende Handbuch führt Sie durch die häufigsten Ursachen und die effektivsten Lösungen, um Ihre Microsoft Office-Anwendungen nach einem UI-Update wieder voll funktionstüchtig zu machen. Ob Sie ein erfahrener IT-Profi oder ein gelegentlicher Nutzer sind, hier finden Sie die passenden Schritte, um das Problem zu beheben.

Warum ein UI-Update zu Problemen führen kann

Ein Update, insbesondere eines, das die Benutzeroberfläche betrifft, greift tief in die Softwarestruktur ein. Dabei können verschiedene Probleme entstehen:

• Inkompatibilitäten: Bestehende Add-ins, Treiber oder sogar Systemkomponenten können mit der neuen Oberfläche in Konflikt geraten.
• Beschädigte Installationsdateien: Während des Update-Vorgangs können Dateien fehlerhaft übertragen oder beschädigt werden.
• Cache-Probleme: Alte Cache-Dateien, die für die vorherige Benutzeroberfläche optimiert waren, können die neue Version stören.
• Systemressourcen: Manchmal erfordert eine neue Benutzeroberfläche mehr Ressourcen, was zu Leistungseinbußen oder Abstürzen auf älteren Systemen führen kann.
• Fehlende Berechtigungen: Nach einem Update können sich Dateiberechtigungen ändern, was den Start von Anwendungen verhindert.

Bevor wir uns in die detaillierte Fehlersuche stürzen, beginnen wir mit den einfachsten, aber oft effektivsten Schritten.

Erste Hilfe: Schnelle Lösungsansätze

1. Der klassische Neustart: Ihr Computer und die Office-Apps

Es klingt trivial, ist aber oft die erste und wichtigste Maßnahme: Ein vollständiger Neustart Ihres Computers kann Wunder wirken. Er löscht temporäre Daten, setzt Systemprozesse zurück und löst oft kleinere Softwarekonflikte. Schließen Sie alle Anwendungen, speichern Sie Ihre Arbeit und starten Sie den Rechner neu. Versuchen Sie anschließend, Ihre Office-Anwendungen erneut zu öffnen.

2. Nach weiteren Updates suchen

Manchmal sind die Probleme, die durch ein UI-Update verursacht werden, Microsoft bereits bekannt. Es ist möglich, dass kurz nach einem größeren Update ein weiteres Patch-Update veröffentlicht wird, das bekannte Fehler behebt. Prüfen Sie daher sowohl:

• Windows-Updates: Gehen Sie zu „Einstellungen” > „Update & Sicherheit” > „Windows Update”.
• Microsoft 365 Updates: Öffnen Sie eine beliebige Office-Anwendung (wenn möglich), gehen Sie zu „Datei” > „Konto” (oder „Office-Konto”) > „Updateoptionen” > „Jetzt aktualisieren”.

3. Office-Apps als Administrator starten

Manchmal fehlen den Office-Anwendungen die notwendigen Berechtigungen, um korrekt zu starten oder auf bestimmte Systemressourcen zuzugreifen. Versuchen Sie, Excel oder Word als Administrator auszuführen:

1. Suchen Sie die Anwendung im Startmenü.
2. Rechtsklicken Sie darauf.
3. Wählen Sie „Als Administrator ausführen”.

Wenn die App auf diese Weise startet, könnte ein Berechtigungsproblem vorliegen, das wir später genauer angehen können.

Detaillierte Fehlerbehebung: Schritt für Schritt

4. Die Office-Installation reparieren

Dies ist eine der effektivsten Methoden, um Probleme nach einem Update zu beheben. Windows bietet eine integrierte Funktion zur Reparatur von Office-Installationen, die beschädigte Dateien ersetzen oder Konfigurationsfehler beheben kann.

