Der Einsteiger-Check: Ist dieser PC mit i5 6400 2.7GHz gut für Einsteiger?

Der erste eigene PC – ein aufregender Schritt! Doch der Markt ist riesig, die Auswahl überwältigend und die technischen Spezifikationen klingen oft wie eine Fremdsprache. Besonders für Einsteiger, die vielleicht ein begrenztes Budget haben oder einfach nur einen zuverlässigen Rechner für alltägliche Aufgaben suchen, stellt sich oft die Frage: Welche Komponenten sind wichtig, und wie viel Leistung brauche ich wirklich? In diesem Artikel nehmen wir einen oft auf dem Gebrauchtmarkt anzutreffenden Prozessor unter die Lupe: den Intel Core i5-6400 mit 2.7GHz. Wir prüfen, ob ein PC mit dieser CPU noch immer eine sinnvolle Investition für Einsteiger ist, oder ob man besser die Finger davon lassen sollte.

Was ist der Intel Core i5-6400 überhaupt? Ein Blick auf die Basis

Bevor wir ins Detail gehen, klären wir, womit wir es zu tun haben. Der Intel Core i5-6400 gehört zur sechsten Generation von Intels Core-Prozessoren, Codename „Skylake”. Er wurde Ende 2015 veröffentlicht und war damals ein solider Mittelklasse-Prozessor. Die wichtigsten Spezifikationen sind:

• Kerne/Threads: 4 Kerne, 4 Threads. Das bedeutet, er kann vier Aufgaben gleichzeitig bearbeiten.
• Basistakt: 2.7 GHz.
• Turbo Boost: Bis zu 3.3 GHz. Wenn nur wenige Kerne ausgelastet sind, kann der Takt kurzzeitig erhöht werden.
• Integrierte Grafikeinheit: Intel HD Graphics 530.
• Cache: 6 MB Intel Smart Cache.

Zum Zeitpunkt seiner Einführung war der i5-6400 eine gute Wahl für alltägliche Aufgaben und bot passable Leistung für Gaming, sofern er mit einer dedizierten Grafikkarte kombiniert wurde. Aber wie sieht das fast ein Jahrzehnt später aus? Hat er noch die nötige Power, um den Anforderungen eines modernen Einsteiger-PCs gerecht zu werden?

Leistung im Alltag: Surfen, Office und Streaming – Hier punktet der i5-6400

Fangen wir mit dem Wichtigsten an: Was machen die meisten Einsteiger überhaupt mit ihrem PC? Richtig, im Internet surfen, E-Mails schreiben, Texte verfassen, Tabellen bearbeiten und Filme oder Serien streamen. Für diese Kernaufgaben ist der i5-6400 auch heute noch absolut ausreichend. Die 2.7 GHz Basistakt und die vier Kerne reichen locker aus, um:

• Mehrere Browser-Tabs gleichzeitig geöffnet zu halten.
• Microsoft Office, LibreOffice oder Google Docs flüssig zu nutzen.
• Videos auf YouTube, Netflix, Disney+ oder anderen Streaming-Diensten in HD (1080p) oder sogar 4K (abhängig von der integrierten/dedizierten Grafiklösung und der Bandbreite) ohne Ruckeln wiederzugeben.
• Videoanrufe über Zoom, Microsoft Teams oder Skype zu tätigen.
• Einfache Foto- oder Videobetrachtungen durchzuführen.

Wichtig ist hier, dass das System insgesamt gut aufgestellt ist (dazu später mehr). Mit einer SSD als Startlaufwerk und mindestens 8 GB RAM wird sich der PC für diese Aufgaben responsiv und schnell anfühlen. Für den reinen „Office-PC” oder „Surf-PC” ist der i5-6400 also immer noch eine solide und vor allem günstige Basis.

