Fehler „Der Prozedureinsprungspunkt ‘ImageList_CoCreateInstance’ wurde nicht gefunden”? Das können Sie jetzt tun!

Kennen Sie das Gefühl? Sie starten eine Anwendung, und statt des erwarteten Programms erscheint eine kryptische Fehlermeldung, die Ihnen Rätsel aufgibt. Eine solche Meldung, die bei Windows-Nutzern für Stirnrunzeln sorgt, ist: „Der Prozedureinsprungspunkt ‘ImageList_CoCreateInstance’ wurde nicht gefunden„. Dieser Fehler kann beunruhigend sein, da er oft den Start einer oder mehrerer Anwendungen verhindert und den Eindruck erweckt, das gesamte System sei instabil. Doch keine Sorge! In diesem umfassenden Artikel beleuchten wir, was genau hinter dieser Fehlermeldung steckt, warum sie auftritt und vor allem: welche Schritte Sie unternehmen können, um sie effektiv zu beheben. Wir führen Sie durch eine Reihe von Lösungen, von einfachen Neustarts bis hin zu tiefergehenden Systemprüfungen, damit Sie Ihr System wieder reibungslos zum Laufen bringen.

Was bedeutet „Der Prozedureinsprungspunkt ‘ImageList_CoCreateInstance’ wurde nicht gefunden”?

Bevor wir uns den Lösungen zuwenden, ist es wichtig zu verstehen, was diese Fehlermeldung technisch bedeutet. Der Begriff „Prozedureinsprungspunkt” bezieht sich auf eine bestimmte Funktion oder Routine innerhalb einer Dynamic Link Library (DLL)-Datei. DLLs sind Bibliotheken, die Code und Daten enthalten, die von mehreren Programmen gleichzeitig verwendet werden können. Windows nutzt sie, um Funktionen systemweit zur Verfügung zu stellen und Speicher zu sparen.

Wenn eine Anwendung gestartet wird, versucht sie, auf bestimmte Funktionen in diesen DLL-Dateien zuzugreifen. Im Fall von ‘ImageList_CoCreateInstance’ versucht die Anwendung, eine Funktion aufzurufen, die für die Erstellung von Bildlisten-Objekten zuständig ist – ein gängiges Element in grafischen Benutzeroberflächen. Wenn das System die spezifische Funktion ‘ImageList_CoCreateInstance‘ in der erwarteten DLL-Datei (oft der comctl32.dll, der Common Controls Library) nicht finden kann, tritt der Fehler auf. Das ist vergleichbar damit, als würde man in einem Telefonbuch nach einer Nummer suchen, die dort nicht eingetragen ist.

Dieser Fehler deutet also darauf hin, dass eine Anwendung eine bestimmte Systemressource benötigt, diese aber entweder fehlt, beschädigt ist oder in einer inkompatiblen Version vorliegt. Es ist ein klassischer „DLL-Hölle„-Fehler, der oft durch Versionskonflikte oder Korruption von Systemdateien verursacht wird.

Warum tritt dieser Fehler auf? Häufige Ursachen

Die Ursachen für den Fehler „ImageList_CoCreateInstance” können vielfältig sein. Eine genaue Diagnose ist der erste Schritt zur erfolgreichen Behebung. Hier sind die gängigsten Gründe:

• Veraltete oder beschädigte Systemdateien: Die häufigste Ursache ist eine beschädigte oder fehlende Version der comctl32.dll (Common Controls Library) oder einer anderen kritischen System-DLL. Dies kann durch fehlerhafte Installationen, Malware oder unerwartete Systemabstürze geschehen.
• Falsche DLL-Versionen: Manchmal erwartet eine Anwendung eine neuere Version einer DLL, während Ihr System eine ältere Version bereitstellt, oder umgekehrt. Dies passiert oft bei älteren Programmen auf neuen Windows-Versionen oder umgekehrt.
• Probleme bei Software-Installation oder -Deinstallation: Eine unsaubere Installation oder Deinstallation von Software kann zu fehlenden oder überschriebenen DLL-Dateien führen, die für andere Programme essenziell sind.
• Windows-Update-Probleme: Gelegentlich können fehlerhafte oder unvollständige Windows-Updates Systemdateien beschädigen oder inkompatible Versionen von DLLs installieren.
• Fehlende oder beschädigte Visual C++ Redistributable Pakete: Viele Anwendungen, insbesondere solche, die mit Microsoft Visual Studio entwickelt wurden, benötigen diese Pakete, um ordnungsgemäß zu funktionieren. Eine fehlende oder korrupte Version kann zu DLL-Fehlern führen.
• Malware-Infektionen: Viren, Trojaner oder andere bösartige Software können Systemdateien beschädigen, löschen oder durch ihre eigenen, schadhaften Versionen ersetzen.
• Treiberkonflikte: Weniger häufig, aber dennoch möglich, können inkompatible oder veraltete Treiber zu allgemeiner Systeminstabilität führen, die sich auch in DLL-Fehlern äußern kann.

