Der Intel Core i7-6700 ist ein Prozessor, der bereits einige Jahre auf dem Buckel hat, aber immer noch in vielen Gaming-PCs und Workstations seinen Dienst verrichtet. Er erschien 2015 und war damals eine absolute Top-CPU. Doch die Frage ist: Wie gut harmoniert dieser „Oldie” heutzutage noch mit aktuellen Grafikkarten? Kann man ihm mit einem Upgrade der GPU noch einmal neues Leben einhauchen und ihn fit für moderne Spiele machen? In diesem Artikel gehen wir dieser Frage auf den Grund und zeigen, welche Grafikkarten optimal zum i7-6700 passen, ohne ihn unnötig auszubremsen.
Ist der i7-6700 noch zeitgemäß?
Bevor wir uns den Grafikkarten zuwenden, sollten wir kurz beleuchten, wo der i7-6700 aktuell leistungstechnisch steht. Er basiert auf der Skylake-Architektur und verfügt über 4 Kerne und 8 Threads, mit einem Basistakt von 3,4 GHz und einem Turbotakt von 4,0 GHz. Verglichen mit modernen CPUs ist das natürlich nicht mehr der letzte Schrei. Aktuelle Prozessoren bieten oft mehr Kerne, höhere Taktraten und fortschrittlichere Architekturen, die zu einer deutlich besseren Leistung führen.
Dennoch ist der i7-6700 für viele Anwendungen und auch für einige Spiele immer noch ausreichend. Insbesondere bei Titeln, die nicht stark von der CPU abhängen, kann er in Kombination mit einer passenden Grafikkarte durchaus noch eine gute Performance liefern. Allerdings stößt er bei anspruchsvolleren Spielen, die viele CPU-Kerne nutzen, oder bei rechenintensiven Anwendungen wie Videobearbeitung oder 3D-Rendering an seine Grenzen. Hier kann es zu einem sogenannten „Bottleneck” kommen, bei dem die CPU zum Flaschenhals wird und die Leistung der Grafikkarte limitiert.
Das Bottleneck-Problem: Was bedeutet das?
Ein Bottleneck (Flaschenhals) tritt auf, wenn eine Komponente im System (in unserem Fall die CPU) nicht schnell genug arbeitet, um mit den anderen Komponenten (insbesondere der Grafikkarte) Schritt zu halten. Das bedeutet, dass die Grafikkarte zwar in der Lage wäre, mehr Bilder pro Sekunde (FPS) zu erzeugen, aber durch die limitierte CPU-Leistung daran gehindert wird. Die Folge sind niedrigere FPS, Ruckler und eine insgesamt schlechtere Spielerfahrung.
Um ein Bottleneck zu vermeiden, ist es wichtig, eine Grafikkarte zu wählen, die zum i7-6700 passt. Eine zu starke Grafikkarte würde ihre Leistung nicht voll entfalten können, da die CPU sie ausbremst. Eine zu schwache Grafikkarte würde hingegen das Potenzial des i7-6700 nicht ausschöpfen.
Welche Grafikkarten passen zum i7-6700? – Eine Empfehlungsliste
Bei der Auswahl der passenden Grafikkarte für den i7-6700 muss man einen Kompromiss zwischen Leistung und Preis eingehen. Man möchte natürlich die bestmögliche Grafikkarte, die der i7-6700 noch sinnvoll befeuern kann, ohne unnötig Geld für Leistung auszugeben, die man nicht nutzen kann. Hier sind einige Empfehlungen in verschiedenen Preisklassen:
- Einsteigerbereich (Full HD Gaming mit mittleren bis hohen Einstellungen):
- Nvidia GeForce GTX 1650 Super: Eine solide Option für 1080p-Gaming, die in vielen Spielen noch gute FPS liefert. Sie ist relativ günstig und verbraucht wenig Strom.
- AMD Radeon RX 6500 XT: Eine weitere Option für 1080p-Gaming, die in einigen Spielen etwas schneller ist als die GTX 1650 Super. Allerdings ist sie etwas anspruchsvoller, was den Stromverbrauch angeht.
- Mittelklasse (Full HD Gaming mit hohen bis maximalen Einstellungen, oder 1440p Gaming mit niedrigen bis mittleren Einstellungen):
- Nvidia GeForce RTX 3050: Eine gute Wahl für 1080p-Gaming mit Raytracing-Effekten (in unterstützten Spielen). Sie bietet auch eine akzeptable Leistung für 1440p-Gaming, wenn man die Grafikeinstellungen etwas reduziert.
- AMD Radeon RX 6600: Eine starke Konkurrenz zur RTX 3050, die in vielen Spielen etwas schneller ist. Sie bietet eine exzellente Performance für 1080p-Gaming und ist auch für 1440p-Gaming geeignet.