Lernen, Studium & Leichte Kreativarbeit: Potenziale und Grenzen

Viele Einsteiger, insbesondere Schüler oder Studenten, benötigen ihren PC auch für Lernzwecke oder erste Schritte in kreativen Bereichen. Auch hier kann der i5-6400 durchaus brauchbar sein:

• Lernen & Studium: Für Recherche, Textverarbeitung, Präsentationen und das Nutzen von Lernsoftware ist der Prozessor gut gerüstet. Selbst grundlegende Programmierumgebungen oder Statistikprogramme (die keine extremen Berechnungen erfordern) sollten flüssig laufen.
• Leichte Bildbearbeitung: Programme wie GIMP oder ältere Versionen von Adobe Photoshop lassen sich prinzipiell nutzen. Bei komplexen Projekten, vielen Ebenen oder großen Bilddateien wird man jedoch schnell an die Grenzen stoßen. Der Export größerer Dateien kann dann auch spürbar länger dauern.
• Sehr leichte Videobearbeitung: Einfache Schnittarbeiten, das Zusammenfügen von Clips ohne aufwendige Effekte oder 4K-Material sind möglich, aber der Workflow wird bei anspruchsvolleren Projekten schnell zäh.
• Musikproduktion: Für einfache Homerecording-Setups mit wenigen Spuren und Plugins kann der i5-6400 ausreichend sein. Anspruchsvolle Projekte mit vielen virtuellen Instrumenten und Effekten werden ihn jedoch überfordern.

Fazit für diesen Bereich: Für den Einstieg und zum Ausprobieren ist der i5-6400 in Ordnung, aber für ambitionierte kreative Arbeiten oder rechenintensive Studienfächer wird er schnell an seine Grenzen stoßen. Hier sollte man realistisch bleiben und eventuell ein Upgrade für die Zukunft einplanen.

Gaming: Wo liegen die Grenzen des i5-6400?

Für viele Einsteiger ist das Thema Gaming ein wichtiger Aspekt beim PC-Kauf. Und hier wird es beim i5-6400 kompliziert. Grundsätzlich gilt: Die integrierte Grafikeinheit Intel HD Graphics 530 ist für moderne Spiele absolut ungeeignet. Sie reicht maximal für sehr alte Titel, Indie-Games mit geringen Anforderungen oder Browserspiele aus. Wer also spielen möchte, braucht zwingend eine dedizierte Grafikkarte.

Selbst mit einer guten Grafikkarte stößt der i5-6400 jedoch schnell an seine Grenzen. Die vier Kerne ohne Hyper-Threading und der relativ niedrige Basistakt können bei CPU-intensiven Spielen zu einem sogenannten „Bottleneck” (Flaschenhals) werden. Das bedeutet, die Grafikkarte könnte mehr leisten, wird aber vom Prozessor ausgebremst.

• Ältere Spiele (vor 2016): Titel wie GTA V, The Witcher 3 (auf niedrigen bis mittleren Einstellungen), CS:GO, League of Legends oder Minecraft laufen mit einer passenden Grafikkarte (z.B. NVIDIA GTX 960/1050 Ti oder AMD RX 470/570) meist noch akzeptabel bis gut.
• Indie-Spiele und E-Sports-Titel: Viele dieser Spiele haben geringe Hardware-Anforderungen und laufen auch auf einem i5-6400 mit dedizierter Grafikkarte problemlos.
• Moderne AAA-Titel (ab 2018/2019): Hier wird es sehr schwierig. Spiele wie Cyberpunk 2077, Assassin’s Creed Valhalla oder Starfield benötigen deutlich mehr CPU-Leistung. Selbst mit einer leistungsstärkeren Grafikkarte wären die Bildraten oft niedrig und inkonsistent, was das Spielerlebnis stark beeinträchtigt. Hier ist der i5-6400 schlicht überfordert.

Wenn Gaming ein Hauptgrund für den PC-Kauf ist und man aktuelle Spiele spielen möchte, ist der i5-6400 keine empfehlenswerte Wahl. Für Gelegenheitsspieler älterer Titel oder Indie-Games kann er jedoch mit der richtigen Grafikkarte noch eine kostengünstige Option sein.