Das können Sie jetzt tun! Sofortmaßnahmen und detaillierte Lösungen

Nachdem wir die möglichen Ursachen kennen, ist es Zeit für die praktischen Schritte. Gehen Sie die folgenden Lösungen der Reihe nach durch. Beginnen Sie mit den einfachsten und arbeiten Sie sich bei Bedarf zu den komplexeren vor.

1. Der einfache Neustart

Auch wenn es trivial klingt: Ein einfacher Neustart Ihres Computers kann oft Wunder wirken. Temporäre Systemfehler oder blockierte Prozesse, die den Zugriff auf die benötigte DLL verhindern, werden dabei behoben. Speichern Sie Ihre Arbeit, schließen Sie alle Programme und starten Sie Ihr System neu. Prüfen Sie danach, ob der Fehler weiterhin auftritt.

2. Die betroffene Anwendung neu installieren

Tritt der Fehler nur bei einer bestimmten Anwendung auf, ist es sinnvoll, diese zunächst zu deinstallieren und anschließend neu zu installieren. Dabei wird sichergestellt, dass alle benötigten Programmdateien, einschließlich der möglicherweise mitgelieferten DLLs, korrekt eingerichtet werden. Gehen Sie dabei wie folgt vor:

1. Öffnen Sie die Systemsteuerung (oder „Einstellungen” > „Apps” unter Windows 10/11).
2. Wählen Sie „Programme und Funktionen” (oder „Apps & Features”).
3. Suchen Sie die problematische Anwendung in der Liste, klicken Sie mit der rechten Maustaste darauf und wählen Sie „Deinstallieren”.
4. Starten Sie den Computer neu, nachdem die Deinstallation abgeschlossen ist.
5. Laden Sie die neueste Version der Anwendung von der offiziellen Website des Herstellers herunter und installieren Sie sie.

3. Systemdateien auf Beschädigungen prüfen (SFC-Scan)

Windows verfügt über ein integriertes Tool namens System File Checker (SFC), das beschädigte oder fehlende Systemdateien erkennen und reparieren kann. Da der Fehler oft auf eine kaputte DLL hinweist, ist dies ein sehr wichtiger Schritt.

1. Geben Sie „cmd” in die Windows-Suchleiste ein.
2. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf „Eingabeaufforderung” und wählen Sie „Als Administrator ausführen„.
3. Geben Sie im Fenster der Eingabeaufforderung den Befehl sfc /scannow ein und drücken Sie die Eingabetaste.
4. Der Scan kann einige Zeit dauern. Lassen Sie das Fenster geöffnet, bis der Vorgang abgeschlossen ist und Sie eine Meldung erhalten, die das Ergebnis anzeigt (z. B. „Der Windows-Ressourcenschutz hat keine Integritätsverletzungen gefunden” oder „Der Windows-Ressourcenschutz hat beschädigte Dateien gefunden und erfolgreich repariert”).
5. Starten Sie den Computer nach dem Scan neu und prüfen Sie, ob der Fehler behoben ist.

4. Das Deployment Image Servicing and Management (DISM)-Tool verwenden

Wenn der SFC-Scan Probleme gemeldet, aber nicht vollständig beheben konnte, sind möglicherweise die System-Images selbst beschädigt. Hier kommt das DISM-Tool ins Spiel, das Windows-Image-Dateien reparieren kann. Führen Sie DISM vor einem erneuten SFC-Scan aus, um sicherzustellen, dass SFC auf eine intakte Basis zugreifen kann.

