Selektiver Darkmode: So aktivieren Sie ihn nur bei bestimmten Office Anwendungen

Der Dark Mode hat die digitalen Arbeitsplätze im Sturm erobert. Er ist nicht nur ein ästhetisches Statement, sondern verspricht auch Augenentlastung, verbesserte Konzentration und in bestimmten Fällen sogar eine längere Akkulaufzeit. Doch was tun, wenn Sie den dunklen Modus lieben, aber nicht jede Anwendung damit nutzen möchten? Gerade in der vielseitigen Welt von Microsoft Office stellt sich oft die Frage: Kann ich einen selektiven Dark Mode aktivieren, sodass beispielsweise Word dunkel ist, Excel aber hell bleibt? Dieser Artikel taucht tief in das Thema ein, erklärt die Möglichkeiten, die Grenzen und wie Sie dem Ideal eines selektiven Dark Modes am nächsten kommen.

Warum selektiver Dark Mode? Die Vorteile und das Dilemma

Die Gründe, warum Anwender einen dunklen Modus bevorzugen, sind vielfältig:

• Augenentlastung: Insbesondere bei langen Arbeitsstunden oder in Umgebungen mit wenig Umgebungslicht kann ein dunkles Interface die Belastung für die Augen deutlich reduzieren. Das Lesen von Text auf einem dunklen Hintergrund wird von vielen als angenehmer empfunden.
• Fokus und Konzentration: Ein dunkler Hintergrund lenkt oft weniger ab als ein grell weißer. Elemente der Benutzeroberfläche treten subtiler in den Hintergrund, wodurch der Inhalt stärker in den Vordergrund rückt.
• Ästhetik und Personalisierung: Viele finden den Dark Mode einfach ansprechender und moderner. Er ermöglicht eine individuelle Anpassung des Arbeitsplatzes an den persönlichen Geschmack.
• Geringerer Stromverbrauch (bei OLED-Bildschirmen): Obwohl weniger relevant für die meisten Office-Anwender auf LCD-Monitoren, sparen schwarze Pixel auf OLED-Displays tatsächlich Energie.

Das Dilemma in Microsoft Office entsteht, weil die Suite traditionell eine globale Einstellung für ihr Design bietet. Sie können zwar zwischen verschiedenen „Office-Designs” wählen – darunter „Bunt”, „Weiß”, „Dunkelgrau” und „Schwarz” –, doch diese Wahl betrifft in der Regel *alle* installierten Office-Anwendungen gleichermaßen. Der Wunsch nach einer feineren Steuerung, bei der beispielsweise Word und Outlook im Dark Mode erstrahlen, während Excel und PowerPoint in einem helleren Design verbleiben, ist verständlich, aber leider nicht nativ vorgesehen.

Das Office-Dilemma: Eine globale Einstellung

Die Standardmethode zur Änderung des Erscheinungsbilds Ihrer Office Anwendungen ist denkbar einfach, aber eben global. Sie finden diese Einstellung in jeder beliebigen Office-Anwendung (z.B. Word, Excel, PowerPoint oder Outlook) unter folgendem Pfad:

1. Öffnen Sie eine Office-Anwendung.
2. Klicken Sie auf „Datei” in der oberen linken Ecke.
3. Wählen Sie am unteren Ende des linken Navigationsbereichs „Optionen”.
4. Im Dialogfeld „Optionen” navigieren Sie zum Bereich „Allgemein”.
5. Suchen Sie den Abschnitt „Personalisieren Sie Ihre Microsoft Office-Kopie”.
6. Dort finden Sie das Dropdown-Menü „Office-Design”.

Hier können Sie zwischen „Bunt”, „Dunkelgrau”, „Schwarz”, „Weiß” und „System standardmäßig” wählen. Jede dieser Optionen wirkt sich, wie bereits erwähnt, auf alle Office-Anwendungen aus, die Sie installiert haben. Ein echtes selektives Umschalten der Benutzeroberfläche pro Anwendung ist hier nicht möglich.