Das Gesamtpaket zählt: Mehr als nur der Prozessor

Ein PC ist immer nur so gut wie seine schwächste Komponente. Der i5-6400 mag der Motor sein, aber ohne passende Reifen, ein gutes Fahrwerk und genug Benzin fährt das Auto nicht gut. Für einen Einsteiger-PC mit dieser CPU sind folgende Komponenten entscheidend:

• RAM (Arbeitsspeicher): Mindestens 8 GB DDR4-RAM sind Pflicht, besser sind 16 GB. Mit 4 GB wird das System schnell an seine Grenzen stoßen, selbst bei einfachen Aufgaben. Achten Sie auf Dual-Channel-Bestückung (zwei gleiche Riegel), das steigert die Leistung spürbar.
• Speicher (SSD ist ein Muss!): Eine herkömmliche HDD (Festplatte) wird das System extrem ausbremsen und zu Frustration führen. Eine SSD (Solid State Drive) ist absolut entscheidend für ein flüssiges Nutzererlebnis. Selbst eine günstige SATA-SSD macht einen gigantischen Unterschied. Eine 250 GB bis 500 GB SSD für das Betriebssystem und die wichtigsten Programme ist das Minimum. Eine zusätzliche HDD für große Datenmengen (Fotos, Videos, Spiele) kann ergänzt werden, aber der Start und die Programme müssen auf der SSD liegen.
• Grafikkarte: Wie bereits erwähnt, ist eine dedizierte Grafikkarte für alles, was über einfache Office-Anwendungen hinausgeht, unerlässlich. Für den i5-6400 würden sich ältere, aber noch leistungsfähige Modelle wie eine NVIDIA GeForce GTX 960/970, GTX 1050 Ti/1060 oder AMD Radeon RX 470/480/570/580 anbieten. Diese Karten sind auf dem Gebrauchtmarkt ebenfalls günstig zu finden und passen gut zur Leistung des Prozessors, ohne dass dieser zu stark bremst.
• Mainboard & Netzteil: Achten Sie auf ein stabiles Mainboard und ein Netzteil mit ausreichend Leistung (min. 400-500W, je nach Grafikkarte).
• Betriebssystem: Windows 10 ist die ideale Wahl. Windows 11 läuft zwar technisch, könnte aber auf älterer Hardware gefühlt etwas träger sein.

Ein gut konfiguriertes System mit einem i5-6400, 8-16 GB RAM und einer SSD kann sich für einen Einsteiger deutlich schneller anfühlen als ein vermeintlich leistungsstärkerer Prozessor, der mit einer langsamen HDD oder zu wenig RAM kombiniert wird.

Vorteile des i5-6400 für den Einsteiger

Warum sollte man überhaupt einen Blick auf diesen älteren Prozessor werfen?

• Preis: Der größte Vorteil! PCs mit i5-6400 sind auf dem Gebrauchtmarkt oder als Refurbished-Geräte extrem günstig zu bekommen. Oft gibt es komplette Systeme schon für 150-300 Euro, manchmal sogar mit einer passablen Grafikkarte. Das macht ihn zu einer sehr attraktiven Option für ein extrem begrenztes Budget.
• Alltagstauglichkeit: Für die meisten täglichen Aufgaben ist die Leistung nach wie vor absolut ausreichend, wenn das System gut konfiguriert ist.
• Energieeffizienz: Als modernerer Prozessor (im Vergleich zu noch älteren Generationen) ist der i5-6400 relativ sparsam im Stromverbrauch.
• Solider Startpunkt: Wer sich erstmal mit der Materie vertraut machen will, ohne viel Geld zu investieren, findet hier eine gute Plattform. Man kann später immer noch sparen und auf ein neueres System umsteigen.

Nachteile & Einschränkungen

Wo Licht ist, ist auch Schatten. Der i5-6400 bringt auch einige Nachteile mit sich:

• Alternde Leistung: Die Rechenkraft ist nicht mehr auf dem neuesten Stand. Bei anspruchsvollen Anwendungen oder Multitasking mit vielen ressourcenhungrigen Programmen kommt er schnell an seine Grenzen.
• Begrenzte Zukunftssicherheit: Neue Software und Spiele werden immer höhere Anforderungen stellen. Der i5-6400 wird diese Anforderungen in Zukunft immer weniger erfüllen können. Ein Upgrade des Prozessors auf demselben Mainboard ist nur innerhalb der 6. und 7. Intel-Generation möglich (LGA 1151), was aber keine großen Sprünge in der Leistung mehr bietet. Für eine spürbare Leistungssteigerung müsste man Mainboard, RAM und CPU komplett tauschen.
• Kein Hyper-Threading: Das Fehlen von Hyper-Threading (8 logische Threads statt nur 4 physische) bedeutet, dass er bei Anwendungen, die von vielen Threads profitieren, hinter vergleichbaren i7-Prozessoren oder neueren i5-Modellen (ab der 8. Generation) zurückbleibt.
• Schwache integrierte Grafik: Die Intel HD 530 ist für Gaming praktisch nutzlos.

