In unserer digitalen Welt sind Daten das neue Gold. Persönliche Erinnerungen, wichtige Dokumente, geschäftliche Unterlagen – alles wird auf unseren Computern gespeichert. Umso erschreckender ist es, wenn das System versagt und eine der wichtigsten Schutzfunktionen, die Datensicherung, ihren Dienst verweigert. Wenn Sie unter Windows 10 versuchen, ein Backup zu erstellen und stattdessen mit dem frustrierenden Fehlercode 0x80070015 konfrontiert werden, sind Ihre Daten potenziell in Gefahr. Doch keine Sorge, Sie sind nicht allein und es gibt bewährte Methoden, um dieses Problem zu beheben. In diesem umfassenden Leitfaden tauchen wir tief in die Materie ein, erklären die Ursachen und führen Sie Schritt für Schritt durch die Lösungen, um Ihre Datensicherheit wiederherzustellen.
Die Bedeutung der Datensicherung: Mehr als nur eine Empfehlung
Bevor wir uns dem spezifischen Fehler widmen, ist es entscheidend zu verstehen, warum eine funktionierende Datensicherung (oder auch Systemwiederherstellung) absolut unerlässlich ist. Stellen Sie sich vor, Ihre Festplatte gibt den Geist auf, ein Virus verschlüsselt all Ihre Dateien oder Sie löschen versehentlich wichtige Dokumente. Ohne ein aktuelles Backup wären all diese Daten unwiederbringlich verloren. Die Datensicherung ist Ihre letzte Verteidigungslinie gegen unvorhergesehene Katastrophen. Sie ermöglicht es Ihnen, Ihr System und Ihre Dateien nach einem Datenverlust wiederherzustellen, minimiert Ausfallzeiten und schützt Ihre wertvollen Informationen.
Windows 10 bietet integrierte Tools für die Sicherung, wie die Dateiversionsverlauf-Funktion und die Systemabbildsicherung. Diese Tools sind zwar nützlich, aber wenn sie durch einen Backup-Fehler wie 0x80070015 beeinträchtigt werden, gerät Ihre gesamte Backup-Strategie ins Wanken. Der Fehler 0x80070015 signalisiert oft ein Problem mit Eingabe-/Ausgabegeräten (I/O-Gerätefehler), was auf Schwierigkeiten beim Lesen oder Schreiben von Daten hindeutet – ein ernstzunehmendes Hindernis für jede Sicherung.
Was ist der Fehler 0x80070015 und warum ist er kritisch?
Der Windows 10 Sicherung Fehler 0x80070015 ist ein gängiges Problem, das viele Nutzer betrifft. Die Fehlermeldung lautet oft sinngemäß: „Die Anforderung konnte wegen eines E/A-Gerätefehlers nicht ausgeführt werden.” „E/A” steht für Eingabe/Ausgabe. Kurz gesagt, Ihr Computer hat Schwierigkeiten, Daten von einem Speicherort zu lesen oder auf einen anderen Speicherort zu schreiben – genau das, was bei einer Sicherung passieren muss. Dies ist kritisch, da es nicht nur die Erstellung eines Backups verhindert, sondern auch auf potenzielle Probleme mit der Hardware oder den Systemdateien hindeuten kann, die in Zukunft zu einem kompletten Datenverlust führen könnten.
Ursachenforschung: Was steckt hinter 0x80070015?
Um den Sicherungsfehler 0x80070015 effektiv beheben zu können, müssen wir zunächst die möglichen Ursachen verstehen. Dieser Fehler kann verschiedene Wurzeln haben, die von einfacher Hardware-Inkompatibilität bis hin zu schwerwiegenden Festplattenproblemen reichen:
- Defekte Sektoren auf der Festplatte: Einer der häufigsten Gründe sind fehlerhafte Sektoren auf der Quell- oder Zielfestplatte. Wenn das System versucht, Daten von einem beschädigten Bereich zu lesen oder darauf zu schreiben, schlägt der Vorgang fehl.
- Probleme mit dem Volume Shadow Copy Service (VSS): Der VSS ist ein entscheidender Windows-Dienst, der es ermöglicht, Sicherungen von Dateien zu erstellen, während diese in Gebrauch sind. Wenn dieser Dienst nicht ordnungsgemäß funktioniert, kann keine Sicherung durchgeführt werden.
- Unzureichender Speicherplatz: Sowohl auf dem Quelllaufwerk (für temporäre Dateien oder Schattenkopien) als auch auf dem Ziellaufwerk muss ausreichend freier Speicherplatz vorhanden sein.