1. Öffnen Sie die Windows-Einstellungen (Windows-Taste + I).
2. Gehen Sie zu „Apps” > „Apps & Features”.
3. Suchen Sie in der Liste nach „Microsoft Office”, „Microsoft 365” oder „Microsoft 365 Apps for enterprise” (der Name kann je nach Ihrer Version variieren).
4. Klicken Sie auf den Eintrag und wählen Sie „Ändern”.
5. Sie werden nun gefragt, welche Art der Reparatur Sie durchführen möchten:
   • Schnellreparatur: Diese Option behebt die meisten Probleme schnell, ohne dass eine Internetverbindung erforderlich ist. Sie prüft und repariert lokale Dateien.
   • Onlinereparatur: Diese Option ist umfassender. Sie lädt eine frische Kopie der Office-Dateien von den Microsoft-Servern herunter und installiert sie neu. Dies dauert länger und erfordert eine aktive Internetverbindung, ist aber oft die effektivere Lösung bei hartnäckigen Problemen.
6. Wählen Sie zunächst die Schnellreparatur. Wenn das Problem weiterhin besteht, führen Sie die Onlinereparatur durch.

5. Office im abgesicherten Modus starten und Add-Ins deaktivieren

Viele Abstürze oder Startprobleme werden durch inkompatible oder fehlerhafte Add-ins verursacht, insbesondere nach einem UI-Update, da diese möglicherweise nicht mit der neuen Oberfläche harmonieren. Im abgesicherten Modus werden Office-Anwendungen ohne Add-ins gestartet.

1. Office im abgesicherten Modus starten:
   • Halten Sie die Strg-Taste gedrückt und klicken Sie gleichzeitig auf das Symbol der Office-Anwendung (z.B. Excel) im Startmenü oder auf dem Desktop.
   • Bestätigen Sie die Meldung, dass Sie die Anwendung im abgesicherten Modus starten möchten.
   • Alternativ: Geben Sie im Windows-Suchfeld (Windows-Taste + S) „excel.exe /safe” (für Excel) oder „winword.exe /safe” (für Word) ein und drücken Sie Enter.
2. Add-ins deaktivieren:
   • Wenn die Anwendung im abgesicherten Modus startet, ist wahrscheinlich ein Add-in die Ursache.
   • Gehen Sie zu „Datei” > „Optionen” > „Add-Ins”.
   • Unten im Fenster, neben „Verwalten:”, wählen Sie im Dropdown-Menü „COM-Add-Ins” und klicken Sie auf „Gehe zu…”.
   • Deaktivieren Sie alle Add-Ins in der Liste, indem Sie die Häkchen entfernen.
   • Starten Sie die Office-Anwendung normal neu. Wenn sie jetzt funktioniert, aktivieren Sie die Add-ins einzeln wieder, um das problematische Add-in zu identifizieren.
   • Wiederholen Sie den Vorgang für „Word-Add-Ins”, „Aktions-Add-Ins” etc., falls vorhanden.

6. Office-Cache leeren

Besonders bei Excel und Word können beschädigte Cache-Dateien zu Problemen führen. Das Leeren des Caches zwingt die Anwendungen, neue, saubere Cache-Dateien zu erstellen.

1. Schließen Sie alle Office-Anwendungen.
2. Drücken Sie die Windows-Taste + R, um das Ausführen-Fenster zu öffnen.
3. Geben Sie %localappdata%MicrosoftOffice16.0OfficeFileCache ein und drücken Sie Enter. (Die Zahl „16.0” kann je nach Office-Version variieren, ist aber die gängigste für Office 2016 und höher / Microsoft 365).
4. Löschen Sie alle Dateien und Ordner in diesem Verzeichnis. Keine Sorge, diese werden bei Bedarf neu erstellt.
5. Starten Sie Ihre Office-Anwendungen erneut.

7. Überprüfen der Dateizuordnungen

Manchmal gehen nach einem Update die Standard-Dateizuordnungen verloren oder werden falsch gesetzt. Das bedeutet, dass Windows nicht mehr weiß, welche App für .docx- oder .xlsx-Dateien zuständig ist.

1. Rechtsklicken Sie auf eine .docx- oder .xlsx-Datei (z.B. auf dem Desktop).
2. Wählen Sie „Öffnen mit” > „Andere App auswählen”.
3. Wählen Sie die gewünschte Office-Anwendung (z.B. Word oder Excel).
4. Aktivieren Sie das Kontrollkästchen „Immer diese App zum Öffnen von .docx-Dateien verwenden”.
5. Klicken Sie auf „OK”. Wiederholen Sie dies für andere Dateitypen, falls nötig.

