Hilfe bei Windows Update: So lösen Sie den Fehlercode 0x80071160

Kennen Sie das Gefühl? Sie freuen sich auf die neuesten Funktionen oder wichtigen Sicherheitsupdates für Ihr Windows-System, starten den Update-Vorgang und werden dann von einer Fehlermeldung begrüßt. Der Fehlercode 0x80071160 ist eine solche Meldung, die viele Windows-Nutzer bereits zur Verzweiflung gebracht hat. Doch keine Sorge, Sie sind damit nicht allein, und in den allermeisten Fällen lässt sich dieses Problem mit den richtigen Schritten beheben.

Dieser umfassende Leitfaden führt Sie Schritt für Schritt durch die gängigsten und effektivsten Lösungen, um den Fehler 0x80071160 zu beheben. Egal, ob Sie ein Technik-Laie oder ein erfahrener Benutzer sind – wir haben die Anweisungen so klar und verständlich wie möglich formuliert.

Was bedeutet der Fehlercode 0x80071160?

Bevor wir uns in die Problemlösung stürzen, ist es hilfreich zu verstehen, was dieser spezifische Fehlercode signalisiert. Die „0x8007” Komponente weist darauf hin, dass es sich um einen Windows-Fehler handelt, der oft im Zusammenhang mit grundlegenden Systemfunktionen auftritt. Der spezifische Teil „1160” deutet in diesem Kontext häufig auf Probleme mit dem Dateisystem, beschädigten Update-Komponenten, Netzwerkfehlern oder sogar Festplattenproblemen hin, die den Zugriff auf oder das Speichern von Update-Dateien verhindern.

Die häufigsten Ursachen für den Fehlercode 0x80071160 sind:

• Beschädigte Update-Dateien: Temporäre Dateien, die während des Download-Vorgangs beschädigt wurden.
• Interferenz durch Drittanbieter-Software: Antivirenprogramme oder Firewalls können den Update-Prozess blockieren.
• Netzwerkprobleme: Eine instabile oder fehlerhafte Internetverbindung kann Downloads unterbrechen.
• Festplattenfehler: Beschädigte Sektoren auf der Festplatte oder unzureichender Speicherplatz.
• Beschädigte Systemdateien: Wichtige Windows-Systemdateien, die für den Update-Prozess benötigt werden, sind korrupt.
• Probleme mit Windows Update-Diensten: Die Kerndienste, die für Updates zuständig sind, funktionieren nicht richtig.

Vorbereitende Schritte: Bevor Sie tiefer eintauchen

Manchmal sind die einfachsten Lösungen die besten. Bevor Sie komplexere Schritte unternehmen, versuchen Sie diese grundlegenden Maßnahmen:

1. Neustart Ihres PCs

Ja, der Klassiker! Ein einfacher Neustart kann viele temporäre Fehler beheben, da er Dienste neu initialisiert und temporäre Caches leert. Starten Sie Ihr System neu und versuchen Sie, die Updates erneut auszuführen.

2. Überprüfen Sie Ihre Internetverbindung

Stellen Sie sicher, dass Ihre Internetverbindung stabil ist. Versuchen Sie, eine Webseite zu öffnen oder einen Online-Dienst zu nutzen. Wenn möglich, wechseln Sie testweise von WLAN zu einer kabelgebundenen Verbindung oder umgekehrt, um Netzwerkprobleme auszuschließen.

3. Ausreichend Speicherplatz sicherstellen

Windows-Updates benötigen oft mehrere Gigabyte an freiem Speicherplatz. Überprüfen Sie, ob auf Ihrem Systemlaufwerk (meist C:) genügend Platz vorhanden ist. Gehen Sie zu „Einstellungen” > „System” > „Speicher” und überprüfen Sie den Status. Führen Sie gegebenenfalls eine Datenträgerbereinigung durch, um temporäre Dateien zu entfernen.