„System standardmäßig” – Eine Erklärung

Die Option „System standardmäßig” ist ein Versuch von Microsoft, eine gewisse Konsistenz zwischen dem Betriebssystem und den Office-Anwendungen herzustellen. Wenn Sie diese Option wählen, übernimmt Office das Design, das in Ihren Windows-Systemeinstellungen festgelegt ist. Haben Sie Windows im dunklen Modus konfiguriert, wird auch Office dunkel. Ist Windows hell, bleibt Office hell. Dies ist zwar eine Form der Automatisierung, aber keine selektive Steuerung für einzelne Office-Apps.

Keine echte selektive Benutzeroberfläche, aber smarte Kompromisse

Lassen Sie es uns klarstellen: Microsoft Office bietet derzeit **keine native Funktion**, um die *gesamte Benutzeroberfläche* von Word dunkel und gleichzeitig die von Excel hell einzustellen, ohne dass dies über das globale Office-Design gesteuert wird. Das Design, das Sie in „Datei > Optionen > Allgemein > Office-Design” wählen, gilt *grundsätzlich für alle Anwendungen der Suite*. Der Wunsch nach „selektivem Dark Mode” bezieht sich jedoch oft darauf, dass der *Inhalt* (z.B. das Word-Dokument selbst oder die E-Mail im Posteingang) hell bleiben soll, während die *umgebende Benutzeroberfläche* der Anwendung dunkel ist, um die Augen zu schonen. Dies ist ein häufig nachgefragter Kompromiss, den wir im Folgenden beleuchten.

Schritt 1: Office-Design global auf „Schwarz” oder „Dunkelgrau” einstellen

Dies ist der notwendige erste Schritt, um überhaupt eine dunkle Benutzeroberfläche in Office zu erhalten. Gehen Sie dazu wie oben beschrieben vor:

1. Öffnen Sie eine Office-Anwendung (z.B. Word).
2. Klicken Sie auf „Datei” > „Optionen” > „Allgemein”.
3. Wählen Sie im Dropdown-Menü „Office-Design” entweder „Schwarz” oder „Dunkelgrau” aus.
4. Bestätigen Sie mit „OK”.

Nach dieser Einstellung werden *alle* Ihre Office-Anwendungen mit einer dunklen Benutzeroberfläche angezeigt. Nun sehen wir uns an, wie Sie den *Inhaltsbereich* einzelner Anwendungen selektiv anpassen können, um den gewünschten Kompromiss zu erzielen.

Outlook: Das dunkle Geheimnis des Posteingangs – UI dunkel, Nachricht hell

Outlook ist die Office-Anwendung, die dem Konzept eines selektiven Dark Mode am nächsten kommt. Viele Nutzer wünschen sich einen dunklen Posteingang und eine dunkle Benutzeroberfläche, möchten aber E-Mails auf einem hellen Hintergrund lesen, um die Lesbarkeit zu verbessern oder um die ursprünglichen Farben und Formatierungen der E-Mail beizubehalten.

So aktivieren Sie diese partielle Selektivität in Outlook:

1. Stellen Sie sicher, dass Ihr globales Office-Design (wie oben beschrieben) auf „Schwarz” oder „Dunkelgrau” eingestellt ist.
2. Öffnen Sie Microsoft Outlook. Sie werden feststellen, dass die gesamte Benutzeroberfläche nun dunkel ist.
3. Navigieren Sie erneut zu „Datei” > „Optionen”.
4. Wählen Sie im linken Bereich des Dialogfelds „Allgemein” aus.
5. Im Abschnitt „Personalisieren Sie Ihre Microsoft Office-Kopie” sehen Sie das ausgewählte „Office-Design”. Direkt unterhalb der Design-Auswahl befindet sich eine spezielle Schaltfläche: „Hintergrundfarbe für Nachrichten wechseln”.
6. Klicken Sie auf diese Schaltfläche. Standardmäßig wird nun Ihr Nachrichteninhalt (der Textkörper der E-Mail beim Lesen oder Verfassen) in einem **hellen Hintergrund** angezeigt, während der Rest von Outlook (der Posteingang, die Ordnerliste, das Menüband) dunkel bleibt.
7. Mit demselben Button können Sie jederzeit zwischen hellem und dunklem Nachrichteninhalt wechseln, ohne das globale Office-Design zu ändern.