- Nvidia GeForce GTX 1660 Super: Obwohl älter, bietet diese Karte immer noch ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis und ist für Full HD mehr als ausreichend.
- Obere Mittelklasse (1440p Gaming mit hohen Einstellungen):
- Nvidia GeForce RTX 3060: Hier bewegen wir uns schon im Bereich, wo der i7-6700 langsam aber sicher zum Bottleneck werden kann, besonders in CPU-intensiven Spielen. Dennoch kann die RTX 3060 in vielen Spielen noch eine sehr gute Leistung in 1440p liefern.
- AMD Radeon RX 6650 XT: Eine gute Alternative zur RTX 3060, die in einigen Spielen sogar etwas schneller ist. Auch hier gilt: Achten Sie auf CPU-intensive Spiele.
Wichtiger Hinweis: Bei Grafikkarten oberhalb der RTX 3060/RX 6650 XT ist die Wahrscheinlichkeit eines deutlichen Bottlenecks sehr hoch. Es ist unwahrscheinlich, dass der i7-6700 diese Karten voll auslasten kann, und das Geld wäre in einer solchen Kombination schlecht investiert.
Weitere Faktoren, die bei der Grafikkartenwahl berücksichtigt werden sollten
Neben der reinen Leistung der Grafikkarte gibt es noch einige andere Faktoren, die bei der Auswahl berücksichtigt werden sollten:
- Netzteil: Stellen Sie sicher, dass Ihr Netzteil ausreichend Leistung für die neue Grafikkarte bietet. Überprüfen Sie die empfohlenen Wattzahlen des Herstellers und kalkulieren Sie einen Puffer ein.
- Gehäuse: Achten Sie darauf, dass die neue Grafikkarte in Ihr Gehäuse passt. Moderne Grafikkarten können sehr lang sein.
- Treiber: Installieren Sie die neuesten Treiber für Ihre Grafikkarte, um die bestmögliche Leistung zu erzielen und Kompatibilitätsprobleme zu vermeiden.
- Monitor: Die Wahl der Grafikkarte sollte auch zu Ihrem Monitor passen. Für Full HD-Gaming ist eine weniger leistungsstarke Grafikkarte ausreichend als für 1440p- oder 4K-Gaming.
- Budget: Setzen Sie sich ein realistisches Budget und versuchen Sie, das bestmögliche Preis-Leistungs-Verhältnis zu erzielen.
Upgrade-Überlegungen: Mehr als nur die Grafikkarte
Bevor Sie sich für eine neue Grafikkarte entscheiden, sollten Sie auch überlegen, ob es nicht sinnvoller wäre, das gesamte System aufzurüsten. Wenn Ihr Budget es zulässt, könnte ein Upgrade auf eine modernere CPU, ein neues Mainboard und schnelleren Arbeitsspeicher (DDR4 oder DDR5) eine deutlich größere Leistungssteigerung bringen als nur der Austausch der Grafikkarte. In diesem Fall würde der i7-6700 nicht mehr der limitierende Faktor sein, und Sie könnten auch leistungsstärkere Grafikkarten problemlos nutzen.
Wenn ein komplettes Upgrade nicht in Frage kommt, sollten Sie zumindest prüfen, ob Ihr Arbeitsspeicher ausreichend ist. 16 GB RAM sind heutzutage empfehlenswert, um ein flüssiges Spielerlebnis zu gewährleisten. Außerdem kann der Umstieg von einer herkömmlichen Festplatte (HDD) auf eine schnelle SSD (Solid State Drive) die Ladezeiten in Spielen und Anwendungen deutlich verkürzen.
Fazit: Den i7-6700 sinnvoll ergänzen
Der Intel Core i7-6700 ist zwar nicht mehr die neueste CPU, aber er kann in Kombination mit der richtigen Grafikkarte immer noch eine gute Leistung erbringen. Für Full HD-Gaming mit mittleren bis hohen Einstellungen sind die Nvidia GeForce GTX 1650 Super oder die AMD Radeon RX 6500 XT gute Optionen. Für Full HD-Gaming mit hohen bis maximalen Einstellungen oder 1440p-Gaming mit niedrigen bis mittleren Einstellungen bieten sich die Nvidia GeForce RTX 3050 oder die AMD Radeon RX 6600 an. Wer 1440p mit hohen Einstellungen anpeilt, kann die RTX 3060 oder RX 6650 XT in Betracht ziehen, sollte aber im Hinterkopf behalten, dass der i7-6700 hier bereits zum Flaschenhals werden kann.
Bei der Auswahl der Grafikkarte sollten Sie auch Ihr Netzteil, Ihr Gehäuse, Ihren Monitor und Ihr Budget berücksichtigen. Und vergessen Sie nicht: Ein Upgrade des gesamten Systems kann langfristig die bessere Investition sein.