- Konflikte mit Antiviren- oder Firewall-Software: Sicherheitsprogramme können manchmal Backup-Vorgänge blockieren, da sie diese fälschlicherweise als potenziell schädliche Aktivitäten einstufen.
- Beschädigte Systemdateien: Korrupte oder fehlende Systemdateien können die Funktionalität von Windows-Backup-Tools beeinträchtigen.
- Falsche Berechtigungen: Wenn das Benutzerkonto, das die Sicherung durchführt, nicht über die notwendigen Lese- und Schreibberechtigungen für das Sicherungsziel verfügt, kann der Vorgang fehlschlagen.
- Veraltete oder fehlerhafte Treiber: Insbesondere Speichercontroller- oder USB-Treiber können Probleme verursachen, wenn sie nicht auf dem neuesten Stand sind oder beschädigt wurden.
- Probleme mit dem externen Speichergerät: Ein defektes USB-Kabel, ein fehlerhafter USB-Port oder eine beschädigte externe Festplatte können ebenfalls zu E/A-Fehlern führen.
Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Behebung des Fehlers 0x80070015
Nun, da wir die potenziellen Ursachen kennen, ist es an der Zeit, die Ärmel hochzukrempeln und den Fehler zu beheben. Gehen Sie die folgenden Schritte systematisch durch, bis das Problem gelöst ist:
1. Grundlegende Überprüfungen
Manchmal sind die einfachsten Lösungen die effektivsten. Beginnen Sie hier:
- Neustart des Systems: Ein einfacher Neustart kann temporäre Störungen beheben, die Dienste blockieren oder Dateisperren verursachen.
- Überprüfen der externen Festplatte und Kabel: Stellen Sie sicher, dass Ihr externes Speichergerät korrekt angeschlossen ist und das Kabel unbeschädigt ist. Versuchen Sie, ein anderes USB-Kabel oder einen anderen USB-Anschluss zu verwenden, um Probleme mit der Verbindung auszuschließen. Testen Sie das Sicherungszielgerät an einem anderen Computer, um festzustellen, ob es selbst fehlerhaft ist.
2. Ausreichenden Speicherplatz sicherstellen
Eine Datensicherung benötigt Platz. Nicht nur auf dem Zielmedium, sondern auch temporär auf dem Quelllaufwerk für Schattenkopien:
- Ziel-Laufwerk überprüfen: Stellen Sie sicher, dass auf dem Laufwerk, auf dem Sie das Backup speichern möchten, ausreichend freier Speicherplatz vorhanden ist. Backups können sehr groß sein.
- Quell-Laufwerk überprüfen: Auch das Laufwerk, das gesichert werden soll, benötigt Platz. Temporäre Dateien und Schattenkopien können im Sicherungsprozess erheblichen Speicherplatz beanspruchen. Löschen Sie unnötige Dateien oder verschieben Sie sie, um Platz zu schaffen.
3. Festplatten auf Fehler prüfen: CHKDSK
Defekte Sektoren sind eine Hauptursache für E/A-Fehler. Das CHKDSK-Tool ist hier Ihr bester Freund:
- Öffnen Sie die Eingabeaufforderung als Administrator (Rechtsklick auf Start > „Ausführen” > „cmd” eingeben > Strg+Umschalt+Enter drücken).
- Geben Sie den Befehl
chkdsk C: /f /r /xein und drücken Sie Enter. Ersetzen Sie „C:” durch den Laufwerksbuchstaben des zu prüfenden Laufwerks (Quell- oder Ziellaufwerk). Der Parameter/fbehebt Fehler,/rlokalisiert fehlerhafte Sektoren und stellt lesbare Informationen wieder her, und/xerzwingt das Aufheben der Bereitstellung des Volumes vor dem Start. - Wenn Sie das Systemlaufwerk (C:) prüfen, werden Sie aufgefordert, den Scan beim nächsten Neustart durchzuführen. Bestätigen Sie dies mit „J” und starten Sie den Computer neu. Dieser Vorgang kann je nach Größe und Zustand Ihrer Festplatte einige Zeit in Anspruch nehmen.
4. Den Volume Shadow Copy Service (VSS) überprüfen und neu starten
Der VSS ist für die Funktion der Windows-Sicherung unerlässlich. Stellen Sie sicher, dass er korrekt läuft:
- Drücken Sie
Windows-Taste + R, geben Sieservices.mscein und drücken Sie Enter, um die Diensteverwaltung zu öffnen. - Suchen Sie in der Liste nach dem Dienst „Volumeschattenkopie” (Volume Shadow Copy).