4. Datum und Uhrzeit überprüfen

Ungenaue Datums- und Uhrzeiteinstellungen können zu Problemen bei der Kommunikation mit Microsoft-Servern führen. Stellen Sie sicher, dass Datum, Uhrzeit und Zeitzone korrekt eingestellt sind. Sie finden diese Einstellungen unter „Einstellungen” > „Zeit und Sprache” > „Datum und Uhrzeit”.

Detaillierte Lösungen zur Behebung des Fehlercodes 0x80071160

Wenn die vorbereitenden Schritte nicht geholfen haben, ist es Zeit für gezieltere Maßnahmen. Führen Sie die folgenden Lösungen der Reihe nach durch, bis Ihr Problem behoben ist.

Lösung 1: Verwenden der Windows Update-Problembehandlung

Windows verfügt über eine integrierte Problembehandlung, die häufige Update-Probleme automatisch erkennt und behebt.

1. Drücken Sie die Windows-Taste + I, um die Einstellungen zu öffnen.
2. Gehen Sie zu „Update und Sicherheit” (oder „System” > „Problembehandlung” in neueren Windows-Versionen) und dann zu „Problembehandlung„.
3. Klicken Sie auf „Zusätzliche Problembehandlungen” (oder „Andere Problembehandlungen”).
4. Wählen Sie unter „Problembehandlung ausführen” die Option „Windows Update” und klicken Sie auf „Problembehandlung ausführen”.
5. Folgen Sie den Anweisungen auf dem Bildschirm. Das Tool versucht, Probleme zu erkennen und zu beheben.
6. Starten Sie den PC neu und versuchen Sie erneut, die Updates herunterzuladen.

Lösung 2: Windows Update-Komponenten manuell zurücksetzen

Diese Methode ist oft die effektivste, da sie alle Update-Dienste stoppt, temporäre Update-Dateien löscht und die Dienste anschließend neu startet. Dadurch werden oft beschädigte Caches und Komponenten behoben.

1. Öffnen Sie die Eingabeaufforderung als Administrator. Suchen Sie dazu im Startmenü nach „cmd”, klicken Sie mit der rechten Maustaste auf „Eingabeaufforderung” und wählen Sie „Als Administrator ausführen”.
2. Geben Sie die folgenden Befehle nacheinander ein und drücken Sie nach jedem Befehl die Enter-Taste. Diese Befehle stoppen die relevanten Update-Dienste:

   net stop wuauserv
   net stop bits
   net stop cryptsvc
   net stop msiserver

3. Benennen Sie die Ordner „SoftwareDistribution” und „Catroot2” um. Diese Ordner enthalten die heruntergeladenen Update-Dateien und die Signatur-Datenbank für Updates. Das Umbenennen (anstatt Löschen) ist sicherer, falls etwas schiefgeht.

   ren C:WindowsSoftwareDistribution SoftwareDistribution.old
   ren C:WindowsSystem32catroot2 Catroot2.old

   (Falls Sie eine Fehlermeldung erhalten, dass der Zugriff verweigert wird, stellen Sie sicher, dass alle Dienste aus Schritt 2 wirklich gestoppt wurden, oder starten Sie den PC im abgesicherten Modus.)

4. Starten Sie die Update-Dienste mit den folgenden Befehlen wieder:

   net start wuauserv
   net start bits
   net start cryptsvc
   net start msiserver

5. Schließen Sie die Eingabeaufforderung, starten Sie Ihren PC neu und versuchen Sie erneut, die Windows-Updates zu installieren.

Lösung 3: Systemdateiprüfung (SFC-Scan) und DISM ausführen

Beschädigte Systemdateien können Update-Probleme verursachen. Die Befehle SFC (System File Checker) und DISM (Deployment Imaging Service and Management) können solche Beschädigungen reparieren.

1. Öffnen Sie die Eingabeaufforderung als Administrator (wie in Lösung 2 beschrieben).
2. Geben Sie zuerst den DISM-Befehl ein, um das Windows-Image zu reparieren. Dies stellt sicher, dass SFC über eine intakte Quelle für Reparaturen verfügt:

   DISM /Online /Cleanup-Image /RestoreHealth

   Dieser Vorgang kann eine Weile dauern und scheint manchmal bei 20 % oder 40 % zu „hängen”. Seien Sie geduldig.