8. Aktualisierung der Grafiktreiber

Obwohl es nicht die erste Vermutung ist, können Probleme mit der Benutzeroberfläche manchmal durch veraltete oder fehlerhafte Grafiktreiber verursacht werden. Ein UI-Update kann neue Rendering-Technologien verwenden, die aktuelle Treiber erfordern.

1. Drücken Sie Windows-Taste + X und wählen Sie „Geräte-Manager”.
2. Erweitern Sie den Abschnitt „Grafikkarten”.
3. Rechtsklicken Sie auf Ihre Grafikkarte und wählen Sie „Treiber aktualisieren”.
4. Wählen Sie „Automatisch nach aktualisierter Treibersoftware suchen”. Wenn Windows keinen neuen Treiber findet, besuchen Sie die Website des Herstellers Ihrer Grafikkarte (NVIDIA, AMD, Intel) und laden Sie dort den neuesten Treiber herunter und installieren Sie ihn manuell.

9. Systemdateien überprüfen (SFC und DISM)

Grundlegende Probleme mit Windows-Systemdateien können sich auf die Stabilität installierter Anwendungen auswirken. Diese Tools können beschädigte Systemdateien reparieren.

1. Öffnen Sie die Eingabeaufforderung als Administrator (suchen Sie nach „cmd”, rechtsklicken Sie und wählen Sie „Als Administrator ausführen”).
2. Geben Sie sfc /scannow ein und drücken Sie Enter. Lassen Sie den Vorgang abschließen. Dies kann einige Zeit dauern.
3. Wenn SFC Probleme findet und nicht beheben kann oder Sie weiterhin Probleme haben, führen Sie die folgenden DISM-Befehle nacheinander aus:
   • DISM /Online /Cleanup-Image /CheckHealth
   • DISM /Online /Cleanup-Image /ScanHealth
   • DISM /Online /Cleanup-Image /RestoreHealth
4. Starten Sie den Computer nach Abschluss neu.

Microsoft 365 spezifische Schritte

10. An- und Abmelden bei Microsoft 365

Manchmal hilft es, Ihre Anmeldeinformationen in Office zu aktualisieren.

1. Öffnen Sie eine Office-Anwendung (wenn möglich).
2. Gehen Sie zu „Datei” > „Konto” (oder „Office-Konto”).
3. Klicken Sie unter „Benutzerinformationen” auf „Abmelden” für alle Konten.
4. Schließen Sie alle Office-Anwendungen.
5. Starten Sie eine Office-Anwendung neu und melden Sie sich mit Ihrem Microsoft 365 Konto wieder an.

11. Microsoft 365 Aktivierungsstatus zurücksetzen

Wenn Sie Probleme mit der Aktivierung nach einem Update haben, kann das Zurücksetzen des Aktivierungsstatus helfen.

1. Schließen Sie alle Office-Anwendungen.
2. Laden Sie das Microsoft Support- und Wiederherstellungs-Assistenten (SaRA) von der offiziellen Microsoft-Website herunter und führen Sie es aus.
3. Folgen Sie den Anweisungen, um Probleme mit der Office-Aktivierung zu beheben.

12. Office-Anmeldeinformationen im Credential Manager löschen

Manchmal können veraltete Anmeldeinformationen Probleme verursachen.

1. Öffnen Sie die Systemsteuerung.
2. Suchen Sie nach „Anmeldeinformationsverwaltung” und öffnen Sie diese.
3. Wählen Sie „Windows-Anmeldeinformationen”.
4. Suchen Sie nach allen Einträgen, die „MicrosoftOffice” oder „MicrosoftOffice16” im Namen enthalten, und löschen Sie diese.
5. Starten Sie den Computer neu und versuchen Sie, Office-Anwendungen zu öffnen und sich erneut anzumelden.

Fortgeschrittene Lösungen und letzte Maßnahmen

13. Microsoft Office vollständig deinstallieren und neu installieren

Wenn alle oben genannten Schritte fehlschlagen, kann eine vollständige Neuinstallation von Office die sauberste Lösung sein. Es stellt sicher, dass alle alten, möglicherweise beschädigten Dateien entfernt und durch neue, fehlerfreie Versionen ersetzt werden. Eine einfache Deinstallation über die „Apps & Features” in den Windows-Einstellungen reicht oft nicht aus, da Reste der Installation zurückbleiben können.