- Stellen Sie sicher, dass der Starttyp auf „Automatisch” eingestellt ist und der Dienst ausgeführt wird. Wenn nicht, klicken Sie mit der rechten Maustaste darauf, wählen Sie „Eigenschaften” und ändern Sie den Starttyp. Klicken Sie dann auf „Starten” und „Übernehmen”.
- Überprüfen Sie auch die Dienste „Microsoft-Softwareschattenkopie-Anbieter” und „Software-Schattenkopie-Anbieter” und stellen Sie sicher, dass sie ebenfalls gestartet und auf „Manuell” oder „Automatisch” gesetzt sind.
- Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf „Volumeschattenkopie” und wählen Sie „Neu starten”, auch wenn er bereits läuft.
5. Systemdateien auf Beschädigung prüfen: SFC und DISM
Beschädigte Systemdateien können zu vielfältigen Problemen führen, einschließlich Backup-Fehlern:
- Öffnen Sie erneut die Eingabeaufforderung als Administrator.
- Geben Sie
sfc /scannowein und drücken Sie Enter. Der System File Checker (SFC) scannt nach beschädigten Windows-Systemdateien und versucht, diese zu reparieren. Dies kann einige Minuten dauern. - Nachdem SFC abgeschlossen ist, führen Sie die folgenden Deployment Image Servicing and Management (DISM)-Befehle aus, um das Windows-Image zu reparieren, falls SFC das Problem nicht beheben konnte:
DISM /Online /Cleanup-Image /CheckHealthDISM /Online /Cleanup-Image /ScanHealthDISM /Online /Cleanup-Image /RestoreHealth
Jeder Befehl muss einzeln eingegeben und abgeschlossen werden. Der
/RestoreHealth-Befehl kann eine Weile dauern und erfordert eine Internetverbindung, um möglicherweise beschädigte Dateien von Windows Update herunterzuladen.
6. Temporäres Deaktivieren von Antivirus- und Firewall-Software
Manchmal sind es die Schutzmechanismen selbst, die Probleme verursachen:
- Deaktivieren Sie vorübergehend Ihre Antiviren-Software und die Windows-Firewall (oder andere Drittanbieter-Firewalls).
- Versuchen Sie dann erneut, die Sicherung durchzuführen.
- WICHTIG: Vergessen Sie nicht, Ihre Sicherheitssoftware nach dem Test wieder zu aktivieren, um Ihr System nicht ungeschützt zu lassen!
7. Treiber aktualisieren
Veraltete oder korrupte Treiber, insbesondere für Speichergeräte, können I/O-Fehler verursachen:
- Drücken Sie
Windows-Taste + Xund wählen Sie „Geräte-Manager”. - Erweitern Sie die Kategorien „Laufwerke” und „Speichercontroller”.
- Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf die einzelnen Einträge und wählen Sie „Treiber aktualisieren”. Wählen Sie die Option „Automatisch nach aktualisierter Treibersoftware suchen”.
- Besuchen Sie auch die Website des Herstellers Ihrer Festplatte, Ihres Mainboards oder Ihres USB-Controllers, um die neuesten Treiber herunterzuladen und manuell zu installieren.
8. Windows Update durchführen
Halten Sie Ihr System auf dem neuesten Stand, um bekannte Fehler zu beheben und die Kompatibilität zu gewährleisten:
- Gehen Sie zu „Einstellungen” > „Update und Sicherheit” > „Windows Update”.
- Klicken Sie auf „Nach Updates suchen” und installieren Sie alle verfügbaren Updates. Ein Neustart ist möglicherweise erforderlich.
9. Berechtigungen des Sicherungsziels überprüfen
Unzureichende Berechtigungen können verhindern, dass Windows auf das Backup-Ziel schreibt:
- Navigieren Sie im Datei-Explorer zu dem Ordner oder Laufwerk, auf dem Sie die Sicherung speichern möchten.
- Klicken Sie mit der rechten Maustaste darauf und wählen Sie „Eigenschaften”.
- Gehen Sie zum Tab „Sicherheit”.
- Stellen Sie sicher, dass Ihr Benutzerkonto oder die Gruppe „Jeder” „Vollzugriff” oder zumindest „Schreiben”-Berechtigungen hat. Wenn nicht, klicken Sie auf „Bearbeiten” und passen Sie die Berechtigungen entsprechend an.