3. Nachdem der DISM-Befehl abgeschlossen ist, führen Sie den SFC-Scan aus:

   sfc /scannow

   Dieser Befehl sucht nach beschädigten oder fehlenden Systemdateien und versucht, diese zu reparieren.

4. Schließen Sie die Eingabeaufforderung, starten Sie Ihren PC neu und versuchen Sie erneut, die Updates zu installieren.

Lösung 4: Festplatte auf Fehler prüfen (CHKDSK)

Defekte Sektoren auf Ihrer Festplatte können dazu führen, dass Update-Dateien nicht korrekt gespeichert oder gelesen werden können, was zu Fehlern wie 0x80071160 führt.

1. Öffnen Sie die Eingabeaufforderung als Administrator.
2. Geben Sie den folgenden Befehl ein und drücken Sie Enter:

   chkdsk C: /f /r

   (Ersetzen Sie „C:” durch den Buchstaben Ihres Systemlaufwerks, falls es ein anderer ist.)

3. Sie werden wahrscheinlich gefragt, ob das Volume beim nächsten Systemstart überprüft werden soll. Tippen Sie J (oder Y für Yes) und drücken Sie Enter.
4. Starten Sie Ihren PC neu. Der CHKDSK-Scan wird vor dem Laden von Windows ausgeführt. Dieser Vorgang kann je nach Größe und Zustand Ihrer Festplatte sehr lange dauern. Lassen Sie ihn vollständig abschließen.
5. Nach dem Scan wird Windows normal gestartet. Versuchen Sie dann erneut, die Updates zu installieren.

Lösung 5: Antivirus-Software und Firewall überprüfen

Manchmal sind die Schutzmaßnahmen, die Sie treffen, für Windows selbst ein Hindernis. Antivirenprogramme oder Drittanbieter-Firewalls können den Update-Prozess fälschlicherweise als Bedrohung interpretieren.

1. Deaktivieren Sie Ihre Antiviren-Software und/oder Drittanbieter-Firewall vorübergehend (lesen Sie in der Dokumentation Ihrer Software nach, wie das geht).
2. Versuchen Sie dann erneut, die Updates durchzuführen.
3. Wenn die Updates erfolgreich sind, reaktivieren Sie Ihre Sicherheitssoftware sofort. Überlegen Sie dann, ob Sie eine Ausnahme für Windows Update-Prozesse in Ihrer Software einrichten können oder ob ein Wechsel des Sicherheitsprogramms ratsam ist.

Lösung 6: Netzwerkprobleme beheben und DNS zurücksetzen

Manchmal können Netzwerkfehler im Hintergrund bestehen, die nur bestimmte Prozesse wie Windows Update beeinflussen.

1. Öffnen Sie die Eingabeaufforderung als Administrator.
2. Geben Sie die folgenden Befehle nacheinander ein, um Ihre Netzwerkeinstellungen zurückzusetzen und den DNS-Cache zu leeren:

   ipconfig /flushdns
   netsh winsock reset
   netsh int ip reset

3. Starten Sie Ihren Router/Modem neu (ziehen Sie den Stecker für 30 Sekunden und stecken Sie ihn wieder ein).
4. Starten Sie anschließend Ihren PC neu und versuchen Sie erneut, die Updates zu installieren.

Lösung 7: Windows-Update-Dienste überprüfen

Stellen Sie sicher, dass alle für Windows Update erforderlichen Dienste ordnungsgemäß ausgeführt werden.