1. Öffnen Sie die Eingabeaufforderung erneut als Administrator (wie in Schritt 3 beschrieben).
2. Geben Sie nacheinander die folgenden Befehle ein und bestätigen Sie jeden mit der Eingabetaste:
   • DISM /Online /Cleanup-Image /CheckHealth (Prüft den Zustand des Images)
   • DISM /Online /Cleanup-Image /ScanHealth (Führt einen umfassenderen Scan durch)
   • DISM /Online /Cleanup-Image /RestoreHealth (Repariert beschädigte Image-Dateien, kann eine Weile dauern und erfordert eine Internetverbindung)
3. Nachdem alle Befehle ausgeführt wurden, starten Sie den Computer neu.
4. Führen Sie anschließend erneut einen sfc /scannow-Scan durch (wie in Schritt 3 beschrieben), um sicherzustellen, dass nun alle Dateifehler behoben wurden.

5. Visual C++ Redistributable Pakete aktualisieren oder neu installieren

Diese Pakete enthalten Laufzeitbibliotheken, die von vielen Windows-Anwendungen benötigt werden, die mit Microsoft Visual Studio entwickelt wurden. Eine fehlende oder beschädigte Version kann zu DLL-Fehlern führen.

1. Öffnen Sie die Systemsteuerung > „Programme und Funktionen” (oder „Einstellungen” > „Apps” > „Apps & Features”).
2. Suchen Sie nach „Microsoft Visual C++ Redistributable” in der Liste. Es werden wahrscheinlich mehrere Einträge mit unterschiedlichen Jahreszahlen (z.B. 2005, 2008, 2010, 2012, 2013, 2015-2022) und Architekturen (x86, x64) angezeigt.
3. Deinstallieren Sie alle gefundenen Visual C++ Redistributable Pakete. Das mag radikal klingen, ist aber oft der sicherste Weg, um sicherzustellen, dass keine beschädigten Dateien mehr vorhanden sind.
4. Besuchen Sie die offizielle Microsoft-Website und laden Sie die neuesten unterstützten Visual C++ Redistributables herunter. Es ist ratsam, sowohl die x86- als auch die x64-Version für die neueste unterstützte Version (derzeit 2015-2022) zu installieren, auch wenn Sie ein 64-Bit-System haben, da viele Anwendungen 32-Bit-Bibliotheken benötigen.
5. Installieren Sie die heruntergeladenen Pakete und starten Sie den Computer neu.

6. Windows-Updates überprüfen und installieren

Manchmal behebt Microsoft bekannte DLL-Probleme oder stellt aktualisierte Systemdateien über Windows-Updates bereit. Stellen Sie sicher, dass Ihr System auf dem neuesten Stand ist.

1. Gehen Sie zu „Einstellungen” > „Update und Sicherheit” (oder „Windows Update” unter Windows 10/11).
2. Klicken Sie auf „Nach Updates suchen”.
3. Installieren Sie alle verfügbaren Updates und starten Sie den Computer bei Bedarf neu.

7. Malware-Scan durchführen

Bösartige Software kann Systemdateien beschädigen oder manipulieren. Ein umfassender Scan mit einem zuverlässigen Antivirenprogramm ist daher unerlässlich.

1. Verwenden Sie Ihren installierten Virenschutz (z. B. Windows Defender, Avira, Kaspersky, ESET).
2. Führen Sie einen vollständigen Systemscan durch.
3. Entfernen oder isolieren Sie alle gefundenen Bedrohungen.
4. Es kann auch hilfreich sein, einen Scan mit einem Zweit-Scanner (z. B. Malwarebytes) durchzuführen, um sicherzustellen, dass keine Bedrohungen übersehen wurden.
5. Starten Sie den PC nach dem Scan und der Bereinigung neu.

8. Systemwiederherstellung nutzen

Wenn der Fehler erst seit Kurzem auftritt, könnte eine Systemwiederherstellung auf einen früheren Zeitpunkt vor dem Auftreten des Problems helfen. Dies macht Änderungen am System rückgängig, ohne Ihre persönlichen Dateien zu beeinflussen.

1. Geben Sie „Wiederherstellung” in die Windows-Suchleiste ein und wählen Sie „Wiederherstellungspunkt erstellen”.
2. Klicken Sie auf „Systemwiederherstellung…” und folgen Sie den Anweisungen, um einen Wiederherstellungspunkt auszuwählen, der vor dem Auftreten des Fehlers liegt.
3. Bestätigen Sie die Wiederherstellung und lassen Sie den Vorgang abschließen. Ihr System wird neu gestartet.

