Kennen Sie das auch? Sie stellen einen Ordner in Windows auf die Ansicht „Details” ein, schließen ihn, und beim nächsten Öffnen ist er wieder in der Ansicht „Große Symbole” oder „Liste”. Das ist nicht nur lästig, sondern raubt auch Zeit und Nerven. Aber keine Sorge, es gibt eine Lösung! In diesem umfassenden Artikel zeigen wir Ihnen, wie Sie das Problem ein für alle Mal lösen und sicherstellen, dass alle Ihre Ordner dauerhaft in der gewünschten Detailansicht bleiben.
Warum ändert sich die Ordneransicht immer wieder?
Bevor wir uns den Lösungen zuwenden, ist es wichtig zu verstehen, warum Windows überhaupt die Ordneransichten so „vergesslich” behandelt. Das Betriebssystem speichert Ansichtseinstellungen nicht global, sondern ordnerweise. Windows versucht, die Ansicht auf Basis des Ordnerinhalts (z.B. Bilder, Dokumente) und dessen „Optimierung” festzulegen. Dies soll eigentlich die Benutzerfreundlichkeit verbessern, führt aber oft zum Gegenteil, besonders wenn man eine konsistente Ansicht bevorzugt.
Die einfache Lösung: Ordneroptionen anpassen
Die einfachste und oft effektivste Methode ist, die Ordneroptionen in Windows anzupassen. Hier können Sie eine Standardansicht für alle Ordner des gleichen Typs festlegen:
- Öffnen Sie den Datei-Explorer (Windows-Taste + E).
- Klicken Sie im oberen Menüband auf „Ansicht” und dann ganz rechts auf „Optionen”.
- Alternativ können Sie im Datei-Explorer im oberen Menüband auch auf die drei Punkte (…) klicken und „Optionen” auswählen.
- Im sich öffnenden Fenster „Ordneroptionen” wählen Sie den Reiter „Ansicht” aus.
- Unter „Ordneransichten” klicken Sie auf den Button „Für alle Ordner übernehmen”.
- Bestätigen Sie mit „Ja”.
- Klicken Sie auf „Übernehmen” und dann auf „OK”.
Bevor Sie auf „Für alle Ordner übernehmen” klicken, stellen Sie sicher, dass der Ordner, der gerade geöffnet ist, in der gewünschten „Detailansicht” ist. Nur dann wird diese Ansicht als Standard übernommen.
Fortgeschritten: Anpassung über die Registrierungsdatenbank (Registry)
Wenn die obige Methode nicht wie gewünscht funktioniert, können Sie die Registrierungsdatenbank bearbeiten. Dies ist eine fortgeschrittene Methode und sollte nur von erfahrenen Benutzern durchgeführt werden, da Fehler in der Registry zu Problemen mit dem Betriebssystem führen können. Sichern Sie die Registry, bevor Sie Änderungen vornehmen.
Registry sichern (wichtig!)
- Drücken Sie die Windows-Taste + R, um das „Ausführen”-Fenster zu öffnen.
- Geben Sie „regedit” ein und drücken Sie Enter.
- Im Registry-Editor klicken Sie auf „Datei” und dann auf „Exportieren…”.
- Wählen Sie einen Speicherort für die Sicherungsdatei und geben Sie einen Namen ein (z.B. „Registry_Backup”).
- Stellen Sie sicher, dass „Alle” unter „Exportbereich” ausgewählt ist.
- Klicken Sie auf „Speichern”.
Sollte etwas schiefgehen, können Sie diese Datei später einfach per Doppelklick importieren, um die Registry wiederherzustellen.
Änderungen in der Registry vornehmen
- Öffnen Sie den Registry-Editor (wie oben beschrieben).
- Navigieren Sie zu folgendem Pfad:
HKEY_CURRENT_USERSoftwareClassesLocal SettingsSoftwareMicrosoftWindowsShellBagsAllFoldersShell - Im rechten Fenster suchen Sie nach dem Eintrag „Mode”. Wenn er nicht existiert, erstellen Sie ihn: Rechtsklick in den leeren Bereich, „Neu” -> „DWORD-Wert (32-Bit)” und nennen Sie ihn „Mode”.
- Doppelklicken Sie auf „Mode” und ändern Sie den Wert auf „4” (für Detailansicht). Stellen Sie sicher, dass „Basis” auf „Hexadezimal” eingestellt ist.
- Navigieren Sie zu folgendem Pfad:
HKEY_CURRENT_USERSoftwareMicrosoftWindowsCurrentVersionExplorerStreams. Löschen Sie hier den gesamten Inhalt des Ordners (die Unterordner). Dies zwingt Windows, die Ordneransichten neu zu erstellen. Achtung: Dies löscht *alle* gespeicherten Ordneransichten, nicht nur die falschen. - Navigieren Sie zu folgendem Pfad:
HKEY_CURRENT_USERSoftwareClassesLocal SettingsSoftwareMicrosoftWindowsShellBagsAllFoldersShell{5c4f28fc-4033-4f2b-981e-1b3f5f649259}. Wiederholen Sie hier die Schritte 3 und 4, falls der Schlüssel vorhanden ist (er ist optional). - Schließen Sie den Registry-Editor und starten Sie den Computer neu.
Der Wert „4” für den „Mode”-Eintrag steht für die Detailansicht. Hier eine Übersicht über andere mögliche Werte:
- 0: Große Symbole
- 1: Kacheln
- 2: Liste
- 3: Kleine Symbole
- 4: Details
- 5: Inhalt
Weitere Tipps und Tricks
- Ordneroptimierung: Stellen Sie sicher, dass die Ordner nicht für einen bestimmten Inhaltstyp (z.B. „Bilder”, „Dokumente”) optimiert sind. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den Ordner, wählen Sie „Eigenschaften”, dann den Reiter „Anpassen”. Stellen Sie die Option „Diesen Ordner optimieren für:” auf „Allgemeine Elemente”.
- Ordner zurücksetzen: Wenn alles andere fehlschlägt, können Sie einen Ordner auf seine Standardeinstellungen zurücksetzen. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den Ordner, wählen Sie „Eigenschaften”, dann den Reiter „Anpassen” und klicken Sie auf „Ordneransicht auf Standard zurücksetzen”.
- Gruppenrichtlinien (für Profis): In Unternehmensumgebungen können Sie die Ordneransichten über Gruppenrichtlinien zentral verwalten. Dies ist allerdings ein komplexeres Thema, das den Rahmen dieses Artikels sprengen würde.
- Windows-Updates: Stellen Sie sicher, dass Ihr Windows auf dem neuesten Stand ist. Microsoft behebt regelmäßig Fehler und verbessert die Funktionalität des Betriebssystems, was auch die Ordneransichten betreffen kann.
Fazit
Die ständige Änderung der Ordneransicht in Windows kann frustrierend sein. Mit den hier beschriebenen Methoden – von den einfachen Ordneroptionen bis hin zur fortgeschrittenen Bearbeitung der Registrierungsdatenbank – sollten Sie in der Lage sein, das Problem dauerhaft zu beheben und sicherzustellen, dass Ihre Ordner immer in der gewünschten Detailansicht angezeigt werden. Denken Sie daran, die Registry zu sichern, bevor Sie Änderungen vornehmen, und experimentieren Sie, um die beste Lösung für Ihre Bedürfnisse zu finden.