Fazit für Outlook: Dies ist ein perfekter Kompromiss für viele, die Outlook im Dark Mode nutzen möchten, aber helle E-Mails bevorzugen. Es bietet eine hervorragende Balance zwischen Augenkomfort der Benutzeroberfläche und optimaler Lesbarkeit des Inhalts.

Word: Mehr als nur Schwarz auf Weiß – UI dunkel, Dokumentseite umschaltbar

Ähnlich wie Outlook bietet auch Word eine spezifische Anpassungsmöglichkeit für den Dokumenteninhalt, wenn das globale Office-Design dunkel ist. Im Dark Mode wird standardmäßig oft auch der Seitenhintergrund des Dokuments dunkel dargestellt, was für einige beim Verfassen von Texten ungewohnt sein kann oder die Lesbarkeit bestimmter Elemente beeinträchtigt.

So schalten Sie den Dokumentenhintergrund in Word um:

1. Stellen Sie sicher, dass Ihr globales Office-Design (wie oben beschrieben) auf „Schwarz” oder „Dunkelgrau” eingestellt ist.
2. Öffnen Sie Microsoft Word. Die Benutzeroberfläche ist nun dunkel.
3. Öffnen Sie ein vorhandenes Dokument oder erstellen Sie ein neues. Wenn Sie ein dunkles Office-Design gewählt haben, wird der Hintergrund Ihres Dokuments standardmäßig ebenfalls dunkel dargestellt.
4. Wechseln Sie im Menüband (der oberen Leiste mit den Registerkarten) zur Registerkarte „Ansicht”.
5. In der Gruppe „Modi” finden Sie die Schaltfläche „Modus wechseln” (oft auch als Glühbirnen-Symbol oder als Text „Wechseln Sie zum hellen oder dunklen Seitenmodus” beschrieben).
6. Klicken Sie auf diese Schaltfläche. Der Hintergrund Ihres Dokuments wechselt nun von dunkel zu hell (und umgekehrt), während die Benutzeroberfläche von Word weiterhin dunkel bleibt.

Fazit für Word: Diese Funktion ist ideal für Autoren und Bearbeiter, die im Dark Mode arbeiten, aber ihr Dokument jederzeit in der finalen (hellen) Ansicht überprüfen möchten, ohne das gesamte Office-Design umstellen zu müssen. Es ermöglicht ein flexibles Arbeiten, das auf die individuellen Bedürfnisse zugeschnitten ist.

Excel & PowerPoint: Lichtblick für Tabellen und Präsentationen – Die Grenzen der Anpassung

Hier stoßen wir an die klaren Grenzen des „selektiven Dark Mode” in Office. Im Gegensatz zu Outlook und Word bieten Microsoft Excel und Microsoft PowerPoint **keine vergleichbaren, anwendungsspezifischen Umschalter** für ihren Inhaltsbereich (wie das Zellenraster in Excel oder den Folienhintergrund in PowerPoint), wenn das globale Office-Design dunkel ist.

• Excel im Dark Mode: Wenn Sie das globale Office-Design auf „Schwarz” oder „Dunkelgrau” stellen, werden die Benutzeroberfläche und auch das Zellenraster in Excel dunkel dargestellt. Es gibt keine einfache, integrierte Möglichkeit, das Zellenraster oder den Arbeitsbereich von Excel hell zu halten, während die restliche Excel-UI dunkel ist. Grafiken, Diagramme und Textfarben können sich ebenfalls anpassen oder erfordern manuelle Korrekturen, um bei dunklem Hintergrund gut sichtbar zu sein.
• PowerPoint im Dark Mode: Ähnlich verhält es sich mit PowerPoint. Wenn das globale Office-Design dunkel ist, wird die PowerPoint-Benutzeroberfläche dunkel. Der Folienhintergrund passt sich ebenfalls an. Zwar können Sie in PowerPoint individuelle Folienhintergründe gestalten, aber es gibt keinen schnellen Umschalter, der den Folienarbeitsbereich hell macht, während die App-UI dunkel bleibt.