1. Drücken Sie Windows-Taste + R, geben Sie services.msc ein und drücken Sie Enter.
2. Suchen Sie in der Liste der Dienste nach den folgenden Einträgen:
   • Windows Update
   • Background Intelligent Transfer Service (BITS)
   • Kryptografiedienste
   • Workstation
3. Stellen Sie für jeden dieser Dienste sicher, dass der „Starttyp” auf „Automatisch” eingestellt ist und der „Dienststatus” „Wird ausgeführt” anzeigt. Wenn nicht, klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den Dienst, wählen Sie „Eigenschaften” und nehmen Sie die entsprechenden Änderungen vor. Klicken Sie dann auf „Starten”, falls der Dienst nicht läuft.
4. Starten Sie den PC neu und versuchen Sie die Updates erneut.

Lösung 8: Neuestes Servicing Stack Update (SSU) manuell installieren

Das Servicing Stack Update (SSU) ist eine spezielle Art von Update, das die Komponenten von Windows Update selbst aktualisiert. Ein veraltetes SSU kann zu Update-Problemen führen.

1. Besuchen Sie den Microsoft Update-Katalog (catalog.update.microsoft.com).
2. Suchen Sie nach dem neuesten „Servicing Stack Update” für Ihre spezifische Windows-Version (z.B. „Servicing Stack Update Windows 10 Version 22H2”).
3. Laden Sie die passende .msu-Datei herunter (achten Sie auf 32-Bit (x86) oder 64-Bit (x64) Ihrer Windows-Installation).
4. Führen Sie die heruntergeladene Datei aus, um das SSU manuell zu installieren.
5. Starten Sie Ihren PC neu und versuchen Sie anschließend, die normalen Windows-Updates zu installieren.

Lösung 9: In-Place Upgrade / Reparaturinstallation

Wenn alle anderen Methoden fehlschlagen, ist eine Reparaturinstallation die letzte und radikalste Lösung, bevor eine komplette Neuinstallation in Betracht gezogen wird. Dabei wird Windows über die vorhandene Installation installiert, ohne Ihre persönlichen Dateien, Apps und Einstellungen zu löschen.

1. Besuchen Sie die offizielle Microsoft-Website und laden Sie das Media Creation Tool herunter.
2. Führen Sie das Tool aus und akzeptieren Sie die Lizenzbedingungen.
3. Wählen Sie „Upgrade für diesen PC jetzt ausführen”.
4. Folgen Sie den Anweisungen auf dem Bildschirm. Stellen Sie sicher, dass Sie die Option „Persönliche Dateien und Apps behalten” auswählen, um Datenverlust zu vermeiden.
5. Der Vorgang dauert eine Weile, da er im Wesentlichen eine frische Kopie von Windows über Ihr aktuelles System installiert.
6. Nach Abschluss sollten alle Update-Probleme behoben sein.

Vorbeugung für zukünftige Update-Probleme

Um zukünftige Probleme zu minimieren, beachten Sie diese Tipps:

• Regelmäßige Wartung: Führen Sie regelmäßig Datenträgerbereinigungen durch und überprüfen Sie Ihre Festplatte auf Fehler.
• Treiber aktuell halten: Veraltete Gerätetreiber können Kompatibilitätsprobleme mit Updates verursachen.
• Sicheres Internet: Sorgen Sie für eine stabile und sichere Internetverbindung.
• Zuverlässige Sicherheitssoftware: Verwenden Sie eine vertrauenswürdige Antiviren-Software, die keine unnötigen Konflikte mit Systemprozessen verursacht.
• Backups: Erstellen Sie regelmäßig Backups Ihrer wichtigsten Daten, um im schlimmsten Fall geschützt zu sein.

Fazit

Der Fehlercode 0x80071160 bei Windows Update ist zweifellos frustrierend, aber wie Sie gesehen haben, gibt es eine Vielzahl von Lösungsansätzen. Beginnen Sie immer mit den einfachsten Schritten und arbeiten Sie sich dann methodisch durch die detaillierteren Lösungen. In den allermeisten Fällen werden Sie Ihr System wieder auf Kurs bringen und die gewünschten Updates erfolgreich installieren können.

Bleiben Sie geduldig und folgen Sie den Anweisungen sorgfältig. Ihr Windows-System wird es Ihnen mit verbesserter Sicherheit und neuen Funktionen danken!