1. Vollständige Deinstallation:
   • Verwenden Sie den Microsoft Support- und Wiederherstellungs-Assistenten (SaRA) (siehe Schritt 11) oder das Office Uninstall Tool von Microsoft, um Office vollständig zu entfernen. Dies stellt sicher, dass alle Registrierungseinträge und verbleibenden Dateien bereinigt werden.
   • Alternativ können Sie auch in den „Einstellungen” > „Apps” > „Apps & Features” gehen und „Microsoft 365” deinstallieren. Nach der Deinstallation ist es ratsam, manuell nach Restordnern in „C:Programme”, „C:Programme (x86)” und „C:BenutzerAppDataLocalMicrosoftOffice” zu suchen und diese zu löschen.
2. Neustart des Computers.
3. Neuinstallation:
   • Melden Sie sich mit Ihrem Microsoft-Konto auf account.microsoft.com/services an.
   • Suchen Sie Ihr Microsoft 365 Abonnement und klicken Sie auf „Installieren”.
   • Folgen Sie den Anweisungen auf dem Bildschirm, um Office neu zu installieren.

14. Neues Benutzerprofil erstellen

In seltenen Fällen kann das Benutzerprofil selbst beschädigt sein. Wenn Sie ein neues Windows-Benutzerprofil erstellen und Office darin testen, können Sie feststellen, ob das Problem profilbezogen ist.

1. Gehen Sie zu „Einstellungen” > „Konten” > „Familie & andere Benutzer”.
2. Fügen Sie einen neuen Benutzer hinzu (lokales Konto reicht für den Test).
3. Melden Sie sich mit dem neuen Benutzerkonto an und versuchen Sie, Office-Anwendungen zu starten.

15. Systemwiederherstellung nutzen

Wenn das Problem unmittelbar nach dem UI-Update aufgetreten ist und Sie vor dem Update einen Wiederherstellungspunkt erstellt haben, könnten Sie das System auf diesen Punkt zurücksetzen. Beachten Sie, dass dabei alle seitdem installierten Programme und Treiber entfernt werden.

1. Suchen Sie im Startmenü nach „Wiederherstellungspunkt erstellen” und öffnen Sie es.
2. Klicken Sie auf „Systemwiederherstellung…” und folgen Sie den Anweisungen, um einen geeigneten Wiederherstellungspunkt auszuwählen.

Vorbeugung ist besser als Nachsicht

Um zukünftigen Problemen vorzubeugen, hier ein paar Best Practices:

• Regelmäßige Updates: Halten Sie sowohl Windows als auch Microsoft 365 immer auf dem neuesten Stand, um von Fehlerkorrekturen und Sicherheitsupdates zu profitieren.
• Backups: Sichern Sie wichtige Daten regelmäßig, insbesondere vor größeren System- oder Software-Updates.
• Vorsicht bei Add-ins: Installieren Sie nur Add-ins von vertrauenswürdigen Quellen und deaktivieren Sie sie bei Problemen.
• Systemwartung: Führen Sie gelegentlich eine Festplattenbereinigung durch und überprüfen Sie die Systemintegrität.

Fazit

Ein streikendes Microsoft Office nach einem UI-Update ist zweifellos ärgerlich und kann die Produktivität erheblich beeinträchtigen. Doch wie dieser Leitfaden zeigt, gibt es eine Vielzahl von Lösungsansätzen, die Sie Schritt für Schritt durchgehen können. Beginnen Sie immer mit den einfachsten Methoden und arbeiten Sie sich bei Bedarf zu den komplexeren vor. In den meisten Fällen werden Sie Ihre geliebten Office-Anwendungen wieder zum Laufen bringen können.

Sollten Sie nach dem Durcharbeiten all dieser Schritte immer noch Probleme haben, zögern Sie nicht, den offiziellen Microsoft-Support zu kontaktieren. Manchmal sind spezifische Konfigurationen oder seltene Fehlerursachen der Grund, die professionelle Hilfe erfordern.

Wir hoffen, dieser umfassende Leitfaden hat Ihnen geholfen, Ihre Microsoft 365-Anwendungen wieder zum Laufen zu bringen und Sie können sich wieder voll auf Ihre Aufgaben konzentrieren!