Die Konsequenz für „echten” selektiven Dark Mode:

Wenn Sie also absolut möchten, dass Excel und PowerPoint eine *helle Benutzeroberfläche* behalten, während Word und Outlook eine *dunkle Benutzeroberfläche* haben, müssen Sie das globale Office-Design auf „Weiß” oder „Bunt” lassen. Dies hat jedoch zur Folge, dass auch Word und Outlook eine helle Benutzeroberfläche haben werden. Die oben beschriebenen Funktionen in Word (Dokumentenhintergrund umschalten) und Outlook (Nachrichtenhintergrund umschalten) funktionieren dann zwar weiterhin, aber die umgebende App-Oberfläche ist ebenfalls hell, was dem Wunsch nach einem „dunklen Modus” für diese Apps entgegensteht.

Wichtige Erkenntnis: Der wahre „selektive Dark Mode”, bei dem die *App-Benutzeroberfläche* von Word dunkel und die *App-Benutzeroberfläche* von Excel hell ist, ist so nicht nativ möglich. Sie müssen sich für ein globales Office-Design entscheiden. Die „selektiven” Möglichkeiten, die Office bietet, betreffen primär den *Inhalt innerhalb* einer Anwendung, *nachdem* ein globales Design gewählt wurde.

Realistische Erwartungen & Der Blick in die Zukunft

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ein echter, granularer selektiver Dark Mode für die gesamte Benutzeroberfläche von einzelnen Office-Anwendungen (z.B. Word-UI dunkel, Excel-UI hell) **nicht nativ in Microsoft Office verfügbar ist**. Die globalen Office-Design-Einstellungen sind suite-weit. Die von uns beschriebenen Methoden sind intelligente Workarounds und partielle Lösungen, die den Komfort des Dark Mode mit der Notwendigkeit einer hellen Arbeitsfläche für bestimmte Inhalte kombinieren.

Warum Microsoft diese Funktion noch nicht implementiert hat, lässt sich nur vermuten. Möglicherweise liegt es an der Komplexität der Codebasis, dem Wunsch nach einer konsistenten User Experience über die gesamte Suite hinweg oder an einer noch nicht ausreichend hohen Nachfrage im Vergleich zu anderen Entwicklungszielen.

Es bleibt zu hoffen, dass Microsoft zukünftige Updates dazu nutzt, eine feinere Kontrolle über das Erscheinungsbild einzelner Anwendungen zu ermöglichen. Die Möglichkeit, das Office Design pro Anwendung anzupassen, wäre ein großer Gewinn für die Personalisierung und den Komfort vieler Nutzer, die einen dynamischen Arbeitsablauf pflegen und unterschiedliche Anforderungen an die Darstellung ihrer Werkzeuge haben.

Fazit: Den besten Kompromiss finden

Der Wunsch nach einem selektiven Dark Mode in Microsoft Office ist verständlich, doch die Realität zeigt uns Grenzen auf. Während es keine integrierte Funktion gibt, um die Benutzeroberfläche einzelner Office-Anwendungen unabhängig voneinander dunkel oder hell zu schalten, können wir durch geschickte Nutzung der vorhandenen Optionen dem Ideal sehr nahekommen. Die Möglichkeit, in Outlook und Word den Inhaltsbereich selektiv von einem dunklen zu einem hellen Hintergrund zu wechseln, während die umgebende Benutzeroberfläche dunkel bleibt, bietet einen hervorragenden Kompromiss für viele Anwendungsfälle.

Unsere Empfehlung ist es, zunächst das globale Office-Design auf „Schwarz” oder „Dunkelgrau” einzustellen, um die allgemeinen Vorteile des Dark Mode zu nutzen. Anschließend können Sie die anwendungsspezifischen Einstellungen in Outlook und Word verwenden, um die Lesbarkeit Ihrer E-Mails und Dokumente zu optimieren. Für Excel und PowerPoint müssen Sie die dunkle Benutzeroberfläche akzeptieren oder, falls ein heller Arbeitsbereich dort unerlässlich ist, das globale Office-Design hell lassen und somit auf den Dark Mode für die gesamte Suite verzichten.

Experimentieren Sie mit diesen Einstellungen, um den für Sie persönlich besten Workflow und die angenehmste Augenentlastung zu finden. Der Weg zum perfekten digitalen Arbeitsplatz ist oft ein Weg der kleinen Anpassungen.