10. Ereignisanzeige konsultieren
Die Ereignisanzeige kann wertvolle Hinweise auf die genaue Ursache des Fehlers geben:
- Drücken Sie
Windows-Taste + Xund wählen Sie „Ereignisanzeige”. - Navigieren Sie zu „Windows-Protokolle” > „System” oder „Anwendung”.
- Suchen Sie nach Fehlern oder Warnungen, die zeitlich mit Ihrem Sicherungsversuch übereinstimmen. Achten Sie auf Einträge, die sich auf VSS, Disk, Ntfs oder andere Speicherkomponenten beziehen. Die detaillierten Informationen im Fehlerprotokoll können Ihnen helfen, das Problem genauer einzugrenzen.
11. Alternative Backup-Software in Betracht ziehen
Wenn alle internen Windows-Lösungen fehlschlagen, kann eine Drittanbieter-Software eine zuverlässige Alternative sein:
- Es gibt viele ausgezeichnete Backup-Software-Lösungen auf dem Markt, wie z.B. Acronis True Image, EaseUS Todo Backup, Macrium Reflect oder AOMEI Backupper.
- Diese Programme bieten oft robustere Funktionen, eine bessere Fehlerbehandlung und eine breitere Kompatibilität mit verschiedenen Speichergeräten. Sie können auch eine willkommene Abwechslung sein, wenn Sie mit den Eigenheiten der Windows-Backup-Tools zu kämpfen haben.
12. Windows 10 zurücksetzen (Als letzte Option)
Als letzter Ausweg, wenn alle anderen Methoden versagt haben und Sie vermuten, dass das Betriebssystem selbst schwerwiegend beschädigt ist:
- Gehen Sie zu „Einstellungen” > „Update und Sicherheit” > „Wiederherstellung”.
- Unter „Diesen PC zurücksetzen” klicken Sie auf „Los geht’s”.
- Sie haben die Wahl, Ihre persönlichen Dateien zu behalten oder alles zu entfernen. Wenn Sie Ihre Dateien behalten, werden nur die installierten Programme und Einstellungen entfernt. Für eine radikalere Lösung können Sie „Alles entfernen” wählen, aber stellen Sie sicher, dass Sie alle wichtigen Daten zuvor auf einem separaten Medium gesichert haben (wenn möglich).
Vorbeugende Maßnahmen: Damit der Fehler nicht wieder auftritt
Nachdem Sie den Windows 10 Sicherung Fehler 0x80070015 erfolgreich behoben haben, ist es ratsam, proaktive Schritte zu unternehmen, um ein erneutes Auftreten zu verhindern:
- Regelmäßige Festplattenprüfung: Führen Sie CHKDSK regelmäßig durch, um potenzielle Festplattenfehler frühzeitig zu erkennen und zu beheben.
- Aktuelle Software und Treiber: Halten Sie Ihr Windows-System und alle Gerätetreiber stets auf dem neuesten Stand.
- Ausreichend Speicherplatz: Achten Sie immer darauf, dass sowohl auf dem Quell- als auch auf dem Ziel-Laufwerk ausreichend freier Speicherplatz vorhanden ist.
- Mehrere Backup-Strategien: Verlassen Sie sich nicht nur auf eine einzige Sicherungsmethode. Kombinieren Sie lokale Backups (auf externen Festplatten) mit Cloud-Speichern oder NAS (Network Attached Storage) für maximale Sicherheit.
- Backups regelmäßig testen: Überprüfen Sie Ihre Backups von Zeit zu Zeit, indem Sie versuchen, eine oder zwei Dateien wiederherzustellen. So stellen Sie sicher, dass Ihre Sicherungen auch wirklich funktionieren, wenn der Ernstfall eintritt.
Fazit
Der Windows 10 Sicherung Fehler 0x80070015 mag auf den ersten Blick entmutigend wirken, ist aber mit systematischem Vorgehen in den meisten Fällen behebbar. Von grundlegenden Überprüfungen über die Diagnose des VSS bis hin zur Reparatur von Systemdateien – die hier vorgestellten Schritte decken die häufigsten Ursachen ab. Das Wichtigste ist, ruhig zu bleiben und die Lösungen Schritt für Schritt auszuführen.
Ihre Datensicherheit sollte niemals dem Zufall überlassen werden. Ein funktionierendes Backup-System ist das Fundament für einen sorgenfreien Umgang mit Ihrem PC. Nehmen Sie die Warnsignale ernst, investieren Sie Zeit in die Fehlerbehebung und implementieren Sie vorbeugende Maßnahmen. Denn am Ende sind Daten unersetzlich, und der Aufwand, sie zu schützen, lohnt sich immer.