Wann ist ein i5-6400 PC die richtige Wahl für Einsteiger?

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ein PC mit Intel Core i5-6400 für Einsteiger unter bestimmten Bedingungen eine sehr gute Wahl sein kann:

• Sehr begrenztes Budget: Wenn jeder Euro zählt und man nur das Nötigste für Office, Internet und Streaming braucht.
• Klare Nutzungsprofile: Der Fokus liegt auf alltäglichen Aufgaben, Lernen oder sehr leichtem Gaming (ältere/Indie-Titel).
• Bereitschaft zum Gebrauchtkauf/Refurbished: Diese Systeme sind meist auf dem Zweitmarkt zu finden und bieten dort das beste Preis-Leistungs-Verhältnis.
• Realistische Erwartungen: Man ist sich bewusst, dass dies kein High-End-Gaming-PC ist und keine Wunder bei rechenintensiven Aufgaben vollbringen kann.
• Das Gesamtpaket stimmt: Das System ist mit einer SSD und mindestens 8 GB RAM ausgestattet. Für Gaming ist eine dedizierte Grafikkarte obligatorisch.

Alternativen: Was sollte man sonst in Betracht ziehen?

Wenn das Budget es zulässt oder die Anforderungen etwas höher sind, gibt es auch attraktive Alternativen, die nicht viel mehr kosten müssen:

• Neuere Intel i5-Generationen (7., 8., 9. Gen): Diese bieten oft mehr Kerne/Threads oder einen höheren Takt und sind ebenfalls gebraucht oder refurbished zu finden. Insbesondere ab der 8. Generation (Coffee Lake) haben i5-Prozessoren 6 Kerne und sind spürbar leistungsstärker.
• AMD Ryzen 1. oder 2. Generation: Auch AMD hat mit seinen frühen Ryzen-Prozessoren (z.B. Ryzen 5 1600/2600) gute Budget-Optionen geschaffen, die oft mehr Kerne/Threads bieten als der i5-6400 und auf dem Gebrauchtmarkt ebenfalls attraktiv sind.
• Ryzen APUs: Für Einsteiger, die gar nicht spielen, aber eine bessere integrierte Grafikleistung wünschen, sind PCs mit AMD Ryzen APUs (z.B. Ryzen 3 2200G/3200G) interessant. Diese bieten für ihre Preisklasse eine ordentliche CPU-Leistung und eine deutlich bessere integrierte Grafikeinheit als Intels HD Graphics.

Fazit: Lohnt sich der Einsteiger-Check?

Die Frage, ob ein PC mit Intel Core i5-6400 2.7GHz gut für Einsteiger ist, lässt sich nicht mit einem einfachen Ja oder Nein beantworten. Er ist eine klare Empfehlung für all jene, die einen extrem budgetfreundlichen PC für die absoluten Grundlagen suchen: Surfen, Office, Streaming und vielleicht ein paar ältere Spiele oder Indie-Titel. Hier bietet er ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis auf dem Gebrauchtmarkt.

Wenn jedoch auch nur der Wunsch nach modernen Spielen, ambitionierterer Kreativarbeit oder einer hohen Zukunftssicherheit besteht, sollte man die Finger davon lassen und versuchen, ein System mit einem neueren Prozessor zu finden. Schon ein paar Euro mehr können hier einen deutlichen Sprung in der Leistung und Langlebigkeit bedeuten.

Für den bewussten Einsteiger, der seine Bedürfnisse genau kennt und realistische Erwartungen hat, kann der i5-6400 in einem gut konfigurierten System (mit SSD und ausreichend RAM!) jedoch immer noch ein verlässlicher und kostengünstiger Weg sein, in die Welt des Personal Computers einzutauchen.