9. Gerätetreiber aktualisieren

Veraltete oder inkompatible Gerätetreiber können ebenfalls zu Systeminstabilitäten führen, die sich indirekt in DLL-Fehlern äußern können.

1. Geben Sie „Geräte-Manager” in die Windows-Suchleiste ein und öffnen Sie ihn.
2. Überprüfen Sie alle Kategorien auf gelbe Ausrufezeichen, die auf Treiberprobleme hinweisen.
3. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf problematische Geräte und wählen Sie „Treiber aktualisieren”. Wählen Sie die Option zur automatischen Suche nach aktualisierter Treibersoftware.
4. Besuchen Sie alternativ die Websites der Hersteller Ihrer Hardware (insbesondere Grafikkarte, Chipsatz) und laden Sie die neuesten Treiber direkt herunter.
5. Starten Sie den Computer nach der Installation neuer Treiber neu.

10. Ereignisanzeige prüfen

Die Ereignisanzeige kann zusätzliche Hinweise auf die Ursache des Fehlers liefern.

1. Geben Sie „Ereignisanzeige” in die Windows-Suchleiste ein und öffnen Sie sie.
2. Navigieren Sie zu „Windows-Protokolle” > „Anwendung” und „System”.
3. Suchen Sie nach roten Fehlern oder gelben Warnungen, die zeitlich mit dem Auftreten des ‘ImageList_CoCreateInstance’-Fehlers korrelieren. Die Details dieser Ereignisse können Ihnen helfen, die genaue DLL oder den Prozess zu identifizieren, der Probleme verursacht.

Prävention: Wie Sie zukünftigen DLL-Fehlern vorbeugen

Einmal behoben, möchten Sie natürlich, dass der Fehler nicht wieder auftritt. Hier sind einige Tipps zur Vorbeugung:

• Regelmäßige Windows-Updates: Halten Sie Ihr Betriebssystem immer auf dem neuesten Stand, um von Sicherheitsfixes und Fehlerbehebungen zu profitieren.
• Vorsicht bei Software-Downloads: Laden Sie Software nur von vertrauenswürdigen Quellen herunter, um Malware-Infektionen und inkompatible Installationen zu vermeiden.
• Regelmäßige Systemscans: Führen Sie periodisch Virenscans und SFC/DISM-Prüfungen durch, um Probleme frühzeitig zu erkennen.
• Systemwiederherstellungspunkte: Erstellen Sie manuell Systemwiederherstellungspunkte, bevor Sie größere Softwareinstallationen oder -updates durchführen.
• Datensicherung: Sichern Sie regelmäßig Ihre wichtigen Daten. Im schlimmsten Fall eines irreparablen Systemschadens können Sie so Ihre persönlichen Dateien retten.

Wann sollten Sie professionelle Hilfe suchen?

Wenn Sie alle oben genannten Schritte sorgfältig durchgeführt haben und der Fehler „ImageList_CoCreateInstance” weiterhin besteht, könnte ein tieferliegendes Problem vorliegen. Dies könnte ein Hardwarefehler sein, eine extrem hartnäckige Malware oder ein komplexerer Systemschaden, der über die Möglichkeiten der Selbsthilfe hinausgeht. In solchen Fällen ist es ratsam, sich an einen qualifizierten IT-Spezialisten oder den technischen Support des Softwareherstellers zu wenden. Er kann spezialisierte Diagnosewerkzeuge einsetzen und möglicherweise eine Neuinstallation von Windows empfehlen, falls dies die einzige verbleibende Option ist.

Fazit

Der Fehler „Der Prozedureinsprungspunkt ‘ImageList_CoCreateInstance’ wurde nicht gefunden” kann zunächst entmutigend wirken, ist aber in den meisten Fällen durch systematische Fehlerbehebung lösbar. Indem Sie die Ursachen verstehen und die hier beschriebenen Schritte geduldig und sorgfältig befolgen – von der einfachen Neuinstallation einer Anwendung über die Nutzung der leistungsstarken Windows-Tools SFC und DISM bis hin zur Aktualisierung von Treibern und dem Durchführen von Malware-Scans – können Sie die Stabilität Ihres Systems wiederherstellen. Bleiben Sie dran, gehen Sie die Lösungen Schritt für Schritt durch, und Ihr PC wird bald wieder wie gewohnt funktionieren!